Amgen teilte mit, dass seine auf DLL3 abzielende Immuntherapie Tarlatamab-dlle (Imdelltra) in einer Phase-III-Studie zu kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC) zu einer signifikanten und klinisch bedeutsamen Verbesserung des Gesamtüberlebens geführt hat.
In der randomisierten DeLLphi-304-Studie, an der 509 SCLC-Patienten teilnahmen, deren Erkrankung während oder nach einer platinbasierten Chemotherapie fortgeschritten war, wurde Tarlatamab mit einer lokalen Standard-Chemotherapie verglichen, die je nach Region Topotecan, Lurbinectedin oder Amrubicin umfasste. Das Sicherheitsprofil des Medikaments entsprach den früheren Ergebnissen. Die DeLLphi-304-Daten sollen gemäss Amgen bald publiziert werden.
Der bispezifische T-Zell-Engager, der auf DLL3 auf Tumorzellen und CD3 auf T-Zellen abzielt, erhielt vor fast einem Jahr eine beschleunigte FDA-Zulassung aufgrund der in der Phase-II-Studie DeLLphi-301 beobachteten Tumorschrumpfung. Diese Studie zeigte eine 40%ige Gesamtansprechrate und eine mediane Dauer des Ansprechens von fast 10 Monaten bei Patienten mit rezidiviertem/refraktärem SCLC im extensiven Stadium.
Tarlatamab kann zu einem Zytokinfreisetzungssyndroms und neurologischer Toxizitäten führen.
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Beim DLL3-Targeting haben Merck & Co. und Daiichi Sankyo ihre Kräfte für eine ähnliche Behandlung namens MK-6070 gebündelt. Auch Zai Lab meldete im Oktober vielversprechende frühe Daten für sein DLL3-gesteuertes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat ZL-1310. Dieses zeigte in einer Phase-I-Studie mit Patienten mit Hirnmetastasen eine 74%ige Ansprechrate.
Amgen führt weitere Studien in der Spätphase von Tarlatamab durch,:
- DeLLphi-305: Tarlatamab wird zusammen mit Imfinzi (durvalumab) von AstraZeneca im Vergleich zu Imfinzi allein als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei SCLC im extensiven Stadium untersucht
- DeLLphi-306: Eine placebokontrollierte Studie, in der Tarlatamab nach gleichzeitiger Chemoradiotherapie bei SCLC im begrenzten Stadium getestet wird.