Head and Neck Cancer - Rapid Oral Abstract Session

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Die bearbeiteten Zusammenfassungen von Oncoletter basieren auf den Angaben in den Abstracts

  • Abstract 6012 Tisotumab vedotin in head and neck squamous cell carcinoma: Updated analysis from innovaTV 207 Part C.
  • Abstract 6013 Preliminary results of phase I/II study to evaluate safety and efficacy of combination pucotenlimab with epidermal growth factor receptor-ADC (EGFR-ADC) MRG003 in patients with EGFR positive solid tumors.
  • Abstract 6014 Petosemtamab (MCLA-158) with pembrolizumab as first-line (1L) treatment of recurrent/metastatic (r/m) head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC): Phase 2 study.
  • Abstract LBA6015 PRGN-2012, a novel gorilla adenovirus-based immunotherapy, provides the first treatment that leads to complete and durable responses in recurrent respiratory papillomatosis patients.
  • Abstract 6016 Intralesional nivolumab in oral potentially malignant disorders: A phase 1 pilot study on safety, tolerability, and preliminary efficacy.
  • Abstract 6017 Neoadjuvant HPV16-specific arenavirus-based immunotherapy HB-200 plus chemotherapy followed by response-stratified de-intensification in HPV16+ oropharyngeal cancer: TARGET-HPV.
  • Abstract LBA6018 Covalent FAPI PET enables accurate management of medullary thyroid carcinoma: a prospective single-arm comparative clinical trial.
  • Abstract LBA6019 Phase 3 randomized study for evaluation of physician choice Rx versus best supportive care as second-line or beyond therapy in head and neck cancer with poor performance status.
  • Abstract 6020 A phase II trial of neoadjuvant docetaxel/5-FU/cisplatin in combination with prophylactic pegteograstim in unresectable, locally advanced nasal cavity/paranasal squamous cell carcinoma: KCSG HN18-07.
Presenter: Lova Sun, MD

Abstract 6012 Tisotumab vedotin in head and neck squamous cell carcinoma: Updated analysis from innovaTV 207 Part C.

Tisotumab Vedotin mit ermutigender Antitumoraktivität in stark vorbehandelter r/m HNSCC-Population

Tisotumab Vedotin (TV) ist laut den Studienautoren ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das gegen den Gewebefaktor gerichtet ist. TV in einer Dosierung von 1,7 mg/kg IV Q2W hat in der innovaTV 207 Studie eine vielversprechende Antitumoraktivität bei 2L-4L r/m HNSCC gezeigt. Hier präsentieren die Autoren Daten aus der vollständigen Kohorte, Teil C.

Studiendesign (NCT03485209, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • innovaTV 207 ist eine offene, globale, multizentrische Phase-2-Multikohortenstudie, in der TV als Monotherapie oder in Kombination bei fortgeschrittenen soliden Tumoren untersucht wird.
  • In Teil C erhielten Patienten mit r/m HNSCC eine TV-Monotherapie (1,7 mg/kg IV Q2W).
  • Alle Patienten mussten eine platinbasierte Therapie erhalten haben, entweder in der r/m-Situation, oder eine persistierende Erkrankung nach einer platinbasierten Chemotherapie und einem Checkpoint-Inhibitor (CPI), sofern sie dafür in Frage kamen.

Baseline:

  • Bis zum 6. September 2023 wurden 40 Patienten mit HNSCC behandelt.
  • 39 (97,5 %) der Patienten hatten zuvor eine platinbasierte Therapie erhalten.
  • In der r/m-Einstellung erhielten 25 (62,5%) Patienten ≤2 vorherige systemische Therapielinien (Median: 2; Bereich: 1-3),
  • 40 (100%) Patienten erhielten zuvor CPI,
  • 23 (57,5%) Patienten erhielten zuvor Taxane und
  • 27 (67,5%) Patienten erhielten zuvor Cetuximab.
  • Die häufigsten Unterabschnitte bei der Diagnose waren Oropharynx (n=16, davon 12 p16-positiv), Larynx (n=10) und Mundhöhle (n=9).

Behandlungsergebnisse:

  • In der gesamten Kohorte betrug die cORR 32,5 % (95 % CI, 18,6-49,1), mit 1 kompletten und 12 partiellen Ansprechern.
  • Die mediane DOR betrug 5,6 Monate (95% CI, 3,0-NR) und die mediane TTR 1,4 Monate.
  • Bei den Patienten mit ≤2 vorherigen Therapielinien (n=25) lag die cORR bei 40,0% (95% CI, 21,1-61,3).
  • In dieser Untergruppe ist die DOR noch nicht ausgereift (Spanne: 1,2+ bis 7,9+ Monate), und von den 10 Respondern sprechen 6 Patienten weiterhin an; die mediane TTR betrug 1,5 Monate.

Verträglichkeit:

  • In der gesamten Kohorte hatten 85,0 % der Patienten mindestens ein behandlungsbedingtes unerwünschtes Ereignis (TRAE).
  • TRAEs des Grades ≥3 traten bei 25,0 % der Patienten auf, wobei periphere Neuropathie-Ereignisse (12,5 %) am häufigsten waren.
  • Unerwünschte Ereignisse von besonderem Interesse wurden für Augen-, periphere Neuropathie- und Blutungsereignisse vordefiniert und traten bei 21 (52,5 %), 19 (47,5 %) bzw. 15 (37,5 %) Patienten auf.
  • Aktualisierte Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit sind geplant.

Fazit:

TV zeigte laut den Studienautoren eine ermutigende Antitumoraktivität in einer stark vorbehandelten r/m HNSCC-Population mit einem überschaubaren Sicherheitsprofil, das mit früheren TV-Monotherapiedaten übereinstimmt. Die Studie wird fortgesetzt; TV stellt gemäss den Autoren eine vielversprechende Behandlungsoption für Patienten mit r/m HNSCC dar, die nach einer vorherigen platinbasierten Therapie und Immuntherapie fortgeschritten sind.

Presenter: Dan-yun Ruan, MD Department of Clinical Research, Sun Yat-sen University Cancer Center

Abstract 6013 Preliminary results of phase I/II study to evaluate safety and efficacy of combination pucotenlimab with epidermal growth factor receptor-ADC (EGFR-ADC) MRG003 in patients with EGFR positive solid tumors.

Pucotenlimab (HX008) in Kombination mit MRG003 mit guter Verträglichkeit und ermutigender Antitumoraktivität

Pucotenlimab (HX008) ist ein rekombinanter humanisierter PD-1-Inhibitor, der laut den Studienautoren in China zur Vermarktung zugelassen ist, und MRG003 ist ein EGFR-ADC, der in mehreren klinischen Studien eine vielversprechende Antitumoraktivität bei Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses (SCCHN) und Nasopharynxkarzinomen (NPC) gezeigt hat. In präklinischen Studien hat die Kombination der beiden Wirkstoffe eine synergistische Antitumorwirkung gezeigt. Ziel dieser Studie war es, die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombinationstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen oder metastasierten soliden Tumoren, von denen bekannt ist, dass sie EGFR exprimieren, zu untersuchen.

Studiendesign (NCT05688605, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • In dieser Phase I/II-Dosiseskalations- und Expansionsstudie wurden geeignete Patienten alle drei Wochen mit 3,0 mg/kg HX008 in Kombination mit MRG003 behandelt, wobei die Dosierung von 1,5 mg/kg bis 2,3 mg/kg eskaliert wurde.

Baseline:

  • Es wurden 33 Patienten (9 Patienten mit NSC, 1 Patient mit SCCHN und 3 Patienten mit anderen soliden Tumoren in Phase I, 14 Patienten mit NSC und 6 Patienten mit SCCHN in Phase II) in diese Studie aufgenommen.
  • Das Durchschnittsalter lag bei 52 Jahren (31, 65 Jahre), 25 Patienten (76 %) waren männlich. 11 (33%) der Patienten hatten ECOG PS 0.

Verträglichkeit:

  • Zu den am häufigsten gemeldeten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen (TRAEs) gehörten Pruritus (46%), Hautausschlag (33%), erhöhte AST-Werte (30%) und Anämie (30%).
  • TRAEs des Grades 3-4 traten bei 4 Patienten (12%) auf, wobei es sich hauptsächlich um eine Verminderung der weißen Blutkörperchen (9%) und Hypokaliämie (6%) handelte.
  • Das einzige DLT-Ereignis trat in der Gruppe mit einer Dosis von 2,3 mg/kg auf, und die von der SMC ermittelte RP2D von MRG003 betrug 2,0 mg/kg.

Behandlungsergebnisse

  • Von den 27 auswertbaren Patienten erreichten 17 Patienten eine PR und 7 Patienten eine SD, so dass die ORR und DCR 63,0% (95%CI: 42,4, 80,6) bzw. 88,9% (95%CI: 70,8, 97,7) betrugen.
  • In der Phase II wurden bei 9 auswertbaren EGFR-positiven NPC-Patienten, bei denen nach der Erstlinienbehandlung mit PD-1 plus platinbasierter Chemotherapie eine Progression auftrat, 2 CR, 5 PR und 2 SD beobachtet;
  • ORR und DCR lagen bei 77,8% (95%CI: 40,0, 97,2) bzw. 100% (95%CI: 66,4, 100).
  • Bei fünf auswertbaren, systemisch behandelten, naiven SCCHN-Patienten mit EGFR-positivem Tumor wurden 3 PR und 1 SD beobachtet, ORR und DCR betrugen 60% (95%CI:14,7, 94,7) bzw. 80% (95%CI:28,4, 99,5).
  • Die DOR und das PFS in der Studie waren unausgereift. Der am längsten behandelte Patient hatte eine DOR von mehr als 17 Monaten, die immer noch anhält.

Fazit:

Die mit HX008 in Kombination mit MRG003 behandelten Patienten der Phase I/II-Studie zeigten laut den Studienautoren eine gute Verträglichkeit und eine ermutigende Antitumoraktivität bei NPC und SCCHN, insbesondere bei NPC-Patienten, bei denen eine PD-1-Behandlung versagt hatte. Die Phase-II-Studie läuft derzeit

Presenter: Jerome Fayette, MD, PhD Department of Medical Oncology, Centre Léon Bérard, University of Lyon

Abstract 6014 Petosemtamab (MCLA-158) with pembrolizumab as first-line (1L) treatment of recurrent/metastatic (r/m) head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC): Phase 2 study.

Petosemtamab zeigt in Kombination mit Pembrolizumab gut verträgliches Sicherheitsprofil mit  vielversprechender vorläufiger klinischer Wirksamkeit

Petosemtamab (RP2D) mit Pembrolizumab (400 mg Q6W) wird in einer Erweiterungskohorte der laufenden Phase-2-Studie bei 1L-HNSCC untersucht.

Studiendesign (NCT03526835, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • Primäre Endpunkte sind die Sicherheit und die vom Prüfarzt bewertete ORR (RECIST v1.1). Zu den sekundären Endpunkten gehören DOR, progressionsfreies Überleben (pro Prüfarzt) und Gesamtüberleben.
  • Die wichtigsten Zulassungskriterien waren r/m HNSCC ohne vorherige systemische Therapie, PD-L1 kombinierter positiver Score ≥1, ECOG PS 0-1, messbare Erkrankung und Primärtumorlage im Oropharynx (unabhängig vom p16-Status), in der Mundhöhle, im Hypopharynx oder im Larynx.

Baseline:

  • Während der Sicherheitsprüfung wurden keine dosislimitierenden Toxizitäten beobachtet.
  • Zum Zeitpunkt des Daten-Cutoffs wurden 26 Patienten behandelt (24 setzten die Therapie zum Zeitpunkt des Daten-Cutoffs fort), und die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 1,35 Monate.
  • Das mediane Alter betrug 62,5 Jahre (Spanne 23-80), 10/16 Patienten hatten einen ECOG PS 0/1, und 65,4 % waren männlich.
  • Die häufigsten Primärtumorlokalisationen waren Oropharynx (34,6%), Mundhöhle (19,2%) und Hypopharynx (19,2%).
  • Im Median wurden 2 Zyklen (Bereich 1-8) verabreicht.

Verträglichkeit:

  • Die Kombination wurde gut vertragen, und es wurden keine signifikanten überlappenden Toxizitäten beobachtet.
  • Unerwünschte Ereignisse (AEs), die bei der Behandlung auftraten, wurden bei 26 Patienten gemeldet, und die meisten waren vom Schweregrad (G) 1 oder 2 (es wurden keine G4-5 beobachtet).
  • Die häufigsten SARs (alle G/G3) waren akneiforme Dermatitis (30,8%/0%), Asthenie (26,9%/0%) und Hautausschlag (26,9%/0%). Infusionsbedingte Reaktionen (zusammengesetzter Begriff) wurden bei 26,9 % (alle Gs) und 3,8 % (G3) der Patienten gemeldet, die alle während der ersten Infusion auftraten und abklangen.

Behandlungsergebnisse:

  • Von den 10 Patienten, die für die Wirksamkeit ausgewertet werden konnten (≥2 Zyklen und ≥1 Post-Baseline-Scan oder frühes Fortschreiten der Erkrankung), gab es 1 bestätigtes vollständiges Ansprechen, 2 bestätigte und 3 unbestätigte Teilansprechen (2 davon bestätigt nach dem Datenschnitt), 3 stabile Erkrankungen und 1 fortschreitende Erkrankung;
  • alle 6 Responder waren zum Zeitpunkt des Datenschnitts in Behandlung.
  • Die Rekrutierung ist abgeschlossen, und es werden aktualisierte Daten vorgelegt.

Fazit:

Petosemtamab, ein EGFR x LGR5 bispezifischer Antikörper der ersten Klasse, zeigt in Kombination mit Pembrolizumab laut den Studienautoren ein gut verträgliches Sicherheitsprofil und eine vielversprechende vorläufige klinische Wirksamkeit als 1L-Behandlung für Patienten mit r/m HNSCC.

Presenter: Scott Norberg, DO National Cancer Institute

Abstract LBA6015 PRGN-2012, a novel gorilla adenovirus-based immunotherapy, provides the first treatment that leads to complete and durable responses in recurrent respiratory papillomatosis patients.

Rezidivierende Papillomatose der Atemwege: PRGN-2012 als potenzielle therapeutische Option

Die rezidivierende Papillomatose der Atemwege (RRP) ist laut den Studienautoren eine seltene, neoplastische Erkrankung, die durch eine chronische Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) Typ 6 oder 11 verursacht wird. Die Obstruktion der Atemwege und die - wenn auch seltene - Umwandlung in ein bösartiges Karzinom können zu erheblicher Morbidität führen. Es gibt keine zugelassenen Therapeutika. RRP wird derzeit mit häufigen ablativen Eingriffen behandelt, die zu irreversiblen laryngotrachealen Vernarbungen und Behinderungen führen können. PRGN-2012 ist eine auf Gorilla-Adenoviren basierende Gentherapie/Immuntherapie, die eine HPV6/11-spezifische T-Zell-Immunität erzeugen soll. Die FDA hat PRGN-2012 den Status eines Therapiedurchbruchs für die Behandlung von RRP zuerkannt und damit anerkannt, dass diese einarmige Studie als entscheidende Grundlage für einen Zulassungsantrag dienen kann.

Studiendesign (NCT04724980, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • Diese zulassungsrelevante Studie untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit von PRGN-2012 bei Patienten mit RRP, die in den letzten 12 Monaten vor der Behandlung mindestens dreimal operiert werden mussten.
  • Die teilnahmeberechtigten Patienten erhielten 4 subkutane (SC) Injektionen von PRGN-2012 in der Dosisstufe (DL) 1 (1x1011 Partikeleinheiten (PE) pro Injektion; n=3) oder DL2 (5x1011 PE pro Injektion; n=35) über 12 Wochen.
  • Der primäre Endpunkt war die Rate des vollständigen Ansprechens (CR), definiert als keine Notwendigkeit für eine Operation in den 12 Monaten nach Abschluss der Behandlung.
  • Weitere wichtige Endpunkte waren die Dauer des Ansprechens, die Veränderung des Ausmaßes des Papillomwachstums (anatomischer Derkay-Score) und die Stimmfunktion.

Verträglichkeit:

  • PRGN-2012 war gut verträglich, es gab keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse, keine behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse vom Grad > 2 und keine vorzeitigen Behandlungsabbrüche.
  • Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Reaktionen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber und Myalgie.

Behandlungsergebnisse:

  • Die Behandlung mit PRGN-2012 bei DL2 verringerte signifikant (p<0,0001) die Notwendigkeit von Operationen, wobei die mittlere Anzahl der Operationen im 12-Monats-Zeitraum von 4 (3-10) vor der Behandlung auf 0 (0-7) Operationen nach der Behandlung zurückging.
  • Bei etwa 90 % der Patienten verringerte sich die Zahl der Operationen in den 12 Monaten nach der Behandlung im Vergleich zur Vorbehandlung mit PRGN-2012.
  • Die Auswertung des primären Endpunkts zeigte ein bestätigtes vollständiges Ansprechen bei 17/31 (55 %) der auswertbaren Patienten.
  • Die mediane Dauer des vollständigen Ansprechens wurde noch nicht erreicht, mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 15 Monaten (12 - 30) zum Zeitpunkt der Datenauswertung (6. März 2024).
  • Darüber hinaus führte die Behandlung mit PRGN-2012 zu einer signifikanten Verringerung des Derkay-Scores, einer Verbesserung der Stimmfunktion und der Erzeugung HPV-spezifischer Immunantworten.

Fazit:

Diese Daten belegen laut den Studienautoren ein insgesamt günstiges Sicherheitsprofil und einen signifikanten klinischen Nutzen von PRGN-2012 bei erwachsenen RRP-Patienten. Diese Ergebnisse unterstützen PRGN-2012 als potenzielle therapeutische Option für diese Patientengruppe, für die es keine von der FDA zugelassenen Therapeutika gibt.

Presenter: Shorook Naara, MD, PhD The University of Texas MD Anderson Cancer Center

Abstract 6016 Intralesional nivolumab in oral potentially malignant disorders: A phase 1 pilot study on safety, tolerability, and preliminary efficacy.

Intralesionales Nivolumab bei OPMD gut verträglich, lässt auf potenzielle biologische und klinische Aktivität schließen

Trotz der umfangreichen Forschungsarbeiten zur OPMD (Oral Potentially Malignant Disorders) ist die Standardbehandlung nach wie vor die Operation oder die Beobachtung. Ziel der Autren ist es, die Sicherheit und Verträglichkeit von intraläsionalen Injektionen von Nivolumab bei Patienten mit OPMD zu untersuchen. Zu den sekundären Zielen gehören die Bewertung der objektiven Ansprechrate und der pathologischen vollständigen Ansprechrate. Die Autoren beschreiben die Ergebnisse einer Immunpräventionsstudie, die darauf abzielt, systemische Toxizitäten der Immuntherapie bei Patienten mit prämalignem Tumor durch intraläsionale Verabreichung von aPD1 zu vermeiden.

Studiendesign (NCT05327270, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • Einarmige, offene Phase-1-Pilotstudie mit intraläsionalen Injektionen von Nivolumab (Indexläsion) bei Patienten mit OPMD-Hochrisikoläsionen alle 3 Wochen (insgesamt 4 Dosen, 12 Wochen).
  • Die orale(n) Läsion(en), die nicht zum Index gehören und nicht injiziert wurden, wurden ebenfalls dokumentiert und überwacht.
  • Die Studie umfasst zwei Dosis-Kohorten (10 mg und 20 mg), um die maximal verträgliche Dosis mit einem 3 + 6 Dosis-Eskalations-Design zu ermitteln.
  • Unerwünschte Ereignisse wurden gemäß der NCI CTCAE Version 5.0 gemeldet.
  • Serienbiopsien zu Beginn und bis zu 8 Wochen nach der Behandlung wurden zur Beurteilung der Wirksamkeit anhand eines zusammengesetzten Scores (d. h. Größe und Grad der Dysplasie) in der Indexläsion durchgeführt.
  • Ein starkes Ansprechen war definiert als ein Rückgang des Scores um mehr als 80 %, ein teilweises Ansprechen als ein Rückgang um 40-80 %.
  • Frisch eingefrorene Tumore wurden einer RNA-Sequenzierung und einer Analyse der Genwege unterzogen, um Biomarker für das Ansprechen oder die Progression zu identifizieren.

Studienergebnisse:

  • Zum Zeitpunkt der Datenanalyse hatten 13 Patienten (61,5% Männer) die Behandlung abgeschlossen, beide Dosierungen wurden gut vertragen.
  • Die Nebenwirkungen reichten von Grad 1 (d. h. Durchfall, erhöhter LFT und Hautausschlag), die mit 80,5 % der gemeldeten Nebenwirkungen die Mehrheit ausmachten, über Grad 2 (d. h. Hautausschlag, Zellulitis) mit 13,9 % bis zu Grad 3 (d. h. Bluthochdruck) mit 5,6 %.
  • Zehn Patienten hatten eine multifokale Erkrankung.
  • Ein starkes Ansprechen wurde bei 22,5 % und ein teilweises Ansprechen bei 50 % der Patienten beobachtet.
  • Bei einem Patienten entwickelte sich in einer Nicht-Index-Läsion ein invasiver SCC.
  • Die auf RNA-Sequenzierung basierende Immunphänotypisierung ergab eine erhöhte Infiltration von CD8-zytotoxischen T-Zellen in den Indexläsionen nach der Behandlung.
  • Eine Pathway-Analyse ergab signifikante Veränderungen in Immunpfaden, darunter Th1- und Th2-Pfade, natürliche Killerzellen und immunregulatorische Pfade.
  • Eine räumliche Transkriptomanalyse und pharmakokinetische Daten stehen noch aus.

Fazit:

Intralesionales Nivolumab wird bei OPMD laut den Studienautoren gut vertragen und lässt auf eine potenzielle biologische und klinische Aktivität schließen. Eine randomisierte Phase-II-Studie zur Beurteilung des krebsfreien Überlebens wird empfohlen, um die Wirksamkeit bei der Verhinderung der Krebsprogression zu ermitteln.die Autorenempfehlen für die Phase II eine Dosis von 20 mg, da sie gut vertragen wurde.

Presenter: Ari Joseph Rosenberg, MD University of Chicago, Department of Medicine

Abstract 6017 Neoadjuvant HPV16-specific arenavirus-based immunotherapy HB-200 plus chemotherapy followed by response-stratified de-intensification in HPV16+ oropharyngeal cancer: TARGET-HPV.

Neoadjuvante HB-200/Chemotherapie ist sicher und durchführbar und zeigt in dieser Situation frühe Wirksamkeitssignale

HB-200 ist laut den Studienautoren eine auf Arenaviren basierende Vektortherapie, die von LCMV (HB-201) und Pichinde-Virus (HB-202) abgeleitet ist und jeweils ein nicht-on-kogenes HPV16 E7E6-Fusionsprotein exprimiert, um HPV16-spezifische CD8+ T-Zell-Antworten zu induzieren. Aufbauend auf ihren  OPTIMA-II-Ergebnissen, die zeigen, dass eine neoadjuvante Chemotherapie/Nivolumab bei 71 % der Patienten, die anschließend eine reduzierte Bestrahlung (RT) erhielten, zu einem tiefen Ansprechen führte, stellten die Autoren die Hypothese auf, dass die Zugabe von HB-200 zur Chemotherapie, um eine HPV16-spezifische Anti-Tumor-Immunität zu fördern, sicher und wirksam wäre, um das Ansprechen weiter zu vertiefen und eine Deeskalation zu erleichtern.

Studiendesign (NCT05108870, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • In dieser Phase-1-Dosiseskalationsstudie wurden Patienten mit nicht-metastasiertem HPV16+ OPC mit eskalierenden Dosen von HB-201 als Einzelvektor (Arm A) oder HB-202/201 als Wechselvektor (Arm B) x3 mit neoadjuvantem Carboplatin AUC5 an Tag 1 und Paclitaxel 100mg/m2 an den Tagen 1/8/15 eines 21-tägigen Zyklus für 3 Zyklen behandelt.
  • Deep Responder (≥50% Tumorschrumpfung) erhielten transorale Roboterchirurgie (TORS) allein oder RT bis 50Gy +/- Cisplatin, während Non-Responder (<50% Schrumpfung) 50 oder 70Gy RT mit Cisplatin erhielten.
  • Primäres Ziel war die Sicherheit/Verträglichkeit und die empfohlene Phase-2-Dosis von HB-200 mit Chemotherapie.
  • Weitere Ziele waren die tiefe Ansprechrate, die HPV-DNA-Dynamik im zirkulierenden Tumor (ct) und die HPV16-spezifische T-Zell-Antwort.

Baseline:

  • Einundzwanzig Patienten mit HPV16+ OPC wurden in die Studie aufgenommen und behandelt (Arm A, n=9, 43%; Arm B, n=12, 57%).
  • Medianes Alter 57 Jahre, 91% männlich, 75% Zungengrund, 52% Nichtraucher und 33% Stadium II/III (AJCC 8th edition).

Verträglichkeit:

  • ≥Grad 3 behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (AEs) traten bei 13 (62%) der Patienten insgesamt und 3 (14%) nicht-hämatologische während der neoadjuvanten Behandlung auf.
  • Es wurden keine SARs des Grades 4 gemeldet.

Behandlungsergebnisse:

  • Alle Patienten schlossen die neoadjuvante HB-200/Chemotherapie und die nach Ansprechen stratifizierte lokoregionale Behandlung ab.
  • Ein tiefes Ansprechen auf die HB-200/Chemotherapie wurde bei 17/21 (81 %) der Patienten beobachtet, und zwar bei 14/15 (93 %), die mit den höheren Dosisstufen 1 oder 2 behandelt wurden (p=0,05).
  • Alle drei Patienten, die sich einer TORS unterzogen, hatten zum Zeitpunkt der Operation keinen lebensfähigen Tumor.
  • Zwei Patienten (9 %) hatten nach der CRT eine persistierende Erkrankung und unterzogen sich einer Salvage-Operation, wobei bei der letzten Nachuntersuchung keine Anzeichen für eine Erkrankung vorlagen.
  • Daten zur ctHPV-DNA und HPV16-spezifischen T-Zell-Antwort werden auf der Tagung vorgestellt.

Fazit:

Die neoadjuvante HB-200/Chemotherapie ist laut den Studienautoren sicher und durchführbar und zeigt in dieser Situation frühe Wirksamkeitssignale, die weitere Untersuchungen rechtfertigen. Die Rekrutierung für den anschließenden randomisierten Phase-II-Teil läuft.

Presenter: Ziren Kong, MD Department of Head and Neck Surgery, National Cancer Center/National Clinical Research Center for Cancer/Cancer Hospital, Peking

Abstract LBA6018 Covalent FAPI PET enables accurate management of medullary thyroid carcinoma: a prospective single-arm comparative clinical trial.

LBA6018

68Ga-TCR-FAPI-PET-CT bei MTC-Patienten mit höherer Erkennungsrate, höherem metabolischem Wert und höherer diagnostischer Genauigkeit

Die Lokalisierung von Läsionen des medullären Schilddrüsenkarzinoms (MTC) ist für die Behandlungsentscheidung laut den Studienautoren von entscheidender Bedeutung, aber die Erkennung mit den derzeitigen Bildgebungsmodalitäten ist unzureichend. Zuvor berichteten sie über einen 68Ga-markierten zielgerichteten kovalenten radiopharmazeutischen Fibroblastenaktivierungsprotein-Inhibitor (68Ga-TCR-FAPI), der eine verbesserte und anhaltende Tumorlokalisierung zeigte. Ziel dieser Studie war es, das 68Ga-TCR-FAPI-PET-CT und das derzeit zugelassene 18F-FDG-PET-CT beim Nachweis von MTC direkt miteinander zu vergleichen.

Studiendesign (NCT06084767, Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • Es handelte sich um eine prospektive, offene, einarmige, vergleichende Bildgebungsstudie an einem Zentrum.
  • In Frage kamen MTC-Patienten mit einem Serumcalcitoninspiegel von mehr als 10 pg/ml und ohne gezielte Therapie.
  • Der Serum-Calcitonin-Spiegel, das 68Ga-TCR-FAPI-PET-CT und das 18F-FDG-PET-CT wurden innerhalb eines Zeitraums von maximal 30 Tagen aufgenommen.
  • Die Bilder wurden unabhängig voneinander von drei Lesern interpretiert, um die patienten- und regionenbezogene Entdeckungsrate zu berechnen.
  • Quantitative PET-Parameter wurden anhand der Läsions-ROI berechnet und mit 68Ga-TCR-FAPI und 18F-FDG-PET-CT verglichen.
  • Die Genauigkeit der Bildgebungsergebnisse wurde an Läsionen mit histopathologischer oder calcitoninbasierter Nachuntersuchung validiert.
  • Das primäre Ergebnis war die patientenbezogene Entdeckungsrate, und das sekundäre Ergebnis umfasste regionenbezogene Entdeckungsraten, den Vergleich von Stoffwechselparametern und die diagnostische Genauigkeit.

Studienergebnisse:

  • 50 Patienten wurden in die Studie aufgenommen.
  • 68Ga-TCR-FAPI wies eine signifikant höhere patientenbezogene Entdeckungsrate auf als 18F-FDG-PET-CT (98 % vs. 66 %, p=0,0002).
  • Auch in den Bereichen Kopf und Hals (72% vs. 50%, p=0,0098), Thorax (50% vs. 34%, p=0,0269), Abdomen (28% vs. 10%, p=0,0077) und Skelett (54% vs. 16%, p<0,0001) waren die Entdeckungsraten für 68Ga-TCR-FAPI besser.
  • Bei der quantitativen Analyse war die SUVmax bei 68Ga-TCR-FAPI PET-CT signifikant höher als bei 18F-FDG PET-CT (11,71±9,16 vs. 2,55±1,73, p<0,0001).
  • Die diagnostische Genauigkeit war mit 68Ga-TCR-FAPI-PET-CT wesentlich höher als mit 18F-FDG-PET-CT (96,7 % vs. 43,3 %, p<0,0001), basierend auf 60 histopathologisch validierten Läsionen von 15 Patienten, die sich einer Operation unterzogen.
  • Besonders hervorzuheben ist, dass 60 % (30/50) der Patienten direkt von der 68Ga-TCR-FAPI-PET-CT profitierten, wobei 66,7 % (10/15) eine Änderung des Operationsplans erfuhren, und 100 % (6/6) der neu diagnostizierten MTC mit R0-Resektion erreichten 1 Monat nach der Operation eine biochemische Heilung.

Fazit:

Die 68Ga-TCR-FAPI-PET-CT wies laut den Studienautoren bei MTC-Patienten eine höhere Erkennungsrate, einen höheren metabolischen Wert und eine höhere diagnostische Genauigkeit auf als die 18F-FDG-PET-CT und sollte in die MTC-Bewertung bei der Erstdiagnose und bei persistierender Erkrankung integriert werden.

Presenter: Ashay Karpe, MD, DNB, DM Sunrise Oncology Centre

Abstract LBA6019 Phase 3 randomized study for evaluation of physician choice Rx versus best supportive care as second-line or beyond therapy in head and neck cancer with poor performance status.

Verabreichung einer systemischen Therapie mit erheblicher Verbesserung des OS

Für rezidivierende Plattenepithelkarzinome des Kopfes und Halses (HNSCC) gibt es laut den Studienautoren nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten in der Zweitlinie und darüber hinaus. Viele dieser Patienten haben einen schlechten Leistungsstatus (PS) und werden mit der besten unterstützenden Behandlung (BSC) behandelt. Zum Nutzen einer systemischen Therapie bei HNSCC mit schlechtem PS gibt es keine Evidenz der Stufe 1.

Studiendesign (Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • Es handelte sich um eine randomisierte, offene, multizentrische Phase-3-Überlegenheitsstudie.
  • Teilnahmeberechtigt waren erwachsene Patienten (Alter >=18 Jahre) mit rezidiviertem HNSCC, die für eine systemische Palliativtherapie in der zweiten Linie oder darüber hinaus qualifiziert waren und ein ECOG PS 2-3 aufwiesen.
  • Diese Patienten wurden im Verhältnis 2:1 zentral stratifiziert und erhielten nach Wahl des Arztes entweder eine metronomische Dreifach-Chemotherapie (Erlotinib in Tablettenform 150 mg [feste Dosis] OD, Celecoxib in Kapselform 200 mg [feste Dosis] BD und wöchentlich Methotrexat 9 mg/m2 oral oder Docetaxel intravenös [75 mg/m2 3 wöchentlich]) oder BSC.
  • Die Chemotherapie wurde entweder bis zum Fortschreiten der Krankheit oder bis zum Auftreten von unverträglichen Nebenwirkungen fortgesetzt.

Baseline:

  • Für die Studie wurden 66 Patienten rekrutiert, von denen 44 in die Arztwahltherapie (PCT) und 22 in den BSC-Arm aufgenommen wurden.
  • Das Durchschnittsalter lag bei 50 Jahren (Spanne 25-75), die Patienten waren überwiegend männlich (n=53; 85%).
  • Der ECOG-PS war bei 56 (84,8%) Patienten PS 2 und bei 10 (15,2%) PS 3. Der vorherrschende Ort des Primärtumors war die Mundhöhle mit 52 Patienten (78,8 %).
  • Die Anzahl der zuvor erhaltenen systemischen Therapielinien betrug 1 bei 41 (62,1%), 2 bei 22 (33,3%) und >2 bei 3 (4,5%) Patienten.
  • Mit Ausnahme von 2 Patienten waren alle Patienten platinrefraktär (64;97%).
  • Die PCT war eine dreifache metronomische Chemotherapie bei 41 Patienten (93,2%; n=44) und Docetaxel bei 3 Patienten (6,8%; n=44).

Behandlungsergebnisse:

  • Das 6-Monats-OS betrug 9,09% (95% CI 1,56-25,1) in der BSC-Gruppe gegenüber 53,8% (95% CI 37,9-67,2) in der PCT-Gruppe (P<0,0001).
  • Das mediane Gesamtüberleben in der PCT-Gruppe betrug 223,0 Tage (95% CI 129-283) gegenüber 77,5 Tagen (95%CI 58 -110) in der BSC-Gruppe.
  • Die entsprechende Hazard Ratio betrug 0,333 (95%CI 0,187-0,593; P<0,0001).

Die Daten zu den unerwünschten Ereignissen werden auf der Konferenz vorgestellt.

Fazit:

In dieser allerersten randomisierten Studie an HNSCC-Patienten mit schlechtem PS, die eine Zweitlinien- und darüber hinausgehende Therapie rechtfertigen, führte die Verabreichung einer systemischen Therapie laut den Studienautoren zu einer erheblichen Verbesserung des OS.

Presenter: Hojung An, MD, PhD St. Vincent's Hospital, The Catholic University of Korea

Abstract 6020 A phase II trial of neoadjuvant docetaxel/5-FU/cisplatin in combination with prophylactic pegteograstim in unresectable, locally advanced nasal cavity/paranasal squamous cell carcinoma: KCSG HN18-07.

DFP NAC mit prophylaktischem Pegteograstim könnte eine sinnvolle Option für Patienten mit lokal fortgeschrittenem SCC des PNSNC sein

Plattenepithelkarzinome (SCC), die aus Nasennebenhöhlen und Nasenraum (PNSNC) stammen, werden laut den Studienautoren häufig in einem lokal fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Es wurden neoadjuvante Strategien erforscht, um die Prognose zu verbessern und den Organerhalt zu erleichtern. Die Wirksamkeit der neoadjuvanten Dreifach-Chemotherapie (NAC) ist nicht prospektiv untersucht worden. Die Autoren haben eine Phase-II-Studie mit neoadjuvantem Docetaxel/5-FU/Cisplatin (DFP) in Kombination mit prophylaktischem Pegteograstim bei inoperablem, lokal fortgeschrittenem PNSNC durchgeführt (KCT0003377).

Studiendesign (Tabellen und Abbildungen siehe Originalabstract):

  • In Frage kamen Patienten mit inoperablem SCC des PNSNC, die zwischen 19 und 75 Jahre alt waren, einen ECOG-Performance-Status von 0/1 hatten und eine ausreichende Organfunktion aufwiesen.
  • Patienten mit Fernmetastasen wurden ausgeschlossen.
  • Zu den Kriterien für die Inoperabilität zählten die Fixierung des Tumors oder der Lymphknoten, das klinische T3/4-Stadium oder eine mögliche Beeinträchtigung kritischer Organfunktionen (z. B. die Notwendigkeit einer Exenteration des Augapfels).
  • Die NAK umfasste drei Zyklen mit Docetaxel (75 mg/m2 an Tag 1), Cisplatin (75 mg/m2 an Tag 1, 60 mg/m2 für Patienten im Alter von ≥65 Jahren) und 5-FU (1.000 mg/m2 an den Tagen 1-4), die alle drei Wochen verabreicht wurden.
  • Prophylaktisches Pegteograstim (6 mg) wurde an Tag 6 oder 7 verabreicht.

Baseline:

  • Es wurden 28 Patienten untersucht, von denen 27 mindestens einen Zyklus NAC erhielten. Das Durchschnittsalter lag bei 58 Jahren (Spanne: 41-71), 24 davon waren männlich.
  • Siebzehn hatten einen Ursprung in der Kieferhöhle und zehn in der Nasenhöhle.
  • Zweiundzwanzig Patienten hatten eine T4-Erkrankung und sechs eine N2-Erkrankung.

Behandlungsergebnisse:

  • Die ORR betrug 64,3 % (5 vollständige Reaktionen, 13 partielle Reaktionen).
  • Zu den Post-NAC-Behandlungen gehörten eine alleinige Operation (n=2), eine gleichzeitige Chemoradiotherapie (CCRT) (n=15), eine Operation gefolgt von einer CCRT (n=2) oder eine Strahlentherapie (RT) (n=5).
  • Bei den durchgeführten Eingriffen handelte es sich um eine totale Maxillektomie (n=4), eine partielle Maxillektomie (n=3) und eine endoskopische Sinusoperation (n=2).
  • Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 21,5 Monaten (Bereich: 0,1-53,0) betrugen das 2-Jahres-PFS und die Augenerhaltungsrate 64 % bzw. 100 %.

Verträglichkeit:

  • Bei vierzehn Patienten traten unerwünschte Ereignisse (UE) des Grades ≥3 auf: hämatologische (46,4 %), nicht-hämatologische (14,3 %), mit Neutropenie des Grades 3/4 (32,1 %) und febriler Neutropenie (14,3 %).
  • Bei 9 Patienten (33,3 %) wurde die Dosis reduziert oder verzögert. Ein Patient starb am Tag 6 des Zyklus 1.

Fazit:

DFP NAC zeigte eine vielversprechende Wirksamkeit und eine ausgezeichnete Augenerhaltungsrate bei überschaubarer Toxizität. DFP NAC mit prophylaktischem Pegteograstim könnte laut den Studienautoren eine sinnvolle Option für Patienten mit lokal fortgeschrittenem SCC des PNSNC sein. Die Nachbeobachtung ist im Gange.

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