Mini Oral session: Gynaecological cancers

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Abstract titles and summaries were obtained from the ESMO website; abstracts were translated, edited, and summarized in German.

  • LBA43 - Updated Response Data and Analysis of Progression Free Survival by Mechanism of Mismatch Repair Loss in Endometrial Cancer (EC) patients (pts) treated with pembrolizumab plus carboplatin/paclitaxel (CP) as compared to CP plus placebo (PBO) in the NRG GY018 trial
  • 740MO - Dostarlimab + chemotherapy for the treatment of primary advanced or recurrent endometrial cancer (pA/rEC): Analysis of progression free survival (PFS) and overall survival (OS) outcomes by molecular classification in the ENGOT-EN6-NSGO/GOG-3031/RUBY trial
  • 742MO - Neoadjuvant immune checkpoint blockade in mismatch repair deficient endometrial cancer
  • 741MO - Luveltamab tazevibulin (STRO-002), an anti-folate receptor alpha (FolRα) antibody drug conjugate (ADC), demonstrates clinical activity in recurrent/progressive epithelial endometrial cancer (EEC): STRO-002-GM1 phase I dose expansion
  • 743MO - Efficacy and safety of QL1706 plus paclitaxel and cisplatin/carboplatin +/- bevacizumab (Bev) as 1L treatment in recurrent or metastatic cervical cancer (r/mCC): A single-arm, multicenter phase II study
  • 744MO - AdvanTIG-202: Phase II randomized, multicenter, open-label study of tislelizumab (TIS) with or without ociperlimab (OCI) in patients (pts) with previously treated recurrent/metastatic (R/M) cervical cancer (CC)
  • LBA44 - Camrelizumab plus famitinib versus camrelizumab alone and investigator’s choice of chemotherapy in women with recurrent or metastatic cervical cancer
  • LBA45 - Overall survival (OS) outcomes from NRG-GY004, a phase III study comparing single-agent olaparib or combination cediranib and olaparib to platinum (Plat) based chemotherapy in recurrent plat sensitive ovarian cancer (OvCa)
  • 746MO - Randomized phase II trial of durvalumab in combination with olaparib and cediranib (DOC) compared to olaparib and cediranib (OC) or durvalumab and cediranib (DC) or standard of care chemotherapy (SOC) in platinum-resistant ovarian cancer with prior bevacizumab (NRG-GY023)
  • 745MO - Raludotatug deruxtecan (R-DXd; DS-6000) monotherapy in patients with previously treated ovarian cancer (OVC): Subgroup analysis of a first-in-human phase I study
  • 747MO - First results from the ENGOT-GYN2/GOG-3051/BOUQUET phase II biomarker-directed platform study: Cobimetinib (cobi) or atezolizumab (atezo) + bevacizumab (bev) for persistent/recurrent rare epithelial ovarian cancer (eOC)

LBA43 - Updated Response Data and Analysis of Progression Free Survival by Mechanism of Mismatch Repair Loss

in Endometrial Cancer (EC) patients (pts) treated with pembrolizumab plus carboplatin/paclitaxel (CP) as compared to CP plus placebo (PBO) in the NRG GY018 trial

Presenter: Ramez N. Eskander (La Jolla, United States of America)

Kein Unterschied im PFS in Abhängigkeit vom Mechanismus des MMR-Verlustes bei Patienten mit dMMR-EC

In der NRG-Studie GY018 wurde laut den Studienautoren  bei Patienten mit dMMR und pMMR-EK im fortgeschrittenen Krankheitsstadium oder im Rezidiv, die mit Pembrolizumab plus CP behandelt wurden, eine Reduktion des Risikos für Krankheitsprogression oder Tod um 70% bzw. 46% beobachtet. Der Zusammenhang zwischen dem Mechanismus des MMR-Mangels und den klinischen Ergebnissen bei Patienten mit dMMR-EK ist nicht gut verstanden.

Studiendesign (NCT04214067)

  • 819 Patienten wurden im Verhältnis 1:1 auf Pembrolizumab + CP oder PBO + CP Q3W für 6 Zyklen randomisiert, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Pembrolizumab oder PBO Q6W für bis zu 2 Jahre.
  • Der MMR-Status wurde durch lokale und zentrale Immunhistochemie (IHC) bestimmt.
  • Bei Patienten mit messbarer Erkrankung zum Zeitpunkt des Studieneinschlusses wurde das aktualisierte beste Ansprechen (RECIST 1.1) in beiden Patientenkohorten untersucht.
  • Der Mechanismus des MMR-Verlustes wurde anhand der lokalen MMR-IHC-Ergebnisse und des Vorhandenseins bzw. Nichtvorhandenseins einer Hypermethylierung des MLH1-Promotors bestimmt.
  • Die Auswirkung des Mechanismus des MMR-Verlustes auf das PFS wurde bei dMMR-Patienten untersucht, die mit Pembrolizumab behandelt wurden.

Behandlungsergebnisse

  • Lokale und zentrale MMR-IHC zeigten eine hohe Übereinstimmung, Kappa 0,88 (95% CI 0,84-0,91).
  • Die ORR war in beiden Patientengruppen in der Pembrolizumab-Gruppe besser (dMMR: 81,5% vs. 70,7%, OR 1,83 (95% CI 0,92-3,66) und pMMR: 70,7% vs. 58,1%, OR 1,74 (95% CI 1,18-2,58)).
  • Die CR-Rate in den dMMR- und pMMR-EC-Kohorten war höher, wenn Pembrolizumab zusätzlich zur CP gegeben wurde (15% vs. 32% dMMR; 8% vs. 15% pMMR).
  • Die mediane DOR wurde durch die Zugabe von Pembrolizumab signifikant verbessert: dMMR 28,7 Monate vs. 6,2 Monate (HR 0,22; 95% CI 0,13-0,37, p<.0001) und pMMR 9,2 Monate vs. 6,2 Monate (HR 0,47; 95% CI 0,34-0,64, p<.0001).
  • Von den 223 Patienten mit zentraler MMR wiesen 72% eine Hypermethylierung des MLH1-Promotors auf, 13% hatten einen MMR-Proteinverlust aufgrund einer Genmutation und 15% waren nicht auswertbar.
  • Der Mechanismus des MMR-Verlusts war kein signifikanter Prädiktor für das PFS (85% versus 75% progressionsfreies Überleben nach 12 Monaten bei mutierten versus methylierten Patienten).
  • Das mediane PFS und OS wurde unabhängig vom Mechanismus des MMR-Verlustes nicht erreicht.

Fazit

In der NRG GY018 Studie zeigte sich laut den Studienautoren  kein Unterschied im PFS in Abhängigkeit vom Mechanismus des MMR-Verlustes bei Patienten mit dMMR-EC. Mit zunehmender Dauer der klinischen Nachbeobachtung blieb das Ausmaß des Nutzens in beiden mit Pembrolizumab behandelten Patientenkohorten erhalten, wobei sich ORR und DOR signifikant verbesserten.

740MO - Dostarlimab + chemotherapy for the treatment of primary advanced or recurrent endometrial cancer (pA/rEC):

Analysis of progression free survival (PFS) and overall survival (OS) outcomes by molecular classification in the ENGOT-EN6-NSGO/GOG-3031/RUBY trial

Presenter: Mansoor Raza Mirza (Copenhagen, Denmark)

Dostarlimab+CP verbessertem PFS und OS in den dMMR/MSI-H-, NSMP- und TP53-Untergruppen assoziiert

In der Phase-3-Studie RUBY (NCT03981796) verbesserte Dostarlimab (D) + Carboplatin-Paclitaxel (CP) signifikant das PFS im Vergleich zu CP allein in der Gruppe mit Mismatch-Reparaturdefizit/Mikrosatelliteninstabilität hoch (dMMR/MSI-H; HR, 0,28) und in der Gesamtpopulation (HR, 0,64) mit einem günstigen OS-Trend (HR, 0,64). Vier molekulare Subgruppen des EC wurden hinsichtlich ihres prognostischen und potentiell prädiktiven Wertes identifiziert. Validierte Surrogatparameter, die leichter verfügbar sind:

  • POLε Mutation (mut), dMMR, TP53 abnormal und kein spezifisches molekulares Profil (NSMP).

Hier werden explorative Wirksamkeitsergebnisse nach molekularer Klassifikation vorgestellt.

Studiendesign (NCT01847274)

  • Patienten (pts) mit pA/rEC erhielten 1:1 randomisiert Dostarlimab oder Placebo (PBO) plus CP, gefolgt von Dostarlimab oder PBO Monotherapie für bis zu 3 Jahre.
  • Der POLε- und TP53-Status wurde mittels DNAseq bestimmt; der MMR/MSI-Status wurde durch die für den Studieneinschluss verwendeten Tests (Immunhistochemie, Polymerase-Kettenreaktion oder Next Generation Sequencing) bestimmt.
  • Die Reihenfolge der Klassifikation war POLεmut → dMMR/MSI-H → TP53mut → NSMP.
  • PFS und OS wurden für jede Subgruppe ausgewertet.

Behandlungsergebnisse

  • Von 494 Patienten, die in die Studie eingeschlossen und randomisiert wurden, lagen für 400 Patienten (81,0%) Mutationsdaten vor, die wie folgt klassifiziert wurden:
  • 5 (1,3%) POLεmut, 91 (22,8%) dMMR/MSI-H, 88 (22,0%) TP53mut und 216 (54,0%) NSMP.
  • Die PFS- und OS-Ergebnisse sprachen in den Subgruppen dMMR/MSI-H, TP53mut und NSMP für den D+CP-Arm, wobei der größte Vorteil in den Gruppen dMMR und TP53mut beobachtet wurde.
  • Keiner der Patienten mit POLεmut zeigte zum Zeitpunkt des Datenschnitts eine Progression in einem der beiden Arme (vgl. Tabelle im Originalabstract).

Fazit

Dostarlimab+CP ist laut den Studienautoren mit einem verbesserten PFS und OS in den dMMR/MSI-H-, NSMP- und TP53-Untergruppen assoziiert und erhöht den prognostischen Wert bei pA/rEC. Patienten mit POLεmut hatten erwartungsgemäß die beste Prognose.

742MO - Neoadjuvant immune checkpoint blockade in mismatch repair deficient endometrial cancer

Presenter: Marco De Bruyn (Groningen, Netherlands)

Pembrolizumab führten zu einem pathologischen, radiologischen und immunologischen Ansprechen

Für das Endometriumkarzinom (EC) wurde noch nicht untersucht, ob eine neoadjuvante Immun-Checkpoint-Blockade (ICB) bei Mismatch-Reparaturdefizit (MMRd)-Karzinomen wirksamer sein könnte als eine adjuvante Behandlung. Die Autoren berichten über die Ergebnisse einer Phase I Machbarkeitsstudie zur neoadjuvanten Behandlung mit Pembrolizumab bei 10 Patientinnen mit MMRd EC.

Studiendesign (NCT04262089)

  • MMRd-EC-Patientinnen aller Stadien und Grade mit primärer Operation (mindestens eine Hysterektomie) kamen für die Studie in Frage, und es wurden 10 von 10 Patientinnen rekrutiert.
  • Die Patientinnen wurden mit zwei dreiwöchigen Zyklen einer Pembrolizumab-Monotherapie (200 mg iv) vor einer Standardresektion und einer adjuvanten Behandlung, falls indiziert, behandelt.
  • Ausgewertet wurden radiologische und pathologische Ansprechraten, behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (trAEs) und immunologische Korrelate der Behandlung.

Behandlungsergebnisse

  • Die Patienten hatten zum Zeitpunkt der Diagnose ein Krankheitsstadium I-II (n=4) oder III (n=6), blieben im Behandlungsprotokoll und wurden definitiv operiert.
  • Bei Patienten mit messbarer Erkrankung im MRT (n=8) wurde bei 3/8 Patienten ein partielles radiologisches Ansprechen beobachtet.
  • Ein pathologisches Ansprechen (<90% lebensfähige Krebszellen) wurde bei 5/10 Patienten beobachtet, mit 2 größeren pathologischen Reaktionen (<10% lebensfähige Krebszellen).
  • Bisher wurden keine Rezidive beobachtet, das mediane und längste krankheitsfreie Überleben betrug 17 bzw. 26 Monate.
  • Subklonale MMRp wurden bei 2 Patienten nach neoadjuvanter Therapie beobachtet.

Verträglichkeit

  • Grad 1/2 trAEs traten bei 9/10 Patienten auf.
  • Eine therapieinduzierte immunologische Reaktion wurde bei 9/10 Patienten mit vermehrten lymphatischen Infiltraten, klonaler T-Zell-Expansion und verschiedenen T-Zell-Phänotypen in posttherapeutischen Proben beobachtet.
  • Eine signifikante klonale Überlappung mit der therapieinduzierten intratumoralen T-Zell-Expansion konnte in tumorabführenden (Sentinel-)Lymphknoten nachgewiesen werden.

Fazit

Die neoadjuvante ICB ist beim MMRd EC laut den Studienautoren sicher und durchführbar. Zwei Zyklen Pembrolizumab führten zu einem pathologischen, radiologischen und immunologischen Ansprechen. Die Untersuchung einer erweiterten neoadjuvanten Behandlung ist gerechtfertigt und wird derzeit geprüft.

741MO - Luveltamab Tazevibulin (STRO-002), an anti-Folate Receptor Alpha (FolRα) Antibody Drug Conjugate (ADC),

Demonstrates Clinical Activity in Recurrent/Progressive Epithelial Endometrial Cancer (EEC): STRO-002-GM1 Phase 1 Dose Expansion

Presenter: Bhavana Pothuri (New York, United States of America)

Luvelta mit vorhersehbarem und kontrollierbarem Sicherheitsprofil und ermutigender klinischer Aktivität

Luveltamab tazevibulin (luvelta) ist ein neuartiger, auf FolRα abzielender ADC mit einem stabilen, spaltbaren Linker und einem 3-Aminophenyl-Hemiasterlin (DAR 4)-Linker, der einen zytotoxischen und immunogenen Zelltod induziert. Durch den Einsatz einer ortsspezifischen Konjugationstechnologie und einer proprietären Plattform für die zellfreie Proteinsynthese soll luvelta laut den Studienautoren gegen ein breites Spektrum von FolRα-exprimierenden Krebsarten, einschließlich EEC, wirken.

Studiendesign (NCT03748186)

  • Nach Abschluss der Phase-1-Studie STRO-002-GM1 wurde eine Dosis-Eskalations-Kohorte rekrutiert, die aus metastasierten EEC mit Progression nach ≥ 1 Platin- oder Immuntherapie (≤ 3 Gesamtlinien) und einer FolRα-Expression von ≥ 1% (willkürliche Intensität mit dem Ventana FolR1 IHC-Assay) bestand.
  • Die Luvelta-Dosis betrug 5,2 mg/kg q3w.
  • Patienten (pts) mit vorheriger Beckenbestrahlung erhielten eine Dosis von 4,3 mg/kg q3w.
  • Primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate (RECIST v1.1), sekundäre Endpunkte waren Sicherheit und PK.

Behandlungsergebnisse

  • 17 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen (8 Patienten mit 5,2 mg/kg und 9 Patienten mit 4,3 mg/kg).
  • Vortherapien: median 2 Linien, Platin = 17 Patienten und PD-1 = 4 Patienten.
  • Die mediane Exposition betrug 12 Wochen (Bereich 3-38).
  • Erste Wirksamkeitsdaten sind in der Tabelle im Originalabstract dargestellt.

Fazit

Fortgeschrittenes EEC ist laut den Studienautoren nach wie vor eine Erkrankung mit hohem ungedecktem Bedarf, schlechter Prognose und begrenzten Behandlungsmöglichkeiten. Vorläufige Daten deuten darauf hin, dass Luvelta ein vorhersehbares und kontrollierbares Sicherheitsprofil mit ermutigender klinischer Aktivität bei Patienten mit rezidivierendem/progredientem FolRα-exprimierendem EEC aufweist. Luvelta rechtfertigt die weitere Entwicklung als zielgerichteter Wirkstoff für EEC.

743MO - Efficacy and safety of QL1706 plus paclitaxel and cisplatin/carboplatin +/- bevacizumab (Bev) as 1L treatment

in recurrent or metastatic cervical cancer (r/mCC): a single-arm, multicenter phase II study

Presenter: Danbo Wang (Shenyang, China)

QL1706 plus Platin-basierte Chemotherapie +/- Bev: Gut verträglich mit vielversprechender antitumoraler Aktivität als 1L-Behandlung von r/mCC

Pembrolizumab plus Chemotherapie +/- Bev wurde laut den Studienautoren als 1L-Behandlung für Patienten mit r/mCC (pts) mit PD-L1 CPS ≥1 zugelassen. QL1706, ein bifunktionelles Mabpair aus Anti-PD-1- und Anti-CTLA-4-Antikörpern, zeigte in einer Phase-Ib-Studie gute Sicherheit und vielversprechende Wirksamkeit bei vorbehandelten r/mCC-Patienten. Hier berichten die Autoren über die neuesten Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnisse aus einer Phase-2-Studie mit QL1706 plus Paclitaxel und Cisplatin/Carboplatin +/- Bev als 1L-Behandlung von r/mCC.

Studiendesign (NCT05179317)

  • In diese offene, einarmige, nicht-randomisierte Phase-II-Studie wurden Patienten mit pathologisch bestätigtem r/mCC eingeschlossen, die zuvor keine systemische Therapie erhalten hatten.
  • Die Patienten wurden mit QL1706 (5 mg/kg, intravenös, D1) plus Paclitaxel (175 mg/m2 oder 135 mg/m2, D1) und Cisplatin (50 mg/m2, D1/D2)/Carboplatin (AUC = 5, D1) (Kohorte 1) oder Bev (15 mg/kg, D1/D2) (Kohorte 2) einmal alle 3 Wochen für 6 Zyklen behandelt.
  • Danach wurde die Behandlung mit QL1706 +/- Bev bis zur Krankheitsprogression, nicht tolerierbarer Toxizität oder anderen Abbruchereignissen fortgesetzt.
  • Die primären und sekundären Endpunkte waren Sicherheit und Wirksamkeit.

Behandlungsergebnisse

  • Insgesamt wurden 60 Patienten in die Studie eingeschlossen.
  • Zum Zeitpunkt des Datenschnitts betrug die mediane Nachbeobachtungszeit 14,0 Monate.
  • Bei insgesamt 58 Patienten wurde der Tumor nach der Erstuntersuchung ≥1-mal untersucht und hinsichtlich der Wirksamkeit analysiert.
  • Die ORR betrug 81% (95% CI, 68,6-90,1) (8 CRs und 39 PRs).
  • Die DCR betrug 98,3% (95% CI, 90,8-100,0).
  • Das mPFS betrug 14,3 Monate (95 % KI, 9,2-NE).
  • Das mPFS war in Kohorte 2 numerisch länger als in Kohorte 1 (16,4 vs. 12,5 Monate).
  • Das mOS wurde nicht erreicht.

Verträglichkeit

  • TRAEs traten bei 60 (100%) der Patienten auf.
  • Die häufigsten TRAEs (≥30% in der Gesamtpopulation) waren verminderte Leukozytenzahl (73,3%), verminderte Neutrophilenzahl (58,3%), Anämie (43,3%), verminderte Thrombozytenzahl (38,3%) und Alopezie (33,3%),
  • TRAEs vom Grad ≥3 traten bei 43 (71,7%) Patienten auf.
  • Behandlungsbedingte SAEs traten bei 20 (33,3%) Patienten auf.
  • TRAEs, die zum Abbruch der Behandlung führten, traten bei 16 (26,7%) Patienten auf.
  • irAEs traten bei 36 (60%) Patienten auf (Grad ≥3, 13,3%).

Fazit

QL1706 plus Platin-basierte Chemotherapie +/- Bev war laut den Studienautoren gut verträglich und zeigte eine vielversprechende antitumorale Aktivität als 1L-Behandlung von r/mCC.

744MO - AdvanTIG-202: Phase 2 Randomized, Multicenter, Open-Label Study of Tislelizumab (TIS) With or Without Ociperlimab (OCI)

in Patients (pts) With Previously Treated Recurrent/Metastatic (R/M) Cervical Cancer (CC)

Presenter: Jung-Yun Lee (Seoul, Korea, Republic of)

OCI + TIS mit vielversprechender antitumorale Aktivität und anhaltendem Ansprechen

Das duale Targeting von soliden Tumoren mit Anti-T-Zell-Immunrezeptor mit Immunglobulin- und Immunrezeptor-Tyrosin-basierten inhibitorischen Motivdomänen (TIGIT) und Anti-PD-1 MAbs verstärkt laut den Studienautoren die antitumorale Aktivität in präklinischen und klinischen Studien mit anderen Tumoren. AdvanTIG-202 (NCT04693234) untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit von TIS (anti-PD-1 mAb) ± OCI (humanisierter Fc-intakter IgG1 anti-TIGIT mAb) bei Patienten mit R/M CC. Die Ergebnisse der Primäranalyse werden hier vorgestellt.

Studiendesign

  • In Frage kommende Patienten mit R/M CC hatten ≥1 Chemotherapielinie erhalten und waren für eine kurative Therapie nicht geeignet.
  • In Phase 1 wurden 80 Patienten randomisiert (1:1) und erhielten 200 mg TIS IV Q3W + 900 mg OCI IV Q3W (Kohorte [C]1) oder TIS Monotherapie (C2) bis zur Krankheitsprogression, inakzeptabler Toxizität oder Rücknahme der Einverständniserklärung.
  • In Phase 2 wurden weitere 98 Patienten in C1 aufgenommen.
  • Primärer Endpunkt: ORR gemäß RECIST v1.1 mittels IRC für C1. Sekundäre Endpunkte: DoR, PFS, OS und Sicherheit.

Baseline

  • Bis zum 16. Juni 2022 wurden 138 Patienten in die C1-Studie eingeschlossen und behandelt (medianes Alter 53,0 Jahre); mediane Nachbeobachtungszeit: 7,4 Monate.

Behandlungsergebnisse

  • In der Sicherheitsanalyse (SS) betrug die ORR 22,5% mit 13 kompletten Ansprechraten (CR; vgl. Tabelle im Originalabstract);
  • 76,8% hatten ein dauerhaftes Ansprechen von ≥6 Monaten.
  • Bei Patienten mit PD-L1+ Tumoren (PD-L1-Score ≥5%) betrug die ORR 26,2% mit 10 CRs.
  • Beide Analysen zeigten eine signifikante Verbesserung der ORR im Vergleich zur ORR der historischen Kontrolle von 15% bei den mit Anti-PD-1 behandelten Patienten (P<0,05).
  • Die ORR betrug 32,5% bei begrenzter Patientenzahl in C2 (n=40).

Verträglichkeit

  • Bei etwa 67% der Patienten trat ≥1 therapiebedingtes unerwünschtes Ereignis (TRAE) auf.
  • Nur 13% der Patienten hatten TRAEs ≥Grad 3;
  • die am häufigsten berichteten TRAEs waren Anämie (2%) und Hautausschlag (1%).

Fazit

OCI + TIS zeigte laut den Studienautoren eine vielversprechende antitumorale Aktivität und ein anhaltendes Ansprechen unabhängig von der PD-L1-Expression und war gut verträglich bei Patienten mit vorbehandeltem R/M-CC.

LBA44 - Camrelizumab plus famitinib versus camrelizumab alone and investigator’s choice of chemotherapy in women with recurrent or metastatic cervical cancer

Presenter: Xiaohua Wu (Shanghai, China)

CAM plus FAM zeigte bei Patienten mit R/M CC eine bessere antitumorale Aktivität als CAM allein oder Chemotherapie

Die Kombination von Immuntherapie und antiangiogenetischen Wirkstoffen kann laut den Studienautoren die Immunantwort verbessern, indem das immunsuppressive Microenvironment umgekehrt wird. Die Autoren haben eine randomisierte, offene Phase-2-Studie durchgeführt, um Camrelizumab (CAM, ein Anti-PD-1-Antikörper) plus Famitinib (FAM, ein zielgerichteter TKI gegen VEGFR2/3) im Vergleich zu CAM allein und einer Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes bei rezidiviertem oder metastasiertem Gebärmutterhalskrebs (R/M CC) zu untersuchen.

Studiendesign (NCT04680988)

  • Patienten (pts) mit rezidiviertem oder metastasiertem Zervixkarzinom, bei denen eine platinbasierte Chemotherapie versagt hatte, wurden in die Studie eingeschlossen.
  • Eine Vorbehandlung mit Anti-PD-1/PD-L1/CTLA-4 war nicht erlaubt.
  • Die Patienten erhielten randomisiert CAM 200 mg IV Q3W mit (Kohorte A) oder ohne (Kohorte B) FAM 20 mg PO QD oder eine Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes (Kohorte C) alle 3 Wochen.
  • Der primäre Endpunkt war die ORR gemäß RECIST v1.1, die durch ein verblindetes unabhängiges zentrales Review (BICR) ausgewertet wurde.

Behandlungsergebnisse

  • Zum Studienende waren 194 Patienten randomisiert (Kohorte A n=105, Kohorte B n=54, Kohorte C n=35) und 46 Patienten (23,7%) noch in Behandlung.
  • 77,8% der Patienten hatten ein Plattenepithelkarzinom, 63,9% waren PD-L1-positiv, 31,4% hatten zuvor eine zielgerichtete Therapie erhalten.
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 9,9 Monate (IQR 7,3-15,1).
  • Die antitumoralen Aktivitäten sind in der Tabelle im Originalabstract dargestellt.

Verträglichkeit

  • Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TRAEs) traten bei 100%, 94,3% bzw. 100% der Patienten auf.
  • TRAEs vom Grad ≥3 wurden bei 84,8%, 15,1% bzw. 60,0% der Patienten berichtet, wobei die häufigsten TRAEs eine verminderte Neutrophilenzahl (23,8%, 1,9%, 30,0%), Hypertonie (22,9%, 0, 0), verminderte Leukozytenzahl (20,0%, 0, 33,3%) und Anämie (20,0%, 1,9%, 13,3%) waren.
  • Behandlungsabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen traten bei 19,0%, 5,7% bzw. 0 Patienten auf.
  • Behandlungsbedingte Todesfälle (akutes Koronarsyndrom, Infektion und Sepsis) wurden für zwei Patienten (1,9%) in Kohorte A berichtet.

Fazit

CAM plus FAM zeigte laut den Studienautoren bei Patienten mit R/M CC eine bessere antitumorale Aktivität als CAM allein oder Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes bei einem akzeptablen Sicherheitsprofil.

LBA45 - Overall Survival (OS) Outcomes from NRG-GY004, a Phase III Study Comparing Single-Agent Olaparib or Combination Cediranib and Olaparib

to Platinum (Plat) Based Chemotherapy in Recurrent Plat Sensitive Ovarian Cancer (OvCa)

Presenter: Joyce F. Liu (Boston, United States of America)

Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren

In der primären Analyse von NRG-GY004 (NCT02446600) verbesserten laut den Studienautoren weder Olaparib (O) noch die Kombination von Cediranib und Olaparib (C+O) das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zur Standardtherapie (SOC) bei rezidiviertem platin-sensitivem Ovca, obwohl das mediane PFS bei Patienten mit gBRCAm länger war (Liu et al., J Clin Oncol 2022). Die Autoren berichten nun über die vordefinierte OS-Analyse.

Studiendesign

  • Patientinnen mit Plattenepithelkarzinom oder BRCA-assoziiertem Ovarialkarzinom wurden im Verhältnis 1:1:1 auf SOC (Carboplatin/Paclitaxel; Carboplatin/Gemcitabin; oder Carboplatin/liposomales Doxorubicin), O (300 mg zweimal täglich) oder C+O (C 30 mg täglich + O 200 mg zweimal täglich) randomisiert, stratifiziert nach gBRCA-Status, PFI (6-12 vs. >12 Monate) und vorheriger Anti-Tumortherapie. >12 Monate) und vorheriger antiangiogener Therapie.
  • OS war ein sekundärer Endpunkt; die Analyse wurde definiert, wenn mindestens 265 Ereignisse kumulativ in den SOC- und C+O-Armen auftraten.

Behandlungsergebnisse

  • Es wurden 565 Patienten rekrutiert (187 SOC, 189 O, 189 C+O) und 528 Patienten begannen die Behandlung (166 SOC, 183 O, 179 C+O).
  • 23,7% der Patienten hatten gBRCAmt.
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 66,5 Monate; es traten 419 Todesfälle auf.
  • Die Hazard Ratio (HR) für das OS betrug 1,27 (95% CI 0,99-1,62, p = 0,06) zwischen O und SOC und 1,12 (95% CI 0,87-1,43, p = 0,38) zwischen C+O und SOC, mit einem medianen OS von 32,7, 31,0 und 33,5 Monaten für SOC, O bzw. C+O.
  • Bei gBRCA-Patienten betrug die HR für das OS 1,39 (95% CI 0,80-2,42) für O vs. SOC und 1,24 (95% CI 0,94-1,63) für C+O vs. SOC, mit einem medianen OS von 43,2, 41,3 und 44,8 Monaten für SOC, O bzw. C+O.
  • Für nicht-gBRCA-Patienten betrug die HR für diese Vergleiche 1,26 (95% CI 0,71-2,21) und 1,07 (0,82-1,40).
  • 46 SOC-Patienten erhielten vor der Krankheitsprogression eine Nicht-Protokoll-Therapie, darunter 36 Patienten, die PARPi erhielten.
  • 27,3% der SOC-Patienten, 7,9% der O-Patienten und 10,6% der C+O-Patienten beendeten die OS-Nachbeobachtung vorzeitig vor dem Tod.

Fazit

In der NRG-GY004-Studie verbesserte weder O noch C+O das OS im Vergleich zu SOC als Behandlung für rezidiviertes platensensitives Ovarialkarzinom. Die Hazard Ratios für das OS waren sowohl für O als auch für C+O größer als 1 mit breiten 95% Konfidenzintervallen, die 1 einschlossen. Diese Ergebnisse sind laut den Studienautoren mit Vorsicht zu interpretieren angesichts des Anteils der Patienten, die die Nachbeobachtung vorzeitig beendeten, und der Anzahl der Patienten im SOC-Arm, die eine PARPi-Erhaltung außerhalb des Protokolls erhielten.

746MO - Randomized phase II trial of durvalumab in combination with olaparib and cediranib (DOC) compared to

olaparib and cediranib (OC) or durvalumab and cediranib (DC) or standard of care chemotherapy (SOC) in platinum-resistant ovarian cancer with prior bevacizumab (NRG-GY023)

Presenter: Jung-Min Lee (Bethesda, United States of America)

Keine der experimentellen Gruppen verbesserte das PFS im Vergleich zu SOC

Beim platinresistenten Ovarialkarzinom ist die platinfreie Chemotherapie die Standardtherapie nach Krankheitsprogression unter der Kombination von Bevacizumab und Chemotherapie. Die Autoren untersuchten die Wirksamkeit von DOC, DC oder OC im Vergleich zu SOC in der mit Bevacizumab vorbehandelten Population.

Studiendesign (NCT04739800)

  • NRG-GY023 ist eine offene, randomisierte Phase-II-Studie, die in den USA mit einer Zielzahl von 164 Patienten (pts) durchgeführt wurde.
  • Zugelassen waren Patientinnen mit hochgradig serösem/endometrioidem oder klarzelligem platinresistentem Ovarialkarzinom, die 2-5 systemische Vortherapien erhalten hatten.
  • Die vorherige Anwendung von Bevacizumab war Voraussetzung.
  • Die Behandlungen wurden im Verhältnis 1:2:2:2 auf SOC (wöchentlich Paclitaxel, Topotecan oder liposomales Doxorubicin), DOC, DC oder OC randomisiert.
  • Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).
  • Sekundäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben und die Gesamtansprechrate.

Baseline

  • Es waren 120 Patientinnen mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren [IQR: 58-69] und 10% mit Keimzell- oder somatischer BRCA-Mutation eingeschlossen.
  • Alle hatten zuvor Bevacizumab entweder als Erstlinien- oder als Rezidivtherapie erhalten.
  • Weitere Vortherapien waren PARP-Inhibitoren (49%) und Immuntherapie (11%).
  • 103 Patienten wurden behandelt (15 SOC, 30 DOC, 28 DC und 30 OC).

Behandlungsergebnisse

  • Die mediane Nachbeobachtungszeit zum Zeitpunkt des Datenschnitts betrug 4,3 Monate (IQR: 2,0-7,9).
  • Das mediane PFS betrug 4,2 (95 % KI, 1,9-5,0), 2,6 (95 % KI, 2-4,2), 2,3 (95 % KI, 2-4,6) bzw. 2,3 (95 % KI, 2,1-3,9) Monate für SOC, DOC, DC und OC.
  • Die HR-Schätzungen (ref: SOC) betrugen 1,01 (95 % CI, 0,44-2,31), 1,21 (95 % CI, 0,52-2,84) und 1,34 (95 % CI, 0,58-3,08) für DOC, DC und OC.

Verträglichkeit

  • Hämatologische Nebenwirkungen traten häufiger bei SOC auf. Die Sicherheitssignale stimmten mit früheren Erfahrungen überein.

Fazit

Keine der experimentellen Gruppen verbesserte laut den Studienautoren  das PFS im Vergleich zu SOC. SOC war in dieser stark vorbehandelten Population wirksam.

745MO - Raludotatug deruxtecan (R-DXd; DS-6000) monotherapy in patients with previously treated ovarian cancer (OVC): Subgroup analysis of a first-in-human phase I study

Presenter: Kathleen N. Moore (Oklahoma City, United States of America)

R-DXd mit akzeptabler Sicherheit und ermutigender vorläufiger Wirksamkeit

R-DXd ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das aus einem humanisierten IgG1-Antikörper gegen Cadherin 6 (CDH6), einem stabilen Linker, der selektiv in Tumorzellen gespalten wird, und einem membranpermeablen Topoisomerase-I-Inhibitor besteht. Die Überexpression von CDH6, einem Zelladhäsionsprotein, tritt bei der Mehrzahl der OVC-Fälle auf und ist mit einer schlechten Prognose assoziiert. In einer laufenden Phase-1-Studie (NCT04707248) zeigte R-DXd ein akzeptables Sicherheitsprofil und ein frühes Wirksamkeitssignal.

Studiendesign (NCT04707248)

  • Alle Patientinnen hatten zuvor Taxan- und Platin-basierte Therapien erhalten und waren nicht auf CDH6-Tumorexpression selektiert.
  • In Teil A (Dosiseskalation) wurde die Verträglichkeit von R-DXd in Dosierungen von 1,6 bis 9,6 mg/kg untersucht, wobei 8,0 mg/kg als maximal verträgliche Dosis ermittelt wurde.
  • In Teil B wurde der Dosisbereich auf 4,8 bis 8,0 mg/kg erweitert.
  • Hier wird eine Subgruppenanalyse von Patienten mit OVC vorgestellt, die R-DXd in einer Dosierung von 4,8 bis 8,0 mg/kg erhielten.

Baseline

  • Bis zum 03.03.2023 hatten 42 Patienten mit OVC R-DXd in den Dosierungen 4,8 (n = 7), 6,4 (n = 20) und 8,0 (n = 15) mg/kg erhalten:
  • 40 (95%) hatten eine platinresistente Erkrankung, 29 (69%) hatten zuvor Bevacizumab und 26 (62%) zuvor PARP-Inhibitoren erhalten.
  • Der Median der Vortherapielinien lag bei 4,0 (Range 1 - 13).

Behandlungsergebnisse

  • Einundzwanzig Patienten (50%) befanden sich noch in der Studienbehandlung.
  • Die mediane Behandlungsdauer betrug 18,1 Wochen (Spannweite: 3,0-93,9).
  • Die bestätigte Gesamtansprechrate (RECIST v1.1) bei Patienten mit messbarer Erkrankung betrug 38% (13 von 34):
    • 67% (95% CI, 22,3 - 95,7; 4/6, einschließlich 1 CR) bei 4,8 mg/kg,
    • 33% (95% CI, 11,8 - 61,6; 5/15) bei 6,4 mg/kg und
    • 31% (95% CI, 9,1 - 6,4; 4/13) bei 8,0 mg/kg.
  • Zwei Patienten mit unbestätigtem partiellem Ansprechen waren noch in Behandlung.
  • Elf von 21 GCIG-auswertbaren Patienten (52%) zeigten ein CA-125-Ansprechen.

Verträglichkeit

  • Unerwünschte Ereignisse (TEAEs) jeglichen Grades traten bei 37 Patienten (88%) auf, wobei TEAEs von Grad ≥ 3 bei 21 Patienten (50%) beobachtet wurden.
  • Die häufigsten TEAEs aller Grade waren Übelkeit (55%), Müdigkeit (40%), Erbrechen (38%) und Durchfall (33%).
  • Bei 14% der Patienten führten die Nebenwirkungen zum Abbruch der Behandlung mit R-DXd.

Fazit

Bei stark vorbehandelten OVC-Patienten ohne CDH6-Vorselektion zeigte R-DXd laut den Studienautoren eine akzeptable Sicherheit und eine ermutigende vorläufige Wirksamkeit, die die weitere klinische Entwicklung bei OVC unterstützt.

747MO - First results from the ENGOT-GYN2/GOG-3051/BOUQUET phase II biomarker-directed platform study: Cobimetinib (cobi) or atezolizumab (atezo) + bevacizumab (bev)

for persistent/recurrent rare epithelial ovarian cancer (eOC)

Presenter: Isabelle L. Ray-Coquard (Lyon, France)

Cobimetinib bei stark vorbehandelten LGSOC/MLA ist vielversprechend

BOUQUET (NCT04931342) ist laut den Studienautoren eine laufende Plattformstudie, die mehrere Therapien bei Patienten mit seltener eOC untersucht, die in der Regel weniger gut auf Standardtherapien ansprechen. Die Autoren berichten über Zwischenergebnisse aus den Studienarmen Cobi (MEK1-Inhibitor) und Atezo (Anti-PD-L1) + Bev (Anti-VEGF).

Studiendesign

  • In die Studie eingeschlossen wurden Patientinnen mit messbar persistierendem/rezidivierendem platinresistentem (nicht primär refraktärem) nicht-hochgradigem serösem/nicht-hochgradigem endometrioidem eOC nach zentraler pathologischer Beurteilung, die zuvor 1-4 nicht-hormonelle systemische Therapielinien erhalten hatten.
  • Die Tumorproben wurden zentral mit dem FoundationOne CDx NGS-Assay untersucht.
  • Patienten mit BRAF/KRAS/NRAS- oder NF1-Veränderungen wurden mit oralem Cobi 60 mg/d, d1-21 q28d behandelt.
  • Patienten, die für keinen der offenen Biomarker-Arme in Frage kamen, erhielten i.v. atezo 1200 mg + bev 15 mg/kg, beide d1 q21d.
  • Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war die vom Prüfarzt ermittelte objektive bestätigte Ansprechrate (cORR) gemäß RECIST v1.1.

Behandlungsergebnisse

  • Bis zum klinischen Endpunkt erhielten:
    • 20 Patienten Cobi (8 niedriggradiges seröses Ovarialkarzinom [LGSOC], 5 muzinöses Karzinom [MUC], 5 klarzelliges Karzinom [CCC], 1 Karzinosarkom [CS], 1 mesonephritisches Adenokarzinom [MLA]) und
    • 21 Patienten Atezo + Bev (15 LGSOC, 3 CCC, 2 MUC, 1 CS).
  • Die Patienten waren stark vorbehandelt (≥3 vorherige Therapielinien: 65% der Cobi-Patienten, 48% der Atezo + Bev-Patienten).
  • Die cORR betrug 16% für Cobi und 14% für Atezo + Bev (vgl. Tabelle im Originalabstract).
  • Für LGSOC + MLA, die mit Cobi behandelt wurden, betrug die cORR 33% (3/9) und die Krankheitskontrollrate (komplettes/teilweises Ansprechen [CR/PR] oder stabile Erkrankung ≥16 Wochen) 89% (8/9).
  • Zum Zeitpunkt des Datenschnitts war die Behandlung von 9 Patienten im Cobi-Arm und von 15 Patienten im Atezo+Bev-Arm noch nicht abgeschlossen;
  • alle CR/PR in beiden Armen waren noch nicht abgeschlossen.

Fazit

Die 33%ige cORR mit Cobi bei stark vorbehandelten LGSOC/MLA ist vielversprechend; weitere Patienten werden in die Studie aufgenommen. Die Verträglichkeit entsprach den bisherigen Erfahrungen.

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