Mini Oral Session: Mediastinal Lumps and Bumps

Abstract titles and summaries were obtained from the WCLC 2023 website.  Abstracts were translated, edited, and summarized in German.

 

  • Too Early to be Different? A Multi-Institutional Study for Early Stage Thymoma with 30-Year Follow-up
  • Assessment of the Quality of the Surgical Procedure and the Operative Report Based on Nationwide French Registry: A RYTHMIC study
  • Combining SBRT with GM-CSF and Peg-IFNα to Induce Abscopal Effects in Previously Treated Patients with Stage IV Thymic Tumors
  • First-line PD-1 Inhibitor plus Chemotherapy versus Platinum-based Chemotherapy for Patients with Advanced Thymic Carcinoma
  • SMARCA4 deficient Thoracic Tumors: Clinicopathological, Molecular Characteristics and Optimal Therapeutics Methods
  • The Novel Algorithm for Diagnosis of Mediastinal Tumours
  • Initial Chemotherapy for Locally Advanced and Metastatic NUT Carcinoma

Too Early to be Different? A Multi-Institutional Study for Early Stage Thymoma with 30-Year Follow-up

Unterschiedliche Prognosefaktoren für das DFS und OS Link to Abstract

In einer multinationalen Studie mit 30-jähriger Nachbeobachtungszeit wurden prognostische Faktoren für vollständig resezierte Thymome im Frühstadium untersucht.

Fazit

Obwohl Thymome im Masaoka-Stadium I und II beide als Thymome im Frühstadium eingestuft wurden, waren ihre Prognostikatoren laut den Studienautoren für das krankheitsfreie und das Gesamtüberleben in der Langzeitbeobachtung unterschiedlich.

Assessment of the Quality of the Surgical Procedure and the Operative Report Based on Nationwide French Registry: A RYTHMIC study

RYTHMIC diskutiert systematisch Thymusepitheltumoren Link to Abstract

Die wichtigsten prognostischen Faktoren für die seltenen Thymusepitheltumoren (TETs)sind die histologische Klassifikation der WHO, das Masaoka-Koga-Stadium (MK) und vor allem die vollständige Resektion des Primärtumors. Die anatomisch-pathologische (AP) Analyse kann herausfordernd sein, insbesondere bei der Bestimmung der Ränder und der histologischen Subtypen. Darum ist eine spezifische Zusammenarbeit zwischen Chirurg und Pathologe erforderlich. Aufgrund der geringen Häufigkeit von TETs könnte laut den Studienautoren außerdem ein optimaler Ansatz durch eine thoraxchirurgische Expertengruppe ein differenzierender Faktor sein. RYTHMIC ist ein landesweites französisches Netzwerk, das den Auftrag hat, jeden Fall von TET systematisch zu diskutieren. Ziel der vorliegenden Studie war es, die prognostischen und prädiktiven Auswirkungen der Qualität des chirurgischen Verfahrens anhand einer landesweiten französischen Datenbank zu bewerten.

Fazit

Weniger als 50 % der ausgewerteten Berichte erreichten die höchste Punktzahl für die Qualität der Operation und die Zusammenarbeit mit AP, was sich auf die Gesamtqualität der Operation auswirkt. Am Kongress werden aktualisierte Daten vorgestellt, z. B. zur Qualität der Operation und zum Einfluss des Volumenzentrums auf die Überlebensergebnisse.

Combining SBRT with GM-CSF and Peg-IFNα to Induce Abscopal Effects in Previously Treated Patients with Stage IV Thymic Tumors

Kombination von SBRT mit GM-CSF und Peg-IFNα könnte vielversprechende Rettungstherapie darstellen Link to Abstract

Patienten mit Thymustumoren im Stadium IV haben bei Versagen einer Mehrlinienbehandlung laut den Studienautoren eine schlechte Prognose und nur wenige therapeutische Optionen. Die Kombination von stereotaktischer Körperbestrahlung (SBRT) mit Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierendem Faktor (GM-CSF) und pegyliertem Interferon-α (Peg-IFNα) kann abskopierende Effekte hervorrufen und die Prognose verbessern.

Studienanlage

  • Die Autoren haben diese offene, einarmige Phase-II-Studie durchgeführt, um SBRT plus GM-CSF und Peg-IFNα bei zuvor behandelten Patienten mit Thymustumoren im Stadium IV zu untersuchen.
  • Ein 21-tägiger Behandlungszyklus bestand aus einer SBRT-Bestrahlung einer metastatischen Läsion mit 30 Gy in 5 Fraktionen ab Tag 1, einer synchronen subkutanen Injektion von GM-CSF 125 μg/m2 einmal täglich über 14 Tage und einer subkutanen Injektion von Peg-IFNα 90 μg an Tag 8.
  • Wenn der Patient mehr als zwei metastatische Läsionen hat, wurde ein weiterer Behandlungszyklus wiederholt.
  • Nach Abschluss von einem oder zwei Behandlungszyklen wurde die Peg-IFNα-Therapie für mindestens ein halbes Jahr mit einer subkutanen Injektion von 90 μg einmal im Monat fortgesetzt.

Behandlungsergebnisse

  • Es wurden insgesamt 20 Patienten mit 1 (5,0 %) Thymom vom Typ A, 2 (10,0 %) Thymom vom Typ B1, 2 (10,0 %) Thymom vom Typ B2, 1 (5,0 %) Thymom vom Typ B3, 12 (60,0 %) Plattenepithelkarzinom des Thymus und 2 (10,0 %) thymischer neuroendokriner Tumor in diese Studie aufgenommen.
  • Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 18,6 Monaten hatten 8 (40,0 %) der 20 Patienten Abszesse, und die ORR betrug 45,0 %.
  • Das mediane OS war noch nicht erreicht worden.
  • Das mediane PFS betrug 9,0 Monate.
  • Die Autoren beobachteten, dass Patienten mit abskopalen Effekten tendenziell ein längeres OS und PFS hatten als Patienten ohne abskopale Effekte (vgl. Abbildung 1 im Originalabstract).
  • Bei 3 Patienten (15,0 %) traten behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse des Grades 3 (CTCAE Version 5.0) auf, von denen 1 Patient (5,0 %) wegen Herzinsuffizienz die Behandlung abbrechen musste.

Fazit

Die Kombination von SBRT mit GM-CSF und Peg-IFNα wurde bei akzeptabler Toxizität gut vertragen. Sie könnte laut den Studienautoren eine vielversprechende Rettungstherapie für zuvor behandelte Patienten mit Thymustumoren im Stadium IV darstellen. Das Auftreten abskopischer Effekte wird wahrscheinlich die Ergebnisse der Patienten verbessern.

First-line PD-1 Inhibitor plus Chemotherapy versus Platinum-based Chemotherapy for Patients with Advanced Thymic Carcinoma

Zugabe von ICIs zu einer platinbasierten Chemotherapie erhöht PFS Link to Abstract

Das seltene Thymuskarzinom (TC) ist laut den Studienautoren hochaggressiv mit einer schlechten Prognose. Die Daten über die Wirksamkeit von Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) bei TC sind nach wie vor begrenzt, und es gibt praktisch keine Daten über das Behandlungsergebnis von ICI plus platinbasierter Chemotherapie in der Erstlinienbehandlung. Die Autoren haben eine reale retrospektive Studie durchgeführt, um die Wirksamkeit und Sicherheit von ICIs plus Chemotherapie im Vergleich zur Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem TC in der Erstlinienbehandlung zu bewerten.

Studienanlage

  • In diese retrospektive Studie wurden Patienten mit fortgeschrittenem Thymuskarzinom aufgenommen, die eine Erstlinienbehandlung mit einem PD-1-Inhibitor plus Chemotherapie oder mit Chemotherapie allein erhielten.

Baseline

  • Insgesamt 48 Patienten, bei denen ein fortgeschrittenes Thymuskarzinom diagnostiziert wurde, wurden eingeschlossen, von denen 29 eine platinbasierte Chemotherapie (PBC) und 19 eine ICI plus PBC erhielten.
  • Das mediane Alter bei Studienbeginn betrug 54 Jahre, 62,5 % waren männlich und 79,2 % hatten ein Plattenepithelkarzinom als Histologie.

Behandlungsergebnisse

  • Das PFS war in der Gruppe mit ICIs plus PBC länger (Median 6,97 Monate [95%CI 4,43-NA]) als in der PBC-Gruppe (Median 4,43 Monate [95%CI 3,17-6,27]; P=0,007).
  • Die ORR in der ICI-plus-PBC-Gruppe betrug 36,84 % gegenüber 37,93 % in der PBC-Gruppe (P >0,05), und
  • die DCR in der ICI-plus-PBC-Gruppe betrug 89,47 % gegenüber 72,41 % in der PBC-Gruppe (P >0,05).
  • Die multivariate Analyse ergab, dass der LDH-Wert unabhängig mit einem längeren PFS assoziiert war (HR 0,25 [l95% CI 0,08-0,75]; P<0,013).

Verträglichkeit

  • Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TRAEs) jeglichen Grades traten bei 12 Patienten (63,16 %) in der Gruppe ICIs plus PBC und bei 20 Patienten (68,97 %) in der PBC-Gruppe auf.
  • Die häufigsten TRAEs des Grades 3 oder schlechter waren Neutropenie und Anämie.
  • Bei zwei Patienten (10,53 %) traten immunbedingte unerwünschte Ereignisse (irAEs) auf, und bei beiden handelte es sich um eine Hypothyreose des Grades 1.
  • In der Gruppe der ICIs plus PBC wurden keine irAEs des Grades 3-4 beobachtet.

Fazit

Diese retrospektive Studie zeigt laut den Studienautoren, dass die Zugabe von ICIs zu einer platinbasierten Chemotherapie bei Patienten mit Thymuskarzinom das PFS bei einem erträglichen Sicherheitsprofil erhöht, und größere prospektive randomisierte Studien gerechtfertigt sind.

SMARCA4 deficient Thoracic Tumors: Clinicopathological, Molecular Characteristics and Optimal Therapeutics Methods

Paclitaxel plus platinhaltige Chemotherapie und Immuntherapie könnten bei SMARCA4-defizienten Thoraxtumoren wirksam sein Link to Abstract

In der fünften Auflage der WHO-Klassifikation der Thoraxtumoren wurden laut den Studienautoren SMARCA4-defiziente undifferenzierte Thoraxtumoren (SMARCA4-dUT) als eigene Entität anerkannt. SMARCA4-dUT zeigt eine auffällige Überschneidung im demografischen und molekularen Profil mit SMARCA4-defizientem nicht-kleinem Lungenkrebs (SMARCA4-NSCLC). Der Wert des SMARCA4-Mangels auf der Grundlage der Immunhistochemie ist unklar, und es muss noch festgestellt werden, ob Patienten mit SMARCA4-Mangel von den derzeit verfügbaren Therapien profitieren könnten. Ziel der vorliegenden Studie war es, die klinisch-pathologischen und molekularen Merkmale von Thoraxtumoren mit SMARCA4-Mangel zu untersuchen und die optimalen Therapien zu erforschen.

Fazit

Die Autoren berichten über die größte Studie zu SMARCA4-defizienten Thoraxtumoren, indem sie die klinischen und molekularen Merkmale analysieren und Behandlungsoptionen untersuchen. Sie folgern, dass Paclitaxel plus platinhaltige Chemotherapie und Immuntherapie bei SMARCA4-defizienten Thoraxtumoren wirksam sein könnten.

The Novel Algorithm for Diagnosis of Mediastinal Tumours

Mediastinale Massen: Vorgeschlagener Algorithmus, ein einfaches und wirksames Instrument Link to Abstract

Mediastinale Massen sind sehr selten; die meisten Kliniker treffen nur gelegentlich auf solche Patienten. Die meisten von ihnen sind im vorderen Mediastinum lokalisiert, weisen aber trotz der Lokalisationsabhängigkeit eine einzigartige Vielfalt an klinischen und pathologischen Merkmalen auf. Diskrepanzen in der Behandlung von Tumoren je nach histologischem Typ erschweren die Entwicklung eines einheitlichen Ansatzes. Hier stellen die Autoren einen umfassenden klinischen Algorithmus vor, der eine einfache Entscheidungsfindung ermöglicht und so die Diagnose- und Behandlungsstrategien bei Patienten mit malignen Mediastinaltumoren optimiert.

Fazit

Der von den Autoren vorgeschlagene Algorithmus ist ein einfaches und wirksames Instrument zur Bestimmung der Indikationen für eine Biopsie und zur Entwicklung einer Behandlungsstrategie bei Patienten mit mediastinalen Tumoren.

Initial Chemotherapy for Locally Advanced and Metastatic NUT Carcinoma

Numerisch höhere ORR für eine Ifosfamid-basierte Therapie Link to Abstract

BET-Bromodomain-Inhibitoren (BBDi), die die Bindung des Onkoproteins blockieren, werden derzeit in klinischen Studien gegen das NUT-Karzinom (NC), ein seltenes, äußerst aggressives Plattenepithelkarzinom, getestet. Eine Untergruppe von NC reagiert empfindlich auf Chemotherapie, aber die optimale Behandlung ist laut den Studienautoren unbekannt. Experten haben auf der Grundlage begrenzter Fallberichte eine platin- (PLAT) und ifosfamidbasierte (IFOS) Therapie empfohlen.

Fazit

Die 3-Jahres-Gesamtüberlebensrate des NUT-Karzinoms liegt bei 14 %. Es gibt laut den Studienautoren eine numerisch höhere ORR für eine Ifosfamid-basierte Therapie im Vergleich zu einer Platin-basierten Therapie, bei begrenzter Haltbarkeit. Die Entwicklung wirksamer Kombinationstherapien (z. B. Kombinationen mit BBDis) ist dringend erforderlich.

Dienstleistungen

  • Livecasts
  • Kongress-Berichte
  • Journal-Review
  • Interviews
  • Videos

Impressum

Oncoletter wird über nicht öffentlich zugängliche Werbung für Medizinalpersonen finanziert. Oncoletter finanziert sich zudem mit von Gesundheitsorganisationen (z.B. Universitätsspital, Swiss Academy of Multidisciplinary Oncology SAMO), Stiftungen (z.B. SONK St.Gallen Oncology Conferences) beauftragten Aufnahmen ganzer Kongresse oder Symposien. Weiter erhält Oncoletter nicht an inhaltliche Bedingungen geknüpfte Unterstützung von Firmen zur Berichterstattung. Seit der Inbetriebnahme von Oncoletter haben folgende Firmen die Webseite vorübergehend/permanent und in wechselnden Zusammensetzungen (jährlich 4-6) unterstützt: Amgen, BMS, Celgene, GSK, Janssen-Cilag, Lilly, Merck, Mundipharma, Novartis, Pfizer, Roche, Servier.
Die Inhalte der Website von Oncoletter sind strikt redaktionell und widerspiegeln die Meinungen und Ansichten der Autoren. Bei ausnahmsweise bezahlten Beiträgen oder Interviews (ausschliesslich on-label) wird der Sponsor im Text oder Abspann aufgeführt.

Kontakt

Oncoletter
DR. MED. THOMAS FERBER
CH-8200 SCHAFFHAUSEN

info[@]oncoletter.ch

Copyright 2025. All Rights Reserved.
You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close