Hematologic Malignancies—Lymphoma and Chronic Lymphocytic Leukemia - Oral Abstract Session
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Die bearbeiteten Zusammenfassungen von Oncoletter basieren auf den Angaben in den Abstracts
- Abstract LBA7000 Tolerability and efficacy of BrECADD versus BEACOPP in advanced stage classical Hodgkin lymphoma: GHSG HD21, a randomized study.
- Abstract 7001 Upfront allo-HSCT after intensive chemotherapy for untreated aggressive ATL: JCOG0907, a single-arm, phase 3 trial.
- Abstract 7002 CLAMP: A phase II prospective study of camrelizumab combined with pegaspargase, etoposide, and high-dose methotrexate in patients with natural killer (NK)/T-cell lymphoma.
- Abstract LBA7003 Tucidinostat plus R-CHOP in previously untreated diffuse large B-cell lymphoma with double expression of MYC and BCL2: An interim analysis from the phase III DEB study.
- Abstract 7004 Safety and efficacy of armored huCART19-IL18 in patients with relapsed/refractory lymphomas that progressed after anti-CD19 CAR T cells.
- Abstract LBA7005 Brentuximab vedotin in combination with lenalidomide and rituximab in patients with relapsed/refractory diffuse large B-cell lymphoma: Results from the phase 3 ECHELON-3 study.
- Abstract 7006 Benefit of rituximab maintenance after first-line bendamustine-rituximab in mantle cell lymphoma.
- Abstract 7007 Efficacy and safety of ibrutinib plus venetoclax in patients with mantle cell lymphoma (MCL) and TP53 mutations in the SYMPATICO study.
- Abstract 7008 Glofitamab monotherapy in patients with heavily pretreated relapsed/refractory (R/R) mantle cell lymphoma (MCL): Updated analysis from a phase I/II study.
Presenter: Peter Borchmann, MD University Hospital of Cologne, and Center for Integrated Oncology Aachen Bonn Cologne Düsseldorf (CIO ABCD), and German Hodgkin Study Group (GHSG)
Abstract LBA7000 Tolerability and efficacy of BrECADD versus BEACOPP in advanced stage classical Hodgkin lymphoma: GHSG HD21, a randomized study.
Behandlung mit dem PET2-individualisierten BrECADD setzt neuen Maßstab
Die Autoren gingen von der Hypothese aus, dass die Therapie mit dem neuen BrECADD-Schema (Brentuximab Vedotin, Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarbazin, Dexamethason), das durch Positronen-Emissions-Tomographie nach zwei Zyklen (PET2) gesteuert wird, die Behandlung des klassischen Hodgkin-Lymphoms im fortgeschrittenen Stadium (AS-cHL) verbessern könnte. Ziel der HD21-Studie war es, die Überlegenheit gegenüber dem intensivierten BEACOPP-Schema (Bleomycin, Etoposid, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Vincristin, Procarbazin, Prednison) in Bezug auf die behandlungsbedingte Morbidität (TRMB) und die Nichtunterlegenheit (NI) in Bezug auf das progressionsfreie Überleben (PFS) nachzuweisen. Dies ist der erste Bericht über die endgültige bestätigende Analyse der HD21-Studie.
Studiendesign (NCT02661503, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
- HD21 ist eine internationale, offene, randomisierte Phase-III-Studie mit AS-cHL-Patienten, die zum Zeitpunkt der Diagnose 18-60 Jahre alt waren.
- Die Patienten wurden randomisiert und erhielten je nach den PET2-Ergebnissen entweder 4 oder 6 Zyklen BEACOPP oder BrECADD.
- Zu den koprimären Endpunkten gehörten TRMB und PFS, die vor kurzem erfolgreich ermittelt worden waren.
- Die Prüfung auf Überlegenheit war mit einem reifen Follow-up von vier Jahren geplant. Ein bereinigtes Alpha-Niveau von 0,047 war erforderlich, um die Wirksamkeitsgrenze für Überlegenheit zu überschreiten. Die Studie wurde in Übereinstimmung mit ICH-GCP (NCT02661503) durchgeführt und durch einen Forschungszuschuss von Takeda Oncology unterstützt.
Behandlungsergebnisse:
- Die ITT-Kohorte (Intention-to-Treat) für die Wirksamkeitsanalyse bestand aus 1482 Patienten, von denen 742 für BrECADD und 740 für BEACOPP randomisiert wurden.
- Das Durchschnittsalter betrug 31,1 Jahre (Spanne 18 bis 60), 44 % waren weiblich. PET2 war bei 424 (57,5 %) und 426 (58,2 %) Patienten für BrECADD bzw. eBEACOPP negativ, und diese wurden für 4 Behandlungszyklen vorgesehen.
- Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 48 Monaten betrug das 4-Jahres-PFS 94,3 % für BrECADD (95%-CI 92,6-96,1) und 90,9 % für BEACOPP (95%-CI 88,7-93,1).
- Die Hazard Ratio betrug 0,66 [95% CI 0,45-0,97], p=0,035).
- Der PFS-Vorteil von BrECADD beruhte auf einer Verringerung der frühen Therapieabbrüche, d. h. der primären Progression innerhalb von 3 Monaten (5 vs. 15) oder des frühen Rückfalls zwischen Monat 3 und 12 (11 vs. 23), und wurde in allen untersuchten Untergruppen beobachtet.
- PET2-negative Patienten in der BrECADD-Gruppe wiesen ein 4-Jahres-PFS von 96,5 % auf.
- Das 4-Jahres-OS betrug 98,5 % für BrECADD und 98,2 % für BEACOPP.
- Analysen der Keimdrüsenfunktion zeigten sowohl bei Männern (67% vs. 24%) als auch bei Frauen (89% vs. 68%) signifikant höhere Erholungsraten des follikelstimulierenden Hormons nach einem Jahr mit höheren Geburtenraten in der BrECADD-Gruppe (n=60 vs. n=43).
Fazit:
BrECADD ist laut den Studienautoren deutlich wirksamer als BEACOPP und geht mit einem beispiellos hohen 4-Jahres-PFS einher, wobei das Risiko eines Fortschreitens, eines Rückfalls oder des Todes um ein Drittel reduziert wird. Zusammen mit einer verkürzten Behandlungsdauer von nur 3 Monaten für die Mehrzahl der Patienten und einer günstigen Verträglichkeit setzt die Behandlung mit dem PET2-individualisierten BrECADD gemäss den Autoren einen neuen Maßstab für die Behandlung erwachsener Patienten mit AS-cHL.
Presenter: Takuya Fukushima, MD Department of Health Sciences, Faculty of Medicine, University of the Ryukyus
Abstract 7001 Upfront allo-HSCT after intensive chemotherapy for untreated aggressive ATL: JCOG0907, a single-arm, phase 3 trial.
CLAMP-Schema eine vielversprechende Option für die Behandlung von NKTCL-Lymphomen
Immun-Checkpoint-Blockaden wurden untersucht und zeigen vielversprechende Ergebnisse bei Patienten mit natürlichen Killer- (NK)/T-Zell-Lymphomen (NKTCL). Diese Studie untersuchte laut den Studienautoren die Wirksamkeit und Sicherheit von Camrelizumab, einem monoklonalen PD-1-Antikörper, in Kombination mit Pegaspargase, Etoposid und hochdosiertem Methotrexat (CLAMP) bei der Behandlung von NKTCL-Patienten.
Studiendesign (Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
An dieser einarmigen Phase-2-Studie nahmen Patienten mit NKTCL teil. Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe A, Patienten im Frühstadium (Ann-Arbor-Staging I/II); Gruppe B, Patienten im fortgeschrittenen Stadium (Ann-Arbor-Staging III/IV) und RR-Patienten. Gruppe A erhielt eine Bestrahlung mit involviertem Feld in Kombination mit 3-4 Zyklen CLAMP-Behandlung. Gruppe B erhielt 6 Zyklen der CLAMP-Behandlung. Das CLAMP-Schema wurde wie folgt verabreicht: Pegaspargase 2500 U/m2 d1, Etoposid 100 mg/m2 pro Tag d1-3, HD-MTX 3 g/m2 d4, Camrelizumab 200 mg d7.
Baseline:
- Insgesamt 41 Patienten, darunter 36 neu diagnostizierte und 5 rezidivierte NKTCL, wurden in diese Studie aufgenommen.
- 14 Patienten wiesen eine Hochrisiko-Infiltration des zentralen Nervensystems (ZNS) mit 2-4 Risikofaktoren des NKPI auf (Ann-Arbor-Stadium III oder IV, Vorhandensein von B-Symptomen, regionale Lymphknotenbeteiligung, erhöhte Laktatdehydrogenase).
- Ein Patient hatte eine hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) entwickelt.
Behandlungsergebnisse:
- Nach Abschluss der Behandlung wies die gesamte Kohorte eine komplette Remissionsrate (CR) von 87,80% (36/41) und eine partielle Remissionsrate (PR) von 7,32% (3/41) auf, was eine Gesamtansprechrate (ORR) von 95,12% (39/41) ergab.
- Die ORR für die Patienten der Gruppe A betrug 100 % (19/19) und 90,91 % (20/22) für die Patienten der Gruppe B; nur 2 Patienten der Gruppe B entwickelten sich während der Behandlung weiter.
- Der Patient mit HLH erreichte eine CR und war mehr als 12 Monate lang krankheitsfrei.
- Kein Patient entwickelte während der Nachbeobachtungszeit eine HLH oder eine ZNS-Beteiligung.
- Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 21 Monaten starben 5 Patienten (12,20 %); davon starben 3 Patienten an einem Fortschreiten der Krankheit und 2 Patienten an einer Infektion, die nicht mit der Behandlung zusammenhing.
- Die Raten für das progressionsfreie 2-Jahres-Überleben (PFS) und das 2-Jahres-Gesamtüberleben (OS) für die gesamte Kohorte betrugen 72,81 % bzw. 88,03 %.
- Die 2-Jahres-PFS-Raten für Gruppe A und Gruppe B lagen bei 91,67 % bzw. 53,83 %.
- Die 2-Jahres-OS-Raten für Gruppe A und Gruppe B lagen bei 91,67 % bzw. 77,53 %.
Verträglichkeit:
- Hämatologische Toxizität war häufig, doch die nicht-hämatologische Toxizität war gering und konnte durch unterstützende Behandlungen gut kontrolliert werden, mit Ausnahme von 2 Patienten, die einen verzögerten Methotrexat-Stoffwechsel aufwiesen und eine Dialyse erhielten.
- Es wurde kein behandlungsbedingter Todesfall beobachtet.
Fazit:
Das CLAMP-Schema ist wirksam und sicher und scheint das Auftreten von ZNS-Beteiligung und HLH zu verringern. Das CLAMP-Schema könnte laut den Studienautoren eine vielversprechende Option für die Behandlung von NKTCL-Lymphomen sein.
Presenter: Tao Liu, Cancer Center, Union Hospital, Tongji Medical College, Huazhong University of Science and Technology
Abstract 7002 CLAMP: A phase II prospective study of camrelizumab combined with pegaspargase, etoposide, and high-dose methotrexate in patients with natural killer (NK)/T-cell lymphoma.
CLAMP-Schema eine vielversprechende Option für die Behandlung von NKTCL-Lymphomen
Immun-Checkpoint-Blockaden wurden untersucht und zeigen vielversprechende Ergebnisse bei Patienten mit natürlichen Killer- (NK)/T-Zell-Lymphomen (NKTCL). Diese Studie untersuchte laut den Studienautoren die Wirksamkeit und Sicherheit von Camrelizumab, einem monoklonalen PD-1-Antikörper, in Kombination mit Pegaspargase, Etoposid und hochdosiertem Methotrexat (CLAMP) bei der Behandlung von NKTCL-Patienten.
Studiendesign (Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
An dieser einarmigen Phase-2-Studie nahmen Patienten mit NKTCL teil. Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe A, Patienten im Frühstadium (Ann-Arbor-Staging I/II); Gruppe B, Patienten im fortgeschrittenen Stadium (Ann-Arbor-Staging III/IV) und RR-Patienten. Gruppe A erhielt eine Bestrahlung mit involviertem Feld in Kombination mit 3-4 Zyklen CLAMP-Behandlung. Gruppe B erhielt 6 Zyklen der CLAMP-Behandlung. Das CLAMP-Schema wurde wie folgt verabreicht: Pegaspargase 2500 U/m2 d1, Etoposid 100 mg/m2 pro Tag d1-3, HD-MTX 3 g/m2 d4, Camrelizumab 200 mg d7.
Baseline:
- Insgesamt 41 Patienten, darunter 36 neu diagnostizierte und 5 rezidivierte NKTCL, wurden in diese Studie aufgenommen.
- 14 Patienten wiesen eine Hochrisiko-Infiltration des zentralen Nervensystems (ZNS) mit 2-4 Risikofaktoren des NKPI auf (Ann-Arbor-Stadium III oder IV, Vorhandensein von B-Symptomen, regionale Lymphknotenbeteiligung, erhöhte Laktatdehydrogenase).
- Ein Patient hatte eine hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) entwickelt.
Behandlungsergebnisse:
- Nach Abschluss der Behandlung wies die gesamte Kohorte eine komplette Remissionsrate (CR) von 87,80% (36/41) und eine partielle Remissionsrate (PR) von 7,32% (3/41) auf, was eine Gesamtansprechrate (ORR) von 95,12% (39/41) ergab.
- Die ORR für die Patienten der Gruppe A betrug 100 % (19/19) und 90,91 % (20/22) für die Patienten der Gruppe B; nur 2 Patienten der Gruppe B entwickelten sich während der Behandlung weiter.
- Der Patient mit HLH erreichte eine CR und war mehr als 12 Monate lang krankheitsfrei.
- Kein Patient entwickelte während der Nachbeobachtungszeit eine HLH oder eine ZNS-Beteiligung.
- Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 21 Monaten starben 5 Patienten (12,20 %); davon starben 3 Patienten an einem Fortschreiten der Krankheit und 2 Patienten an einer Infektion, die nicht mit der Behandlung zusammenhing.
- Die Raten für das progressionsfreie 2-Jahres-Überleben (PFS) und das 2-Jahres-Gesamtüberleben (OS) für die gesamte Kohorte betrugen 72,81 % bzw. 88,03 %.
- Die 2-Jahres-PFS-Raten für Gruppe A und Gruppe B lagen bei 91,67 % bzw. 53,83 %.
- Die 2-Jahres-OS-Raten für Gruppe A und Gruppe B lagen bei 91,67 % bzw. 77,53 %.
Verträglichkeit:
- Hämatologische Toxizität war häufig, doch die nicht-hämatologische Toxizität war gering und konnte durch unterstützende Behandlungen gut kontrolliert werden, mit Ausnahme von 2 Patienten, die einen verzögerten Methotrexat-Stoffwechsel aufwiesen und eine Dialyse erhielten.
- Es wurde kein behandlungsbedingter Todesfall beobachtet.
Fazit:
Das CLAMP-Schema ist wirksam und sicher und scheint das Auftreten von ZNS-Beteiligung und HLH zu verringern. Das CLAMP-Schema könnte laut den Studienautoren eine vielversprechende Option für die Behandlung von NKTCL-Lymphomen sein.
Presenter: Weili Zhao, PhD Shanghai Institute of Hematology, State Key Laboratory of Medical Genomics, National Research Center for Translational Medicine at Shanghai, Ruijin Hospital
Abstract LBA7003 Tucidinostat plus R-CHOP in previously untreated diffuse large B-cell lymphoma with double expression of MYC and BCL2: An interim analysis from the phase III DEB study.
Tucidinostat mit einem R-CHOP-Schema, ein praktikabler und wirksamer neuer Ansatz
Epigenetische Dysregulationen werden laut den Studienautoren häufig mit der Pathogenese und Entwicklung des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) in Verbindung gebracht. Tucidinostat, ein Subtyp-selektiver Histon-Deacetylase (HDAC)-Inhibitor, hat in explorativen Studien eine vielversprechende Wirksamkeit in Kombination mit R-CHOP bei DLBCL-Patienten mit doppelter Expression von MYC und BCL2 (DE) gezeigt.
Studiendesign (Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
- Die Autoren haben eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie (DEB) durchgeführt, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Tucidinostat plus R-CHOP im Vergleich zu R-CHOP bei zuvor unbehandelten DLBCL-Patienten mit DE zu untersuchen.
- Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1:1 entweder sechs Zyklen Tucidinostat plus R-CHOP (Tucidinostat-Gruppe) oder Placebo plus R-CHOP (Placebo-Gruppe) zugewiesen.
- Patienten, die nach der Kombinationstherapie ein vollständiges Ansprechen (CR) erreichten, erhielten entweder Tucidinostat oder Placebo als Erhaltungstherapie mit einer maximalen Dauer von 24 Wochen. Primärer Endpunkt war das vom Prüfarzt bewertete ereignisfreie Überleben (EFS), und der wichtigste sekundäre Endpunkt war die vollständige Ansprechrate (CRR), die am Ende der Kombinationstherapie ermittelt wurde.
Baseline:
- Es wurden 423 Patienten in die Studie aufgenommen und nach dem Zufallsprinzip zugewiesen, 211 in die Tucidinostat-Gruppe und 212 in die Placebo-Gruppe.
- Zum Stichtag dieser Zwischenanalyse betrug die mediane Nachbeobachtungszeit 13,9 Monate (95% CI, 12,9 - 15,4).
Behandlungsergebnisse:
- Es wurden insgesamt 152 EFS-Ereignisse (68,5 % der geplanten Gesamtzahl) beobachtet, davon 64 (30,3 %) in der Tucidinostat-Gruppe und 88 (41,5 %) in der Placebo-Gruppe.
- Die 24-monatige EFS-Rate betrug 58,9 % (95 % KI, 48,9-67,6) in der Tucidinostat-Gruppe und 46,2 % (95 % KI, 35,7-56,1) in der Placebogruppe.
- Die Hazard Ratio (HR) zwischen den beiden Gruppen betrug 0,68 (95% CI, 0,49-0,94), mit einem p-Wert von 0,018.
- Nach Abschluss der Kombinationsbehandlung lag die CRR in der Tucidinostat- und der Placebogruppe bei 73,0 % (95 % CI, 66,6-78,5) bzw. 61,8 % (95 % CI, 55,1-68,1).
- Der bereinigte Unterschied bei der CRR betrug 11,1 % (95 % KI, 2,3-20,0; P=0,014).
Verträglichkeit:
- Die Sicherheitsprofile beider Gruppen entsprachen den Erwartungen, es gab keine neuen Erkenntnisse zur Sicherheit.
- Die Inzidenz von hämatologischen Nebenwirkungen ≥ Grad 3 war in der Tucidinostat-Gruppe generell höher als in der Placebo-Gruppe, aber die meisten Patienten waren in der Lage, die geplanten Behandlungszyklen zu tolerieren und abzuschließen.
- In beiden Gruppen wurde keine signifikante kardiale Toxizität, Hepatotoxizität oder Nephrotoxizität beobachtet.
Fazit:
Die DEB-Studie ist die erste Phase-III-Studie, die zeigt laut den Studienautoren , dass die Kombination von Tucidinostat mit einem R-CHOP-Schema ein praktikabler und wirksamer neuer Ansatz bei zuvor unbehandelten DLBCL-Patienten mit DE ist. Tucidinostat plus R-CHOP könnte eine neue erste Behandlungsoption für diese Patientengruppe sein.
Presenter: Jakub Svoboda, MD Lymphoma Program, Abramson Cancer Center, University of Pennsylvania
Abstract 7004 Safety and efficacy of armored huCART19-IL18 in patients with relapsed/refractory lymphomas that progressed after anti-CD19 CAR T cells.
7004
huCART19-IL18 mit akzeptablem Sicherheitsprofil und dauerhaften Remissionen
Ein beträchtlicher Anteil der Patienten mit rezidivierten/refraktären Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) wird laut den Studienautoren von den vorhandenen chimären Anti-CD19-Antigenrezeptor (CAR)-T-Zellen langfristig nicht profitieren. Um die therapeutische Wirksamkeit zu verbessern, haben sie huCART19-IL18 entwickelt, ein 4th Generation 4-1BB Anti-CD19 Konstrukt, das mit der Fähigkeit ausgestattet ist, das pro-inflammatorische Zytokin IL-18 zu sezernieren.
Studiendesign (NCT04684563, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
- Dies ist die erste Studie am Menschen mit huCART19-IL18 zur Behandlung von CD19+ B-Zell-Malignomen.
- Um die Erschöpfung der T-Zellen zu begrenzen, wird eine beschleunigte 3-Tage-Herstellung angewandt.
- Um für die NHL-Kohorte in Frage zu kommen, müssen die Patienten eine R/R-Behandlung mit früheren Anti-CD19-CAR-T-Zellen erhalten haben, sofern dies in der FDA-Empfehlung angegeben ist.
- Dosisstufen (DL) zwischen 3x106 und 3x108 von huCART19-IL18+-Zellen werden als einmalige IV-Infusion nach einer lymphozytenabbauenden Chemotherapie verabreicht.
- Eine Überbrückungstherapie ist optional. Das Ansprechen wird erstmals nach 3 Monaten (mo) anhand der Lugano-Kriterien bewertet.
Baseline:
- Es wurden 21 Patienten mit CD19+ NHL mit huCART19-IL18 infundiert.
- Zu den Merkmalen gehören: mittleres Alter 64 Jahre (47-74), 76% Männer, 9 (43%) DLBCL, 6 (29%) FL, 3 (14%) MCL, 2 (10%) tFL, 1 (5%) HGBCL.
- Der Medianwert der vorherigen Behandlungen lag bei 7 (4-14) mit 20 (95%) Patienten, die auf vorherige Anti-CD19 CAR T-Zellen reagierten.
- Die Herstellung von DL5 (3x108 ) war nicht durchführbar, da die Zieldosis bei 4/6 (67%) der Patienten, die DL5 erhielten, nicht erreicht werden konnte.
- 18 (86%) Patienten erhielten eine Überbrückung. 3 Patienten erhielten DL1 (3x106 ), 4 Patienten DL2 (7x106 ), 1 Patient mit nicht definierter Dosis (2,8x107 ), 6 Patienten DL3 (3x107 ), 5 Patienten DL4 (7x107 ), 2 Patienten DL5 (3x108 ).
- Bei 21 sicherheitsrelevanten Patienten traten keine studienbezogenen Todesfälle auf.
Verträglichkeit:
- CRS trat bei 15 (71%) Patienten auf: G1 bei 8 (38%), G2 bei 4 (19%), G3 bei 3 (14%).
- ICANS trat bei 3 (14%) Patienten auf: G1 bei 2 (10%), G2 bei 1 (5%).
- Zu den häufigsten G3-Nebenwirkungen, die zumindest möglicherweise mit huCART19-IL18 zusammenhängen, gehörten Müdigkeit (38 %), Hypotonie (29 %) und niedriger Fibrinogenspiegel (23 %).
Behandlungsergebnisse:
- 20 Patienten sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auswertbar mit einem medianen (m) Follow-up von 15 Monaten (3-31).
- Die dreimonatige ORR betrug 80 % (90 % KI: 60-93 %), mit CR 50 % (90 % KI: 30-70 %) und PR 30 % (90 % KI: 14-51 %).
- Die mDOR betrug 10 Monate (5,5-NR).
- Das mPFS betrug 8,7 Monate (90 % KI 5-NR) und das mOS war NR (90 % KI 25 mo-NR).
- Die Autoren konnten eine anhaltende Persistenz von huCART19-IL18 bei Patienten mit einer Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten feststellen.
- Es wurde kein Zusammenhang zwischen der Zelldosis und dem Ergebnis festgestellt, aber die Ansprechraten und die durchschnittliche Expansion (Kopien/µg gDNA) waren bei Patienten, die zuvor mit CD28-CAR behandelt wurden, höher als bei Patienten, die zuvor ein 4-1BB-CAR erhalten hatten (Tabelle).
Fazit:
Die Behandlung mit huCART19-IL18 hat laut den Studienautoren ein akzeptables Sicherheitsprofil und führte bei stark vorbehandelten Patienten mit R/R-NHL trotz vorheriger CAR-T-Zelltherapie zu dauerhaften Remissionen. Der Subtyp des vorangegangenen CAR-Produkts kann die Expansion und Wirksamkeit von huCART19-IL18 beeinflussen.
Presenter: Jeong A Kim, MD St. Vincent’s Hospital, The Catholic University of Korea
Abstract LBA7005 Brentuximab vedotin in combination with lenalidomide and rituximab in patients with relapsed/refractory diffuse large B-cell lymphoma: Results from the phase 3 ECHELON-3 study.
Dreierkombination als neue Behandlungsoption für Patienten mit stark vorbehandeltem R/R DLBCL
BV, ein Anti-CD30-Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, hat in Kombination mit Lenalidomid (Len) und mit Rituximab (R) in stark vorbehandelten Patientengruppen laut den Studienautoren Wirksamkeit und Sicherheit gezeigt (Bartlett 2022; Ward 2022). Die doppelblinde, globale Phase-3-Studie ECHELON-3 (NCT04404283) verglich BV mit R+len (R2) mit R2 bei Patienten mit R/R DLBCL, die für eine HSCT oder CAR-T-Zelltherapie nicht in Frage kommen. Hier präsentieren die Autoren die Ergebnisse der Zwischenanalyse (IA) zum Gesamtüberleben (OS).
Studiendesign (NCT04404283, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
- Patienten mit R/R DLBCL erhielten BV+R2 oder Placebo+R2 (randomisiert im Verhältnis 1:1).
- Die Patienten erhielten BV (1,2 mg/kg) oder Placebo q3w, R (375 mg/m2) q3w und len (20 mg) qd.
- Der primäre Endpunkt war das Überleben in der Intent-to-treat-Population. Sekundäre Endpunkte waren das progressionsfreie Überleben (PFS), die objektive Ansprechrate (ORR) und die Rate des vollständigen Ansprechens (CR) nach Einschätzung des Prüfers.
Baseline:
- 230 Patienten wurden randomisiert: 112 zu BV+R2 und 118 zu R2; alle bis auf 2 Patienten (beide im R2-Arm) erhielten ≥1 Dosis des Studienmedikaments.
- Das Durchschnittsalter lag bei 71 Jahren (Spanne 21-89), 56,5 % waren männlich, und 10,9 % hatten einen ECOG-Wert von 2.
- Der Medianwert der vorangegangenen Therapielinien lag bei 3 (Spanne 2-8); 29 % hatten eine vorangegangene CAR-T-Zell-Therapie und 68 % waren CD30- (<1 % CD30-Tumorexpression).
Behandlungsergebnisse:
- Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 16,4 Monaten (Spanne: 0,1-31,5) betrug das mediane OS 13,8 Monate (95 % KI: 10,3-18,8) mit BV+R2 gegenüber 8,5 Monaten (95 % KI: 5,4-11,7) mit R2 (HR 0,629; 95 % KI: 0,445-0,891; P=0,0085); der OS-Vorteil war in allen wichtigen Untergruppen gleich.
- Das mediane PFS betrug 4,2 Monate (95% CI: 2,9-7,1) mit BV+R2 gegenüber 2,6 Monaten (95% CI: 1,4-3,1) mit R2 (HR 0,527; 95% CI: 0,380-0,729; P<0,0001).
- Die ORR betrug 64,3 % (95 % KI: 54,7-73,1) bei BV+R2 gegenüber 41,5 % bei R2 (95 % KI: 32,5-51,0; P=0,0006); die CR-Rate lag bei 40,2 % bzw. 18,6 %.
- In den CD30+ vs. CD30- Untergruppen betrug die ORR/CR 72,2%/38,9% vs. 60,5%/40,8% mit BV+R2 bzw. 50,0%/26,3% vs. 37,5%/15,0% mit R2.
- Die Wirksamkeitsanalyse einschließlich der Herkunftszellen wird vorgestellt.
Verträglichkeit:
- Das Sicherheitsprofil von BV+R2 war im Vergleich zu R2 tolerabel: Unerwünschte Ereignisse (TEAEs) des Grades (Gr) ≥3 traten bei 88 % gegenüber 77 % auf, schwerwiegende TEAEs bei 60 % gegenüber 50 %, und TEAEs des Grades 5 bei 12 % gegenüber 8 %.
- Die häufigsten TEAEs waren Neutropenie (46% vs. 32%), Anämie (29% vs. 27%) und Durchfall (31% vs. 23%).
- Die Raten für periphere Neuropathie betrugen bei BV+R2 vs. R2 31% vs. 24% (alle Gr) und 6% vs. 2% (Gr 3).
- Die mediane Behandlungsdauer betrug 3,6 Monate bei BV+R2 gegenüber 2,0 Monaten bei R2.
Fazit:
Die Behandlung mit dem BV+R2-Triplett zeigte laut den Studienautoren im Vergleich zu R2 statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserungen bei allen wichtigen Wirksamkeitsergebnissen, einschließlich der Überlebenszeit in Hochrisiko-Untergruppen, bei gleichzeitig überschaubarer Sicherheit. Diese Dreierkombination stellt eine neue Behandlungsoption für Patienten mit stark vorbehandeltem R/R DLBCL dar.
Presenter: Yucai Wang, MD, PhD Mayo Clinic
Abstract 7006 Benefit of rituximab maintenance after first-line bendamustine-rituximab in mantle cell lymphoma.
Rituximab-Erhaltungstherapie: Unterstützung der Anwendung in der Routinepraxis bei Patienten mit neu diagnostiziertem MCL
Die Rituximab-Erhaltungstherapie (RM) nach der Erstlinientherapie (1L) mit Bendamustin und Rituximab (BR) bei MCL führte in der MAINTAIN-Studie (Rummel et al., ASCO 2016) laut den Studienautoren nicht zu einer Verbesserung des progressionsfreien Überlebens, wurde aber in einer nordamerikanischen Beobachtungsstudie (Martin et al., JCO 2023) mit verbesserten Überlebensergebnissen in Verbindung gebracht. <die Autoren wollten den potenziellen Nutzen von RM nach BR anhand einer großen Beobachtungskohorte aus 26 akademischen Zentren in den USA untersuchen.
Studiendesign (Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
- Eingeschlossen wurden Patienten mit MCL, die außerhalb von klinischen Studien eine 1L-BR (ohne Stammzelltransplantation) erhielten.
- Patienten, die drei Monate nach Ende der BR ein vollständiges Ansprechen (CR) oder teilweises Ansprechen (PR) auf die BR erzielten und keine Anzeichen für eine fortschreitende Erkrankung (PD) oder eine Zweitlinientherapie (2L) aufwiesen, kamen für eine RM in Betracht.
- Das ereignisfreie Überleben (EFS) wurde definiert als die Zeit vom Landmark bis zum Fortschreiten der Erkrankung, zum Rückfall, zur erneuten Behandlung oder zum Tod.
- EFS2 wurde definiert als Zeit ab dem Meilenstein bis zum Fortschreiten der Erkrankung, zum Rückfall oder zur erneuten Behandlung nach einer 2L-Therapie oder zum Tod.
- RM wurde für beide Endpunkte nicht als Therapielinie betrachtet.
- OS war definiert als die Zeit vom Marker bis zum Tod.
Behandlungsergebnisse:
- Von 796 Patienten, die zwischen 2007 und 2020 eine 1L-BR erhielten, erreichten 693 eine CR oder PR.
- Zum 3-Monats-Zeitpunkt nach der BR hatten 613 Patienten keine Anzeichen für eine Progression, von denen 318 (52 %) eine RM erhielten und 295 nicht.
- Die RM-Gruppe war jünger (mittleres Alter 70 vs. 72, p = 0,010) und überwiegend männlich (78% vs. 69%, p = 0,047).
- Es gab keine statistischen Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf das Stadium, den vereinfachten MIPI, die Histologie (blastoid oder pleomorph vs. klassisch), Ki-67, TP53-Veränderungen, den komplexen Karyotyp, das Jahr des Beginns der BR oder das beste Ansprechen auf die BR.
- Die mediane Nachbeobachtungszeit nach dem 3-monatigen Post-BR-Landmark betrug 61,3 Monate (95% CI 62,6-70,4).
- Die mediane Anzahl der RM-Dosen betrug 10 (IQR 5-12).
- RM war mit einem verbesserten EFS (Median 47,1 vs. 29,7 Monate, bereinigte HR 0,59, 95% CI 0,48-0,73), EFS2 (Median 89,1 vs. 48,3 Monate, bereinigte HR 0,63, 95% CI 0,50-0,81) und OS (Median 136,1 vs. 74,3 Monate, bereinigte HR 0,57, 95% CI 0,44-0,75) verbunden (alle p-Werte < 0,001).
- Von den Patienten mit CR bis 1L BR (n=527) erhielten 271 (51%) RM, im Median 11 (IQR 6-12) Dosen.
- In dieser Untergruppe war RM mit einem verbesserten EFS (Median 60,6 vs. 31,5 Monate, bereinigte HR 0,56, 95% CI 0,44-0,71), EFS2 (Median 89,1 vs. 48,3 Monate, bereinigte HR 0,62, 95% CI 0,48-0,81) und OS (Median 136,1 vs. 75,6 Monate, bereinigte HR 0,59, 95% CI 0,44-0,79) verbunden (alle p-Werte < 0,001).
- Die Analyse bei Patienten mit PR bis 1L BR war durch den Stichprobenumfang begrenzt (n=86, 47 erhielten RM).
- Die numerischen Unterschiede im medianen EFS (20,8 vs 11,5, log-rank p = 0,370), EFS2 (48,9 vs 30,3, log-rank p = 0,210) und OS (87,3 vs 46,9, log-rank p = 0,067) waren statistisch nicht signifikant.
Fazit:
In dieser großen multizentrischen Studie war RM laut den Studienautoren nach 1L BR mit einem verbesserten EFS und OS assoziiert, was ihre Anwendung in der Routinepraxis bei Patienten mit neu diagnostiziertem MCL unterstützt.
Presenter: Michael Wang, MD Department of Lymphoma and Myeloma, The University of Texas MD Anderson Cancer Center
Abstract 7007 Efficacy and safety of ibrutinib plus venetoclax in patients with mantle cell lymphoma (MCL) and TP53 mutations in the SYMPATICO study.
Ibr+Ven mit vielversprechender Wirksamkeit mit hohen CR-Raten und dauerhaften Remissionen
TP53-Mutationen bergen laut den Studienautoren ein hohes Risiko für eine frühe Progression der Erkrankung und schlechte Ergebnisse bei der Standard-Chemoimmuntherapie von Patienten mit MCL. Bislang beschränken sich die Daten zu neuen Behandlungsmöglichkeiten für diese Patienten auf kleine einarmige Analysen. In der Phase-3-Studie SYMPATICO wird Ibrutinib (Ibr) + Venetoclax (Ven) in drei Kohorten von Patienten mit MCL untersucht. Die primäre Analyse der randomisierten Phase zeigte ein überlegenes PFS mit Ibr+Ven im Vergleich zu Ibr+Placebo (Pbo) bei Patienten mit rezidiviertem/refraktärem (R/R) MCL (Wang M et al, ASH 2023) mit ähnlichen Hazard Ratios für Patienten mit und ohne TP53-Mutationen (0,57 [95% CI, 0,33-0,97] bzw. 0,52 [95% CI, 0,32-0,82]). Hier berichten die Autoren über die Wirksamkeit und Sicherheit von Ibr+Ven bei Patienten mit TP53-Mutationen in verschiedenen Kohorten.
Studiendesign (NCT03112174, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
- Die SYMPATICO-Kohorten sind: eine offene Sicherheitsphase zur Bewertung der gleichzeitigen Einführung von Ibr+Ven bei R/R MCL (n=21); eine randomisierte Phase zur Bewertung von Ibr+Ven (n=134) gegenüber Ibr+Pbo (n=133) bei R/R MCL; und eine offene Kohorte zur Bewertung der Erstlinienbehandlung (1L) mit Ibr+Ven (n=78).
- Die Daten wurden kohortenübergreifend für Patienten mit TP53-Mutation gepoolt, die 2 Jahre lang mit oralem Ibr 560 mg einmal täglich und Ven (5-wöchiger Ramp-up auf 400 mg einmal täglich) behandelt wurden, anschließend mit Ibr 560 mg als Monotherapie bis zum Auftreten von PD oder inakzeptabler Toxizität.
Behandlungsergebnisse:
- Insgesamt 74 Patienten mit TP53-Mutationen erhielten Ibr+Ven in der Sicherheitsphase (n=5), in der randomisierten Phase (n=40) und in der 1L-Kohorte (n=29).
- Bei Studienbeginn lag das Durchschnittsalter bei 67 Jahren, 96 % der Patienten hatten einen ECOG-PS von 0-1, 43 % hatten einen vereinfachten Hochrisiko-MIPI-Score, 36 % hatten eine ausgedehnte Erkrankung von ≥5 cm, 64 % hatten eine Knochenmarksbeteiligung und 39 % eine Splenomegalie.
- Bei einer medianen Studiendauer von 40,1 Monaten (Bereich 0,6+ bis 60,7) betrug das mediane PFS 20,9 Monate im Vergleich zu nicht erreicht (NR) bei Patienten ohne TP53-Mutationen.
- Die ORR lag bei 84% und die CR-Rate bei 57%.
- Das mediane OS betrug 47,1 Monate.
- Die Ergebnisse waren bei 1L und R/R MCL im Allgemeinen vergleichbar (Tabelle).
- Die mediane Behandlungsdauer betrug 15,9 Monate (Bereich 0,3-58,9);
- zum Zeitpunkt der Datenerhebung wurde die Behandlung bei 24% der Patienten mit Ibr und bei 4% mit Ven fortgesetzt.
- Die häufigsten Nebenwirkungen des Grades ≥3 (bei ≥10% der Patienten) waren Neutropenie (32%), Anämie (15%) und Thrombozytopenie (15%).
Fazit:
Ibr+Ven zeigte laut den Studienautoren eine vielversprechende Wirksamkeit mit hohen CR-Raten und dauerhaften Remissionen bei Hochrisikopatienten mit MCL und TP53-Mutationen in SYMPATICO (n=74; 29 1L und 45 R/R), der bisher größten Einzelstudie mit solchen Patienten.
Presenter: Tycel Jovelle Phillips, MD City of Hope National Medical Center
Abstract 7008 Glofitamab monotherapy in patients with heavily pretreated relapsed/refractory (R/R) mantle cell lymphoma (MCL): Updated analysis from a phase I/II study.
Glofitamab mit fester Dosierung zeigt weiterhin überzeugende Ansprechraten
Glofitamab, ein bispezifischer Antikörper mit einem neuartigen 2:1 (CD20:CD3)-Format, aktiviert T-Zellen und lenkt sie um, um bösartige B-Zellen zu eliminieren. In einer Phase-I/II-Studie zeigte laut den Studienautoren eine Glofitamab-Monotherapie mit fester Dauer hohe, dauerhafte vollständige Ansprechraten (CR) und eine überschaubare Sicherheit bei Patienten mit stark vorbehandeltem R/R MCL (Phillips et al. ASH 2022). Die Autoren berichten über aktualisierte Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten für Patienten mit R/R MCL.
Studiendesign (NCT03075696, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):
- Die Patienten erhielten 7 Tage vor der ersten Glofitamab-Dosis eine Obinutuzumab-Vorbehandlung (Gpt; 1000 mg oder 2000 mg).
- Glofitamab wurde an Zyklus (C) 1 Tag (D) 8 (2,5mg) und D15 (10mg) verabreicht, die Zieldosis (16mg oder 30mg) von C2D1 bis C12 als Therapie mit fester Dauer.
- Wirksamkeitsendpunkte waren CR, Gesamtansprechrate (ORR), Dauer der CR (DOCR), Dauer des Ansprechens (DOR) und progressionsfreies Überleben (PFS). Post-hoc-Analysen des PFS und des Gesamtüberlebens (OS) wurden bei Patienten mit einer CR am Ende der Behandlung (EOT) durchgeführt.
Baseline:
- Es waren 61 Patienten eingeschlossen; 60 erhielten die Studienbehandlung (1000mg Gpt, n=16; 2000mg Gpt, n=44).
- Die mediane Anzahl der vorangegangenen Therapielinien betrug 2 (Bereich: 1-5); 73,3 % waren refraktär gegenüber der letzten vorangegangenen Therapielinie.
- Die mediane Dauer der Glofitamab-Therapie betrug 7,4 Monate; die mediane Anzahl der Zyklen lag bei 12.
- Von den 31 Patienten (51,7 %), die zuvor eine Therapie mit Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) erhalten hatten, waren 29 (93,5 %) BTKi-refraktär;
- die mediane Anzahl der vorherigen Therapielinien betrug 3 (Bereich: 1-5); 90,0 % waren refraktär gegenüber der letzten vorherigen Therapielinie.
Behandlungsergebnisse:
- Bei einer medianen PFS-Nachbeobachtungszeit von 17,2 Monaten lagen die ORR- und CR-Rate bei 85,0% bzw. 78,3%.
- Die mediane DOCR lag bei 15,4 Monaten; die Mehrzahl der CRs (28/47; 59,6 %) war zum Zeitpunkt des Cut-offs der Daten noch nicht abgeschlossen.
- Von 19 Patienten mit einer CR hatten 9 ein Fortschreiten der Krankheit und 10 starben (tödliches unerwünschtes Ereignis [AE], n=8; COVID, n=7; septischer Schock, n=1).
- Die geschätzten 12-monatigen DOCR- und DOR-Raten lagen bei 71,0 % bzw. 66,6 %.
- Das mediane PFS betrug 16,8 Monate.
- Landmark-Analysen zeigten, dass die meisten Patienten mit einer CR zum Zeitpunkt der EOT 15 Monate nach der EOT noch lebten und progressionsfrei waren (OS-Rate, 72,7 %; PFS-Rate, 59,2 %).
- Die beobachteten Wirksamkeitsdaten waren in beiden Gpt-Kohorten konsistent.
- Bei den Post-BTKi-Patienten lagen nach einer medianen PFS-Nachbeobachtungszeit von 26,1 Monaten die ORR- und CR-Rate bei 74,2% bzw. 71,0%.
- Die mediane DOCR betrug 12,6 Monate; das mediane PFS lag bei 8,6 Monaten.
Verträglichkeit:
- Es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet.
- Das Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) blieb die häufigste SAR (42/60, 70,0 %; Grad 1/2, 58,3 %) und war in der Gpt-Kohorte mit 2000 mg (63,6 %) niedriger als in der mit 1000 mg (87,5 %).
Die Monotherapie mit Glofitamab (2000 mg Gpt) wird derzeit in der Phase-III-Studie GLOBRYTE (NCT06084936) untersucht.
Fazit:
Glofitamab mit fester Dosierung zeigt laut den Studienautoren weiterhin überzeugende Ansprechraten, die über die EOT hinaus aufrechterhalten werden, wobei eine langfristige Beständigkeit bei stark vorbehandelten Patienten mit R/R MCL, einschließlich Patienten mit vorheriger BTKi-Therapie, beobachtet wurde. Das Sicherheitsprofil war überschaubar und die CRS waren überwiegend geringfügig.