Poster Spotlight Session 2: Personalizing CDK 4/6 inhibitor therapy for patients with Metastatic Breast Cancer: Survival, QOL and biomarkers

Die bearbeiteten Zusammenfassungen von Oncoletter basieren auf den Angaben in den Abstracts

https://sabcs.org/Call-for-Abstracts-2024

  • PS2-01: Dalpiciclib versus placebo in combination with letrozole or anastrozole as first-line treatment for women with HR+/HER2- advanced breast cancer: prespecified final analysis of progression-free survival of the phase 3 DAWNA-2 trial.
  • PS2-02: Tibremciclib (BPI-16350) plus fulvestrant versus placebo plus fulvestrant for patients with HR+/HER2- advanced breast cancer after progressing on endocrine therapy: Updated analysis of the phase III study.
  • PS2-03: Comparative overall survival of CDK4/6is plus an aromatase inhibitor (AI) in HR+/HER2- MBC in the US real-world setting.
  • PS2-04: Health related quality of life with first- versus second-line CDK4/6 inhibitor use in advanced breast cancer: results from the phase 3 SONIA trial (BOOG 2017-03).
  • PS2-05: PRESERVE 2: A randomized, phase 3, double-blind trial of trilaciclib or placebo in patients (pts) receiving first-line gemcitabine/carboplatin (GCb) for locally advanced or metastatic triple-negative breast cancer (mTNBC).
  • PS2-06: First-line (1L) ribociclib (RIB) + endocrine therapy (ET) vs combination chemotherapy (combo CT) in clinically aggressive HR+/HER2- advanced breast cancer (ABC): a subgroup analysis of RIGHT Choice by intrinsic subtype & gene & signature expression.
  • PS2-07: Intrinsic Subtype at Progression to CDK4/6 Inhibitors Plus Endocrine Therapy in Hormone Receptor-Positive/HER2-Negative Metastatic Breast Cancer (MBC).
  • PS2-08: Association of MammaPrint® with gene expression pathways predictive of resistance to cyclin-dependent kinase inhibition.
  • PS2-09: Liquid biopsy DNADX assay in advanced ER+/HER2-negative breast cancer after progression on CDK4/6 and aromatase inhibitors: a correlative analysis from the PACE phase II randomized trial.
  • PS2-10: Integrating ctDNA and Tumor Fraction Features for Deciphering Molecular Response and Resistance Mechanism to Endocrine Therapy and CDK4/6 Inhibition in Advanced HR-positive Metastatic Breast Cancer.
Vortragende(r) Autor(en): Binghe Xu

PS2-01: Dalpiciclib im Vergleich zu Placebo in Kombination mit Letrozol oder Anastrozol als Erstlinientherapie für Frauen mit HR+/HER2-fortgeschrittenem Brustkrebs: vordefinierte Endanalyse des progressionsfreien Überlebens der Phase-3-Studie DAWNA-2

Abstrakte Nummer: SESS-720

Alternative Option in der aktuellen Behandlungslandschaft für Patientinnen mit HR+/HER2-fortgeschrittenem Brustkrebs, unabhängig vom Menopausenstatus

Dalpiciclib (ein hochselektiver und potenter CDK4/6-Inhibitor) plus Letrozol oder Anastrozol als Erstlinienbehandlung führte laut den Studienautoren zu einer statistisch und klinisch signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zur alleinigen endokrinen Therapie bei Frauen mit HR+/HER2-fortgeschrittenem Brustkrebs, so die Zwischenanalyse der DAWNA-2-Studie (NCT03966898; Xu et al., Lancet Oncology, 2023).

In diesem Bericht stellen die Autoren die vorab festgelegte endgültige Analyse des PFS und eine aktualisierte Sicherheitsanalyse nach mehr als einem Jahr zusätzlicher Nachbeobachtung vor.

Studiendesign

  • Die DAWNA-2-Studie war eine randomisierte, doppelblinde, multizentrische Phase-3-Studie, die an 42 Zentren in China durchgeführt wurde.
  • An der DAWNA-2-Studie nahmen Patientinnen im Alter von 18-75 Jahren mit einem ECOG-Performance-Status von 0-1 und pathologisch bestätigtem HR+/HER2- unbehandeltem fortgeschrittenem Brustkrebs teil, unabhängig vom Menopausenstatus.
  • Die Patientinnen wurden im Verhältnis 2:1 nach dem Zufallsprinzip entweder mit oralem Dalpiciclib (150 mg pro Tag für drei Wochen, gefolgt von einer Woche Pause) oder einem entsprechenden Placebo behandelt.
  • Beide Gruppen erhielten außerdem eine kontinuierliche endokrine Therapie, entweder 2,5 mg Letrozol oder 1 mg Anastrozol, die einmal täglich oral verabreicht wurden.

Behandlungsergebnisse

  • Zwischen dem 19. Juli 2019 und dem 25. Dezember 2020 wurden 456 teilnahmeberechtigte Patientinnen in die Studie aufgenommen und in zwei Gruppen randomisiert: 303 in die Dalpiciclib-Gruppe (Dalpiciclib plus Letrozol oder Anastrozol) und 153 in die Placebo-Gruppe (Placebo plus Letrozol oder Anastrozol).
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug zum Zeitpunkt des Daten-Cutoffs 40,6 Monate (IQR 30,3-45,1) für die Dalpiclib-Gruppe und 38,9 Monate (IQR 27,5-44,6) für die Placebo-Gruppe.
  • Eine Therapie nach Absetzen der Behandlung erhielten 154 (50,8 %) Patientinnen in der Dalpiciclib-Gruppe und 101 (66,0 %) in der Placebo-Gruppe, wobei die endokrine Therapie die häufigste war (32,7 % in der Dalpiciclib-Gruppe und 49,7 % in der Placebo-Gruppe).
  • Zum Fortschreiten der Krankheit oder zum Tod kam es bei 160 (52,8 %) Patientinnen in der Dalpiciclib-Gruppe und bei 109 (71,2 %) in der Placebogruppe.
  • Dalpiciclib plus Letrozol oder Anastrozol verlängerte das von den Prüfärzten ermittelte PFS signifikant im Vergleich zu Placebo plus Letrozol oder Anastrozol (medianes PFS: 33,4 Monate [95 % CI 29,6-39,0] vs. 19,3 Monate [95 % CI 16,5-22,5]; Hazard Ratio [HR] 0,56 [95 % CI 0,44-0,72]; einseitiger p <0,0001).
  • Der PFS-Vorteil von Dalpiciclib war sowohl bei postmenopausalen Frauen (HR 0,54 [95% CI 0,40-0,74]) als auch bei prä- oder perimenopausalen Frauen (HR 0,63 [95% CI 0,41-0,95]) konsistent.
  • Nach Einschätzung der Prüfärzte erreichten 181 Patientinnen (59,7 %) in der Dalpiciclib-Gruppe und 76 (49,7 %) in der Placebo-Gruppe ein objektives Ansprechen;
  • die mediane Dauer des Ansprechens betrug 36,1 Monate (95 % KI 29,4-45,8) bzw. 16,4 Monate (95 % KI 13,8-24,8).
  • Dalpiciclib zeigte einen Nutzen über die erste Studienbehandlung hinaus, wie die Zeit bis zur ersten nachfolgenden Chemotherapie zeigt (Median nicht erreicht [NR] vs. 47,4 Monate [95% CI 31,4-NR]; HR 0,76 [95% CI 0,56-1,02]).
  • Zum Stichtag waren 80 (26,4 %) Patientinnen in der Dalpiciclib-Gruppe und 46 (30,1 %) in der Placebo-Gruppe verstorben.
  • Das mediane Gesamtüberleben (OS) war in beiden Gruppen noch nicht ausgereift.

Verträglichkeit

  • Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen traten bei 17,5% der Patientinnen in der Dalpiciclib-Gruppe und bei 7,8% in der Placebo-Gruppe auf.
  • Ein Behandlungsabbruch aufgrund von unerwünschten Ereignissen wurde bei 4,6 % bzw. 2,0 % der Patientinnen gemeldet.

Fazit

Die Kombination von Dalpiciclib mit Letrozol oder Anastrozol zeigt laut den Studienautoren weiterhin Vorteile im PFS, ohne dass nach einer längeren Nachbeobachtungszeit neue Sicherheitssignale identifiziert wurden, was diese Therapie als alternative Option in der aktuellen Behandlungslandschaft für Patientinnen mit HR+/HER2-fortgeschrittenem Brustkrebs, unabhängig vom Menopausenstatus, weiter unterstützt.

Präsentierende(r) Autor(en): Xichun Hu

PS2-02: Tibremciclib (BPI-16350) plus Fulvestrant im Vergleich zu Placebo plus Fulvestrant bei Patientinnen mit fortgeschrittenem HR+/HER2- Brustkrebs nach Fortschreiten einer endokrinen Therapie: Aktualisierte Analyse der Phase-III-Studie

Abstrakte Nummer: SESS-1064

Tibremciclib plus Fulvestrant zeigte weiterhin eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des PFS

Tibremciclib (BPI-16350; TIB), ein neuartiger hochwirksamer CDK4/6-Inhibitor, verbesserte laut den Studienautoren in einer Zwischenanalyse einer randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie (NCT05433480) das progressionsfreie Überleben (PFS) in Kombination mit Fulvestrant (FUL) im Vergleich zu Placebo (PBO) plus FUL bei Patientinnen mit fortgeschrittenem HR+/HER2- Brustkrebs (ABC), die unter einer vorherigen endokrinen Therapie fortgeschritten waren.

Hier berichten die Autoren über die aktualisierte Analyse der Phase-III-Studie. Studiendesign

  • Patientinnen mit postmenopausalem Status (natürlich oder künstlich), bei denen während oder innerhalb von 12 Monaten nach Ende einer neoadjuvanten oder adjuvanten endokrinen Therapie ein Rezidiv aufgetreten war oder die unter der endokrinen Erstlinientherapie bei metastasierter Erkrankung einen Progress erlitten hatten,
  • wurden nach dem Zufallsprinzip entweder TIB (400 mg oral einmal täglich) oder die entsprechende PBO plus FUL (500 mg intramuskulär an den Tagen 1 und 15 von 28 Tagen des ersten Zyklus, dann am Tag 1 jedes folgenden Zyklus) zugewiesen, und zwar im Verhältnis 2:1 zwischen Patientinnen mit TIB und PBO.

Behandlungsergebnisse

  • Insgesamt 274 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip für die Behandlung mit TIB plus FUL (N = 184) oder PBO plus FUL (N = 90) ausgewählt.
  • Bis zum Stichtag 31. März 2024 betrug die mediane Nachbeobachtungszeit für beide Gruppen 12,88 Monate.
  • Das mediane INV-bewertete PFS war bei TIB plus FUL signifikant länger als bei PBO plus FUL (16,53 Monate [95% CI 12,85-16,59] versus 5,59 Monate [95% CI 4,53-9,20], HR 0,37 [95% CI 0,27-0,52]; p0,0001).
  • Die Verbesserung des PFS wurde durch die IRC-Analyse bestätigt, mit einer HR von 0,37 (95% CI 0,26-0,54; p0,0001).
  • Die INV-bewertete bestätigte ORR lag bei 39,1 % gegenüber 10,0 % (p0,0001), die DCR bei 89,1 % gegenüber 76,7 % (p=0,0053) und die CBR bei 74,5 % gegenüber 42,2 % (p0,0001) in der TIB- bzw. PBO-Gruppe.
  • Das mediane OS der Studie wurde noch nicht erreicht (19,7 % OS-Datenreife).

Verträglichkeit

  • Die Sicherheitsprofile zeigten keine neuen Sicherheitssignale aus der Zwischenanalyse.
  • Die häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse (TEAEs) in der TIB-Gruppe waren Diarrhö (79,3 %; gegenüber 13,3 % in der PBO-Gruppe), Neutropenie (75,5 %; gegenüber 15,6 %) und Leukopenie (73,9 %; gegenüber 16,7 %).
  • Die häufigste TEAE des Grades 3 oder höher war in beiden Gruppen die Neutropenie (15,2 % gegenüber 5,6 % in der TIB- und PBO-Gruppe).
  • Die Inzidenz von Durchfall des Grades 3 oder höher betrug 4,9 % in der TIB-Gruppe und 1,1 % in der PBO-Gruppe.
  • Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SAEs) traten bei 24 Patienten (13,0%) in der TIB-Gruppe und bei 9 Patienten (10,0%) in der PBO-Gruppe auf.
  • TEAEs, die zum Abbruch der Behandlung führten, traten bei 4 Patienten (2,2 %) in der TIB-Gruppe und bei keinem in der PBO-Gruppe auf.
  • Kein behandlungsbedingter Todesfall in der TIB-Gruppe und 1 Todesfall (1,1%) in der PBO-Gruppe.

Fazit

Tibremciclib plus Fulvestrant zeigte laut den Studienautoren weiterhin eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des PFS bei Patientinnen mit HR+/HER2- ABC, die unter endokriner Therapie eine Progression erlitten hatten. Die Sicherheitsprognose entsprach der vorangegangenen Zwischenanalyse, wobei keine neuen Sicherheitsbefunde festgestellt wurden.

Präsentierende(r) Autor(en): Hope S. Rugo

PS2-03: Vergleich des Gesamtüberlebens von CDK4/6is plus einem Aromatasehemmer (AI) bei HR+/HER2- MBC in den USA unter realen Bedingungen

Abstrakte Nummer: SESS-1800

Größte bisher durchgeführte vergleichende Analyse des OS zwischen den CDK 4/6is in Kombination mit AI unter realen Bedingungen

Palbociclib (PAL), das erste CDK4/6i, wurde laut den Studienautoren 2015 in Kombination mit einer endokrinen Therapie (ET) für HR+/HER2-fortgeschrittenen/metastasierten Brustkrebs (MBC) zugelassen. Zwei weitere CDK4/6is, Ribociclib (RIB) und Abemaciclib (ABE), wurden 2017 zugelassen. Die CDK4/6i-Kombinationstherapie ist inzwischen Standard bei der Erstlinienbehandlung von HR+/HER2- MBC.

RCTs zeigten, dass alle drei CDK4/6-Inhibitoren plus ET das progressionsfreie Überleben (PFS) der Patienten im Vergleich zu ET plus Placebo signifikant verlängerten.

Die 3 CDK4/6is haben jedoch widersprüchliche Ergebnisse zum Gesamtüberleben (OS, sekundärer Endpunkt) der Erstlinien-RCT. Da es keine direkten RCTs gibt, sind Daten aus der Praxis (RWD) eine wichtige ergänzende Erkenntnisquelle.

Mehrere kleine RWD-Studien haben die relative Wirksamkeit von CDK4/6 untersucht, und ihre Ergebniss sind uneinheitlich. Große RWD-Studien sind erforderlich, um die Wirksamkeit der 3 CDK4/6is zu verstehen.

Diese Studie verglich das OS der Erstlinienbehandlung mit PAL im Vergleich zu RIB und ABE plus AI bei HR+/HER2- MBC in der klinischen Routinepraxis in den USA. Studiendesign

  • Die Autoren führten eine retrospektive vergleichende Wirksamkeitsstudie zu CDK4/6is plus AI bei HR+/HER2-MBC durch, wobei die Autoren die landesweite Flatiron Health-Datenbank mit elektronischen Gesundheitsdaten (EHR) nutzten, die aus der deidentifizierten Panoramic-Datenbank abgeleitet wurde und mehr als 650 000 Patientinnen mit Brustkrebs umfasste.
  • Die eingeschlossenen Patientinnen hatten HR+/HER2- metastasierten Brustkrebs, waren 18 Jahre oder älter, begannen die Indexbehandlung (PAL+AI, RIB+AI oder ABE+AI) als Erstlinientherapie innerhalb von 90 Tagen nach der MBC-Diagnose zwischen Februar 2015 und September 2023 (Indexzeitraum) und nahmen nicht an klinischen Studien teil.
  • Die Patienten wurden vom Beginn der Indexbehandlung bis März 2024, dem Tod oder der letzten medizinischen Aktivität, je nachdem, was zuerst eintrat, bewertet.
  • Das OS war definiert als die Monate vom Beginn der Indexbehandlung bis zum Tod. Die Patienten wurden durch exaktes 1:1-Matching in Bezug auf Alter, Geschlecht, Ethnie und Ethnizität, Praxistyp, Krankheitsstadium bei der Erstdiagnose, ECOG, Zeit zwischen Erstdiagnose und MBC-Diagnose, viszerale Erkrankung, reine Knochenerkrankung und Anzahl der metastatischen Stellen ausgeglichen.

Behandlungsergebnisse

  • Von 9770 Patienten, die für die Analyse in Frage kamen, erhielten 7563, 1130 bzw. 1077 Patienten PAL+AI, RIB+AI bzw. ABE+AI.
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 32,9 Monate für PAL+AI, 16,5 Monate für RIB+AI und 21,3 Monate für ABE+AI behandelte Patienten.
  • Im Vergleich zu den RIB- und ABE-Gruppen war die PAL-Gruppe 1 bis 2 Jahre älter und hatte einen geringeren Anteil an Patienten mit ECOG=0.
  • Nach einem 1:1-Matching waren die demografischen und klinischen Ausgangsdaten zwischen den PAL- und RIB-Paaren (n=942) und den PAL- und ABE-Paaren (n=857) gut ausgeglichen.
  • Bei den PAL-RIB-Paaren betrugen die 2- und 3-Jahres-OS-Raten 81,3 % und 67,6 % für die PAL-Gruppe gegenüber 79,8 % und 69,7 % für die ABE-Gruppe.
  • RIB-Gruppe. Bei den PAL-ABE-Paaren betrugen die 2- und 3-Jahres-OS-Raten 76,8 % und 63,0 % für die PAL-Gruppe gegenüber 75,7 % und 67,4 % für die ABE-Gruppe.
  • Im Vergleich zu PAL+AI war RIB+AI nicht signifikant mit einem verlängerten OS assoziiert (unadjustierte HR=0,90, 95%CI=0,80-1,02, p=0,097; angepasste HR=0,98, 95%CI=0,84-1,15, p=0,823).
  • Ebenso war ABE+AI im Vergleich zu PAL+AI nicht signifikant mit einem verlängerten OS assoziiert (unadjustierte HR=0,95, 95%CI=0,84-1,07, p=0,376; angepasste HR=0,90, 95%CI=0,77-1,06, p=0,212).
  • Weitere Analysen mit zusätzlicher Nachbeobachtung, Behandlungsdauer, nachfolgenden Therapien und Zeit bis zur Chemotherapie werden berichtet.

Fazit

Die Ergebnisse der Autoren deuten darauf hin, dass es in der klinischen Routinepraxis in den USA keine signifikante Überlegenheit der Erstlinientherapie RIB+AI und ABE +AI gegenüber PAL+AI für HR+/HER2- MBC-Patienten gibt. Obwohl die Stichprobengröße eine formale Nicht-Unterlegenheitsanalyse ausschließt und die kurze Nachbeobachtungszeit die Interpretation einschränken könnte, stellt diese Studie laut den Studienautoren die größte bisher durchgeführte vergleichende Analyse des OS zwischen den CDK 4/6is in Kombination mit AI unter realen Bedingungen dar.

Präsentierende(r) Autor(en): Noor Wortelboer

PS2-04: Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Erst- versus Zweitlinienbehandlung mit CDK4/6-Inhibitoren bei fortgeschrittenem Brustkrebs: Baselineder Phase-3-Studie SONIA (BOOG 2017-03)

Abstrakte Nummer: SESS-1672

Weitere Rechtfertigung für die Verschiebung des Einsatzes von CDK4/6i auf die Zweitlinienbehandlung

Die Ergänzung der endokrinen Therapie durch Cyclin-abhängige Kinase-4- und -6-Inhibitoren (CDK4/6i) verbessert die Ergebnisse bei Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem, HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs. In der Phase-3-Studie SONIA wurden 1 050 Patientinnen randomisiert und erhielten CDK4/6i in der Erst- oder Zweitlinie zusätzlich zu einem Aromatasehemmer in der Erst- und Fulvestrant in der Zweitlinie.

Beim progressionsfreien Überleben nach zwei Behandlungslinien wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Strategien festgestellt (PFS2; HR 0,87; 95% CI 0,74 bis 1,03). Die Erstlinienbehandlung mit CDK4/6-Inhibitoren führte jedoch zu einer erhöhten Toxizität (74 % mehr unerwünschte Ereignisse vom Grad ≥3, am häufigsten Neutropenie) und höheren Kosten.

Die Autoren stellen nun die Ergebnisse zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) in der CDK4/6i-Gruppe der Erst- und Zweitlinienbehandlung vor.

Studiendesign

  • Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde anhand des Fragebogens zur funktionellen Bewertung der Krebstherapie in der Brust (FACT-B) (Version 4) bei Studienbeginn, nach 12, 24, 48 und 72 Wochen sowohl in der Erst- als auch in der Zweitlinientherapie sowie bei Absetzen der SONIA-Behandlung bewertet.
  • Für alle innerhalb von 60 Tagen nach Absetzen der SONIA-Behandlung ausgefüllten Fragebögen wurden FACT-B-Gesamtwerte sowie Unterskalenwerte für körperliches (PWB), soziales (SWB), emotionales (EWB) und funktionelles Wohlbefinden (FWB) sowie die Unterskala Brustkrebs (BCS) berechnet.

Ergebnisse

  • In allen Behandlungsgruppen wurden die Fragebögen zu Beginn der Behandlung (88 %), zu den verschiedenen Zeitpunkten der Erst- (82 %) und Zweitlinienbehandlung (73 %) sowie bei Behandlungsabbruch (52 %) in hohem Maße ausgefüllt.
  • Der durchschnittliche Unterschied in den FACT-B-Gesamt- und Unterskalenwerten zwischen den beiden Gruppen lag nahe bei Null (d. h. kein Unterschied), und die Autoren fanden keine Hinweise auf eine Wechselwirkung mit der Zeit.
  • Im Zeitverlauf betrugen die beobachteten mittleren Unterschiede unter Verwendung von CDK4/6i in der Zweitlinientherapie als Referenz -0,49 (95% CI -1,88 bis 0,90) für den FACT-B-Gesamtscore, -0,19 (95% CI -0,58 bis 0.20) für PWB, 0,40 (95% CI -0,04 bis 0,83) für SWB, 0,00 (95% CI -0,34 bis 0,35) für EWB, -0,05 (95% CI -0,48 bis 0,38) für FWB und -0,36 (95% CI -0,77 bis 0,05) für BCS.

Fazit

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität, gemessen anhand des FACT-B-Gesamtscores und aller Unterskalen, war zwischen der CDK4/6i-ersten und der CDK4/6i-zweiten Gruppe während der beiden protokolldefinierten Behandlungslinien in SONIA vergleichbar. Diese Daten deuten darauf hin, dass die Hinzufügung von CDK4/6i in der Erstlinienbehandlung im Vergleich zur Zweitlinienbehandlung nicht zu einer Verbesserung der Lebensqualität führt, was laut den Studienautoren eine weitere Rechtfertigung für die Verschiebung des Einsatzes von CDK4/6i auf die Zweitlinienbehandlung darstellt.

Präsentierende(r) Autor(en): Shom Goel

PS2-05: PRESERVE 2: Eine randomisierte, doppelblinde Phase-3-Studie mit Trilaciclib oder Placebo bei Patientinnen, die als Erstlinie Gemcitabin/Carboplatin (GCb) bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem dreifach negativem Brustkrebs (mTNBC) erhalten

Abstrakte Nummer: SESS-1919

Verabreichung von Trilaciclib vor einer GCb im Vergleich zu Placebo verbessert das Überleben von Patienten mit mTNBC nicht

TNBC ist laut den Studienautoren eine aggressive bösartige Erkrankung, bei der die Chemotherapie das Rückgrat der Behandlung bildet.

Trilaciclib ist ein intravenös zu verabreichender, selektiver und reversibler Inhibitor der Cyclin-abhängigen Kinase 4/6. In einer randomisierten Phase-2-Studie bei Patienten mit zuvor behandeltem mTNBC führte die Verabreichung von Trilaciclib vor der Gabe von GCb zu einer klinisch bedeutsamen Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) im Vergleich zur alleinigen Gabe von GCb, unabhängig vom Status des programmierten Todesliganden 1 (PD-L1), möglicherweise durch Schutz und direkte Aktivierung der Immunfunktion.

Die multinationale, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-3-Studie PRESERVE 2 (NCT04799249) wurde konzipiert, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Trilaciclib vor GCb bei zuvor unbehandelten Patienten mit mTNBC weiter zu untersuchen.

Hier berichten die Autoren über die endgültigen Daten von Patienten, die eine Erstlinientherapie erhalten haben, unabhängig vom PD-L1-Status des Tumors (Kohorte 1).

Studiendesign

  • Die in Frage kommenden Patienten hatten lokal fortgeschrittenes, inoperables oder metastasiertes TNBC, einen Eastern Cooperative Oncology Group Performance Status (ECOG PS) von 0/1, hatten keine vorherige systemische Therapie im fortgeschrittenen/metastasierten Stadium erhalten und waren für eine Behandlung mit einem programmierten Zelltodprotein-1 (PD-1)/PD-L1-Inhibitor nicht geeignet/unmöglich.
  • Die Patienten wurden nach Tumor-PD-L1-Status (positiv vs. negativ), krankheitsfreiem Intervall (DFI; ≥ 6 Monate und < 12 Monate vs. ≥ 12 Monate oder de novo mTNBC) und Land stratifiziert und dann im Verhältnis 1:1 randomisiert, um entweder ein intravenöses Placebo oder Trilaciclib 240 mg/m2 vor Gemcitabin (1000 mg/m2) und Carboplatin (AUC 2) an den Tagen 1 und 8 von 21-tägigen Zyklen zu erhalten.

Baseline

  • Insgesamt wurden 187 Patienten aus 11 Ländern randomisiert und erhielten Trilaciclib (n = 96) oder Placebo (n = 91) vor einer GCb.
  • Das Durchschnittsalter betrug 58 Jahre (Spanne 30-82), und 39,6 % der Patienten hatten eine PD-L1-positive Erkrankung (Trilaciclib, 38,5 %; Placebo, 40,7 %).
  • Der DFI lag bei 20,9 % der Patienten bei < 12 Monaten und bei 79,1 % der Patienten bei > 12 Monaten (oder de novo Erkrankung).

Behandlungsergebnisse

  • Die Patienten schlossen im Median 6 Behandlungszyklen ab (Spanne: 1-41).
  • Das mediane (95 % CI) OS betrug 17,4 (12,4-21,3) bzw. 17,8 (13,3-22,5) Monate (Hazard Ratio [HR], 0,91 [95 % CI, 0,62-1,33]; P = 0,884) in der Trilaciclib- bzw. Placebogruppe mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 12,1 bzw. 14,9 Monaten.
  • Bei Patienten mit PD-L1-positiver Erkrankung betrug das mediane OS unter Trilaciclib im Vergleich zu Placebo 23,1 bzw. 21,8 Monate (HR, 1,0 [95% CI, 0,51-1,96]; P = 0,923) und bei Patienten mit PD-L1-negativer Erkrankung 15,7 bzw. 14,9 Monate (HR, 0,92 [95% CI, 0,57-1,49]; P = 0,913).
  • Das mediane (95% CI) PFS betrug 6,3 (4,4-8,3) Monate mit Trilaciclib und 6,4 (5,2-8,1) Monate mit Placebo (HR, 1,17 [95% CI, 0,80-1,69]; P = 0,434), und die ORR betrug 29,5% bzw. 38,2%.

Verträglichkeit

  • Insgesamt war die Sicherheit zwischen den Behandlungsarmen vergleichbar; bei 128 Patientinnen (92,3 %) trat ein unerwünschtes Ereignis (AE) auf, darunter 143 Patientinnen (78,6 %) mit AEs des Grades 3 oder höher.
  • Trilaciclib/Placebo-bezogene SARs wurden bei 109 Patientinnen (59,9 %) gemeldet.
  • Die häufigsten (≥40 % der Patienten) unerwünschten Ereignisse beliebigen Grades, unabhängig von der Kausalität, waren Anämie (Trilaciclib, 58,1 %; Placebo, 62,9 %) und verminderte Neutrophilenzahl (Trilaciclib, 40,9 %; Placebo, 39,3 %).
  • Im Vergleich zu Placebo traten bei weniger Patienten, die Trilaciclib erhielten, Neutropenien des Grades 4 (8,6 % gegenüber 25,8 %), Thrombozytopenien jeglichen Grades (38,7 % gegenüber 53,9 %) und Dosisreduktionen der Chemotherapie (49,5 % gegenüber 64,0 %) auf.

Fazit

Die Daten aus PRESERVE 2 zeigen laut den Studienautoren , dass die Verabreichung von Trilaciclib vor einer GCb im Vergleich zu Placebo das Überleben von Patienten mit mTNBC nicht verbessert. Das Sicherheitsprofil von Trilaciclib stimmte mit früheren Studien überein. Es wurden einige myeloprotektive Effekte beobachtet, die mit dem bekannten Wirkmechanismus von Trilaciclib übereinstimmen.

Vortragende(r): Yen-Shen Lu

PS2-06: Erstlinientherapie (1L) Ribociclib (RIB) + endokrine Therapie (ET) vs. Kombinations-Chemotherapie (Combo-CT) bei klinisch aggressivem HR+/HER2-fortgeschrittenem Brustkrebs (ABC): eine Subgruppenanalyse der RIGHT Choice nach intrinsischem Subtyp sowie Gen- und Signatur-Expression

Abstrakte Nummer: SESS-566

Hypothesengenerierende Daten

In der Phase-2-Studie RIGHT Choice wurde laut den Studienautoren ein signifikanter Vorteil für das mediane progressionsfreie Überleben (mPFS) mit 1L RIB + ET im Vergleich zur Combo-CT bei aggressiven HR+/HER2- ABC-Patienten festgestellt (HR, 0,61; 95% CI: 0,43-0,87; P = .003) (Lu Y-S, et al. J Clin Oncol. May 21, 2024).

In dieser Analyse wurde die Wirksamkeit von RIB + ET im Vergleich zu Combo-CT nach intrinsischem Subtyp und Gen-/Signatur-Expressionsniveau untersucht. Studiendesign

  • Prä-/Perimenopausale Patientinnen ohne vorherige systemische Therapie bei aggressivem HR+/HER2- ABC wurden im Verhältnis 1:1 zu RIB + Letrozol/Anastrozol + Goserelin oder einer Kombi-CT nach Wahl des Arztes randomisiert.
  • Die Ausgangstumorproben (n = 49) von Patienten, die an der Studie teilnahmen, wurden mikrodissektiert und mit den NanoString nCounter BC360- und PanCancer IO 360-Panels einem Genexpressionsprofil unterzogen.
  • Hohe und niedrige Expressionsniveaus von Genen/Signaturen in der Ausgangsbasis wurden als größer bzw. kleiner oder gleich dem Medianwert definiert.

Behandlungsergebnisse

  • Von den verfügbaren Proben aus dem RIB-Arm (n = 27) waren 6 (22,2 %) luminal A, 14 (51,9 %) luminal B, 6 (22,2 %) HER2E und 1 (3,7 %) basalähnlich; im CT-Arm (n = 22) waren 11 (50,0 %) luminal A, 9 (40,9 %) luminal B und 2 (9,1 %) HER2E.
  • Das mPFS in den RIB- vs. CT-Armen betrug 32,5 Monate vs. nicht erreicht (NR) (HR, 0,88; 95% CI: 0,20-3,91) bei Luminal A, 38,0 vs. 21,7 Monate (HR, 0,64; 95% CI: 0,18-2,20) bei Luminal B und 17,4 vs. 8,0 Monate (HR, 0,23; 95% CI: 0,03-1,66) beim HER2E-Subtyp.
  • In der kombinierten Gruppe Luminal B/HER2E, die bekanntermaßen mit einer schlechten Prognose verbunden ist, betrug das mPFS 38,0 vs. 18,4 Monate mit RIB + ET vs. Kombi-CT (HR, 0,58; 95% CI: 0,21-1,62).
  • Im RIB-Arm zeigten Patienten mit hoher ESR1-Expression ein längeres mPFS als Patienten mit niedriger ESR1-Expression (hohe vs. niedrige Expression, mPFS, HR [95% CI]; 38,0 vs. 32,5 Monate, 0,52 [0,16-1,66]).
  • Patienten im RIB-Arm mit geringer Expression von Tumorentzündung oder immunbezogenen Genen/Zellen, wie Tumorentzündungssignatur (TIS; BC360-Panel) und T-Zell-Expression (IO 360-Panel), hatten ein längeres mPFS als Patienten mit hoher Expression dieser Signaturen (geringe vs. hohe Expression, mPFS, HR [95% CI]: TIS, NR vs 11,4 Monate, 0,17 [0,04-0,76]; T-Zellen, NR vs 10,3 Monate, 0,2 [0,05-0,76]).
  • Im Gegensatz zu den Ergebnissen im RIB-Arm hatten Patienten mit niedriger Expression von immunbezogenen Genen/Zellen im CT-Arm ein kürzeres mPFS als Patienten mit hoher Expression dieser Gene (niedrige vs. hohe Expression, mPFS, HR [95% CI]: TIS, 15,0 Monate vs. NR, 2,08 [0,62- 6,93]; T-Zellen, 12,8 vs. 18,4 Monate, 1,8 [0,57-5,71]).
  • Bei den meisten anderen immunbezogenen Gen/Zell-Expressionen und Signaturen wurde ein vergleichbarer konsistenter Trend beim PFS-Vorteil für niedrige vs. hohe Expressionsniveaus beobachtet, mit einem höheren PFS-Vorteil für niedrige Genexpression in der Ribociclib-Gruppe und einem höheren PFS-Vorteil für hohe Genexpression in der CT-Gruppe.

Fazit

Diese explorative Analyse zeigte laut den Studienautoren einen Trend zu einem PFS-Vorteil von RIB + ET im Vergleich zu Combo-CT bei Patientinnen mit intrinsischen Subtypen von Luminal B/HER2E, die mit einer schlechten Prognose verbunden sind. Diese Analyse deutet auch auf einen ausgeprägteren Trend für einen PFS-Vorteil von RIB + ET bei Patientinnen mit niedrigen Ausgangswerten für immunbezogene Gene hin. Die gegenteiligen Baselineim CT-Arm legen nahe, dass diese Signaturen weitere Studien zu ihrem potenziellen prädiktiven Wert rechtfertigen. Diese Daten sind laut den Studienautoren hypothesengenerierend und sollten aufgrund des geringen Stichprobenumfangs mit Vorsicht interpretiert werden.

Präsentierende(r) Autor(en): Francesco Schettini

PS2-07: Intrinsischer Subtyp bei Progression zu CDK4/6-Inhibitoren plus endokriner Therapie bei Hormonrezeptor-positivem/HER2-negativem metastasiertem Brustkrebs (MBC)

Abstrakte Nummer: SESS-1016

Notwendig, Tumorproben bei der Progression zu CDKi+ET zu profilieren, um die Behandlungen besser anpassen zu können

Biomarker nach einer Progression auf CDK4/6-Inhibitoren plus endokrine Therapie (CDKi+ET) werden laut den Studienautoren benötigt, um den Einsatz von ET-basierten Therapien gegenüber einer Chemotherapie (CT) zu steuern. Hier haben die Autoren den prognostischen und prädiktiven Wert der 4 wichtigsten intrinsischen Subtypen (IS) von Brustkrebs (d.h. Luminal A [LumA], Luminal B [LumB], HER2-angereichert [HER2E], Basal-like [BL]) in Tumorproben von Patientinnen mit HR+/HER2- MBC, die auf CDKi+ET fortschreiten, untersucht.

Fazit

Der Subtypwechsel zu weniger ET-empfindlichen IS, insbesondere HER2E, findet unter CDKi+ET statt und hat prognostischen Wert. Nach CDKi zeigte die LumA-Krankheit die besten Ergebnisse, unabhängig von der Art der Behandlung. Diese Patientengruppe könnte die ideale Gruppe für die Behandlung mit ET-basierten Therapien sein. Nicht-Lum-IS schnitten besser mit CT-basierten Ansätzen ab. Insgesamt deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass es notwendig ist, Tumorproben bei der Progression zu CDKi+ET zu profilieren, um die Behandlungen besser anpassen zu können.

Präsentierende(r) Autor(en): Adam Brufsky

PS2-08: Assoziation von MammaPrint® mit Genexpressionswegen, die eine Resistenz gegen eine Cyclin-abhängige Kinase-Hemmung vorhersagen

Abstrakte Nummer: SESS-2068

MammaPrint einzige klinisch genutzte genomische Signatur, die Patientenuntergruppen identifizieren kann, die potenziell gegen CDK4/6-Inhibitoren resistent sind

Cyclin-abhängige Kinase-4- und -6-Inhibitoren (CDK4/6i) sind laut den Studienautoren in Kombination mit einer endokrinen Therapie für Patientinnen mit rezidivierendem HR+HER2-Brustkrebs (BC) zu einer zielgerichteten Behandlung der ersten Wahl geworden und werden seit kurzem auch in der adjuvanten Behandlung von klinisch hochgefährdetem BC im Frühstadium eingesetzt.

Studien haben gezeigt, dass etwa 30 % der Brustkrebspatientinnen im fortgeschrittenen Stadium resistent gegen CDK4/6i sind, aber es gibt keine Biomarker, die Aufschluss darüber geben, welche Patientinnen am ehesten darauf ansprechen werden.

Die im Handel erhältliche genomische MammaPrint-Signatur, die das Risiko eines Fernrezidivs (UltraLow, Low, High 1 und High 2) bei BC im Frühstadium charakterisiert, hat sich bei der Vorhersage des Ansprechens auf eine Chemotherapie sowie auf gezielte Immuntherapien als nützlich erwiesen.

Die Autoren untersuchten den Nutzen von MammaPrint bei der Identifizierung von Tumorsubtypen, die eine Resistenz gegen die Hemmung des CDK4/6-Signalwegs vorhersagen, indem die Autoren Genexpressionsmuster verwendeten, die von zellulären Proliferationswegen gesteuert werden, die die CDK4/6-Funktion umgehen.

Fazit

Die Daten unterstützen frühere Studien, die zeigen, dass ein steigender MammaPrint-Index eng mit der genomischen Expression von Cyclin E (CCNE1 und CCNE2) und 8q22-24 (CCNE2, MTDH, TSPYL5) assoziiert ist, von denen angenommen wird, dass sie die Tumorproliferation identifizieren, die durch eine der CDK4/6-Funktion nachgeschaltete Aktivität bei HR+ BC angetrieben wird. Gemäss Wissen der Autoren ist MammaPrint die einzige klinisch genutzte genomische Signatur, die Patientenuntergruppen identifizieren kann, die potenziell gegen CDK4/6-Inhibitoren resistent sind. Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um herauszufinden, welche klinischen Hochrisiko-Brustkrebse, die nicht zu den High-2-Typen gehören, am ehesten von einer CDK4/6-Behandlung profitieren.

Vortragende(r): Guilherme Nader-Marta

PS2-09: Flüssigbiopsie-DNADX-Assay bei fortgeschrittenem ER+/HER2-negativem Brustkrebs nach Progression unter CDK4/6- und Aromatasehemmern: eine korrelative Analyse der randomisierten Phase-II-Studie PACE

Abstrakte Nummer: SESS-1086

Bei weiterer Validierung könnte DNADX dazu beitragen, eine Patientenpopulation zu identifizieren, die von einer Fortsetzung der CDK4/6-Hemmung nach der Progression profitieren könnte

DNADX, ein neuartiger, auf maschinellem Lernen basierender Ansatz, nutzt laut den Studienautoren DNA-Kopienzahlaberrationen (CNA) aus ctDNA-Plasmadaten, um klinisch relevante phänotypische Tumormerkmale zu identifizieren und Brustkrebs in fünf Gruppen zu klassifizieren (Nat Comm 2023).

In dieser Studie wird die Fähigkeit von DNADX zur Vorhersage der Prognose und des Behandlungsnutzens bei fortgeschrittenem ER+/HER2- Brustkrebs nach Progression unter CDK4/6- und Aromatasehemmung untersucht.

Fazit

In der PACE-Studienpopulation zeigt der auf Flüssigbiopsie basierende DNADX-Assay eine erhebliche biologische Heterogenität nach Fortschreiten der CDK4/6- und AI-Behandlung, die sich auf die Prognose bei fortgeschrittenem ER+/HER2- Brustkrebs auswirkt. Bei weiterer Validierung könnte DNADX laut den Studienautoren dazu beitragen, eine Patientenpopulation zu identifizieren, die von einer Fortsetzung der CDK4/6-Hemmung nach der Progression profitieren könnte.

Vortragende(r) Autor(en): Hao Liao

PS2-10: Integration von ctDNA- und Tumorfraktionsmerkmalen zur Entschlüsselung des molekularen Ansprechens und der Resistenzmechanismen auf endokrine Therapie und CDK4/6-Hemmung bei fortgeschrittenem HR-positivem metastasiertem Brustkrebs

Abstrakte Nummer: SESS-1109

Der empfindliche ctDNA-NGS-Assay identifizierte effektiv Genvariationen und Tumorfraktionswerte als prognostische Marker bei fortgeschrittenem HR-positivem Brustkrebs

Hormonrezeptor (HR)-positiver Brustkrebs ist laut den Studienautoren die häufigste Form von Brustkrebs und wird bei Frauen weltweit häufig diagnostiziert. Behandlungen mit CDK4/6-Inhibitoren und endokrinen Therapien wie Aromatase-Inhibitoren (AIs) haben die Behandlungsergebnisse der Patientinnen deutlich verbessert. Das Risiko eines Fortschreitens der Krankheit bleibt jedoch bestehen.

In dieser Studie wird ein Next-Generation-Sequencing (NGS)-Test für zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) eingesetzt, um ein Profil von Genvariationen bei Patientinnen mit fortgeschrittenem HR-positivem Brustkrebs zu erstellen, mit dem Ziel, Gen-Biomarker zu identifizieren, die für die Behandlung relevant sind.

Fazit

Der empfindliche ctDNA-NGS-Assay identifizierte laut den Studienautoren effektiv Genvariationen und Tumorfraktionswerte als prognostische Marker bei fortgeschrittenem HR-positivem Brustkrebs und zeigte damit bedeutende Auswirkungen auf die personalisierte Behandlung.

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