Poster Spotlight Session 17: Early Triple Negative Breast Cancer

Die bearbeiteten Zusammenfassungen von Oncoletter basieren auf den Angaben in den Abstracts

https://sabcs.org/Call-for-Abstracts-2024

  • PS17-01: Spatial transcriptomics identifies molecular patterns predictive of response to neoadjuvant chemotherapy in triple-negative breast cancer.
  • PS17-02: Molecular and Immune Landscape of Metaplastic Triple Negative Breast Cancer Compared with Invasive Ductal Triple Negative Breast Cancer.
  • PS17-03: Real World Adjuvant Capecitabine Utilization and Patient Outcomes Among Patients With Triple-Negative Breast Cancer with Residual Disease after Neoadjuvant Chemotherapy.
  • PS17-04: Implications of Adjuvant Chemotherapy in Small Triple-Negative Breast Cancer.
  • PS17-05: Use and benefit of neoadjuvant versus adjuvant chemotherapy in node-negative, T1 triple negative breast cancer.
  • PS17-06: Neutrophil-to-lymphocyte ratio (NLR) predicts long-term survival in early triple negative breast cancer (TNBC) treated with neoadjuvant chemotherapy (NACT).
  • PS17-07: Comparison of an Atezolizumab monotherapy window followed by Atezolizumab and chemotherapy vs. Atezolizumab and chemotherapy alone in high-risk triple-negative breast cancer (TNBC) – a subgroup analysis of the neoadjuvant neoMono trial.
  • PS17-08: Association of antibiotic exposure with pathologic complete response in patients with non-metastatic triple-negative breast cancer receiving neoadjuvant chemotherapy and pembrolizumab.
  • PS17-09: Immune landscape and clinical features of acquired resistance to immune checkpoint blockade in triple negative breast cancer.
  • PS17-10: Genomic and transcriptomic analyses of residual invasive triple-neg breast cancer after neoadjuvant chemotherapy in prospective MIRINAE trial (a randomized phase II trial of adjuvant atezolizumab + capecitabine versus capecitabine; KCSG-BR18-21).
Vortragende(r) Autor(en): Isobelle Wall

PS17-01: Räumliche Transkriptomik identifiziert molekulare Muster, die das Ansprechen auf eine neoadjuvante Chemotherapie bei dreifach negativem Brustkrebs vorhersagen

Abstract-Nummer: SESS-1950

Häufigkeit epithelialer Zustände und tumor-immuner Mikroumgebungen ist prädiktiv für die pCR bei NACT-TNBC

Triple-negativer Brustkrebs (TNBC) ist laut den Studienautoren ein hochaggressiver Subtyp von Brustkrebs, und nur ~40 % der TNBC-Patientinnen erreichen nach einer neoadjuvanten Chemotherapie (NACT) ein pathologisches vollständiges Ansprechen (pCR). Da die molekulare Heterogenität von TNBC zum Ansprechen auf die NACT beiträgt, haben die Autoren deren Histologie und räumliche Transkriptomik-Muster (ST) untersucht.

Fazit

Bis heute haben die Autoren einen der größten räumlichen Transkriptomik-Datensätze mit detaillierter histologischer Annotation gesammelt. Die Häufigkeit epithelialer Zustände und tumor-immuner Mikroumgebungen ist prädiktiv für die pCR bei NACT-TNBC. Die räumliche Lage, die Kolokalisierung und die Liganden-Rezeptor-Interaktionen in ES und TIME bieten neue Einblicke in die molekulare Heterogenität von TNBC und in die Mechanismen, die die Reaktionen auf NACT regulieren.

 

 

 

Präsentierende(r) Autor(en): Pooja Advani

PS17-02: Molekulare und immunologische Landschaft von metaplastischem dreifach negativem Brustkrebs im Vergleich zu invasivem duktalem dreifach negativem Brustkrebs

Abstract-Nummer: SESS-1744

M-TNBC mit einer aggressiven Krankheitsbiologie einer höheren Häufigkeit von PIK3CA, PTEN, PIK3R1, TERT, EGFR und einer Anreicherung von Gensätzen für den EMT-Weg verbunden

Metaplastisches Mammakarzinom ist laut den Studienautoren eine seltene und aggressive Form von Brustkrebs, bei der die Mehrheit der Patienten einen dreifach negativen Rezeptorstatus aufweist. Es gibt keine Standardtherapien für metaplastischen Brustkrebs, und die Patientinnen werden ähnlich wie bei invasivem duktalem dreifach negativem Brustkrebs (ID-TNBC) behandelt, allerdings mit schlechteren Ergebnissen im Vergleich zu ID-TNBC. Daher besteht ein dringender Bedarf an der Entwicklung neuer medikamentöser Angriffspunkte und Therapien, um die Ergebnisse bei diesen Patientinnen zu verbessern.

Die Autoren haben die molekulare und immunologische Signatur von metaplastischem TNBC (M-TNBC) charakterisiert.

Fazit

Ihre Daten deuten laut den Studienautoren darauf hin, dass M-TNBC mit einer aggressiven Krankheitsbiologie mit einer höheren Häufigkeit von PIK3CA, PTEN, PIK3R1, TERT, EGFR und einer Anreicherung von Gensätzen für den EMT-Weg verbunden ist. Eine höhere Expression von stammzellbezogenen Genen bei M-TNBC deutet auf einen Zusammenhang mit einem therapieresistenten Phänotyp hin.

M-TNBC wiesen im Vergleich zu ID-TNBC vermehrt M2-Makrophagen und neutrophile Granulozyten, weniger B-Zellen, T_regs, DCs und CD8-T-Zellen sowie niedrigere IFNγ- und MAP-Kinase-Werte auf. Diese Ergebnisse müssen in größeren Studien weiter validiert werden.

 

 

 

Präsentierende(r) Autor(en): Ava Strahan

PS17-03: Real World Adjuvant Capecitabine Utilization and Patient Outcomes Among Patients with Triple-Negative Breast Cancer with Residual Disease after Neoadjuvant Chemotherapy

Abstract-Nummer: SESS-1202

Adjuvante Behandlung mit Capecitabin mit einer signifikanten Verbesserung von RFS, DRFS und OS verbunden

Die Resterkrankung (RD) nach neoadjuvanter Chemotherapie (NAC) bei Patientinnen mit dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) stellt laut den Studienautoren eine Hochrisikopopulation mit erhöhten Rezidivraten und schlechter Prognose dar. Die adjuvante Therapie (AT) mit Capecitabin ist eine Standardbehandlung für Patientinnen mit TNBC-RD auf der Grundlage der CREATE-X-Studie. Alternative Ansätze, wie die adjuvante Behandlung mit Capecitabin für nicht ausgewählte Patientinnen mit TNBC (GEICAM 2003-11/CIBOMA 2004-01), haben keinen Nutzen gezeigt. Der tatsächliche Einsatz von adjuvantem Capecitabin bei Patienten mit TNBC-RD und der Zusammenhang zwischen Capecitabin und den Überlebensergebnissen ist noch weitgehend unbekannt.

Um diese Lücke zu schließen, untersuchten die Autoren den Einsatz von Capecitabin und anderen adjuvanten Therapien und den Zusammenhang mit den Ergebnissen in einer großen Kohorte von Patienten mit TNBC, die in der Zeit vor dem routinemäßigen Einsatz der Immuntherapie mit NAC behandelt wurden.

Fazit

In dieser großen Kohorte von Patientinnen mit TNBC-RD wurde laut den Studienautoren häufig auf eine adjuvante Therapie verzichtet, wobei weniger als ein Drittel der Patientinnen adjuvantes Capecitabin erhielt. Die adjuvante Behandlung mit Capecitabin war jedoch mit einer signifikanten Verbesserung von RFS, DRFS und OS verbunden. Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, den Nutzen einer adjuvanten Behandlung mit Capecitabin in der Ära der Immuntherapie zu bewerten.

 

 

 

Vortragende(r) Autor(en): Hannah Hackbart

PS17-04: Auswirkungen der adjuvanten Chemotherapie bei kleinem dreifach negativem Brustkrebs

Abstract-Nummer: SESS-702

Entscheidende Erkenntnisse über den potenziellen Nutzen einer Ausweitung der adjuvanten Chemotherapie auf kleine TNBC-Tumoren

Die Rolle der adjuvanten Chemotherapie bei dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) ist laut den Studienautoren angesichts des Fehlens wirksamer zielgerichteter Therapien entscheidend. In den aktuellen Leitlinien wird eine adjuvante Chemotherapie für Patientinnen mit T1cN0-TNBC (Primärtumor über 1 cm) dringend empfohlen, doch der potenzielle Nutzen für T1ab-TNBC (bis zu 1 cm) bleibt unklar.

Fazit

Die Studie liefert laut den Studienautoren entscheidende Erkenntnisse über den potenziellen Nutzen einer Ausweitung der adjuvanten Chemotherapie auf kleine TNBC-Tumoren. Diese Ergebnisse sprechen für weitere Forschungen, um genau zu definieren, welche TNBC-Patientinnen im Frühstadium von einer Chemotherapie erheblich profitieren können, um so die Behandlungsprotokolle zu verfeinern und die Ergebnisse für die Patientinnen zu verbessern.

 

 

 

Presenting/Contact Author:  Cynthia Ma, MD, PhD – Washington University in St. Louis

PS17-05: Einsatz und Nutzen der neoadjuvanten gegenüber der adjuvanten Chemotherapie bei knotennegativem, dreifach negativem T1-Brustkrebs.

Abstract-Nummer: SESS-2387

Patienten mit T1b- und T1c-Tumoren profitieren gleichermaßen von der Anwendung von ACT und NACT

Die neoadjuvante Chemotherapie (NACT) wird laut den Studienautoren häufig bei knotenpositivem und/oder großem (>2cm) dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) eingesetzt. Es gibt jedoch nur wenige Daten über den Einsatz und den Nutzen der NACT bei kleinem, knotennegativem TNBC.

Die Autoren untersuchten die Überlebensunterschiede von Patientinnen mit T1N0 TNBC, die mit NACT im Vergleich zu einer adjuvanten Chemotherapie (ACT) behandelt wurden.

Fazit

Patienten mit T1b- und T1c-Tumoren profitieren laut den Studienautoren gleichermaßen von der Anwendung von ACT und NACT. Die Gründe für die schlechteren Ergebnisse bei Patienten mit T1a-Tumoren, die mit NACT im Vergleich zu ACT behandelt wurden, sind unbekannt und müssen weiter untersucht werden. pCR war mit besseren Ergebnissen bei Patienten mit T1N0-TNBC assoziiert, die NACT erhielten.

 

 

 

Präsentierende(r) Autor(en): Gabriel Polho

PS17-06: Das Neutrophilen-Lymphozyten-Verhältnis (NLR) sagt das Langzeitüberleben bei frühem dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) voraus, der mit neoadjuvanter Chemotherapie (NACT) behandelt wurde

Abstract-Nummer: SESS-1057

NLR > 2 ein unabhängiger Risikofaktor für schlechteres Überleben bei dreifach negativem Brustkrebs (TNBC), der mit NACT behandelt wurde

Biomarker für das Langzeitüberleben bei TNBC im Frühstadium werden laut den Studienautoren benötigt, um neoadjuvante Strategien zu verbessern. Ziel dieser Studie war es, die Rolle des Neutrophilen-Lymphozyten-Verhältnisses (NLR) bei der Vorhersage des Überlebens nach NACT zu bewerten.

Fazit

Eine NLR > 2 ist laut den Studienautoren ein unabhängiger Risikofaktor für ein schlechteres Überleben bei Patientinnen mit dreifach negativem Brustkrebs (TNBC), die mit NACT behandelt wurden. Angesichts ihrer Zugänglichkeit als Biomarker sollte die NLR in aktuellen neoadjuvanten Protokollen für TNBC im Frühstadium weiter untersucht werden.

 

 

 

Vortragende(r) Autor(en): Hans-Christian Kolberg

PS17-07: Vergleich eines Atezolizumab-Monotherapiefensters, gefolgt von Atezolizumab und Chemotherapie, mit Atezolizumab und Chemotherapie allein bei dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) mit hohem Risiko - eine Untergruppenanalyse der neoadjuvanten neoMono-Studie

Abstract-Nummer: SESS-1312

Signifikanter Zusammenhang zwischen dem PD-L1-Status und den pCR-Raten

In der neoMono-Studie wurde laut den Studienautoren prospektiv untersucht, ob die Hinzufügung eines Atezolizumab-Monotherapiefensters vor Atezolizumab und neoadjuvanter Chemotherapie (CTX) die pCR-Raten bei Patienten mit frühem TNBC (eTNBC) verbessert.

  • pCR-Raten im Untersuchungsarm (d.h., Atezolizumab-Monotherapie-Fenster) betrug 91,5 % in der PD-L1 (IC)-positiven Gruppe und 56,1 % in der PD-L1 (IC)-negativen Gruppe, die entsprechenden pCR-Raten im Kontrollarm lagen bei 82,2 % bzw. 64,5 %.
  • In der multivariaten Analyse der ITT-Population (einschließlich Tumorgröße, Knotenstatus, Tumorgrad, Alter und PD-L1-Status) betrug die Odds Ratio (OR) für das Erreichen einer pCR 4,77 (p< 0,001) für PD-L1-positive Tumoren, was auf einen signifikanten Einfluss des PD-L1-Status auf die pCR-Raten in der neoMono-Studie hinweist.

Ziel der folgenden Subgruppenanalyse war es, den Einfluss unterschiedlicher klinischer Risikoprofile auf die Rolle von PD-L1 als Biomarker bei eTNBC für die Wirksamkeit einer neoadjuvanten ICI-haltigen Therapie zu erklären, indem Patienten mit Hochrisiko (Tumorgröße 2 cm und größer und/oder N+) eTNBC analysiert wurden.

Studiendesign

  • NeoMono ist eine randomisierte multizentrische Phase-2-Studie, in die maximal 458 weibliche und männliche Patienten mit primärem TNBC (definiert als ER/PR < 10% und HER2 negativ) mit Tumorstadien cT1c - _cT4d (cN0 und cN+) aufgenommen werden sollen.
  • Der PD-L1-Status musste durch die zentrale Pathologie mit Hilfe des VENTANA PD-L1 (SP142) Assays identifiziert werden und wurde durch die PD-L1-Expression auf Immunzellen (IC) definiert.
  • Die neoadjuvante Behandlung in beiden Studienarmen bestand aus Atezolizumab 1200 mg alle 3 Wochen zusätzlich zur neoadjuvanten CTX (12 x Carboplatin/Paclitaxel q1w gefolgt von 4x Epirubicin/Cyclophosphamid q3w), in Arm A mit einem Atezolizumab-Monotherapiefenster von 840 mg einmal zwei Wochen vor Beginn der Kombinationstherapie.
  • In diese Subgruppenanalyse wurden nur Patienten mit einer Tumorgröße von 2 cm und mehr und/oder befallenen Lymphknoten einbezogen: 115 Patienten in Arm A und 121 in Arm B aus 34 Studienzentren wurden in diese Subgruppenanalyse einbezogen.

Ergebnisse

  • Bei der Analyse nach PD-L1 (IC)-Status ergab sich in Arm A eine pCR-Rate von 88,9 % in der PD-L1 (IC)-positiven Gruppe und 50,6 % in der negativen Gruppe.
  • In Arm B lagen die entsprechenden Raten bei 80,0 % und 59,3 %.
  • In einer multivariaten Analyse, die den Therapiearm, den PD-L1-Status, die Tumorgröße, die Nodalbeteiligung, den Grad 3 und das Alter einbezog, wurden nur der PD-L1-Status (IC) (OR 4,42; p <0,001) und Grad 3 (OR 3,49; p=0,014) interagierte signifikant mit der pCR.

Fazit

In dieser Analyse konnte laut den Studienautoren der Zusammenhang zwischen PD-L1 (IC)-Status und pCR-Raten in einer Untergruppe von Patienten mit =/> cT2 und/oder N+ Tumoren reproduziert werden. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit den explorativen Ergebnissen der NeoTRIP-Studie und der IMPASSION031-Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem PD-L1-Status und den pCR-Raten nach neoadjuvanter Atezolizumab-Chemotherapie bei Patienten mit eTNBC mit hohem Risiko zeigen, die der Population in dieser Untergruppenanalyse ähneln.

Die Analyse der größten bisher veröffentlichten Gruppe von Patienten mit eTNBC mit hohem Risiko, die mit neoadjuvanter Atezolizumab + Chemotherapie behandelt wurden, zeigte einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem PD-L1-Status und den pCR-Raten. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die klinischen Auswirkungen dieses Ergebnisses besser zu verstehen.

 

 

 

Präsentierende(r) Autor(en): Alexis Espinal

PS17-08: Zusammenhang zwischen Antibiotikaexposition und pathologischem vollständigen Ansprechen bei Patienten mit nicht metastasiertem dreifach negativem Brustkrebs, die eine neoadjuvante Chemotherapie und Pembrolizumab erhalten

Abstract-Nummer: SESS-1669

Antibiotika mit einem nicht-signifikanten Trend zu einer geringeren pCR bei nicht-metastasierten TNBC-Patienten verbunden

Die Ergebnisse der KEYNOTE-522-Studie belegen laut den Studienautoren die Bedeutung der Immuntherapie in Kombination mit einer neoadjuvanten Chemotherapie (NAC) bei dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) im Frühstadium. In dieser Studie führte die Zugabe des Immun-Checkpoint-Inhibitors Pembrolizumab in Kombination mit Paclitaxel-Carboplatin/Doxorubicin-Cyclophosphamid (NAC) zu einer höheren pathologischen Komplettreaktion (pCR) und einem verbesserten ereignisfreien Überleben im Vergleich zu NAC allein, so dass diese Therapie in dieser Patientengruppe zum Standard geworden ist. Da die Immuntherapie bei TNBC im Frühstadium immer häufiger eingesetzt wird, ist es von entscheidender Bedeutung, die Faktoren zu bewerten, die sich auf die Wirksamkeit der Behandlung auswirken. Neue Daten deuten laut den Studienautoren darauf hin, dass eine Antibiotikaexposition die pCR-Raten bei Patienten mit soliden Krebsarten, die eine NAC + Immuntherapie erhalten, verringern kann. Es gibt jedoch nur wenige Daten zu Brustkrebs und es besteht eine Heterogenität in den definierten Zeitfenstern der Antibiotikaexposition.

Die Autoren haben daher versucht, den Zusammenhang zwischen der Antibiotikaexposition und dem Zeitfenster der Antibiotikaexposition und der pCR-Rate bei Patienten mit TBC, die mit dem KEYNOTE-522-Schema behandelt wurden, zu bewerten.

Fazit

Die gleichzeitige Einnahme von Antibiotika oder die Einnahme von Antibiotika innerhalb von 30 Tagen nach Beginn der Behandlung mit NAC + Pembrolizumab war laut den Studienautoren mit einem nicht-signifikanten Trend zu einer geringeren pCR bei nicht-metastasierten TNBC-Patienten verbunden. Obwohl diese Serie aufgrund der kleinen Patientenkohorte begrenzt ist, stimmen diese Muster mit Daten aus anderen Krebsarten überein und unterstreichen die Notwendigkeit zusätzlicher Studien zu den Auswirkungen der Antibiotikaexposition und der Wirksamkeit der Immuntherapie für diese Hochrisikopatientengruppe.

 

 

 

Vortragende(r) Autor(en): Veerle Geurts

PS17-09: Immune landscape and clinical features of acquired resistance to immune checkpoint blockade in triple negative breast cancer

Abstract-Nummer: SESS-1631

Aufschluss über neue Ansätze zur Überwindung der erworbenen Resistenz

Eine beträchtliche Anzahl von Patientinnen mit metastasiertem dreifach negativem Brustkrebs (mTNBC) erleidet laut den Studienautoren nach einem ersten Ansprechen auf eine Immun-Checkpoint-Blockade (ICB) einen Rückfall. Das Verständnis der erworbenen Resistenz gegen ICB bei soliden Tumoren ist begrenzt, und für TNBC fehlen Daten.

Hier stellen die Autoren eine eingehende Analyse der immunologischen und genetischen Landschaft von Patienten mit mTNBC vor, die während der Behandlung mit Anti-PD1 eine erworbene Resistenz entwickelten.

Fazit

Die explorativen Analysen der Autoren auf der Grundlage von longitudinalen Tumorproben deuten darauf hin, dass Patienten mit TNBC, die eine erworbene Resistenz gegen Anti-PD1 entwickeln, zum Zeitpunkt der erworbenen Resistenz möglicherweise eine verringerte T-Zell-Aktivität im TME und eine behinderte Antigenpräsentation aufweisen. Diese Erkenntnisse geben laut den Studienautoren Aufschluss über neue Ansätze zur Überwindung der erworbenen Resistenz, die bei einer erheblichen Gruppe von mTNBC-Patienten mit anfänglichem Ansprechen auf Anti-PD1 auftritt.

 

 

 

Vortragende(r) Autor(en): Seock-Ah Im

PS17-10: Genom- und Transkriptomanalysen von invasivem Triple-Negativ-Brustkrebs nach neoadjuvanter Chemotherapie in der prospektiven MIRINAE-Studie (eine randomisierte Phase-II-Studie mit adjuvantem Atezolizumab + Capecitabin gegenüber Capecitabin; KCSG-BR18-21)

Abstract-Nummer: SESS-1519

Tumoren mit hohem TIL-Gehalt wurden mit immunangereichertem Krebs assoziiert, einschließlich der Subtypen BLIA und TME

Die neoadjuvante Chemotherapie (NAC) ist laut den Studienautoren der bevorzugte Behandlungsansatz bei klinischem dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) im Stadium II/III. Die Raten für ein pathologisches vollständiges Ansprechen (pCR) liegen zwischen 30 % und 65 %. Bei der MIRINAE-Studie (KCSG-BR18-21) handelt es sich um eine randomisierte Phase-II-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von adjuvantem Atezolizumab plus Capecitabin im Vergleich zu Capecitabin bei TNBC-Patientinnen, die nach NAC ohne Immuntherapie keine pCR erreichen (NCT03756298). Diese Studie zielt darauf ab, den verbleibenden TNBC nach NAC durch eine umfassende Tumormikroumgebung (TME) und genetische Analyse in einer prospektiven multizentrischen Studie zu charakterisieren.

Studiendesign

  • Nach anthrazyklin- und taxanbasierter NAK wurden chirurgisch resezierte Resttumore entnommen und auf stromale tumorinfiltrierende Lymphozyten (TILs), FoundationOne®CDx und RNAseq analysiert.
  • Ein Cut-off von 30 % wurde verwendet, um die Proben in TIL-hoch und TIL-niedrig zu klassifizieren.

Ergebnisse

  • Insgesamt wurden 311 Patienten (mittleres Alter 48 Jahre, Spanne 28-74 Jahre) untersucht.
  • Die ypTNM-Stadien waren Stadium I (28,0%), II (48,7%) und III (23,3%). TILs wurden in 299 (96,1 %) Proben untersucht, wobei 27,1 % als TIL-hoch eingestuft wurden.
  • FoundationOne®CDx wurde bei 255 (82,0 %) Proben durchgeführt.
  • Die am häufigsten mutierten Gene waren TP53 (87,8%), PIK3CA (19,6%), BRCA1 (8,6%) und PTEN (6,7%).
  • Pathogene Veränderungen im PI3K/AKT-Signalweg (PIK3CA, PTEN, AKT1 und PIK3R1) wurden bei 28,6 % beobachtet, während Gene, die mit der homologen Rekombination zusammenhängen (BRCA1, BRCA2 und PALB2), bei 12,1 % mutiert waren.
  • RNAseq wurde bei 221 (77,8 %) Proben durchgeführt.
  • Nach der PAM50-Klassifikation wurden die meisten Patienten (51,1 %) als basal-ähnlich, 19,0 % als Luminal A, 5,0 % als Luminal B, 14,0 % als HER2-angereichert und 10,9 % als normal-ähnlich eingestuft.
  • Die molekulare Subtypisierung des TNBC ergab, dass 36,7% der Tumoren als mesenchymal (MES) eingestuft wurden, gefolgt von basal-like immune suppressed (BLIS) mit 30,3%, basal-like immune activated (BLIA) mit 20,8% und luminal androgen receptor (LAR) mit 12,8%.
  • Bei 213 Patienten, für die sowohl RNAseq- als auch TIL-Daten verfügbar waren, stellten die Autoren fest, dass die Gruppe mit hohem TIL-Gehalt signifikant mit dem Subtyp BLIA (37,5 %) und den TME-Subtypen IE (immunangereichert, 45,3 %) und IE/F (immunangereichert/fibrotisch, 31,3 %) angereichert war.
  • Die immunsuppressiven Subtypen D (immundepletiert, 49,7 %) und F (fibrotisch, 29,5 %) waren bei TIL-low deutlich angereichert.
  • Die CIBERSORTx-Immunzell-Dekonvolutionsanalyse zeigte größere Anteile von Plasmazellen, CD8+ T-Zellen, CD4+ memory resting T-Zellen, follikulären Helfer-T-Zellen, aktivierten NK-Zellen und M1-Makrophagen in TIL-hohen Tumoren (alle angepassten p < 0,01).
  • TIL-high-Proben zeigten eine Hochregulierung von immunzellbezogenen Genen (CD3D, CD4, CD8A, CD38, IRF4, MZB1 und GZMK).
  • Auch Chemokin- und Immun-Checkpoint-Gene (CXCL9, CXCL13 und LAG3) waren bei TIL-high erhöht.
  • VEGFA, NDRG1 und IRS4 waren bei TIL-low hoch exprimiert (alle angepassten p < 0,0001).
  • Gensätze, die mit der Immunantwort und der Interferon-Gamma-Antwort zusammenhängen, waren in der TIL-high-Gruppe signifikant angereichert, während TIL-low-Tumoren eine Anreicherung von Gensätzen zeigten, die mit Hypoxie zusammenhängen (alle bereinigt p < 0,05).

Fazit

Bei den invasiven Resttumoren des TNBC nach Standard-NAC in der MIRINAE-Studie handelte es sich laut den Studienautoren überwiegend um den MES- und BLIS-Subtyp mit einer hohen Häufigkeit von TP53-Mutationen. Tumoren mit hohem TIL-Gehalt wurden mit immunangereichertem Krebs assoziiert, einschließlich der Subtypen BLIA und TME. Die laufende Analyse des invasiven krankheitsfreien Überlebens als primärer Endpunkt in jedem Arm der MIRINAE-Studie und der Rolle von Atezolizumab in Verbindung mit genomischen Merkmalen wird tiefere Einblicke in die Rolle von ICIs als adjuvante Therapie liefern.

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