Rapid Fire Session 1 - Moderator: Shom Goel, University of Melbourne Peter MacCallum Cancer Centre

Die bearbeiteten Zusammenfassungen von Oncoletter basieren auf den Angaben in den Abstracts

https://sabcs.org/Call-for-Abstracts-2024

  • RF1-01: Effect of a weight loss intervention (WLI) on metabolic and inflammatory biomarkers in women with obesity and breast cancer: Results from the Breast Cancer Weight Loss (BWEL) Trial (Alliance).
  • RF1-02: Palbociclib plus letrozole versus weekly paclitaxel, both in combination w/ trastuzumab plus pertuzumab, as neoadjuvant treatment for patients w/ HR+/HER2+ early breast cancer: primary results from the randomized phase II TOUCH trial (IBCSG 55-17).
  • RF1-03: Three-year event-free survival (EFS) of the multicenter phase II TRAIN-3 study evaluating image-guided optimization of neoadjuvant chemotherapy duration in stage II and III HER2-positive breast cancer (BOOG 2018-01).
  • RF01-04 FinRF1-04: Long-Term Follow-up and updated analysis from S0221, Comparing Alternative Dose-Schedules of Adjuvant Anthracycline/Taxane Therapy in High-Risk Early Breast Cancer.al results from the phase 2, open-label FOENIX-MBC2 study: efficacy and safety of futibatinib in adult patients with locally advanced/metastatic HR+/HER2− breast cancer harboring high-level FGFR1 gene amplification
  • RF1-05: DNA methylation patterns are similar in benign tissue from ipsilateral and contralateral breast while different from matched breast cancer, and healthy controls.
  • RF1-06: Association of polygenic-based breast cancer risk prediction with patient management.
  • RF1-07: Multifactor analysis for pathologic complete response (pCR) in a chemotherapy-free regimen of durvalumab, trastuzumab, and pertuzumab (DTP Trial) in HER2-enriched early breast cancer.
Vortragende(r) Autor(en): Jennifer Ligibel

RF1-01: Auswirkungen einer Gewichtsabnahme-Intervention (WLI) auf Stoffwechsel- und Entzündungs-Biomarker bei Frauen mit Fettleibigkeit und Brustkrebs: Ergebnisse der Breast Cancer Weight Loss (BWEL)-Studie (Allianz)

Abstract-Nr. SESS-1409

Telefonische Gewichtsabnahme-Intervention führte zu signifikanten Verbesserungen bei Stoffwechsel- und Entzündungsbiomarkern

Ungünstige Stoffwechsel- und Entzündungsparameter sind laut den Studienautoren bei Brustkrebs im Frühstadium mit einem erhöhten Risiko für ein Wiederauftreten der Erkrankung, für Begleiterkrankungen sowie für eine krebsspezifische und Gesamtmortalität verbunden.

Die BWEL-Studie (Alliance for Clinical Trials in Oncology A011401; NCT02750826) bewertet die Auswirkungen einer lebensstilbasierten WLI auf das invasive krankheitsfreie Überleben bei 3180 Frauen mit HER-2-negativem Brustkrebs im Stadium II-III und einem Body-Mass-Index (BMI) von mindestens 27 kg/m2. Hier berichten die Autoren über die Auswirkungen der WLI auf metabolische und entzündliche Biomarker.

Fazit

Eine telefonische Gewichtsabnahme-Intervention führte laut den Studienautoren zu signifikanten Verbesserungen bei Stoffwechsel- und Entzündungsbiomarkern, die bekanntermaßen mit dem Wiederauftreten von Krebs, Begleiterkrankungen und dem Überleben in einer Kohorte von Teilnehmerinnen mit Adipositas, die wegen Brustkrebs im Frühstadium behandelt wurden, in Zusammenhang stehen. Im Rahmen einer weiteren Nachbeobachtung der BWEL-Studie soll untersucht werden, ob Veränderungen bei den Biomarkern Verbesserungen bei den Krebsergebnissen vorhersagen.

Präsentierende(r) Autor(en): Luca Malorni

RF1-02: Palbociclib plus Letrozol versus wöchentliches Paclitaxel, beide in Kombination mit Trastuzumab plus Pertuzumab, als neoadjuvante Behandlung für Patientinnen mit HR+/HER2+ Brustkrebs im Frühstadium: Primäre Ergebnisse der randomisierten Phase-II-Studie TOUCH (IBCSG 55-17)

Abstract-Nr. SESS-980

Attraktive Alternative für postmenopausale Patientinnen mit HR+/HER2+ BC

HR+/HER2+ Brustkrebs (BC) ist laut den Studienautoren eine biologisch heterogene Gruppe, die durch ein geringes pathologisches vollständiges Ansprechen (pCR) auf Chemotherapie in Kombination mit einer Anti-HER2-Therapie und eine relative endokrine Resistenz in der neoadjuvanten Phase gekennzeichnet ist. CDK4/6-Inhibitoren (CDK4/6i) haben kürzlich gezeigt, dass sie in Kombination mit endokriner und Anti-HER2-Therapie eine Deeskalation der Chemotherapie ermöglichen können. Studiendesign

  • TOUCH ist eine internationale, offene Phase-II-Studie für postmenopausale Patientinnen mit cT>1 cm, cN0 oder cN1, HR+/HER2+ BC, die im Verhältnis 1:1 zu Paclitaxel (T) 80 mg/m2 iv an Tag 1,8,15 q28d für 4 Zyklen (Arm A) oder Palbociclib (Pal) Standarddosis/Schema für 4 Zyklen plus Letrozol (L) 2,5 mg/Tag für 16 Wochen (Arm B) randomisiert wurden.
  • Alle erhielten 5 Zyklen Trastuzumab sc + Pertuzumab iv (HP) in Standarddosis q3w.
  • Die Randomisierung wurde stratifiziert nach: a) Alter und G8-Geriatrie-Score (<65 Jahre vs. ≥65 Jahre und G8 >14 vs. ≥65 Jahre und G8 ≤14); b) cN0 vs. cN1.
  • Das primäre Ziel war die Interaktion zwischen einer Gensignatur für die Aktivität des E2F-Signalwegs (RBsig) und der pCR (ypT0/ypTis ypN0), wobei die Hypothese aufgestellt wurde, dass die pCR bei Tumoren mit hohem RBsig in T+HP und bei Tumoren mit niedrigem RBsig in Pal+L+HP höher ist.

Baseline

  • Von Oktober 2018 bis Juli 2022 wurden 145 Patienten (73 in Arm A, 72 in Arm B) in 37 Zentren aus 4 Ländern randomisiert.
  • Das mediane Alter betrug 69 Jahre (IQR 63-73), wobei 99 Patienten (68 %) 65 Jahre oder älter waren (65 mit G8-Score >14, 34 mit G8 ≤14).
  • Insgesamt 132 Patienten (91 %) hatten einen ECOG-Leistungsstatus von 0.
  • 109 Patienten (75 %) hatten bei der Diagnose cN0 mit einer medianen Tumorgröße von 30 mm (IQR 20-40); 76 Patienten (56 %) hatten G3-Tumore.
  • Mehr Patienten beendeten die Pal- gegenüber der T-Behandlung (94,4 % gegenüber 79,5 %), und mehr als 95 % schlossen 5 HP-Zyklen ab.
  • Chirurgische Eingriffe wurden bei 98,6 % der Patienten durchgeführt, wobei BCS in Arm B häufiger vorkam als in Arm A (82 % vs. 67 %).
  • pCR und andere sekundäre Wirksamkeitsendpunkte waren in beiden Armen ähnlich.

Behandlungsergebnisse

  • Insgesamt lag die pCR bei 32,9 % (95%CI: 22,3-44,9) in Arm A gegenüber 33,3 % (95% CI: 25,5-41,4) in Arm B.
  • RBsig wurde bei 115 Patienten, die mindestens eine vollständige Behandlungsdosis erhalten hatten, erfolgreich bestimmt.
  • Der Medianwert der RBsig war in Arm B niedriger.
  • Es gab keine Wechselwirkung zwischen pCR und RBsig (p=0,18): Die pCR bei RBsig hoch vs. niedrig betrug 31% (95%CI: 16,1-50) vs. 42% (95%CI: 23,3-
  • 63,1) in Arm A und 38% (95%CI: 20,2-59,4) gegenüber 26% (95%CI: 11,9-44,6) in Arm B.

Verträglichkeit

  • Es wurde kein neues Sicherheitssignal beobachtet.
  • Unerwünschte Ereignisse vom Grad 3-4 traten bei 31,5 % bzw. 54,1 % der Patienten in Arm A bzw. Arm B auf (hauptsächlich Durchfall in Arm A und asymptomatische Neutropenie in Arm B).

Fazit

Obwohl die primäre Hypothese laut den Studienautoren nicht unterstützt wurde, zeigt TOUCH zum ersten Mal, dass eine deeskalierte chemofreie Behandlung mit Pal+L in Kombination mit einer dualen Anti-HER2-Blockade zu ähnlichen pCR-Raten führt wie die wöchentliche T-Behandlung. Die fehlende klinische Auswirkung der erhöhten Neutropenierate von Pal+L deutet darauf hin, dass diese Behandlung laut den Studienautoren eine attraktive Alternative für postmenopausale Patientinnen mit HR+/HER2+ BC darstellen könnte, insbesondere für ältere Patientinnen. Derzeit werden translationale Studien durchgeführt, um potenzielle Gensignaturen mit prognostischer/prädiktiver Bedeutung aufzudecken.

Vortragende(r) Autor(en): Fleur Louis

RF1-03: Dreijähriges ereignisfreies Überleben (EFS) der multizentrischen Phase-II-Studie TRAIN-3 zur Bewertung der bildgesteuerten Optimierung der Dauer der neoadjuvanten Chemotherapie bei HER2-positivem Brustkrebs im Stadium II und III (BOOG 2018-01)

Abstract-Nr. SESS-1293

Neuartige therapeutische Option mit nur drei Zyklen neoadjuvanter Chemotherapie reduziert Toxizität deutlich

Eine neoadjuvante Behandlung mit 6-9 Zyklen einer Anti-HER2-Chemotherapie führt laut den Studienautoren bei Patientinnen mit HER2+-Brustkrebs im Stadium II-III zu einer ausgezeichneten Langzeitüberlebensrate, ist jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.

Die TRAIN-3-Studie hat gezeigt, dass eine von drei Patientinnen mit Hormonrezeptor-negativen (HR-) Tumoren und eine von sechs mit Hormonrezeptor-positiven (HR+) Tumoren nach nur drei Zyklen neoadjuvanter Chemotherapie ein frühes pathologisches vollständiges Ansprechen (pCR) erreichen.

Hier stellen die Autoren die Ergebnisse des primären Endpunkts, des ereignisfreien 3-Jahres-Überlebens (EFS), vor.

Studiendesign

  • TRAIN-3 ist eine einarmige Phase-2-Studie in 43 Krankenhäusern in den Niederlanden.
  • Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im Stadium II-III erhielten bis zu neun Zyklen einer neoadjuvanten systemischen Therapie mit Paclitaxel, Trastuzumab, Carboplatin und Pertuzumab (PTC-Ptz) und wurden zur Operation überwiesen, sobald ein vollständiges radiologisches Ansprechen im MRT festgestellt wurde.
  • Die lokoregionale und endokrine Behandlung folgte den nationalen Leitlinien.
  • Patientinnen mit einer pCR erhielten ein Jahr lang Trastuzumab und Pertuzumab als adjuvante Behandlung.
  • Patienten mit restlicher invasiver Erkrankung erhielten 9 Zyklen PTC-Ptz, gefolgt von 14 Zyklen T-DM1.
  • Das Überleben wurde anhand von Kaplan-Meier-Statistiken auf Intention-to-Treat-Basis geschätzt.

Behandlungsergebnisse

  • 235 Patienten mit HR- Tumoren erhielten 1-3 (n=91, 38,7%), 4-6 (n=76, 32,3%) oder 7-9 (n=68, 28,9%) Zyklen von PTC-Ptz.
  • 232 Patienten mit HR+ Tumoren erhielten 1-3 (n=69, 29,7%), 4-6 (n=71, 30,6%) oder 7-9 (n=92, 39,7%) Zyklen PTC-Ptz.
  • Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 39,7 Monaten (IQR 34,8-45,4) betrug das 3-Jahres-EFS 92,1 % (95 % CI 88,5-95,8) in der HR-Untergruppe und 92,0 % (95 % CI 88,5-95,6) in der HR+-Untergruppe.
  • Insgesamt wurden 19 bzw. 21 Ereignisse bei Patienten mit HR- bzw. HR+ Tumoren gemeldet, die den primären Endpunkt erfüllten.
  • Zu den Ereignissen gehörten 9 vs. 8 Fernrezidive, 7 vs. 6 lokoregionale Rezidive, 2 vs. 4 zweite primäre Malignome außerhalb der Brust, 0 vs. 3 zweite primäre Brusttumore und 1 vs. 0 nicht brustkrebsbedingte Todesfälle bei HR- bzw. HR+-Patienten.
  • Die EFS-Raten bei Patienten, die mit 1-3 Zyklen einer neoadjuvanten systemischen Therapie behandelt wurden, betrugen 96,0 % (95 % CI 91,6-100) bei HR- und 97,1 % (95 % CI 93,3-100) bei HR+-Patienten.
  • Die entsprechenden Zahlen betrugen 90,8 % (95 % CI 84,5-97,5) und 92,8 % (95 % CI 87,0-99,1) bei Patienten, die mit 4-6 Zyklen behandelt wurden, und 87,6 % (95 % CI 79,1-97,0) und 87,1 % (80,3-94,6) bei Patienten, die mit 7-9 Zyklen behandelt wurden.

Fazit

Bei Patientinnen mit HER2+-Brustkrebs im Stadium II-III ist laut den Studienautoren die MRT-gestützte Therapieoptimierung mit einem ausgezeichneten 3-Jahres-Überleben verbunden. Diese Ergebnisse bestätigen die früheren Erkenntnisse der Autoren zur pCR-Rate, wonach eine von drei Patientinnen mit HR- und eine von sechs Patientinnen mit HR+ mit nur drei Zyklen neoadjuvanter Chemotherapie wirksam behandelt werden kann. Dieser Ansatz bietet eine neuartige therapeutische Option, die die Toxizität für diese Patientengruppe deutlich reduziert.

Präsentierende Autoren:

RF1-04: Langfristige Nachbeobachtung und aktualisierte Analyse von S0221, Vergleich alternativer Dosierungsschemata der adjuvanten Anthrazyklin-/Taxan-Therapie bei frühem Brustkrebs mit hohem Risiko

Abstract-Nr. SESS-2115

Jedes der beiden Paclitaxel-Schemata empfohlen

Während sich die Landschaft der Behandlung von metastasierendem Brustkrebs im Laufe der Jahre laut den Studienautoren durch die Einbeziehung von zielgerichteten Wirkstoffen und Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten weiterentwickelt hat, ist die Chemotherapie nach wie vor die Hauptstütze der adjuvanten Behandlung von frühem Brustkrebs mit hohem Risiko.

Bei der Studie S0221 handelte es sich um eine randomisierte Phase-III-Studie, die von der North American Breast Cancer Intergroup (jetzt bekannt als National Clinical Trials Network [NCTN]) durchgeführt wurde und in der alternative Dosierungsschemata für die Chemotherapie bei frühem Brustkrebs untersucht wurden.

Studiendesign

  • S0221 untersuchte wöchentliches (Arme 2 und 4) Doxorubicin (A)/Cyclophosphamid (C) + Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (GCSF;
  • Filgrastim oder Pegfilgrastim) versus (vs.) alle 2 Wochen (Q2W) (Arme 1 und 3) Schema AC, gefolgt von Paclitaxel (P),
  • das Q2W oder wöchentlich für 12 Wochen als postoperative adjuvante Therapie bei Knoten-positivem oder Hochrisiko-Knoten-negativem Brustkrebs gegeben wurde. Wöchentliche AC wurde in Form von Doxorubicin 24mg/m2 IV einmal pro Woche und Cyclophosphamid 60mg/m2 oral einmal pro Tag mit GCSF verabreicht.
  • Zwischen Dezember 2003 und November 2010 wurden 2716 Patienten in einem 2x2-faktoriellen Design randomisiert: 1) 15 Wochen wöchentliche AC vs. 6 Zyklen Q2W AC und 2) P wöchentlich vs. P Q2W mit GCSF-Unterstützung, was die Arme 1-4 ausmachte.
  • Nach der Rekrutierung von 2716 Patienten wurde die Randomisierung für die beiden AC-Arme wegen Futility gestoppt, und die Studie wurde so geändert, dass nur die P-Schemata untersucht wurden.
  • Zwischen Januar 2011 und Januar 2012 wurden weitere 578 Patienten zu 4 Zyklen Q2W AC und P wöchentlich vs. Q2W randomisiert, was den Armen 5-6 entspricht.
  • Hier präsentieren die Autoren aktualisierte Überlebensergebnisse von vier Armen des ursprünglichen Protokolls und berichten zum ersten Mal über die Analyse von 578 Patienten aus zwei zusätzlichen Armen des überarbeiteten Protokolls.

Behandlungsergebnisse

  • Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 12,1 Jahren gab es bei den nach dem ursprünglichen Protokoll behandelten Patienten keine signifikanten Unterschiede zwischen den vier Behandlungsarmen in Bezug auf das krankheitsfreie Überleben [DFS] (p=0,91) oder das Gesamtüberleben [OS] (p=0,34).
  • Bei einer Stratifizierung nach Krankheitssubtyp wies die Kohorte der HER2-positiven Patienten die höchste 10-Jahres-DFS-Rate (77,7 %) auf, verglichen mit den Kohorten HR-positiv/HER2-negativ (70,6 %) oder HR-negativ/HER2-negativ (70,3 %) (p-Wert = 0,0005).
  • Die HER2-positive Kohorte hatte auch eine höhere 10-Jahres-OS-Rate von 82,3 % im Vergleich zu den HR-positiven/HER2-negativen (78,1 %) oder HR-negativen/HER2-negativen (74,9 %) Kohorten (p=0,0044).
  • Bei den 578 Patientinnen, denen AC für 4 Zyklen zugewiesen wurde und die zu wöchentlicher P vs. Q2W P randomisiert wurden, gab es keine Gesamtunterschiede im DFS (p=0,32) oder OS (p=0,42).
  • Es gab keinen Unterschied in der 10-Jahres-DFS-Rate zwischen dem ursprünglichen (71,3 %) und dem überarbeiteten (74,4 %) Protokoll (HR 0,80; 95 % CI 0,75-1,05).
  • Die Patienten wurden auch nach Geschlecht (23 Männer nahmen teil) und Ethnie (379 Schwarze nahmen teil) stratifiziert.
  • Während Frauen im Vergleich zu Männern ein besseres DFS und OS aufweisen, sind diese Daten aufgrund der geringen Anzahl von Männern und des breiten CI mit Vorsicht zu interpretieren.
  • Schwarze Patienten hatten ein schlechteres DFS und OS (10-Jahres-DFS Rate von 64,2% vs. 72,8%; 10-Jahres-OS-Rate von 70,4% vs. 79,0%) im Vergleich zu Nicht-Schwarzen.

Verträglichkeit

  • Was die Toxizität betrifft, so war das Profil der kardialen Toxizität in den Armen 2 und 4 (0,5-0,7 %), in denen wöchentliches AC eingesetzt wurde, günstiger als in den anderen vier Armen, in denen AC Q2W eingesetzt wurde (1,1-3,3 %).
  • Die Hauttoxizität war bei wöchentlicher AC-Behandlung mit 15,7-16,1 % höher als bei 2,4-4,0 % in den anderen vier Gruppen.
  • Es gab keinen Unterschied im Infektionsrisiko oder in den Veränderungen des Stoffwechselprofils, aber es traten mehr neurologische Nebenwirkungen und mehr Schmerzen in den Armen auf, die Q2W-Paclitaxel verwendeten, im Vergleich zu wöchentlichem Paclitaxel.

Fazit

Da es laut den Studienautoren weder in der ursprünglichen Kohorte noch bei den zusätzlichen 578 Patienten, die nach dem überarbeiteten Protokoll behandelt wurden, signifikante Unterschiede im DFS oder OS zwischen den untersuchten Behandlungsschemata mit verlängerter Nachbeobachtungszeit gab, kann jedes der beiden Paclitaxel-Schemata empfohlen werden, wobei die Auswahl eher auf Toxizität, Kosten oder Patientenpräferenz als auf Wirksamkeit beruht.

Präsentierende(r) Autor(en): Saya Dennis

RF1-05: DNA-Methylierungsmuster sind in gutartigem Gewebe der ipsilateralen und kontralateralen Brust ähnlich, unterscheiden sich aber von denen bei Brustkrebs und gesunden Kontrollen.

Abstract-Nr. SESS-2038

Gutartiges Gewebe epigenetisch nicht "normal"

Epigenetische Veränderungen spielen laut den Studienautoren eine entscheidende Rolle bei der Krebsentwicklung. Unter ihnen ist die DNA-Methylierung eine der wichtigsten, da sie sich auf die Genexpression und die Stabilität des Genoms auswirkt. Eine Hyper-Methylierung unterdrückt im Allgemeinen die Transkription, eine Hypo-Methylierung fördert sie.

In der Brustkrebsforschung wird häufig tumornahes Gewebe als Referenz für die Charakterisierung epigenetischer Veränderungen verwendet, aber zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass das an einen Tumor angrenzende Gewebe genomische Merkmale mit dem Tumor selbst teilt. Inwieweit sich epigenetische Profile zwischen Tumor, histologisch normalem Gewebe aus der betroffenen und nicht betroffenen Brust und gutartigem Gewebe von krebsfreien Personen überschneiden, ist laut den Studienautoren unbekannt. Ihre Studie zielt darauf ab, diese Lücke durch einen systematischen Vergleich der DNA-Methylierungsprofile in diesen verschiedenen Gewebetypen zu schließen.

Insgesamt wurden 72 Krebspatientinnen von der Northwestern University ausgewählt, während die Daten von 182 krebsfreien Frauen aus Gewebespenden an die Komen Tissue Bank gewonnen wurden. Von jeder Krebspatientin wurden vier regionale Proben entnommen: Tumorgewebe (TU), an den Tumor angrenzendes Normalgewebe (AN), gutartiges Gewebe aus dem gegenüberliegenden Quadranten der betroffenen Brust (OQ) und gutartiges Gewebe aus der kontralateralen, nicht betroffenen Brust (CUB).

Fazit

Die DNA-Methylierung verändert sich laut den Studienautoren an zwei Punkten auf der Achse der Tumornähe erheblich: CFN zu CUB und AN zu TU. Insbesondere wiesen alle gutartigen Gewebe, einschließlich CUB, im Vergleich zu CFN Veränderungen auf, die mit Brustkrebs assoziiert sind. Obwohl sich die Methylierungsprofile von ER+ und ER- Tumoren unterschieden, zeigten gutartige Gewebe keine Unterschiede in Abhängigkeit vom ER-Status des Tumors.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass gutartiges Gewebe epigenetisch nicht "normal" ist, und liefern Erkenntnisse für die weitere Untersuchung des Prozesses der Tumorentstehung.

Vortragende(r) Autor(en): Katie Johansen Taber

RF1-06: Verbindung von polygenbasierter Brustkrebsrisikovorhersage mit Patientenmanagement

Abstract-Nr. SESS-960

Patienten mit einem Lebenszeit-BC-Risiko von ≥20% erhielten mit größerer Wahrscheinlichkeit ein verbessertes Management

Ein kombinierter Risikoscore (CRS), der das Tyrer-Cuzick (TC)-Modell mit einem polygenen Risikoscore kombiniert, verbessert laut den Studienautoren nachweislich die Vorhersage des Brustkrebsrisikos (BC). In den Leitlinien wird für Personen mit einem lebenslangen BC-Risiko von ≥20 % ein verbessertes Management empfohlen, einschließlich jährlicher Mammographie, MRT und genetischer Beratung (GC). In dieser Studie wird das klinische Management auf der Grundlage der CRS-Ergebnisse untersucht.

Fazit

Der CRS sagt laut den Studienautoren häufig ein anderes Risikoniveau voraus als die TC allein, was auf unterschiedliche Strategien für das Patientenmanagement auf der Grundlage der CRS-Ergebnisse hindeutet. Patienten mit einem Lebenszeit-BC-Risiko von ≥20% erhielten mit größerer Wahrscheinlichkeit ein verbessertes Management, das sich an den Leitlinien orientierte, unabhängig davon, ob das Risiko durch CRS oder TC vorhergesagt worden war.

Vortragende(r) Autor(en): Polly Niravath

RF1-07: Multifaktoranalyse für pathologisches vollständiges Ansprechen (pCR) in einer chemotherapiefreien Behandlung mit Durvalumab, Trastuzumab und Pertuzumab (DTP-Studie) bei HER2-angereichertem Brustkrebs im Frühstadium

Abstract-Nr. SESS-2215

Vielversprechende, wirksame, relativ ungiftige und biologisch orientierte Alternative zur Standard-Chemo bei frühem HER2-angereichertem Brustkrebs

Die Behandlungslandschaft bei HER2-positivem Brustkrebs hat sich laut den Studienautoren in den letzten Jahren mit der Ausweitung der Anti-HER2-Therapien, die darauf abzielen, den Einsatz von zytotoxischen Standardwirkstoffen zu deeskalieren oder möglicherweise ganz zu vermeiden, erheblich verändert.

Zuvor hatten die Autoren eine pathologische Ansprechrate von 67,6 % (Residual Cancer Burden, RCB 0/1) mit einem chemotherapiefreien Schema aus Durvalumab, Trastuzumab und Pertuzumab in einer biologisch ausgewählten Untergruppe von HER2-angereicherten Tumoren nachgewiesen.

Hier stellen sie eine vorläufige Analyse mehrerer klinischer und immunologischer Faktoren vor, die zum Erreichen einer pCR beitragen.

Studiendesign

  • Zwischen 07/2020 und 02/2024 erhielten 39 Patientinnen mit zuvor unbehandeltem, ER/PR-negativem, HER2-angereichertem Brustkrebs im Stadium I-III (BluePrint®, Agendia) Durvalumab [1120 mg intravenös (IV), alle 3 Wochen (Q3W)], Trastuzumab (8 mg/kg IV-Ladedosis, 6 mg/kg IV Q3W) und Pertuzumab (840 mg IV-Ladedosis, 420 mg IV Q3W) für 6 Zyklen.
  • Die Multifaktor-Korrelationsanalyse mit pCR wurde anhand klinischer Merkmale durchgeführt

Behandlungsergebnisse

  • Von 39 Patienten waren 2 Patienten nicht auswertbar - _einer aufgrund eines nicht damit zusammenhängenden Myokardinfarkts und der andere aufgrund des Verlusts zur Nachuntersuchung.
  • Sechs Patienten wiesen nach der DTP-Therapie eine Resterkrankung auf und erhielten anschließend eine Standard-TCHP-Chemotherapie zur Rettung.
  • Der primäre Endpunkt, die pathologische Ansprechrate, betrug 67,6 % (N=25/37), wobei 18/37 Patienten den RCB0- und 7/37 Patienten den RCB1-Status erreichten.
  • Die Analysen zeigten, dass die pCR negativ mit der Tumorgröße (p=0,007), dem Nodalstatus (p=0,036) und dem fortgeschrittenen klinischen Stadium (p=0,018), aber positiv mit dem Prozentsatz der TILs (p=0,02) und dem PD-L1 CPS-Score (p=0,038) assoziiert war.
  • Die Autoren fanden auch, dass die HER2DX-Lumensignatur mit der pCR assoziiert war (p=0,032).
  • Weitere Analysen zur Mikroumgebung des Tumors und zum Crosstalk der Immunzellen werden derzeit mit gepaarten Einzelzell-RNA-Sequenzierungen zu Beginn und am Ende der Behandlung sowie mit Xenium Spatial Transcriptomics durchgeführt.

Verträglichkeit

  • Die meisten unerwünschten Ereignisse waren leicht (Grad 1-2), und nur 5 Patienten hatten Nebenwirkungen des Grades 3.

Fazit

Zwar werden Immunmarker wie TILs und PD-L1-Scores bei HER2-positivem Brustkrebs in der Regel laut den Studienautoren nicht gemessen, doch eröffnen diese Daten die Möglichkeit, zielgerichtete Therapien in dieser Untergruppe von immunem und HER2-empfindlichem Brustkrebs rationell einzusetzen und so möglicherweise eine Chemotherapie in Zukunft für diese biologisch ausgewählte Gruppe zu vermeiden. Diese Therapie ist eine vielversprechende, wirksame, relativ ungiftige und biologisch orientierte Alternative zur Standardchemotherapie für Patientinnen mit HER2-angereichertem Brustkrebs im Frühstadium.

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