Poster Spotlight Session 3: Highlights on Novel Therapeutics

Die bearbeiteten Zusammenfassungen von Oncoletter basieren auf den Angaben in den Abstracts

https://sabcs.org/Call-for-Abstracts-2024

  • PS3-01: Tislelizumab plus sitravatinib and nab-paclitaxel in patients with untreated locally recurrent or metastatic triple negative breast cancer (TNBC): updated efficacy and safety results.
  • PS3-02: Induction of Cisplatin/abraxane/pembrolizumab followed by pembrolizumab ± Olaparib Maintenance in triple-negative Metastatic breast cancer patients (COMPLEMENT) – A Randomized, Open-label, Phase II Study.
  • PS3-03: Vaccination with MUC-1-targeting tecemotide improves Survival of patients receiving neo-adjuvant chemotherapy for early breast cancer: Results from the Prospective Randomized ABCSG 34 Trial.
  • PS3-04: Overall Survival Results of Bria-IMT Allogenic Whole Cell-Based Cancer Vaccine.
  • PS3-05: Evaluation of the safety and efficacy of ivonescimab in combination with chemotherapy as first-line (1L) treatment for triple-negative breast cancer (TNBC).
  • PS3-06: A prospective phase 2 study on efficacy and safety of AK105, anlotinib combined with nab-paclitaxel (nab-P) as a first-line therapy in patients(pts) with advanced triple-negative breast cancer (TNBC).
  • PS3-07: SHR-A1811 as Neoadjuvant Treatment in Patients with HR-Positive, HER2-low Breast Cancer: The first-stage results from an open-label, single-arm, two-stage, phase II clinical trial.
  • PS3-08: Interim Overall Survival of Patients with Locally Advanced or Metastatic Triple-Negative Breast Cancer treated wtih First Line PM8002/BNT327 in Combination with Nab-Paclitaxel in Phase Ib/II Study.
Vortragende(r) Autor(en): Xiyu Liu

PS3-01: Tislelizumab plus Sitravatinib und nab-Paclitaxel bei Patienten mit unbehandeltem lokal rezidivierendem oder metastasierendem dreifach negativem Brustkrebs (TNBC): aktualisierte Baselinezur Wirksamkeit und Sicherheit

Abstract-Nummer: SESS-728

Kombination von Tisle, Sitra und nab-P zeigte klinische Wirksamkeit mit beachtlichen ORR- und PFS- Ergebnissen

Die Kombination aus PD-(L)1-Inhibitor und Chemotherapie hat sich laut den Studienautoren als Erstlinientherapie für PD-L1-positiven metastasierten TNBC bewährt, aber es werden immer noch neue Behandlungsschemata benötigt, um die klinischen Ergebnisse für die gesamte TNBC-Population in der Erstlinientherapie zu verbessern.

Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Kombination von antiangiogenen Therapien und PD-(L)1-Blockade synergistisch wirken und dadurch die Antitumoraktivität verstärken kann.

Sitravatinib (Sitra) ist ein spektrumselektiver Tyrosinkinaseinhibitor, der sowohl Splitkinaserezeptoren als auch TAM-Rezeptoren wirksam hemmen kann. Bei der SPARK-Studie handelte es sich um eine zweistufige Phase-II-Studie mit mehreren Kohorten (NCT04734262) zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Tislelizumab (Tisle) plus Sitra mit oder ohne nab-Paclitaxel (nab-P) bei lokal rezidiviertem oder metastasiertem TNBC.

Die Autoren haben bereits berichtet, dass die Dreierkombination aus Tisle, Sitra und nab-P (Kohorte C) eine vielversprechende Antitumoraktivität in der Erstlinienbehandlung aufweist (Lei Fan, et al. Cancer Res (2024) 84 (9_Supplement): PO1-06-12). Hier berichten die Autoren über die aktualisierten Ergebnisse dieser Kohorte.

Studiendesign:

  • Die teilnahmeberechtigten Patientinnen mit unbehandeltem lokal rezidiviertem oder metastasiertem TNBC erhielten Tisle (200 mg, iv, Tag 1, Q3W), Sitra (70 mg, po, qd) und nab-P (100mg/m2, iv, Tage 1 und 8, Q3W) bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder bis zu einer unverträglichen Toxizität.

Baseline

  • Zwischen dem 9. September 2022 und dem 2. Juni 2023 wurden 37 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren in die Studie aufgenommen.
  • Von diesen hatten 15 (40,5 %) eine CD8+-Erkrankung (CD8-IHC-Färbung ≥10 %), 20 (54,1 %) eine CD8-Erkrankung und bei 2 Patienten war der CD8-Status unbekannt.

Behandlungsergebnisse

  • Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 14,7 Monaten (Spanne: 2,8-20,1) (Datenschnittpunkt: 31. Mai 2024) erreichte die Tisle+Sitra+nab-P-Kohorte ihren primären Endpunkt, wobei 26 der ersten 35 als wirksam eingestuften Patienten ein objektives Ansprechen gemäß RECIST v1.1 erreichten.
  • Bei den insgesamt 37 wirksamkeitsfähigen Patienten betrug die bestätigte ORR 75,7% (28/37; 95% CI: 58,8%-88,2%), darunter 7 CRs und 21 PRs.
  • Die DCR betrug 97,3 % (95 % KI: 85,8-99,9 %). Zum Stichtag lag das mediane PFS bei 10,3 Monaten (95% CI 7,9-14,0).
  • Das mediane PFS betrug 12,9 Monate bei Patienten mit CD8+ Erkrankung und 8,7 Monate bei Patienten mit CD8- Erkrankung.
  • Das mediane OS wurde nicht erreicht; die 1-Jahres-OS-Rate betrug 90,5 % (95 % CI: 73,3 %-96,9 %).

Verträglichkeit

  • TRAEs traten bei 36 Patienten (97,3 %) auf, wobei 15 (40,5 %) TRAEs vom Grad ≥3 aufwiesen.
  • SAEs wurden bei 11 (29,7 %) Patienten gemeldet, wobei keine neuen Sicherheitsbedenken festgestellt wurden.

Fazit

Die Kombination von Tisle, Sitra und nab-P zeigte laut den Studienautoren klinische Wirksamkeit mit einer beachtlichen ORR und PFS sowie einem akzeptablen Sicherheitsprofil als Erstlinienbehandlung für Patienten mit unbehandeltem lokal rezidiviertem oder metastasiertem TNBC (triple-negativem Brustkrebs). Insbesondere Patienten mit CD8+ Expression erreichten ein bedeutendes PFS, was gemäss den Autoren darauf hinweist, dass der CD8-Status ein Biomarker zur Vorhersage der Wirksamkeit sein könnte. Eine fortlaufende Nachverfolgung wird durchgeführt, um das Langzeitüberleben und die Sicherheit zu bewerten.

Präsentierende(r) Autor(en): Xichun Hu

PS3-02: Induktion von Cisplatin/Abraxan/Pembrolizumab gefolgt von Pembrolizumab ± Olaparib-Erhaltung bei Patientinnen mit dreifach negativem metastasierendem Brustkrebs (COMPLEMENT) - _Eine randomisierte, offene Phase-II-Studie

Abstract-Nummer: SESS-1079

Induktionstherapie mit Pembro + AP, eine hochwirksame Therapie in der Erstlinienbehandlung von TNBC

Das dreifach negative Mammakarzinom (TNBC) stellt laut den Studienautoren eine Herausforderung für die Behandlung dar und erfordert eine kontinuierliche Verabreichung von Medikamenten und optimale Erhaltungsstrategien.

KEYNOTE-355 hat gezeigt, dass Pembrolizumab (Pembro) plus Chemotherapie das progressionsfreie Überleben (PFS) bei PD-L1-positiven Patientinnen mit einem kombinierten Positiv-Score (CPS) ≥10 gegenüber einer alleinigen Chemotherapie als Erstlinienbehandlung signifikant verbessert.

Der PARP-Inhibitor Olaparib hat sich als Erhaltungstherapie bei platinsensiblen Populationen unabhängig vom BRCA-Status bei Eierstockkrebs etabliert. Präklinische und klinische Daten deuten auf einen synergistischen Effekt zwischen Olaparib und Pembro hin, was auf eine vielversprechende Erhaltungsstrategie hindeutet.

In der COMPLEMENT-Studie, einer randomisierten, offenen Phase-II-Studie, soll untersucht werden, ob Olaparib plus Pembro den klinischen Nutzen nach einer Induktionstherapie mit Cisplatin und nab-Paclitaxel (AP) plus Pembro bei CPS≥1 mTNBC-Patienten aufrechterhalten kann.

Studiendesign

  • In Frage kommende Patienten mit lokal fortgeschrittenem, rezidiviertem oder metastasiertem PD-L1 CPS ≥1 TNBC, die nicht mit einer Chemotherapie für die fortgeschrittene Erkrankung behandelt worden waren, erhielten eine Induktionstherapie mit Pembro (200 mg täglich, Q3W) + AP-Schema (nab-Paclitaxel 125 mg/m2 an Tag 1, 8 und Cisplatin 75 mg/m2 an Tag 1, Q3W) für 4-6 Zyklen.
  • Patienten, die eine CR, PR oder SD gemäß den RECIST 1.1-Kriterien erreicht hatten, kamen für die Erhaltungsphase in Frage und wurden randomisiert, um entweder Pembro (200 mg Q3W) plus Olaparib (300 mg po bid) oder die Pembro-Monogruppe bis zum Fortschreiten der Krankheit oder bis zum Widerruf der Einwilligung zu erhalten.
  • Die Patienten wurden nach Ansprechstatus (CR oder PR vs. SD), genomischem Tumorstatus (BRCAm vs. BRCAwt) und viszeralen Metastasen (ja vs. nein) stratifiziert. Der primäre Endpunkt war das PFS. Die wichtigsten zweiten Endpunkte waren ORR, OS und Sicherheitssignale.

Baseline

  • Bis zum Stichtag 31. Mai 2024 wurden 52 Patienten in die Studie aufgenommen.
  • 20 Patienten (38 %) hatten PD-L1 CPS ≥10, während 32 Patienten (62 %) PD-L1 CPS <10 hatten. 4 Patienten (8 %) hatten eine BRCA 1/2-Keimbahnmutation.
  • 41 Patienten (78,8 %) hatten bei der Erstdiagnose TNBC, während 11 Patienten (21,2 %) dies nicht hatten, aber bei den rezidivierenden Läsionen TNBC aufwiesen.

Behandlungsergebnisse

  • In der Induktionsphase lag die Gesamtansprechrate bei 86,5 %, die mediane Tiefe des Ansprechens bei 60 % und die mediane Zeit bis zum Ansprechen bei 1,5 Monaten.
  • Insgesamt 29 Patienten (28 PR und 1CR) wurden nach dem Zufallsprinzip der Pembro-Mono-Gruppe (n=15) oder der Combo-Gruppe (n=14) für die Erhaltungstherapie zugewiesen.
  • 9 Patienten wurden aufgrund eines Fortschreitens der Erkrankung nicht randomisiert und 14 Patienten befanden sich noch in der Induktionsphase.
  • Bei den Patienten mit einer Nachbeobachtungszeit von mehr als 12 Monaten lag die 12-Monats-PFS-Rate bei 72,7 % (8/11).
  • Vorläufige Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit Konversion zu TNBC weniger klinischen Nutzen aus dieser Erhaltungsstrategie zogen als Patienten ohne Konversion (6,6 vs. 12,3 Monate).

Verträglichkeit

  • Immunbedingte Nebenwirkungen wurden bei 11 (21,2 %) Patienten gemeldet, von denen 5 (9,6 %) eine Hypothyreose, 2 (3,8 %) eine Pneumonitis und 2 (3,8 %) eine Hepatitis aufwiesen,
  • Bei 1 (2 %) Patienten traten Nebenniereninsuffizienz und Hypophyse, bei 1 (2 %) Patienten Nephritis und bei 1 Patienten (2 %) eine schwere Hautreaktion auf.
  • Bei allen Patienten wurden behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (UE) gemeldet.
  • Grad ≥ 3 behandlungsbedingte SARs traten bei 32 Patienten (61,5 %) auf, darunter eine Abnahme der Neutrophilenzahl (52 %), Thrombozytopenie (4 %), Anämie (13 %) und erhöhte ALT/AST-Werte (8 %).

Fazit

Vorläufige Daten deuten laut den Studienautoren darauf hin, dass die Induktionstherapie mit Pembro + AP eine hochwirksame Therapie in der Erstlinienbehandlung von TNBC ohne neue Sicherheitssignale ist, und dass Patienten mit Konversion zu TNBC weniger von dieser Therapie zu profitieren scheinen. In Zukunft werden weitere Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit zwischen den beiden Gruppen ausgetauscht werden.

Vortragende(r) Autor(en): Christian F. Singer

PS3-03: Die Impfung mit MUC-1-zielgerichtetem Tecemotid verbessert das Überleben von Patientinnen, die eine neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs im Frühstadium erhalten: Baselineder prospektiven, randomisierten ABCSG 34-Studie

Abstract-Nummer: SESS-1629

Erste Studie mit therapeutischem Krebsimpfstoff bei Brustkrebspatientinnen mit statistisch signifikantem und substanziellem Langzeitüberlebensvorteil

Das synthetische Lipopeptid Tecemotid (liposomales BLP25, Stimuvax®) ist laut den Studienautoren ein Krebsimpfstoff, der eine zelluläre Immunreaktion gegen Krebszellen auslösen soll, die das Glykoprotein MUC1 exprimieren.

Das Glykoprotein MUC1 wird bei bösartigen Erkrankungen wie Lungen-, Brust- und Darmkrebs häufig überexprimiert.

Ziel der prospektiven, randomisierten, zweiarmigen, multizentrischen Phase-II-Studie ABCSG 34 war es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Tecemotid bei 400 Patienten mit frühem BC zu untersuchen, wenn es gleichzeitig mit einer neoadjuvanten systemischen Standard-of-Care-Chemotherapie oder einer neoendokrinen Therapie verabreicht wird. Die Studie wurde von einem umfangreichen translationalen Programm begleitet, das Parameter der Immunantwort wie MUC1- und PD-L1-Expression, TILs, Monozyten und ctDNA umfasste.

Studiendesign

  • 400 Patientinnen mit HER2-BCS im Frühstadium wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert, um eine neoadjuvante systemische SoC-Therapie mit oder ohne 12 begleitende Tecemotid-Impfungen zu erhalten.
  • Postmenopausale Frauen mit luminalen A-Tumoren erhielten Letrozol 2,5 mg pro Tag über 24 Wochen als SoC.
  • TNBC-Patientinnen und Patientinnen mit luminalen B-Tumoren, bei denen die Chemotherapie als SoC angesehen wurde, erhielten 4 x Epirubicin/Cyclophosphamid und 4 x Docetaxel q3w.
  • Die MUC1-Proteinexpression auf den Tumorzellen wurde immunhistochemisch untersucht.

Baseline

  • Sieben Jahre nach der Operation wurden retrospektiv Follow-up-Daten (FU) für 289 Frauen erhoben.
  • Von diesen hatten 236 eine Chemotherapie erhalten, während 53 eine neoendokrine Letrozoltherapie erhalten hatten.
  • 141 hatten nach dem Zufallsprinzip eine gleichzeitige Behandlung mit Tecemotid erhalten, während 148 nur SoC erhielten.
  • Die Patienten- und Tumormerkmale in der FU-Gruppe waren sehr repräsentativ für die gesamte Studienpopulation, und die klinisch-pathologischen Merkmale in den beiden Randomisierungsgruppen waren gut ausgewogen.

Behandlungsergebnisse

  • Nach einer 7-jährigen FU hatten die Patienten, die SoC + Tecemotid erhalten hatten, eine IDFS von 69,1 % gegenüber 60,5 % in der Gruppe mit SoC allein (HR 0,75, 95 % CI 0,51-1,10, p=0,141).
  • Das DRFS der Patienten, die SoC + Tecemotid erhalten hatten, betrug 80,8 % gegenüber 64,7 % (HR 0,53, 95 % CI 0,34-0,83, p=0,005);
  • das OS in der Gruppe SoC + Tecemotid betrug 83,0 % gegenüber 68,2 % (HR für OS 0,53, 95 % CI 0,33-0,85, p=0,008).
  • Teilnehmer, die eine Chemotherapie + Tecemotid erhalten hatten, hatten ein besonders günstiges Ergebnis mit einem IDFS von 71,3 % gegenüber 59,8 % (HR 0,69, 95% CI 0,45-1,05, p=0,084), einem DRFS von 81,9 % gegenüber 65,0 % (HR 0,50, 95% CI 0,31-0,83, p=0,007) und einem OS von 83,6 % gegenüber 67,8 % (HR 0,51, 95% CI 0,30-0,88, p=0,016).
  • Sensitivitätsanalysen, die das T-Stadium, den Nodalstatus, KI67, die Krebsart und das Alter bei der Randomisierung berücksichtigten, stimmten mit den primären Ergebnissen überein und bestätigten die Robustheit der Analyse.
  • MUC1-Proteindaten waren für 278 Patienten bei Studienbeginn und 199 Patienten bei der Operation verfügbar.
  • MUC1 wurde in 97,9 % der Ausgangsproben und in 98,5 % der chirurgischen Proben, bei denen keine pCR erreicht wurde, exprimiert.
  • In 72,1 % bzw. 74,5 % war die Expression hoch (d. h. sie wurde in >80 % der Tumorzellen nachgewiesen).
  • Während die MUC1-Expressionswerte weder prognostisch noch mit der pCR assoziiert waren, zeigten mit Tecemotid behandelte Patienten mit hoher MUC1-Proteinexpression in ihrer chirurgischen Probe ein besonders gutes Ergebnis mit einem verbesserten IDFS (HR 0,57, 95% CI 0,34-0,98), DRFS (HR 0,38, 95% CI 0,20-0,72) und OS (HR 0,35, 0,17-0,71) im Vergleich zu SoC allein.
  • Eine Subgruppenanalyse und zusätzliche Biomarker-Analysen werden auf der Tagung vorgestellt.

Fazit

Die gleichzeitige Verabreichung von Tecemotid mit einer neoadjuvanten systemischen SoC-Therapie führte laut den Studienautoren in einer Follow-up-Analyse dieser prospektiven Phase-II-Studie zu einer deutlichen Verbesserung von IDFS, DRFS und OS. Das verbesserte Langzeitergebnis zeigte sich insbesondere bei Patienten, deren Tumoren hohe MUC1-Werte aufwiesen. Dies ist laut den Studienautoren die erste Studie, in der ein therapeutischer Krebsimpfstoff bei Brustkrebspatientinnen zu einem statistisch signifikanten und substanziellen Langzeitüberlebensvorteil geführt hat, auch wenn das Langzeitergebnis ein Untersuchungsziel ist.

Präsentierende(r) Autor(en): Saranya Chumsri

PS3-04: Baselinezum Gesamtüberleben des allogenen Krebsimpfstoffs Bria-IMT auf der Basis ganzer Zellen

Abstract-Nummer: SESS-1071

Bei stark vorbehandelten MBC-Patientinnen zeigte das Bria-IMT-Regime vielversprechende Ergebnisse bei allen Subtypen von Brustkrebs

Trotz der Fortschritte bei der Behandlung von metastasierendem Brustkrebs (MBC) haben laut den Studienautoren Patienten mit Resistenzen oder Unverträglichkeiten zu kämpfen. Bria-IMT ist eine Kombinationsimmuntherapie, bei der ein allogener Ganzzell-Krebsimpfstoff (SV-BR-1-GM) mit Checkpoint-Inhibitoren (CPI) kombiniert wird.

Bestrahlte SV-BR-1-GM-Brustkrebszellen, die so verändert wurden, dass sie GM-CSF sezernieren, präsentieren tumorassoziierte Antigene auf HLA-I- und HLA-II-Molekülen und stimulieren so direkt die Anti-Tumor-Immunität.

Durch die Zugabe von Anti-PD1-CPI wird die Aktivität von SV-BR-1-GM zur Überwindung der immunsuppressiven Mikroumgebung des Tumors weiter verstärkt.

Studiendesign

  • In dieser Phase-I/II-Studie wurde das Bria-IMT-Schema untersucht, das niedrig dosiertes Cyclophosphamid (verabreicht an Tag 2), gefolgt von SV-BR-1-GM und CPI (Pembrolizumab oder Retifanlimab) und dann niedrig dosiertes lokales Peg-Interferon α umfasst, die alle drei Wochen verabreicht werden.
  • In der Phase-II-Studie wurden die Patienten in einem Verhältnis von 1:1 randomisiert, um mit der CPI sofort im ersten Zyklus zu beginnen oder den Beginn bis zum zweiten Zyklus hinauszuzögern.
  • Es gab zwei Formulierungen von SV-BR-1-GM: eine mit und eine ohne IFNγ-Inkubation.
  • Als Biomarker wurden krebsassoziierte makrophagenähnliche Zellen (CAMLs), zirkulierende Tumorzellen (CTCs) und PD-L1-Expressionswerte auf diesen Zellen überwacht.
  • Ein Candida-Hauttest bewertete den Anergiestatus vor Zyklus 1, während ein DTH-Hauttest (delayed-type hypersensitivity) bei jedem Zyklus mit einer kleinen SV-BR-1-GM-Dosis vor der vollen Dosis durchgeführt wurde.

Baseline

  • Insgesamt wurden 54 Patienten in die Studie aufgenommen, davon 22 in Phase I und 32 in Phase II.
  • 11 Patienten wurden mit Pembrolizumab und 44 Patienten mit Retifanlimab behandelt (1 Patient erhielt Pembrolizumab und später Retifanlimab).
  • Das Durchschnittsalter lag bei 61 (38-81) Jahren; der Median der vorangegangenen Therapien betrug 6 (2-13). 39 (72%) Patientinnen waren ER+/PR+/HER2-, 3 (6%) HER2+ und 12 (22%) dreifach negativ (TNBC).

Verträglichkeit

  • Das Bria-IMT-Schema wurde gut vertragen, es gab keine auf Bria-IMT zurückzuführenden Behandlungsabbrüche.
  • Die Mehrzahl der unerwünschten Ereignisse (67%) waren Grad 1-2, mit wenigen Fällen (13%) > Grad 3, einschließlich Lungenembolie, Dehydratation und erhöhter Lipase. In der gesamten Kohorte betrug das mediane Gesamtüberleben (OS) 9,9 (1,8-28,5) Monate.

Behandlungsergebnisse

  • Patienten, die mit der SV-BR-1-GM-Phase-3-Formulierung ohne IFNγ-Inkubation (n=37) behandelt wurden, hatten ein signifikant verbessertes PFS (3,6 vs. 2,6 Monate, P=0,01) und OS (13,4 vs. 6,9 Monate, P=0,04), mit einer ORR von 9,5% und einer CBR von 55%.
  • Bei den randomisierten Patienten, die die Phase-3-Formulierung erhielten (n=21), wurde das mediane OS noch nicht erreicht.
  • Bei ER+/PR+/HER2- betrug das OS 13,3 (1,8-28,5) Monate, bei HER2+ 11,9 (7,2-11,9) Monate und bei TNBC 8,5 (2,1-15,6) Monate.
  • Es bestand ein signifikanter Unterschied im PFS, aber nicht im OS zwischen den Patienten, die einen sofortigen und einen verzögerten Beginn der CPI erhielten (PFS 3,6 vs. 2,6 Monate, P 0,02; OS 9,9 vs. 11,9 Monate, P 0,45).
  • Von den 36 Patienten mit CAML/CTC-Daten nach der Dosis hatten Patienten mit einer CTC-Zahl < 5 nach der Dosis ein signifikant verbessertes OS im Vergleich zu einer CTC-Zahl > 5 (13,4 vs. 5,5 Monate, P 0,01).
  • Patienten mit positivem DTH hatten ein signifikant besseres PFS (3,5 vs. 2,4 Monate, P 0,001) und OS (11,9 vs. 5,5 Monate, P 0,002).

Fazit

Bei stark vorbehandelten MBC-Patientinnen zeigte laut den Studienautoren das Bria-IMT-Regime vielversprechende Ergebnisse bei allen Subtypen von Brustkrebs mit einem günstigen Sicherheitsprofil. Es gab keinen signifikanten Unterschied im OS zwischen Patienten, die mit sofortiger vs. verzögerter CPI behandelt wurden.

Patienten, die SV-BR-1-G ohne IFNγ-Inkubation erhielten, erzielten bessere Ergebnisse. Diese Formulierung wurde in laufende klinische Studien aufgenommen. Bei Patienten mit einer CTC-Zahl < 5 nach der Dosis und positivem DTH wurden deutlich bessere Ergebnisse erzielt. Aufgrund dieser vielversprechenden Ergebnisse wird derzeit eine randomisierte Phase-III-Studie durchgeführt, in der das BRIA-IMT-Schema mit der Behandlung nach Wahl des behandelnden Arztes verglichen wird (NCT06072612).

Vortragende(r) Autor(en): Xiaojia Wang

PS3-05: Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von Ivonescimab in Kombination mit Chemotherapie als Erstlinienbehandlung (1L) bei dreifach negativem Brustkrebs (TNBC)

Abstract-Nummer: SESS-526

Ivonescimab kombiniert mit Chemotherapie mit vielversprechender Anti-Tumor-Aktivität und akzeptabler, verträglicher Sicherheit als Erstlinienbehandlung von TNBC

Lokal fortgeschrittenes, inoperables oder metastasiertes TNBC ist laut den Studienautoren sehr aggressiv und hat eine schlechte Prognose.

Ivonescimab, ein tetravalenter bispezifischer Antikörper, der auf PD-1 und VEGF abzielt, hat das Potenzial, durch kooperative Bindung über beide Signalwege synergistische Anti-Tumor-Effekte zu erzielen.

Ziel dieser Studie war es, die Sicherheit und Wirksamkeit von Ivonescimab in Kombination mit Chemotherapie bei lokal fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem TNBC zu untersuchen.

Studiendesign

  • Es handelte sich um eine offene, multizentrische Phase-II-Studie an Patienten mit lokal fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem TNBC.
  • Die Patienten erhielten Iwonescimab in einer Dosierung von 20 mg/kg Q2W und Paclitaxel in einer Dosierung von 90 mg/m2 oder nab-Paclitaxel in einer Dosierung von 100 mg/m2 am ersten, achten und 15 Tag.

Baseline

  • Es wurden insgesamt 30 Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem, inoperablem oder metastasiertem TNBC in die Studie aufgenommen.
  • Das mediane Alter betrug 54,0 Jahre (Spanne 35,4-73,3), 53,3 % der Patienten hatten einen ECOG-Wert von 1,
  • 80 % der Patienten hatten einen kombinierten PD-L1-Positiv-Score (CPS) <10, und 60 % der Patienten hatten zuvor eine neoadjuvante oder adjuvante Therapie auf Taxanbasis erhalten.
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 10,12 Monate (Spanne: 2,66+, 15,77).

Verträglichkeit

  • Bei insgesamt 53,3 % (16/30) der Patienten trat mindestens eine behandlungsbedingte Nebenwirkung (TRAE) ≥Grad 3 auf, aber keine führte zum Abbruch der Behandlung oder zum Tod.
  • Zu den häufigsten ≥Grad 3 TRAEs mit einer Häufigkeit ≥10% gehörten eine verminderte Neutrophilenzahl (16,7%) und eine verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen (16,7%).

Behandlungsergebnisse

  • Die Gesamtansprechrate (ORR) nach Beurteilung durch den Prüfarzt betrug 72,4% (21/29) und die Krankheitskontrollrate (DCR) 100% (29/29).
  • Die ORR von PD-L1 CPS ≥10 und PD-L1 CPS <10 betrug 83,3% (5/6) bzw. 69,6% (16/23).
  • Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) betrug 9,3 Monate (95% CI: 6,24, NE), und die 9-Monats-PFS-Rate betrug 56,6% (95% CI: 32,2, 75,1).
  • In der Population mit PD-L1 CPS ≥10 wurde der Median des PFS nicht erreicht (95% CI: 5,36, NE), und die 9-Monats-PFS-Rate betrug 60% (95% CI: 12,6, 88,2).
  • In der PD-L1-CPS <10-Population lag der Median des PFS bei 9,3 Monaten (95 % KI: 5,55, NE) und die 9-Monats-PFS-Rate bei 52,6 % (95 % KI: 22,5, 75,8).
  • Die mediane Dauer des Ansprechens (DoR) betrug 7,49 Monate (95 % KI: 3,91, NE).
  • In der Population mit PD-L1 CPS ≥10 wurde die mediane Ansprechdauer nicht erreicht (95% KI: 3,58, NE).
  • In der Population mit PD-L1 CPS <10 lag die mediane DoR bei 7,49 Monaten (95% KI: 3,91, NE).
  • Das mediane Gesamtüberleben (OS) war noch nicht ausgereift.

Fazit

Ivonescimab in Kombination mit einer Chemotherapie zeigte laut den Studienautoren eine vielversprechende Anti-Tumor-Aktivität und eine akzeptable, verträgliche Sicherheit als Erstlinienbehandlung von TNBC. Weitere Studien zur Bestätigung der Baselinesind gerechtfertigt.

Präsentierende(r) Autor(en): Tao Sun

PS3-06: Eine prospektive Phase-2-Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit von AK105, Anlotinib in Kombination mit nab-Paclitaxel (nab-P) als Erstlinientherapie bei Patientinnen mit fortgeschrittenem dreifach negativem Brustkrebs (TNBC)

Abstract-Nummer: SESS-1655

Kombination aus AK105, Anlotinib und nab-P zeigte ein besseres Ansprechen auf die Behandlung

PD-1/PD-L1-Inhibitoren plus Chemotherapie haben sich laut den Studienautoren bei Patienten mit fortgeschrittenem TNBC als verträglich und klinisch vorteilhaft erwiesen. Antiangiogene Mittel könnten die Blutgefäße des Tumors umgestalten und das Ansprechen auf Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) verstärken.

  • AK105, ein Anti-PD-1-Antikörper, kann die Bindung von PD-1 an PD-L1 und PD-L2 wirksam verhindern und die Immunabwehr von Tumorzellen umgehen.
  • Anlotinib ist ein neuartiger antiangiogener Multi-Target-Tyrosinkinase-Inhibitor, der VEGFR, FGFR, PDGFR, c-KIT, c-RET und MET hemmt.

Diese vom Prüfarzt initiierte Studie (NCT05244993) zielt darauf ab, die Wirksamkeit und Sicherheit von AK105, Anlotinib in Kombination mit nab-P als Erstlinientherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem TNBC zu untersuchen.

Studiendesign

  • Für diese multizentrische, prospektive, einarmige Phase-2-Studie kamen weibliche Patienten im Alter von 18-75 Jahren mit ECOG PS 0-1 in Frage, die an lokal fortgeschrittenem oder rezidivierendem/metastasiertem dreifach negativem (Östrogenrezeptor-, Progesteronrezeptor- und HER2-) Brustkrebs erkrankt waren.
  • Die in Frage kommenden Patientinnen wurden mit intravenösem AK105 (200 mg an Tag 1), oralem Anlotinib (12 mg einmal täglich an den Tagen 1-14) und intravenösem Nab-P (125 mg/m2 an den Tagen 1 und 8) behandelt.
  • Die dreifache Kombinationsbehandlung wird alle 21 Tage wiederholt, bis die Krankheit fortschreitet, der Tod eintritt oder unverträgliche Toxizität eintritt.

Behandlungsergebnisse

  • Es wurden 33 Patienten in diese Studie aufgenommen. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 6,54 Monate (95% CI 2,68-11,43).
  • Von allen Patienten, deren Wirksamkeit bewertet werden konnte (26/33), erreichte 1 (3,85 %) Patient ein vollständiges Ansprechen (CR); 20 (76,92 %), 4 (15,38 %) und 1 (3,85 %) Patienten erreichten ein teilweises Ansprechen (PR), eine stabile Erkrankung (SD) bzw. einen Krankheitsfortschritt (PD).
  • Die ORR lag bei 80,77 % (95% CI 60,65-93,45) und die DCR bei 96,15% (95% CI 80,36-99,90).
  • Das mediane Gesamt-PFS betrug 11,14 Monate (95 % KI 8,34-18,04), das mediane OS wurde nicht erreicht.
  • Die 6-Monats-OS-Rate und das 12-Monats-OS betrugen 95,83% (95% CI 73,92-99,40) bzw. 80,90% (95% CI 50,05-93,72).

Verträglichkeit

  • Die häufigsten unerwünschten Ereignisse (UE) waren Grad 1 oder 2. Zu den unerwünschten Ereignissen des Grades 3 mit einer Häufigkeit von ≥10 % gehörten Neutropenie (33,33 %), Leukopenie (12,12 %) und erhöhte AST (12,12 %).
  • Es gab zwei Fälle von Neutropenie des Grades 4 und einen Fall von Hypertriglyceridämie des Grades 4.
  • Ein Todesfall (aufgrund von Hepatitis) wurde von den Prüfärzten als mit dem Studienregime in Zusammenhang stehend angesehen.

Fazit

Die Kombination aus AK105, Anlotinib und nab-P zeigte laut den Studienautoren ein besseres Ansprechen auf die Behandlung und eine erträgliche Toxizität bei der Erstlinienbehandlung von Patienten mit TNBC. Weitere Studien, an denen mehr Patienten teilnehmen, sind noch erforderlich.

Vortragende(r) Autor(en): Zhenzhen Liu

PS3-07: SHR-A1811 als neoadjuvante Behandlung bei Patientinnen mit HR-positivem, HER2-armem Brustkrebs: Erste Baselineeiner offenen, einarmigen, zweistufigen, klinischen Phase-II-Studie

Abstract-Nummer: SESS-761

SHR-A1811 hat eine vielversprechende Anti-Tumor-Aktivität

Bei Patientinnen mit Hormonrezeptor (HR)-positivem, humanem epidermalem Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2)-negativem Brustkrebs sind laut den Studienautoren die Raten für ein pathologisches vollständiges Ansprechen (pCR) auf eine neoadjuvante Chemotherapie oder eine endokrine Therapie mit pCR-Raten von 10% bzw. 5% geringer. HER2-arme Mammakarzinome sind in HR-positiven Mammakarzinomen angereichert, aber HER2-arme Patientinnen hatten eine deutlich niedrigere pCR als solche mit HER2-0.

Das Anti-HER2-ADC-Medikament T-Dxd hat in der DESTINY-Breast 06-Studie eine Antitumoraktivität bei fortgeschrittenem HR+/HER2-low-Brustkrebs gezeigt.

SHR-A1811, ein neuartiges Anti-HER2-ADC, hat ebenfalls Aktivität bei HER2-armem fortgeschrittenem Brustkrebs gezeigt.

Die Autoren haben diese klinische Studie durchgeführt, um die Wirksamkeit und Sicherheit von SHR-A1811 als neoadjuvante Behandlung bei Patientinnen mit HR+/HER2-armem Brustkrebs zu untersuchen.

Studiendesign

  • Es handelte sich um eine offene, einarmige klinische Studie der Phase II nach dem zweistufigen Design von Simon.
  • Für die Aufnahme in die Studie waren insgesamt 66 Probandinnen erforderlich, von denen 35 in die erste Phase aufgenommen wurden. Wenn 18 oder mehr Patienten ansprechen, würde die Studie in die zweite Phase übergehen, in der weitere 31 Probanden aufgenommen werden.
  • Zu den wichtigsten Einschlusskriterien gehören: Alter zwischen 18 und 70 Jahren, nicht behandlungsbedürftig, histologisch bestätigter invasiver Brustkrebs, cT2-3/N0-2M0, HR+/HER2-low und Ki67>14%.
  • Die in Frage kommenden Patientinnen erhielten SHR-A1811 (6,4 mg/kg IV q21 Tage) über acht Zyklen.

Baseline

  • Es haben 34 von 35 Patienten der ersten Phase das Studienregime erfolgreich erhalten und die Operation planmäßig abgeschlossen.
  • Von allen Patienten hatten 74,3 % (26/35) eine knotenpositive Erkrankung, 85,7 % (30/35) im Stadium IIA/IIB, 14,3 % (5/35) im Stadium IIIA bei Studienbeginn.
  • 74,3 % (26/35) der Patientinnen hatten bei Studienbeginn eine HER2-Expression von IHC 2+,
  • 25,7 % (9/35) hatten IHC 1+.

Behandlungsergebnisse

  • Der primäre Endpunkt der ersten Phase wurde erreicht: 74,3 % (26/35) der Patienten erreichten eine ORR, darunter 26 partielle Reaktionen und 9 stabile Erkrankungen. Keiner der Patienten erreichte eine pCR.

Verträglichkeit

  • Bei allen 35 Patienten wurden behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TRAEs) gemeldet, wobei die Inzidenzrate von TRAEs des Grades ≥3 bei 65,7% (23/35) lag.
  • Zu den häufigsten TRAEs des Grades ≥3 gehörten Neutropenie (48,6 %, 17/35), Leukopenie (28,6 %, 10/35), Anämie (22,9 %, 8/35), Durchfall und eine verminderte Thrombozytenzahl (11,4 %, 4/35).
  • Eine primäre G-CSF-Prophylaxe wurde bei 13 Patienten durchgeführt, wobei keine Berichte über Neutropenien des Grades 3 oder höher vorlagen.
  • Es wurden keine interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) und behandlungsbedingte Todesfälle gemeldet.

Fazit

SHR-A1811 hat laut den Studienautoren eine vielversprechende Anti-Tumor-Aktivität und ein akzeptables Sicherheitsprofil als neoadjuvante Behandlung für Patientinnen mit HR+/HER2-low Brustkrebs gezeigt. Die zweite Phase ist im Gange.

Vortragende(r) Autor(en): Jiong Wu

PS3-08: Vorläufiges Gesamtüberleben von Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem dreifach negativem Brustkrebs, die in einer Phase-Ib/II-Studie mit der Erstlinienbehandlung PM8002/BNT327 in Kombination mit Nab-Paclitaxel behandelt wurden

Abstract-Nummer: SESS-3600

Bedeutsame Überlebensergebnisse

PD-L1 und VEGF spielen laut den Studienautoren eine wichtige Rolle bei der Umgehung des Immunsystems und der Angiogenese von Tumoren und fördern so das Krebswachstum und die Metastasierung.

PM8002/BNT327 ist ein bispezifischer Antikörper, der auf PD-L1 und VEGF-A abzielt und für die Behandlung solider Tumore entwickelt wird.

Die Autoren haben eine Phase-Ib/II-Studie mit PM8002/BNT327 in Kombination mit nab-Paclitaxel bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem dreifach negativem Brustkrebs (LA/mTNBC) in China durchgeführt. Sie stellen aktualisierte Ergebnisse vor, einschließlich der Zwischenergebnisse zum Gesamtüberleben (OS) seit den ersten Berichten beim SABCS 2023 und ESMO 2024.

Studiendesign

  • 42 Patientinnen mit zuvor unbehandeltem LA/mTNBC wurden bis zum 11. April 2023 in die Studie aufgenommen, um die Sicherheit und Wirksamkeit von PM8002/BNT327 in Kombination mit nab-Paclitaxel zu untersuchen.
  • Alle Patienten erhielten PM8002 in einer Dosierung von 20 mg/kg (Q2W) und nab-Paclitaxel in einer Dosierung von 100 mg/m2 am 1., 8. und 15. Tag jedes 28-tägigen Zyklus, bis eine inakzeptable Toxizität oder ein Fortschreiten der Erkrankung beobachtet wurde.

Behandlungsergebnisse

  • Bis zum 13. September 2024 betrug die mediane Nachbeobachtungszeit 18,1 Monate (95% CI 16,9, 19,7), die mediane Behandlungsdauer 10,0 Monate (Spanne 2,0-22,0) und 9/42 Patienten befanden sich noch in Behandlung.
  • Die bestätigte ORR (cORR) lag bei 73,8% und die Krankheitskontrollrate (DCR) bei 95,2%.
  • Die mediane Zeit bis zum Ansprechen (TTR) betrug 1,9 Monate (95% CI 1,8, 2,0), die mediane Dauer des Ansprechens (DOR) 11,7 Monate (95% CI 7,2, 17,3).
  • Das mediane PFS der ITT-Population betrug 13,5 Monate (95 % KI 9,4 bis 18,1).
  • Das mediane OS wurde nicht erreicht, während die reife 12-Monats-OS-Rate 80,8 % (95 % KI 65,3, 89,9), die reife 15-Monats-OS-Rate 78,1 % (95 % KI 62,1, 88,0) und die fast reife 18-Monats-OS-Rate 72,2 % (95 % KI 55,2, 83,7) betrug.
  • Bei 38 Patienten wurden die verfügbaren PD-L1-ExpressionsBaselinemit dem E1L3N-Assay getestet.
  • Die objektive Ansprechrate (ORR) betrug 76,9% bei 13 Patienten mit PD-L1 CPS < 1 und 72,0% bei 25 Patienten mit PD-L1 CPS ≥ 1.
  • Alle 9 Patienten mit PD-L1 CPS ≥ 10 erreichten ein partielles Ansprechen (PR).

Verträglichkeit

  • Bei allen Patienten traten behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TRAEs) auf; 59,5% waren Grad 3 oder 4, wobei keine TRAEs des Grades 5 beobachtet wurden.
  • Zu den häufigsten (≥30%) TRAEs gehörten Neutropenie, Leukozytopenie, Anämie, Proteinurie, Alopezie, Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie, Epistaxis und Asthenie.
  • Bei 31,0 % der Patienten traten immunbedingte unerwünschte Ereignisse (irAEs) auf, bei 9,5 % handelte es sich um Grad 3, irAEs der Grade 4 oder 5 wurden nicht beobachtet.
  • Zu den häufigsten irAEs zählten Hyperthyreose, Hypothyreose und Hautausschlag.
  • Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die typischerweise mit der VEGF-Hemmung in Verbindung gebracht werden, waren Bluthochdruck (23,8 %) und Proteinurie (64,3 %), die meist den Grad 1 oder 2 aufwiesen.

Fazit

Bei Patienten mit LA/mTNBC zeigte laut den Studienautoren die Erstlinientherapie mit PM8002/BNT327 in Kombination mit nab-Paclitaxel unabhängig vom PD-L1-Status klinisch bedeutsame Überlebensergebnisse und eine Antitumoraktivität, verbunden mit einem überschaubaren Sicherheitsprofil. Keine neuen Sicherheitssignale beobachtet, die über die typischerweise für Anti-PD-1/PD-L1- und Anti-VEGF-Therapien und nab-Paclitaxel beschriebenen hinausgehen. Derzeit laufen eine randomisierte, kontrollierte klinische Phase-III-Studie (NCT06419621) zur Erstlinienbehandlung von TNBC in China und eine globale Phase-II-Studie (NCT06449222) zu TNBC.

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