Mini Oral session 1: NSCLC, metastatic
Link to Abstracts Mini Oral session 1: NSCLC, metastatic
Abstract titles and summaries were obtained from the ESMO website; abstracts were translated, edited, and summarized in German.
- LBA68 - FLAURA2: safety and CNS outcomes of first-line (1L) osimertinib (osi) ± chemotherapy (CTx) in EGFRm advanced NSCLC
- LBA69 - Aumolertinib plus apatinib versus aumolertinib as first-line treatment in patients with EGFR mutation positive locally advanced or metastatic non-small cell lung cancer (NSCLC): a randomized multicenter study
- LBA70 - OSIRAM-1: A multicenter, open label, randomized phase II study of osimertinib plus ramucirumab versus osimertinib alone as initial chemotherapy for EGFR mutation-positive non-squamous non-small cell lung cancer (TORG1833)
- LBA71 - A Multi-Centre Open-Label Randomized Phase II Study of Osimertinib with and without Ramucirumab in TKI-naïve EGFR-mutant Metastatic NSCLC (RAMOSE trial interim analysis)
- 1312MO - Combining the antigen-presenting cell activator eftilagimod alpha (soluble LAG-3) and pembrolizumab: overall survival data from the 1st line non-small cell lung carcinoma (NSCLC) cohort of TACTI-002 (Phase II)
- 1313MO - Safety and preliminary efficacy of AZD7789, a bispecific antibody targeting PD-1 and TIM-3, in patients (pts) with stage IIIB–IV non-small-cell lung cancer (NSCLC) with previous anti-PD-(L)1 therapy
- 1314MO - TROPION-Lung05: Datopotamab deruxtecan (Dato-DXd) in previously treated non-small cell lung cancer (NSCLC) with actionable genomic alterations (AGAs)
- 1315MO - Durable efficacy of zenocutuzumab, a HER2 x HER3 bispecific antibody, in advanced NRG1 fusion-positive (NRG1+) non-small cell lung cancer (NSCLC)
- 1316MO - BL-B01D1, a first-in-class EGFRxHER3 bispecific antibody-drug conjugate, in patients with Non-Small Cell Lung Cancer: Updated results from first-in-human phase 1 study
LBA68 - FLAURA2: safety and CNS outcomes of first-line (1L) osimertinib (osi) ± chemotherapy (CTx) in EGFRm advanced NSCLC
Presenter: David Planchard (Villejuif, Cedex, France)
Klinisch signifikante Reduktion des Risikos einer ZNS-Progression, hohe ZNS-ORR (und eine hohe CR) sowie anhaltendes Ansprechen
In der FLAURA2-Studie (NCT04035486) zeigte Osi, ein EGFR-TKI der 3. Generation, in Kombination mit Platin-Pemetrexed (Osi-CTx) eine statistisch signifikante Verbesserung des PFS im Vergleich zur Osi-Monotherapie (Osi-Mono) (HR [95% CI]: 0,62 [0,49-0,79], p<0,001) bei einem kontrollierbaren und tolerierbaren Sicherheitsprofil. Die Zugabe von CTx hatte laut den Studienautoren keinen Einfluss auf die Osi-Exposition. 76% der Patienten absolvierten 4 CTx-Zyklen; die mediane Behandlungsdauer mit Pemetrexed betrug 8,3 Monate. 40% der FLAURA2-Patienten hatten zu Studienbeginn ZNS-Metastasen; die Autoren berichten über exploratorische Analysen der ZNS-Wirksamkeit mittels verblindeter, unabhängiger zentraler ZNS-Untersuchung (BICR; durchgeführt von einem Neuroradiologen). Über aktualisierte Daten zur Sicherheit wird berichtet.
Studiendesign
- In Frage kommende Patienten (≥18 Jahre [Japan: ≥20 Jahre] mit fortgeschrittenem NSCLC mit EGFRm, keine Vortherapie für fortgeschrittenen NSCLC; asymptomatische ZNS-Metastasen, die keine Steroide benötigten oder >2 Wochen nach definitiver Therapie/Steroide stabil waren, waren zugelassen) wurden 1:1 zu 1L osi-CTx oder osi-Mono bis zur Progression/zum Therapieabbruch randomisiert.
- Hirnbildgebung (vorzugsweise MRT) wurde bei allen Patienten zu Studienbeginn und bei Krankheitsprogression sowie bei Patienten mit ZNS-Metastasen zu Studienbeginn und bis zur Krankheitsprogression bei geplanten Untersuchungen durchgeführt.
- Die ZNS-Endpunkte (modifiziert nach RECIST1.1) umfassten das ZNS-PFS, das ZNS-Ansprechen und die ZNS-DoR mittels ZNS-BICR. Die Sicherheit wurde gemäß CTCAE v5 bewertet.
Behandlungsergebnisse
- Von 557 randomisierten Patienten wurden 118/279 (osi-CTx) und 104/278 (osi-Mono) in die vollständige ZNS-BICR-Analyse (cFAS; Patienten mit ≥1 messbarer und/oder nicht messbarer Läsion) und 40/118 (osi-CTx) und 38/104 (osi-Mono) in die ZNS-Ansprechanalyse (cEFR; Patienten mit ≥1 messbarer Läsion) eingeschlossen.
- Die demographischen Daten waren zwischen den Behandlungsarmen ausgeglichen.
- Die Wirksamkeit auf das ZNS ist dargestellt (vgl. Tabelle im Originalabstract).
- Das Sicherheitsprofil war in der cFAS- und in der Gesamtpopulation ähnlich. Das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil im Verlauf der Therapie wird beschrieben.
Fazit
In der FLAURA2-Studie wurde bei Patienten mit ZNS-Metastasen im osi-CTx-Arm laut den Studienautoren eine klinisch signifikante Reduktion des Risikos einer ZNS-Progression, eine hohe ZNS-ORR (und eine hohe CR) sowie ein anhaltendes Ansprechen bei einem kontrollierbaren und tolerierbaren Sicherheitsprofil erreicht.
LBA69 - Aumolertinib plus apatinib versus aumolertinib as first-line treatment in patients
with EGFR mutation positive locally advanced or metastatic non-small cell lung cancer (NSCLC): a randomized multicenter study
Presenter: Yi Hu (Beijing, China)
Wirksamere und besser verträgliche Therapieoption
Ziel der ATTENTION-Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Aumolertinib plus Apatinib (AUM + APA) im Vergleich zu Aumolertinib (AUM) allein als Erstlinientherapie des EGFR-mutierten NSCLC zu untersuchen.
Studiendesign
- In Frage kamen Patienten im Alter von 18-75 Jahren mit NSCLC im Stadium IIIB oder IV, EGFR 19del- oder 21L858R-Mutation oder EGFR-untypischen Mutationen, ECOG PS 0 oder 1, messbarer Läsion gemäß RECIST v1.1.
- Die in Frage kommenden Patienten wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert und entweder mit oralem Aumolertinib (110 mg PO QD) oder Apatinib (250 mg PO QD) behandelt, bis eine Krankheitsprogression beobachtet wurde.
- Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS). Zu den sekundären Endpunkten gehörten die objektive Ansprechrate (ORR), die Krankheitskontrollrate (DCR), die intrakranielle ORR (iORR), die intrakranielle DCR (iDCR), das Gesamtüberleben (OS) und die Sicherheit.
Behandlungsergebnisse
- Es wurden insgesamt 104 Patienten in die Studie eingeschlossen, von denen 98 in die Wirksamkeitsanalyse eingingen.
- Davon erhielten 48 Patienten AUM + APA und 50 Patienten AUM.
- Bis zum 12. September 2023 betrug die ORR insgesamt 72,9% und 64%,
- die DCR 100% und 94% in den AUM + APA- bzw. AUM-Armen.
- In der Untergruppe der EGFR-sensibilisierenden Mutation (19 del oder L858R) betrug die ORR 75% bzw. 68% in den AUM + APA- bzw. AUM-Armen.
- In den Subgruppen mit Hirn- und Lebermetastasen betrug die ORR 100%, 60%, 60% und 33%,
- die iORR 82% und 63% in den Gruppen AUM + APA und AUM.
- Das PFS zeigte einen positiven Trend im AUM + APA-Arm.
Verträglichkeit
- Die häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse (TEAEs) in den Gruppen AUM + APA und AUM waren Durchfall (31% vs. 12%), Hautausschlag (29% vs. 10%), Proteinurie (27% vs. 6%), verminderte Thrombozytenzahl (25% vs. 4%), Bluthochdruck (25% vs. 6%) und erhöhte Kreatinkinase (23% vs. 16%).
Fazit
Die Kombination von AUM + APA könnte laut den Studienautoren eine wirksamere und besser verträgliche Therapieoption für die Erstlinienbehandlung von Patienten mit EGFR-mutiertem NSCLC darstellen.
LBA70 - OSIRAM-1: A multicenter, open label, randomized phase II study of osimertinib plus ramucirumab versus osimertinib alone
as initial chemotherapy for EGFR mutation-positive non-squamous non-small cell lung cancer (TORG1833)
Presenter: Yoshiro Nakahara (Sagamihara, Japan)
Kein Vorteil der Kombination Osi+Ram gegenüber der Monotherapie mit Osi
Die duale Hemmung des EGFR/VEGF-Signalwegs hat bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) und EGFR-Mutationen laut den Studienautoren eine bessere Wirksamkeit gezeigt als EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) der ersten Generation. Ziel dieser Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination von Osimertinib (Osi), einem TKI der 3. Generation, der als Standardtherapie gilt, mit Ramucirumab (Ram) zu untersuchen.
Studiendesign
- Zuvor unbehandelte Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und EGFR-Mutationen erhielten randomisiert täglich Osi mit oder ohne Ram alle 2 Wochen.
- Zugelassen waren Patienten mit asymptomatischen und/oder behandelten Hirnmetastasen.
- Die Stratifizierung erfolgte nach Geschlecht und Mutationstyp (Exon 19 del, L858R).
- Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS), das durch eine zentrale radiologische Untersuchung bestimmt wurde.
Behandlungsergebnisse
- Es wurden 122 Patienten (Osi+Ram-Arm: 59, Osi-Arm: 63) rekrutiert.
- Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 36,0 Monaten (m) betrug das mediane PFS im Osi+Ram-Arm 20,0 m und im Osi-Arm 24,0 m, was einer Hazard Ratio von 1,054 (95% CI 0,674-1,648, p = 0,82) entspricht.
- Die Gesamtansprechrate betrug 77,2% bzw. 79,3% mit einer medianen Dauer des Ansprechens von 24,7 m bzw. 25,1 m in der Osi+Ram- bzw. Osi-Gruppe.
- Die mediane Behandlungsdauer für Osi und Ram betrug 18,8 (0,5-49,7) bzw. 4,6 (0,5-40,7) m in der Osi+Ram-Gruppe und 17,4 m in der Osi-Gruppe.
- Die Behandlungsdauer mit Ram war kürzer als in früheren Studien.
- In einer Post-hoc-Analyse wurde das PFS bei Patienten mit Hirnmetastasen (n=34) mit einer Hazard Ratio von 0,655 (95% CI 0,296-1,451) zugunsten der Kombination Osi+Ram ausgewertet.
Verträglichkeit
- Zu den signifikanten unerwünschten Ereignissen vom Grad 3 oder höher (≥10%) gehörten CK-Erhöhungen (13%) im Osi-Arm, Neutropenie (10%) und Bluthochdruck (17%) im Osi+Ram-Arm.
- Pneumonien aller Schweregrade traten in 9% bzw. 16% der Osi+Ram- und Osi-Arme auf.
Fazit
Obwohl beide Behandlungsarme einen Langzeiteffekt bei akzeptabler Toxizität zeigten, konnte in dieser Studie laut den Studienautoren kein Vorteil der Kombination Osi+Ram gegenüber der Monotherapie mit Osi in Bezug auf die Verbesserung des PFS nachgewiesen werden. Es ist zu beachten, dass die Studie während der COVID-19-Pandemie durchgeführt wurde und die suboptimale Verabreichung von Ram das Ergebnis beeinflusst haben könnte.
LBA71 - A Multi-Centre Open-Label Randomized Phase II Study of Osimertinib with and without Ramucirumab in TKI-naïve EGFR-mutant Metastatic NSCLC (RAMOSE trial interim analysis)
Presenter: Xiuning Le (Houston, United States of America)
Ramucirumab + Osi verlängerte das PFS signifikant im Vergleich zu Osi allein bei Patienten mit EGFR-mutiertem NSCLC
Osimertinib (osi) ist die derzeitige Erstlinientherapie für Patienten mit metastasiertem EGFR-mutiertem NSCLC. Die Kombination von Anti-VEGF mit EGFR-Inhibitoren hat das Potenzial, das progressionsfreie Überleben (PFS) zu verlängern.
Studiendesign
- Die RAMOSE-Studie (NCT03909334, HCRN LUN-18-335) ist eine randomisierte, offene Phase-2-Studie zum Vergleich von Osi 80 mg PO täglich + Ramucirumab 10 mg/kg i.v. alle 3 Wochen (Arm A) mit Osi allein (Arm B) in der Erstlinienbehandlung des metastasierten EGFR-mutierten NSCLC mit einer 2:1-Randomisierung.
- Primärer Endpunkt ist das progressionsfreie Überleben, sekundäre Endpunkte sind beste Ansprechrate (BRR), Krankheitskontrollrate (DCR), Gesamtüberleben (OS) und Sicherheit.
- Stratifizierungskriterien für die Randomisierung waren der EGFR-Mutationstyp und das Vorhandensein von ZNS-Metastasen.
Behandlungsergebnisse
- Bis zum Datenschnitt hatten 160 Patienten ihre Einwilligung gegeben, 147 Patienten wurden behandelt und bei 139 Patienten wurde mindestens ein Wirksamkeitstest durchgeführt.
- Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 16,6 Monate (Range 1,4-46,1).
- Bei den 139 Patienten wurden 57 PFS-Ereignisse (37 Progressionen und 20 Progressionen mit anschließendem Tod) beobachtet, 32 in der A-Gruppe und 25 in der B-Gruppe.
- Das mediane PFS betrug 24,8 (A) versus 15,6 (B) Monate (HR=0,55; 95%CI: 0,32-0,93; log-rank p=0,023),
- die 12-Monats-PFS-Rate 76,7% (A) versus 61,9% (B, p=0,026).
- BRR und DCR unterschieden sich nicht.
- In der Hochrisikogruppe von 43 (31%) Patienten mit L858R betrug das PFS 24,8 (A) versus 18,4 Monate (B, p=0,388);
- bei 64 (46%) Patienten mit ZNS-Metastasen betrug das PFS 17,9 (A) versus 13,8 Monate (B, p=0,225).
Verträglichkeit
- Nebenwirkungen jeden Grades (G) traten bei 93% (A) bzw. 87% (B) der Patienten auf.
- Es gab keine G5 behandlungsbedingten AE (TRAE), eine G4 TRAE (Hyponatriämie, A), 46% (A) vs. 35% (B) G3 TRAE, einschließlich G3 Hypertonie bei 28% (A) vs. 7% (B) und verminderte Neutrophile bei 21% (A) vs. 23% (B).
- Bei 13 Patienten (9,7% in A, 8,7% in B) wurde die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen abgebrochen.
Fazit
Ramucirumab + Osi verlängerte das PFS signifikant im Vergleich zu Osi allein bei Patienten mit EGFR-mutiertem NSCLC. RAMOSE scheint laut den Studienautoren ebenso wirksam zu sein wie FLAURA2. Das Sicherheitsprofil entsprach den bekannten Sicherheitsmerkmalen beider Medikamente.
1312MO - Combining the antigen-presenting cell activator eftilagimod alpha (soluble LAG-3) and pembrolizumab:
overall survival data from the 1st line non-small cell lung carcinoma (NSCLC) cohort of TACTI-002 (Phase II)
Presenter: Enric Carcereny (Badalona, Spain)
AZD7789: Überschaubare Sicherheit und vorläufige Wirksamkeit bei tolerierbaren Dosen
AZD7789 ist ein monovalentes, bispezifisches, humanisiertes IgG1, das PD-1 und T-Zell-Immunglobulin und Mucindomäne 3 (TIM-3) blockiert, Rezeptoren, die die Antitumor-T-Zellaktivität und die myeloische Aktivierung regulieren. Eine doppelte Blockade von PD-1 und TIM-3 kann laut den Studienautoren die Anti-PD-(L)1-Resistenz überwinden oder verzögern. Hier berichten die Autoren über Dosiseskalationsergebnisse aus einer ersten, multizentrischen, offenen Phase-1/2a-Studie mit AZD7789-Monotherapie am Menschen bei Patienten mit NSCLC im Stadium IIIB–IV mit ≥1 vorherigen systemischen Therapielinien, einschließlich ≥1 Anti-PD -(L)1 Agent.
Studienanlage (NCT04931654)
- Geeignete Patienten waren ≥ 18 Jahre alt und hatten einen ECOG-PS von 0–1.
- Die Dosiskohorten reichten von 2–2000 mg i.v. Q3W: 2–225 mg in einem beschleunigten Titrationsdesign und 750–2000 mg unter Verwendung von mTPI-2.
- Das Hauptziel war die Sicherheit, einschließlich dosislimitierender Toxizitäten (DLTs).
- Zu den sekundären/explorativen Zielen gehörten Wirksamkeit, Pharmakokinetik (PK), PD-1-Rezeptorbelegung (RO) und Immunogenität.
Baseline
- Insgesamt erhielten 39 Patienten AZD7789 2–2000 mg; Durchschnittsalter 66 Jahre, 56 % männlich,
- 36 % PD-L1-Status <1 %, 33 % PD-L1 1–49 % und 28 % PD-L1 ≥50 %, und
- 80 % hatten eine Resistenz gegen frühere Anti-PD-(L)1-Therapie erworben (≥6 Monate Behandlungsexposition).
Verträglichkeit
- Behandlungsbedingte Nebenwirkungen (TEAEs) traten bei 82 % der Patienten auf und waren bei 23 % Grad (Gr) ≥3.
- Das häufigste TEAE war ein erhöhter Kreatininspiegel im Blut (18 %);
- kein TEAE führte zum Abbruch.
- Behandlungsbedingte Nebenwirkungen (TRAEs) traten bei 41 % der Patienten auf; am häufigsten war Asthenie (8 %).
- Es gab keine DLTs oder Gr ≥3 TRAEs.
Behandlungsergebnisse
- Für 19 Patienten standen Scans während der Behandlung zur Verfügung: 7 hatten eine stabile Erkrankung, darunter 2 mit unbestätigtem partiellem Ansprechen, 11 hatten eine Progression und 1 war nicht auswertbar.
- Bei 8 Patienten wurde eine Schrumpfung der Zielläsion beobachtet.
- Die PK war im Allgemeinen dosisproportional, mit t½ bis 7 Tagen;
- Anti-Arzneimittel-Antikörper hatten nur begrenzte Auswirkungen auf die PK.
- Dosen ≥225 mg führten zu einer dauerhaften PD-1-RO von >90 % auf peripheren T-Zellen.
Am 13. Februar 2023 waren noch 24 Patienten auf AZD7789; aktualisierte Daten werden am Kongress präsentiert.
Fazit
AZD7789 weist laut den Studienautoren eine überschaubare Sicherheit auf und zeigt vorläufige Wirksamkeit bei tolerierbaren Dosen.
1313MO - Safety and preliminary efficacy of AZD7789, a bispecific antibody targeting PD-1 and TIM-3, in patients (pts)
with stage IIIB–IV non-small-cell lung cancer (NSCLC) with previous anti-PD-(L)1 therapy
Presenter: Benjamin Besse (Villejuif, France)
1314MO - TROPION-Lung05: Datopotamab deruxtecan (Dato-DXd) in previously treated non-small cell lung cancer (NSCLC) with actionable genomic alterations (AGAs)
Presenter: Luis Paz-Ares (Madrid, Spain)
Dato-DXd bei stark vorbehandelten Patienten mit NSCLC mit AGAs: Ermutigende Antitumoraktivität und klinisch bedeutsame und dauerhafte Reaktion
Dato-DXd ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das aus einem gegen TROP2 gerichteten monoklonalen Antikörper besteht. Die Autoren berichten über primäre Ergebnisse der globalen, offenen Phase-2-Studie TROPION-Lung05 (NCT04484142), in der Dato-DXd bei Patienten mit einem/m NSCLC mit AGAs, die unter oder nach ≥1 AGA-spezifischer Therapie und PBC fortschreiten, untersucht wurde.
Studienanlage
- Dato-DXd 6 mg/kg wurde alle 21 Tage an Patienten mit einem/m NSCLC, ECOG-Status 0 oder 1 und ≥1 dokumentierter AGA in EGFR, ALK, ROS1, NTRK, BRAF, MET-Exon-14-Skipping oder RET verabreicht.
- Der primäre Endpunkt war die bestätigte objektive Ansprechrate (cORR) durch eine verblindete unabhängige zentrale Überprüfung (BICR). Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Ansprechdauer (DOR) und die Krankheitskontrollrate (DCR) gemäß BICR sowie die Sicherheit.
Behandlungsergebnisse
- Insgesamt 137 Patienten erhielten ≥ 1 Dosis und hatten ein Durchschnittsalter von 61,0 Jahren; 71,5 % hatten ≥3 vorherige Therapielinien wegen a/m NSCLC; 56,9 % hatten EGFR-Mutationen.
- Mit Stand vom 14. Dezember 2022 brachen 85,4 % die Therapie ab, 63,5 % hatten eine Krankheitsprogression und 49,6 % starben.
- Die mittlere Studiendauer des Patienten betrug 15,2 Monate (Monat);
- Die Corr betrug 35,8 %, die DCR 78,8 % und die mittlere DOR 7,0 Monate.
- Eine ähnliche Reaktion wurde bei Patienten mit EGFR-Mutationen beobachtet (vgl. Tabelle im Originalabstract.
Verträglichkeit
- Die häufigsten TEAE vom Grad ≥3 waren Stomatitis (9,5 %), Anämie (5,8 %) und erhöhte Amylase (5,8 %).
- Das Sicherheitsprofil war beherrschbar und entsprach der zuvor mit Dato-DXd beobachteten Sicherheit.
Fazit
Dato-DXd zeigte laut den Studienautoren bei stark vorbehandelten Patienten mit NSCLC mit AGAs eine ermutigende Antitumoraktivität mit einer klinisch bedeutsamen und dauerhaften Reaktion. Diese Daten unterstützen die Einbeziehung von Patienten mit AGAs in die TROPION-Lung01-Studie (NCT04656652).
1315MO - Durable efficacy of zenocutuzumab, a HER2 x HER3 bispecific antibody, in advanced NRG1 fusion-positive (NRG1+) non-small cell lung cancer (NSCLC)
Presenter: Alison Schram (New York, United States of America)
Zenocutuzumab bietet eine robuste und dauerhafte Wirksamkeit bei fortgeschrittenem NRG1+ NSCLC
Zenocutuzumab (MCLA-128; Zeno) ist ein bispezifischer Antikörper, der die HER3-vermittelte NRG1-Signalübertragung bei NRG1+-Krebs überwindet. Zeno wird im Rahmen der laufenden zulassungsrelevanten Phase-2-eNRGy-Studie und des Early-Access-Programms (EAP) evaluiert. Aktualisierte NRG1+ NSCLC-Daten werden vorgestellt.
Studienanlage (NCT02912949)
- Eingeschlossen wurden Patienten mit fortgeschrittenem NRG1+ NSCLC, bestimmt durch NGS, die zuvor mit einer Standardtherapie behandelt wurden oder nicht für eine Standardtherapie in Frage kamen, Alter ≥ 18 Jahre, ECOG PS ≤ 2 und messbare (RECIST v1.1) oder auswertbare Erkrankung.
- Zeno (750 mg i.v. alle 2 Wochen) wurde bis zum Fortschreiten der Krankheit oder bis zu einer inakzeptablen Toxizität verabreicht.
- Die Tumorbildgebung wurde Q8W durchgeführt. Der primäre Endpunkt ist die vom Prüfarzt beurteilte objektive Ansprechrate (ORR) gemäß RECIST v1.1. Zu den sekundären Endpunkten gehören die Dauer des Ansprechens (DOR) und die Sicherheit.
Baseline
- Es waren 85 Patienten mit NRG1+ NSCLC (78 eNRGy/7 EAP) eingeschrieben.
- Die Wirksamkeit wurde bei 65 Patienten beurteilt, die ≥ 1 Dosis Zeno erhielten und bis zum 1. August 2022 aufgenommen wurden, um die Möglichkeit einer Nachbeobachtung von ≥ 6 Monaten (Monat) zu ermöglichen und die Kriterien für die primäre Wirksamkeitspopulation erfüllten.
- Das Durchschnittsalter betrug 64 Jahre (Bereich 32–86), 65 % waren weiblich, 29 %/63 %/5 % der Patienten hatten ECOG PS 0/1/2 (2 Patienten fehlten).
- Die meisten waren Asiaten (52 %) oder Weiße (37 %), 77 % hatten viszerale Metastasen, 98 % hatten eine Adenokarzinom-Histologie und 1 Pat hatte eine nicht messbare Erkrankung.
- Häufige Fusionspartner waren CD74 (52 %) und SLC3A2 (23 %).
- Die Patienten erhielten im Median zuvor 2 systemische Therapien (Bereich 0–6), 78 % eine platinbasierte Chemotherapie; 12 % waren behandlungsnaiv.
Behandlungsergebnisse
- Bei den 64 Patienten mit messbarer Erkrankung betrug die bestätigte ORR 34 % (22/64; 95 %-KI 23–47).
- Bei 50/64 (78 %) der Patienten kam es zu einer Reduktion der Zielläsion.
- Die mittlere DOR lag bei 12,9 Monaten, wobei bei 11/22 (50 %) der Patienten das Ansprechen noch andauerte.
- Die Kaplan-Meier-Schätzung der 6-Monats-DOR-Rate betrug 79 %.
Verträglichkeit
- Unter 85 mit Zeno behandelten Patienten traten bei < 4 % der Patienten individuelle UE vom Grad ≥ 3 auf, unabhängig von der Kausalität.
- Keiner der Patienten brach Zeno wegen einer behandlungsbedingten Nebenwirkung ab.
Fazit
In dieser aktualisierten Analyse bietet Zeno laut den Studienautoren eine robuste und dauerhafte Wirksamkeit bei fortgeschrittenem NRG1+ NSCLC mit einem gut verträglichen Sicherheitsprofil.
1316MO - BL-B01D1, a first-in-class EGFRxHER3 bispecific antibody-drug conjugate, in patients with Non-Small Cell Lung Cancer: Updated results from first-in-human phase 1 study
Presenter: Li Zhang (Guangzhou, China)
BL-B01D1: Ermutigende Wirksamkeit bei stark vorbehandeltem metastasiertem/lokal fortgeschrittenem NSCLC
BL-B01D1 ist laut den Studienautoren ein neuartiges Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) seiner Klasse, das aus einem bispezifischen EGFRxHER3-Antikörper besteht, der über einen spaltbaren Linker an eine neuartige TOP-I-Inhibitor-Nutzlast gebunden ist. Die Autoren berichten jetzt über aktualisierte Sicherheits-/Wirksamkeitsergebnisse der NSCLC-Patienten (Patienten) der Phase-I-Studie BL-B01D1.
Studienanlage (NCT05194982)
- In diese Studie wurden Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC aufgenommen und Dosen von 2,5, 3,0 und 3,5 mg/kg bei D1D8Q3W sowie Dosen von 5,0 und 6,0 mg/kg bei D1Q3W getestet.
Baseline
- Es wurden 114 NSCLC-Patienten, bei denen die Standardbehandlung versagt hatte, aufgenommen und erhielten mindestens eine Dosis BL-B01D1.
Verträglichkeit
- Die häufigsten TRAE (>10 %, alle Grade/≥ G3) waren Anämie (59 %/25 %), Leukopenie (59 %/28 %), Neutropenie (51 %/32 %), Thrombozytopenie (48 %/23 %). ), Übelkeit (36 %/<1 %), Erbrechen (34 %/2 %), Alopezie (27 %/0 %), verminderter Appetit (24 %/<1 %), Asthenie (23 %/0 %), Geschwürbildung im Mund (21 %/0 %), Durchfall (20 %/<1 %), Hypophagie (19 %/0 %), Hypokaliämie (15 %/0 %), Hypoalbuminämie (12 %/0 %), Hautausschlag (11 %/0 %).
- Es wurde keine ILD beobachtet.
Behandlungsergebnisse
- 88 Patienten konnten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit ausgewertet werden (mindestens eine Tumorbeurteilung nach Studienbeginn).
- Das mPFS für EGFRmut- und EGFRwt-NSCLC betrug 6,9 (4,3, ∼) bzw. 5,2 (3,9, ∼) Monate, obwohl diese Ergebnisse noch als unausgereift gelten.
- Die Studie läuft derzeit und weitere Aktualisierungen zu DoR, mPFS und anderen Ergebnissen werden während des Kongresses bekannt gegeben.
Fazit
BL-B01D1 zeigte laut den Studienautoren eine ermutigende Wirksamkeit bei stark vorbehandeltem metastasiertem/lokal fortgeschrittenem NSCLC, insbesondere bei Patienten mit EGFRmut. Die beobachtete Toxizität wird als akzeptabel angesehen.