OA09. Trailblazing Targets: New Insights

Abstract titles and summaries were obtained from the WCLC 2024 website.  Abstracts were translated, edited, and summarized in German.

Link to session

  • OA09.03 Randomized, Open-Label, Phase III Study of SAF-189s Versus Crizotinib in First-Line ALK-Positive Advanced Non-Small Cell Lung Cancer (NSCLC)
  • OA09.04 Osimertinib with or without SRS for Brain Metastases from EGFRm NSCLC: Pooled Analysis of Two RCTs
  • OA09.05 Subcutaneous vs Intravenous Amivantamab: Patient Satisfaction and Resource Utilization Results from the PALOMA-3 Study
  • OA09.06 Health-Related Quality of Life (HRQoL) Outcomes with Adagrasib vs Docetaxel in KRASG12C-Mutated Advanced NSCLC in KRYSTAL-12

OA09.03 Randomized, Open-Label, Phase III Study of SAF-189s Versus Crizotinib in First-Line ALK-Positive Advanced Non-Small Cell Lung Cancer (NSCLC)

OA09.03 Randomisierte, offene Phase-III-Studie von SAF-189s im Vergleich zu Crizotinib bei der Erstbehandlung von ALK-positivem fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC)

A. Xiong, N. Yang, X. Dong, et al.

SAF-189s mit statistisch signifikanter und klinisch bedeutsamer Verbesserung des PFS gegenüber Crizotinib

SAF-189s (Foritinib-Succinat) ist laut den Studienautoren ein hochwirksamer und ins Gehirn eindringender ALK/ROS1-Inhibitor der nächsten Generation. SAF-189s hat in einer Phase-II-Studie eine vielversprechende klinische Wirksamkeit gezeigt. Hier berichten die Autoren über die Ergebnisse der Zwischenanalyse (IA) der REMARK-Studie.

Studiendesign

  • Bei der REMARK-Studie handelte es sich um eine offene, randomisierte Phase-3-Studie, an der erwachsene Patienten mit ALK+ fortgeschrittenem NSCLC
    teilnahmen, die zuvor unbehandelt waren.
  • Die Patienten wurden nach dem ECOG-Status (0/1 vs. 2) und dem Status der Metastasen im zentralen Nervensystem (ZNS) stratifiziert und dann im Verhältnis 1:1 randomisiert, um SAF-189s 160 mg QD oder Crizotinib 250 mg BID oral zu erhalten.
  • Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS), das vom unabhängigen Prüfungsausschuss (IRC) gemäß RECIST 1.1 bewertet wurde. Zu den sekundären Endpunkten gehörten das PFS nach Prüfer (INV), die objektive Ansprechrate (ORR), die Zeit bis zum Ansprechen (TTR), die Dauer des Ansprechens (DOR), die ZNS-ORR (C-ORR), die C-TTR, die C-DOR und die Zeit bis zur ZNS-Progression (C-TTP) nach IRC und INV, das Gesamtüberleben (OS) und die Sicherheit.
  • Die Zwischenanalyse war geplant, als etwa 83 PFS-Ereignisse durch das IRC bewertet wurden.

Behandlungsresultate  

  • Es wurden 275 Patienten an 40 Zentren randomisiert, um entweder SAF-189s (n=139) oder Crizotinib (n=136) zu erhalten.
  • Zum Stichtag betrug die mediane Dauer der Nachbeobachtung 16,7 Monate.
  • SAF-189s zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung des IRC-bewerteten PFS gegenüber Crizotinib mit einer Hazard Ratio (HR) von 0,23 (95% CI 0,14, 0,38).
  • Das IRC-bewertete mediane PFS wurde im SAF-189s-Arm nicht erreicht, im Crizotinib-Arm waren es 13,93 Monate.
  • SAF-189s reduzierte das Risiko einer ZNS-Progression im Vergleich zu Crizotinib signifikant (HR,0,04 [95%CI 0,01, 0,14]).
  • Es zeigte sich auch ein Trend zur Verbesserung des OS mit SAF-189s gegenüber Crizotinib (HR, 0,60 [95%CI 0,30, 1,20]).
  • Die ORR betrug 92,8% im SAF-189s-Arm, 12% höher als im Crizotinib-Arm (p=0,0035).

Verträglichkeit

  • Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TRAEs) vom Grad 3/4 traten bei 37,7% der Patienten mit SAF-189s im Vergleich zu 55,6% mit Crizotinib auf.
  • Die häufigsten Grad-3/4-TRAEs für SAF-189s waren Hyperglykämie, ALT-Erhöhung und AST-Erhöhung.
  • In der SAF-189s-Gruppe wurde keine interstitielle Lungenerkrankung oder Sehverlust beobachtet.
  • In beiden Gruppen wurden keine TRAEs gemeldet, die zum Tod führten.

Fazit

SAF-189s zeigte laut den Studienautoren eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des PFS gegenüber Crizotinib. Das Sicherheitsprofil von SAF-189s stimmte mit früheren Berichten überein und enthielt keine neuen Sicherheitssignale.

OA09.04 Osimertinib with or without SRS for Brain Metastases from EGFRm NSCLC: Pooled Analysis of Two RCTs

OA09.04 Osimertinib mit oder ohne SRS bei Hirnmetastasen von EGFRm NSCLC: Gepoolte Analyse von zwei RCTs

C. Ho, Y.Y. Soon, A. Nichol, et al.

Unzureichende Belege

Der Zeitpunkt und der Nutzen der stereotaktischen Radiochirurgie (SRS) bei der Behandlung unbehandelter Hirnmetastasen (BM) bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) mit epidermalem Wachstumsfaktor-Rezeptor-Mutation (EGFRm) ist laut den Studienautoren ungewiss.

Zwei randomisierte Studien, LUOSICNS und TROG 17.02 OUTRUN, verglichen Osimertinib mit lokalen Salvage-Therapien, wenn dies erforderlich war, mit einer SRS im Anschluss an Osimertinib.

Diese gepoolte Analyse berichtet über den primären Endpunkt: intrakranielles progressionsfreies Überleben nach 12 Monaten (ic-PFS), und sekundäre Endpunkte: Gesamtüberleben (OS), selbstberichtete kognitive Verschlechterung (CD), Salvage-SRS (sSRS) und Radionekrose (RN).

Studiendesign

  • Eingeschlossen wurden Patienten mit NSCLC mit EGFRm und bis zu 10 minimal symptomatischen BM bei der Registrierung.
  • Die SRS wurde als Einzel- oder Mehrfraktionstherapie gemäß Protokoll durchgeführt.
  • Im SRS-Arm wurde nach Abschluss der SRS mit Osimertinib begonnen.
  • Intrakranielle Progression wurde gemäß RANO-BM definiert. RN wurde anhand von MRT und histologischer Bestätigung bestimmt, sofern verfügbar.
  • Die kognitive Funktion wurde anhand des EORTC-QLQ C30 selbst eingeschätzt.
  • CD wurde definiert als die erste Abnahme um 10 Punkte gegenüber dem Ausgangswert (ohne nachfolgende Verbesserung).

Behandlungsresultate  

  • Neunundsiebzig Teilnehmer wurden in die Studie eingeschlossen; 40 wurden zu einer Upfront-Osimertinib-Therapie (uOSI) und 39 zu einer Upfront-SRS (uSRS) randomisiert.
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 39 Monate für LUOSICNS und 33 Monate für OUTRUN.
  • Der Altersmedian lag bei 67 Jahren. Die Teilnehmer waren überwiegend weiblich (67 %), asiatischer Ethnie (71 %), Nie-Raucher (72 %) und 89 % hatten zum Zeitpunkt der ursprünglichen Diagnose bereits BM.
  • Das ic-PFS nach 12 Monaten betrug 70% (95% CI 52% bis 93%) für uSRS und 53% (95% CI 34% bis 81%) für uOSI in LUOSICNS
  • und 67% (95% CI 49% bis 93%) für uSRS und 67% (95% CI 49% bis 90%) für uOSI in OUTRUN.
  • Die gepoolte Schätzung des Unterschieds war für uSRS um 9 % (95 % KI -13 % bis 30 %) höher als für uOSI.
  • Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Studienarmen für das ic-PFS (HR 0,83, 95% CI 0,48 bis 1,43) oder das OS (HR 0,66, 95% CI 0,35 bis 1,24).
  • Der Prozentsatz der Teilnehmer mit selbstberichteter CD nach 12 Monaten betrug 18 % (3/18) für uSRS und 18 % (2/11) für uOSI.
  • Der Prozentsatz der Teilnehmer, die nach 12 Monaten sSRS hatten, betrug 5 % (2/37) für uSRS und 18 % (7/40) für uOSI.
  • Zehn Prozent der Teilnehmer in der uSRS-Gruppe hatten zwei oder mehr RN-Ereignisse: zwei Grad zwei, ein Grad drei und ein Grad vier.

Fazit

Diese gepoolte Analyse ergab laut den Studienautoren unzureichende Belege dafür, dass eine Upfront-SRS das ic-PFS nach 12 Monaten, das OS, die selbstberichtete CD oder die sSRS bei Patienten mit minimal symptomatischer BM bei EGFRm-NSCLC verbessert. Die Ergebnisse dieser Studie sollten im Zusammenhang mit der geringen Stichprobengröße der einzelnen Studien interpretiert werden. In Anbetracht der langen Überlebenszeit dieser Patienten könnten laut den Studienautoren die Unterschiede in den Ergebnissen zwischen den Behandlungsarmen bei längerer Nachbeobachtung deutlicher zutage treten.

OA09.05 Subcutaneous vs Intravenous Amivantamab: Patient Satisfaction and Resource Utilization Results from the PALOMA-3 Study

OA09.05 Subkutanes versus intravenöses Amivantamab: Ergebnisse der PALOMA-3-Studie zur Patientenzufriedenheit und Ressourcennutzung

M. Alexander, Y. Cheng, S-H. Lee, et al.

Subkutan verabreichtes Amivantamab mit zusätzlichen Vorteilen

Amivantamab plus Lazertinib hat laut den Studienautoren bei EGFR-mutiertem fortgeschrittenem NSCLC eine antitumorale Wirkung gezeigt.

  • Primäre Ergebnisse der Phase-3-Studie PALOMA-3 (NCT05388669) zeigten, dass die subkutane Verabreichung von Amivantamab im Vergleich zur intravenösen Verabreichung eine nicht unterlegene Pharmakokinetik und objektive Ansprechrate aufweist.
  • Die subkutane Verabreichung ermöglichte zudem eine wesentlich kürzere Verabreichungszeit und eine signifikant höhere von den Patienten angegebene Bequemlichkeit (Leighl JCO 2024).

Im Folgenden werden die Zufriedenheit der Patienten mit der Behandlung und die Ressourcennutzung von subkutan verabreichtem Amivantamab dargestellt, um weitere Einblicke in die klinischen Vorteile dieses Medikaments zu gewinnen.

Studiendesign

  • 418 Patienten mit EGFR-mutiertem fortgeschrittenem NSCLC, deren Krankheit unter Osimertinib und platinbasierter Chemotherapie fortgeschritten war, wurden im Verhältnis 1:1 zu subkutanem (n=206) oder intravenösem Amivantamab (n=212) randomisiert, beide mit Lazertinib.
  • Zu den vordefinierten sekundären Endpunkten gehörten die Ressourcennutzung (bewertet anhand des Zeitaufwands für die Medikamentenverabreichung am Zyklus-1-Tag-1 [C1D1] und C3D1) und die Zufriedenheit mit der Krebstherapie (gemessen mit dem modifizierten Fragebogen zur Zufriedenheit mit der Therapieverwaltung [mTASQ] am C1D1, C3D1 und am Ende der Behandlung).
  • Bei dem mTASQ handelt es sich um einen validierten 12-Punkte-Fragebogen, in dem die Patienten verschiedene Aspekte bewerteten, z. B. wie sehr sie sich während der Behandlung eingeschränkt fühlten, wie sehr sie sich durch die Verabreichungszeit gestört fühlten und ob sie das Gefühl hatten, durch die Behandlungsdauer Zeit für andere Aktivitäten zu verlieren oder zu gewinnen.

Behandlungsresultate

  • Die subkutane Verabreichung von Amivantamab verbesserte die Ressourcennutzung und die Patientenzufriedenheit bei allen erfassten Messgrößen.
  • Die Zeit, die die Patienten im Behandlungsstuhl verbrachten, war bei subkutanem Amivantamab deutlich geringer (C1D1: Median [Bereich], 0,4 [0-12,0] gegenüber 6,5 Stunden [0-24,0]; C3D1: 0,6 [0-6,6] gegenüber 3,4 Stunden [0,5-9,0]).
  • Dieser Trend war für die aktive Zeit des medizinischen Personals und die Zeit im Patientenzimmer konsistent (vergleiche Abbildung A im Originalabstract).
  • Mehr Patienten, denen Amivantamab subkutan verabreicht wurde, als solche, die es intravenös erhielten, gaben an, dass sie sich nicht eingeschränkt fühlten (C1D1, 66 % vs. 29 %; C3D1, 60 % vs. 42 %) und dass sie die Verabreichungszeit nicht störte (C1D1, 69 % vs. 30 %; C3D1, 71 % vs. 45 %).
  • Außerdem hatten weniger Patienten das Gefühl, aufgrund der Behandlungsdauer Zeit für andere Aktivitäten zu verlieren (C1D1, 17 % vs. 46 %; C3D1, 21 % vs. 46 %; Abbildung B).
  • Die meisten Patienten, die Amivantamab subkutan erhielten, berichteten über leichte bis keine Schmerzen (C1D1, 86 %; C3D1, 84 %), Schwellungen (C1D1, 95 %; C3D1, 95 %) oder Rötungen (C1D1, 95 %; C3D1, 94 %) an der Injektionsstelle.
  • Ein höherer Anteil der Patienten zog die subkutane Injektion einer intravenösen Infusion vor (C1D1, 77 % gegenüber 5 %; C3D1, 81 % gegenüber 5 %).

Fazit

Intravenöses Amivantamab hat in verschiedenen Patientengruppen eine überlegene Wirksamkeit gezeigt. Subkutan verabreichtes Amivantamab bietet laut den Studienautoren den zusätzlichen Vorteil eines geringeren Ressourcenverbrauchs und einer signifikant höheren Patientenzufriedenheit und stellt eine bequeme Verabreichungsform für Patienten und Gesundheitsdienstleister dar, was die Behandlungserfahrung insgesamt verbessert.

OA09.06 Health-Related Quality of Life (HRQoL) Outcomes with Adagrasib vs Docetaxel in KRASG12C-Mutated Advanced NSCLC in KRYSTAL-12

OA09.06 Ergebnisse zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) mit Adagrasib im Vergleich zu Docetaxel bei KRASG12C -mutiertem fortgeschrittenem NSCLC in KRYSTAL-12

E. Felip, T.S.K. Mok, S. Lu, et al.

Befunde untermauern den Einsatz von ADA bei Patienten mit vorbehandeltem KRASG12C -mutiertem fortgeschrittenem NSCLC

Adagrasib (ADA), ein KRAS-Inhibitor (G12C ), zeigte laut den Studienautoren in der Phase-3-Studie KRYSTAL-12 (NCT04685135) einen signifikanten und klinisch bedeutsamen Vorteil in Bezug auf das progressionsfreie Überleben und die objektive Ansprechrate gegenüber Docetaxel (DOCE) bei zuvor behandelten Patienten mit KRASG12C -mutiertem fortgeschrittenem NSCLC. Hier berichten Die Autoren über erste HRQoL-Ergebnisse.

Studiendesign

  • Patienten mit KRASG12C -mutiertem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC, die zuvor sowohl eine platinbasierte Chemotherapie als auch eine Anti-PD-(L)1-Therapie erhalten hatten, wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert und erhielten ADA (600 mg BID oral) oder DOCE (75 mg/m2 Q3W IV).
  • Die HRQoL wurde anhand der Lung Cancer Symptom Scale (LCSS) und des EQ-5D-5L bewertet.
  • Der LCSS-Index für die durchschnittliche Symptombelastung (ASBI) bewertete sechs symptomspezifische Items anhand einer visuellen Analogskala (VAS; Bereich 0-100), und der 3-teilige Globalindex (3-IGI) bewertete die Symptombelastung, die Beeinträchtigung von Aktivitäten und die HRQoL (Bereich 0-300); höhere Werte spiegeln eine schlechtere Symptombelastung/HRQoL wider.
  • Das EQ-5D-5L-Instrument verwendete eine VAS (Bereich 0-100) und einen Nutzenindex (UI) (UK-Nutzenbereich -0,531 bis 1); höhere Werte spiegeln eine bessere HRQoL wider.
  • Die Daten wurden an Tag (D)1 und D15 der dreiwöchigen Zyklen (C)1-4 und anschließend an Tag (D1) jedes Zyklus bis zum Ende der Behandlung (28-35 Tage nach der letzten Dosis) erhoben.
  • Die Veränderungen gegenüber dem Ausgangswert im Laufe der Zeit wurden mit einem Mixed-Effect-Modell für wiederholte Messungen (MMRM) analysiert.

Behandlungsresultate  

  • Die Analysepopulation umfasste 254/301 (84,4 %) Patienten im ADA-Arm und 112/152 (73,7 %) im DOCE-Arm, die Daten zu Studienbeginn und ≥1 Nachuntersuchung(en) innerhalb von 6 Monaten hatten.
  • Die Abschlussraten unter den erwarteten Patienten lagen bei den meisten Besuchen in beiden Armen bis C11, als ≥10 Patienten pro Arm mit verfügbaren Daten vorhanden waren, bei >85%.
  • Die mittleren absoluten Scores für LCSS ASBI, Symptom-Items und 3-IGI verbesserten sich im Laufe der Zeit im ADA-Arm und verschlechterten sich im DOCE-Arm;
  • die mittleren EQ-5D-5L VAS- und UI-Scores waren im ADA-Arm im Laufe der Zeit meist stabil und verschlechterten sich im DOCE-Arm (vergleiche Tabelle im Originalabstract).
  • In der MMRM-Analyse betrug die mittlere Gesamtveränderung der kleinsten Quadrate des LCSS-ASBI-Scores gegenüber dem Ausgangswert -4,8 (95 % CI, -6,3 bis -3,3) mit ADA und 4,8 (95 % CI, 2,5-7,2) mit DOCE, mit einer mittleren Differenz von -9,6 (95 % CI, -12,3 bis -7,0; P<0,0001).
  • Es werden auch Analysen zur Zeit bis zur endgültigen Verschlechterung vorgelegt.

Fazit

Die Ergebnisse der KRYSTAL-12-Studie deuten laut den Studienautoren auf eine Verbesserung der Symptombelastung und der HRQoL unter ADA im Vergleich zu DOCE hin. Zusammen mit den Wirksamkeitsergebnissen unterstützen diese Befunde den Einsatz von ADA bei Patienten mit vorbehandeltem KRASG12C -mutiertem fortgeschrittenem NSCLC.

FIRST PHASE 3 RESULTS FROM CARTITUDE-4: CILTA-CEL VERSUS STANDARD OF CARE (PVD OR DPD) IN LENALIDOMIDE-REFRACTORY MULTIPLE MYELOMA

Einsele H. Jun 8, 2023; 387800; S100 (Abstract-Embargo bis 9.Juni)

Potenzial von Cilta-Cel zur Schlüsseltherapie für Patienten mit multiplem Myelom nach dem ersten Rückfall

CARTITUDE-4 ist laut den Studienautoren eine globale, randomisierte, kontrollierte Phase-3-Studie (NCT04181827) zu Ciltacabtagene Autoleucel (Cilta-Cel), einer chimären Antigenrezeptor (CAR)-T-Zelltherapie mit dualer Bindung, die auf B-Zell-Reifungsantigene abzielt, im Vergleich zu (vs) Standardtherapie (SOC; Pomalidomid, Bortezomib und Dexamethason [PVd] oder Daratumumab, Pomalidomid und Dexamethason [DPd]) bei Patienten mit Lenalidomid-Refraktärität. Vorliegend wird über die Ergebnisse der ersten Phase-3-Studie berichtet. Mit ihr wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von cilta-cel im Vergleich zu SOC bei Lenalidomid-refraktären Patienten mit 1-3 vorangegangenen Therapielinien (LOT) untersucht.

Studienanlage:

  • Die in Frage kommenden Patienten hatten 1-3 vorangegangene LOT, einschließlich Proteasom-Inhibitoren (PI) und immunmodulatorische Medikamente, und waren Lenalidomid-refraktär.
  • Nach der Apherese erhielten die Patienten, die in die Cilta-Cel-Gruppe randomisiert wurden, eine Überbrückungstherapie mit PVd oder DPd (nach Wahl des Arztes) und anschließend eine Cilta-Cel-Infusion (Zieldosis 0,75×106 CAR+ lebensfähige T-Zellen/kg) 5-7 Tage nach der Lymphdrainage.
  • In der SOC-Gruppe erhielten die Patienten PVd oder DPd (nach Wahl des Arztes) bis zum Fortschreiten der Erkrankung.
  • Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS), das in der randomisierten Population analysiert wurde.
  • Vor der Teilnahme an der Studie wurde eine informierte Zustimmung eingeholt.

Behandlungsergebnisse:

  • 419 Patienten wurden randomisiert (cilta-cel, n=208; SOC, n=211 [PVd, n=28; DPd, n=183]).
  • 176 Patienten erhielten die geplante Cilta-cel-Behandlung, 20 weitere erhielten Cilta-cel nach Fortschreiten der Erkrankung während der Überbrückungstherapie, und 208 erhielten eine SOC-Behandlung.
  • Es gab keine Produktionsausfälle.
  • Die Ausgangscharakteristika waren ausgewogen (cilta-cel vs. SOC: 59 % vs. 63 % zytogenetisches Hochrisiko [einschließlich Gain/Amp 1q]; 50 % vs. 46 % PI-refraktär; 24 % vs. 22 % Anti-CD38-refraktär; 33 % vs. 32 % hatten eine vorherige LOT).
  • Die mediane Dosis von cilta-cel betrug 0,71×106 CAR+ lebensfähige T-Zellen/kg. Am Stichtag der Daten, betrug die mediane Nachbeobachtungszeit 16 Monate (Spanne 0,1-27).
  • Der primäre Endpunkt wurde erreicht; cilta-cel verringerte das Risiko einer Progression/eines Todes um 74 % (Hazard ratio [HR]=0,26; P-Wert [P] <0,0001).
  • Die Patienten in der Cilta-Cel-Gruppe wiesen im Vergleich zur SOC-Gruppe eine signifikant höhere Gesamtansprechrate, eine höhere Rate an komplettem Ansprechen (CR) oder besser und eine höhere Gesamtrate an Negativität der minimalen Resterkrankung (MRD) auf (vgl. Tabelle im Originalabstract), mit einem positiven Trend beim Gesamtüberleben (HR, 0,78; 95% CI, 0,5-1,2).

Verträglichkeit:

  • 97 % bzw. 94 % der in der Cilta-Cel- bzw. SOC-Gruppe behandelten Patienten hatten unerwünschte Ereignisse des Grades 3/4, darunter Infektionen (27 % gegenüber 25 %) und Zytopenien (94 % gegenüber 86 %).
  • In der cilta-cel- bzw. SOC-Gruppe starben 39 bzw. 46 Patienten (14 bzw. 30 aufgrund einer Progression).
  • Bei den Patienten, diecilta-cel als Studienbehandlung erhielten (n=176), traten bei 76 % ein Zytokinfreisetzungssyndrom (1 % Grad 3; kein Grad 4/5) und bei 5 % ein immuneffektorzellassoziiertes Neurotoxizitätssyndrom (alle Grad 1/2) auf.
  • Es wurde ein einziger Fall einer behandlungsbedingten Bewegungsstörung und einer neurokognitiven Störung gemeldet (Grad 1).

Fazit:

Eine einmalige Cilta-Cel-Infusion verbesserte laut den Studienautoren das PFS im Vergleich zur SOC bei Lenalidomid-refraktären Patienten mit 1 bis 3 vorangegangenen LOT signifikant. Das Nutzen-Risiko-Profil war bei allen Patientengruppen günstig. Die 74%ige Reduktion von Progression/Tod und die hohen Raten von CR und MRD-Negativität unterstreichen gemäss den Autoren das Potenzial von Cilta-Cel, eine Schlüsseltherapie für Patienten mit multiplem Myelom nach dem ersten Rückfall zu werden.

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