Aggressive Non-Hodgkin Lymphoma

Presentation during EHA2023: All Oral presentations will be presented between Friday, June 9, and Sunday, June 11 and will be accessible for on-demand viewing from Monday, June 19 until Monday, August 14, 2023, on the Congress platform.

Abstract titles and summaries were obtained from the EHA website http://www.ehaweb.org, abstracts were translated, edited, and summarized in German.

  • ALLOGENEIC STEM CELL TRANSPLANTATION FOR NK/T-CELL LYMPHOMA IN THE ERA OF ASPARAGINASE-BASED CHEMOTHERAPY: A RETROSPECTIVE ANALYSIS OF THE EBMT LYMPHOMA WORKING PARTY
  • EFFICACY OF ANTI-PD1 THERAPY IN RELAPSED OR REFRACTORY EXTRANODAL NK/T CELL LYMPHOMA: A MATCHED COHORT ANALYSIS FROM THE LYSA
  • INITIAL SAFETY DATA FROM THE PHASE 3 POLAR BEAR TRIAL IN ELDERLY OR FRAIL PATIENTS WITH DIFFUSE LARGE CELL LYMPHOMA, COMPARING R-POLA-MINI-CHP AND R-MINI-CHOP
  • POSITRON EMISSION TOMOGRAPHY EVALUATION IN A LARGE GROUP OF PATIENTS AFFECTED BY RELAPSED/REFRACTORY B-CELL LYMPHOMAS TREATED WITH ANTI-19 CHIMERIC ANTIGEN RECEPTOR (CAR) T-CELLS THERAPY (CART SIE)
  • PROPHYLACTIC EFFICACY OF INTRATHECAL VERSUS INTRAVENOUS METHOTREXATE FOR CNS RELAPSE IN HIGH-RISK DIFFUSE LARGE B CELL LYMPHOMA: A PHASE III RANDOMIZED, CONTROLLED STUDY
  • CD22 CAR T CELL THERAPY IS SAFE AND EFFECTIVE IN PATIENTS WITH LARGE B CELL LYMPHOMA WHO HAVE RELAPSED AFTER CD19 CAR T CELL THERAPY
  • PRIMARY MEDIASTINAL B-CELL LYMPHOMA HAVE A SUPERIOR OUTCOME COMPARED TO DIFFUSE LARGE-B-CELL LYMPHOMA TREATED WITH AXICABTAGENE CILOLEUCEL IN THE CART-SIE REAL LIFE ITALIAN STUDY
  • EFFICACY AND TOXICITY OF CAR-T CELLS IN PRIMARY CENTRAL NERVOUS SYSTEM LYMPHOMAS, A NEW REFERENCE: THE FRENCH EXPERIENCE OF THE NATIONAL LOC NETWORK
  • AXICABTAGENE CILOLEUCEL AS SECOND-LINE THERAPY FOR LARGE B-CELL LYMPHOMA IN TRANSPLANT-INELIGIBLE PATIENTS: FINAL ANALYSIS OF ALYCANTE, A PHASE 2 LYSA STUDY
  • UPDATED CLINICAL RESULTS OF FIRST-IN-HUMAN STUDY OF CD19/BCMA DUAL-TARGETING FAST CAR-T GC012F FOR PATIENTS WITH RELAPSED/REFRACTORY B-CELL NON-HODGKIN’S LYMPHOMA

ALLOGENEIC STEM CELL TRANSPLANTATION FOR NK/T-CELL LYMPHOMA IN THE ERA OF ASPARAGINASE-BASED CHEMOTHERAPY: A RETROSPECTIVE ANALYSIS OF THE EBMT LYMPHOMA WORKING PARTY

Berning P. Jun 8, 2023; 387925; S225

HSCT ein wirksamer Behandlungsansatz für r/r NKTCL

NKTCL sind laut den Studienautoren seltene und aggressive lymphoide Malignome. Für Patienten mit fortgeschrittenen Stadien III/IV und/oder rezidivierter/refraktärer (r/r) Erkrankung empfehlen die Leitlinien eine Asparaginase (ASPA)-basierte Chemotherapie gefolgt von einer allo-HSCT gemäss Empfehlungen meist kleiner Patientenserien, die teilweise vor Jahrzehnten berichtet wurden.

Die Autoren wollten dazu beitragen, die Rolle der allo-HSCT für Patienten mit r/r NKTCL in der Ära der ASPA-basierten Therapien besser zu definieren. Sie haben daher eine retrospektive Analyse des EBMT-Registers und von Daten aus Registern kooperierender Zentren in China und Südkorea durchgeführt.

Studienanlage:

  • Die folgenden Einschlusskriterien wurden angewandt: bestätigter NKTCL, Alter ≥18 Jahre, erste allo-HSCT zwischen 2010 und 2020, vorherige autologe HSCT erlaubt, peripheres Blut oder Knochenmark als Stammzellquelle.
  • Die Ergebnisdaten wurden ab dem Tag der allo-HSCT bis zum jeweiligen Ereignis berechnet.

Baseline:

  • Die Autoren identifizierten 135 Patienten, die zwischen 2010 und 2020 eine allo-HSCT erhielten.
  • Das Durchschnittsalter betrug 43,4 Jahre zum Zeitpunkt der HSCT, 68,1 % waren männlich. Siebenundneunzig Patienten (71,9 %) waren Europäer, 38 Patienten (28,1 %) waren asiatischer Herkunft.
  • Hohe PINK-Scores (Prognoseindex für NKTCL) wurden für 44,4 % angegeben;
  • 76,3 % hatten mehr als eine Behandlung hinter sich,
  • 20,7 % eine vorherige Auto-HSCT, und
  • 74,1 % hatten vor der allo-HSCT ASPA-haltige Therapien erhalten.
  • Eine PD-1/PD-L1-Inhibitortherapie wurde bei 13 Patienten (9,6 %) vor und bei 5 Patienten (3,7 %) nach der allo-HSCT durchgeführt.
  • Die meisten Patienten (79,3 %) wurden in CR/PR transplantiert.
  • Konditionierung mit reduzierter Intensität (RIC) und myeloablative Konditionierung (MAC) wurden in 46,7 % bzw. 53,3 % der Fälle durchgeführt.
  • Die meisten Patienten (91,1 %) erhielten periphere Blutstammzellen.
  • Die wichtigsten Spendertypen waren unverwandt (43,7 %), verwandt (35,6 %) und haplo-identisch (20 %).

Behandlungsergebnisse:

  • Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 4,8 Jahren betrugen das progressionsfreie 3-Jahres-Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) 48,6 % (95%CI:39,5-57 %) bzw. 55,6 % (95% CI:46,5-63,8 %).
  • Die Nicht-Rückfall-Mortalität (NRM) nach 1 Jahr betrug 14,8 % (95 % CI: 9,3-21,5 %) und die 1-Jahres-Rückfall-Inzidenz (RI) 29,6 % (95 % CI: 21,9-37,6 %).
  • Die RI nach 3 Jahren betrug 34,1 % (95 % KI: 25,8-42,4 %), während nach 3 Jahren nach HSCT kein Rückfall mehr festgestellt wurde.
  • In univariaten Analysen gab es keine signifikanten Unterschiede bei den Ergebnissen in Bezug auf die geografische Region, die Konditionierungsintensität, den Spendertyp (einschließlich haplo-identischer Spender), die vorherige PD-1/PD-L1-Behandlung und den PINK-Score.
  • In multivariaten Analysen verringerten ein kürzeres Zeitintervall (<12 Monate) zwischen Diagnose und allo-HSCT [HR=2,12 (95% CI:1,03-4,34); P=0,04] und eine Transplantation nicht inCR/PR [HR=2,20 (95% CI:0,98-4,95); P=0,056] das PFS.
  • Eine Behandlung mit dem programmierten Zelltodprotein 1 (PD-1/PD-L1) vor der HSCT erhöhte weder die akute oder chronische GVHD noch wirkte sie sich auf das Überleben aus.

Fazit:

Die Autoren zeigen, dass die HSCT ein wirksamer Behandlungsansatz für r/r NKTCL ist. Fast die Hälfte der Patienten zeigt ein langfristiges Überleben. Dies, nachdem die Mehrheit der Patienten vor der Transplantation mit einer modernen ASP -haltigen Therapie behandelt worden war. Die Ergebnisse sind mit früheren Analysen vergleichbar. Sie zeigen die HSCT als die bevorzugte Option für jüngere Patienten mit ENKTL. PD-1-Antikörper vor einer HSCT könnten laut den Autoren dazu beitragen, dass mehr Patienten eine HSCT erhalten, ohne dass die Behandlungsergebnisse oder die GvHD negativ beeinflusst werden.

EFFICACY OF ANTI-PD1 THERAPY IN RELAPSED OR REFRACTORY EXTRANODAL NK/T CELL LYMPHOMA: A MATCHED COHORT ANALYSIS FROM THE LYSA

Marouf A. Jun 8, 2023; 387926; S226

Studie bestätigt Wirksamkeit der aPD1-Therapie bei R/R ENKTCL

Das extranodale NK/T-Zell-Lymphom (ENKTCL) vom nasalen Typ ist eine seltene Untergruppe des peripheren T-Lymphoms. Sie ist laut den Studienautoren durch eine Verbindung zum Epstein-Barr-Virus (EBV) gekennzeichnet. Eine Asparaginase-haltige Therapie gilt als derzeitiger Therapiestandard. Doch die Prognose der Patienten ist nach wie vor schlecht, vor allem bei rezidivierender oder refraktärer Erkrankung (R/R). Jüngste Studien haben die Beteiligung von Mechanismen der Immunabwehr an der Pathogenese von ENKTCL demonstriert. Speziell die häufige PD-L1-Hochregulierung führte dazu, die Wirksamkeit der Anti-PD1-Therapie (aPD1) in kleinen Kohorten von R/R-ENKTCL-Patienten mit ermutigenden Ergebnissen zu untersuchen. Darum stellt die Immun-Checkpoint-Blockade bis heute einen vielversprechenden Ansatz für R/R-ENKTCL dar.

Studienanlage:

  • Die vorliegende Studie bezweckt die Wirksamkeit der aPD1-Therapie allein oder in Kombination bei 37 Patienten mit R/R-ENKTCL zu bewerten. Außerdem wurde eine vergleichende Analyse mit einer historischen Kohorte von 38 Patienten durchgeführt, die vor der Ära der Immuntherapie mit R/R ENKTCL behandelt wurden.
  • 37 Patienten aus 24 französischen Zentren mit R/R ENKTCL, die zwischen 2017 und 2022 mit mindestens einem Zyklus von aPD1 als Salvage-Therapie behandelt wurden, wurden in dieser Studie analysiert.
  • Die historische Kohorte, die für die vergleichende Analyse verwendet wurde, wurde von der nationalen ENKTCL-Beobachtungsstelle (DRCLimoges) erstellt und bestand aus 38 R/R-ENKTCL-Patienten, die zwischen 2006 und 2019 mindestens einen Zyklus der ersten Rettungstherapie ohne aPD1 erhalten hatten.
  • Alle Patienten wurden mit einem Asparaginase-haltigen Regime als Frontline-Therapie behandelt.

Baseline:

  • Die Patientencharakteristika waren wie folgt: medianes Alter von 52 Jahren (19-79), Geschlechterverhältnis M/F von 2/1, disseminiertes Stadium in 57% der Fälle, hoher PINK-Score in 41% der Fälle.

Studienergebnisse:

  • Die Gesamtansprechrate (ORR) bei der letzten Nachuntersuchung betrug 40,5% (15 Patienten) in der aPD1-Gruppe.
  • Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 6,5 Monaten für die gesamte Kohorte und 23,4 Monaten für die Überlebenden lag das progressionsfreie Überleben (PFS) nach 2 Jahren bei 22,4% und das Gesamtüberleben (OS) bei 50,2%.
  • Das mediane PFS betrug 6,9 Monate und das mediane OS wurde nicht erreicht.
  • Von den 22 Patienten, bei denen es nach Beginn der aPD1-Therapie zu einer Progression oder einem Rezidiv kam, erhielten 14 Patienten (64 %) eine Salvage-Therapie, die zumeist Gemcitabin in Verbindung mit einer Fortsetzung der Immuntherapie enthielt.
  • Hinsichtlich der prognostischen Faktoren beim Rezidiv wurde festgestellt, dass Patienten mit einem Leistungsstatus (PS) ≥2, B-Symptomen und ≥2 beteiligten extranodalen Stellen beim Rezidiv in der univariaten Analyse ein signifikant schlechteres OS hatten.
  • Nur Patienten mit ≥2 extranodalen Lokalisationen zum Zeitpunkt des Rezidivs hatten in der multivariaten Analyse ein signifikant schlechteres OS.
  • Diese Kohorte wurde dann mit der historischen Kohorte nach einem Matching auf der Grundlage eines Propensity Scores unter Verwendung des Greedy-Nearest Neighbor 1:1 verglichen.
  • In diese Analyse wurden 23 Patienten aus jeder Gruppe einbezogen. Beide Gruppen hatten ein vergleichbares PFS (p=0,16), aber das OS war bei Patienten, die mit aPD1 als Salvage-Therapie allein oder in Kombination behandelt wurden, signifikant verbessert (48,4% versus 23,1%, p=0,011).

Fazit:

Die Studie bestätigt die Wirksamkeit der aPD1-Therapie bei R/R ENKTCL und unterstreicht laut den Studienautoren ihre Überlegenheit im Vergleich zu anderen Arten der Salvage-Therapie, die in diesem Setting vor der Ära der Immuntherapie eingesetzt wurden.

INITIAL SAFETY DATA FROM THE PHASE 3 POLAR BEAR TRIAL IN ELDERLY OR FRAIL PATIENTS WITH DIFFUSE LARGE CELL LYMPHOMA, COMPARING R-POLA-MINI-CHP AND R-MINI-CHOP

Leppä S. Jun 8, 2023; 387927; S227

Bei der Überwachung von gastrointestinalen Nebenwirkungen Wachsamkeit geboten

Beim DLBCL hat sich die Gesamtüberlebenszeit im letzten Jahrzehnt erheblich verbessert. Eine Ausnahme bildet die zunehmende, demographisch bedingte Gruppe der Patienten über 80 Jahre. Eine wirksame und sichere Behandlung für diese Patientengruppe ist dringend erforderlich.

Studienanlage:

  • In der vorliegenden Studie soll pola-R-miniCHP als Erstlinienbehandlung für ältere/gebrechliche Patienten mit DLBCL im Vergleich zum derzeitigen Behandlungsstandard R-mini-CHOP (NCT04332822) untersucht werden.
  • Patienten mit neu diagnostiziertem DLBCL, die >80 Jahre oder 75-80 Jahre alt und gebrechlich sind, werden nach einem vereinfachten Comprehensive Geriatric Assessment im Verhältnis 1:1 randomisiert.
  • Sie erhalten entweder die Standardbehandlung für diese Patientengruppe, R-miniCHOP, oder ein experimentelles Regime, R-pola-miniCHP, beide für 6 Zyklen, bei dem Vincristin durch Polatuzumab Vedotin, 1,8 mg/kg, Tag 1, ersetzt wird.
  • Insgesamt sind 300 Patienten für die Aufnahme in die Studie vorgesehen.
  • In diesem Bericht wurde für jede Kategorie der höchste Grad an unerwünschten Ereignissen gemäß CTCAE v 5 angegeben.
  • Die Berichterstattung über hämatologische Toxizität des Grades 1-2 war laut Protokoll nicht erforderlich.

Baseline:

  • Zwischen dem 01-AUG-2020 und dem 31-JAN-2023 wurden 127 Patienten von 37 Standorten in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Italien in die Studie aufgenommen, 62 in den Standardarm und 65 in den experimentellen Arm.
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit der überlebenden Patienten beträgt 11,4 Monate.
  • 20 Patienten (16 %) waren <80 Jahre alt und wurden aufgrund von Gebrechlichkeit in die Studie aufgenommen.
  • Die Mehrheit (69 %) war 80-90 Jahre alt. 15 Patienten (12 %) wiesen einen Leistungsstatus von 3 auf.

Zum Zeitpunkt des Datenschnitts wurden 291 Zyklen R-mini-CHOP und 276 Zyklen R-pola-mini-CHP verabreicht.

Behandlungsergebnisse/Verträglichkeit:

  • Hinsichtlich der hämatologischen Toxizität des Grades 3 bis 4 gab es keinen Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen. (vgl. Abbildung 1 im Originalabstract).
  • In Bezug auf Infektionen traten in beiden Gruppen 9 Fälle von Grad 3 auf (insgesamt 14 %). Gastrointestinale Toxizität > Grad 1, insbesondere Durchfall, war in der Pola-Gruppe doppelt so häufig (20 Patienten, 31 %, einschließlich eines tödlichen Ereignisses einer intestinalen Ischämie, die nicht mit der Behandlung in Zusammenhang stand), gegenüber 10 Patienten (16 %) in der R-mini-CHOP-Gruppe.
  • Bei der peripheren Neuropathie Grad 1-2 gab es keinen eindeutigen Unterschied: 8 bzw. 10 Patienten in der R-mini-CHOP- bzw. R-pola-mini-CHP-Gruppe.
  • In der Pola-Gruppe wurden mehr Ereignisse des Grades 1-2, die als "andere" kategorisiert wurden, gemeldet, jedoch ohne klares Muster.
  • In diesem Zeitraum wurden 8 Todesfälle aufgrund von unerwünschten Ereignissen gemeldet, 6 davon in der Pola-Gruppe, von denen 2 als mit Polatuzumab Vedotin in Verbindung stehend angesehen wurden (Pneumonie NUD + COVID-19-Pneumonie).
  • Die beiden Ereignisse des Grades 5 im Standard-Arm wurden als nicht mit dem Studienmedikament in Verbindung stehend betrachtet.

Fazit:

Im Allgemeinen werden beide Behandlungsschemata in dieser älteren und gebrechlichen Population von den Autoren als verträglich angesehen. Die Ersetzung von Vincristin durch Polatuzumab Vedotin in der R-mini-CHOP war nicht mit mehr hämatologischen Toxizitäten des Grades 3 bis 4, einem höheren Infektionsrisiko oder einer Neuropathie verbunden. Die Autoren weisen aber auf eine höhere Häufigkeit von gastrointestinalen unerwünschten Ereignissen hin und empfehlen, dass Ärzte, die dieses Behandlungsschema bei dieser älteren Patientengruppe anwenden, bei der Überwachung dieser Nebenwirkungen sehr wachsam sein müssen.

POSITRON EMISSION TOMOGRAPHY EVALUATION IN A LARGE GROUP OF PATIENTS AFFECTED BY RELAPSED/REFRACTORY B-CELL LYMPHOMAS TREATED

1-Jahres-PFS von Patienten mit DS4 bei PET-1 nur 42 %

Die direkte CAR-T-Zelltherapie ist eine wirksame Therapie für Patienten mit (R/R) LBCL. Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT) wird laut den Studienautoren früh nach der CAR-T-Infusion eingesetzt, aber die Prognose von Patienten mit partieller oder stabiler Erkrankung nach 1 Monat ist weniger eindeutig.

Studienanlage:

  • Die vorliegende Studie sollte die Rolle der frühen PET/CT in Kombination mit Biomarkern vor der Infusion analysieren, um das langfristige Ergebnis zu bestimmen.
  • CART-SIE ist eine laufende prospektive und retrospektive Beobachtungsstudie, die das Ergebnis von Patienten untersucht, die mit CAR-T-Zellen behandelt wurden.
  • Von März 2019 bis Dezember 2022 wurden 499 Patienten in die Studie aufgenommen.
  • In diese Studie wurden nur Patienten mit einem angemessenen Follow-up (30 Tage) und einem FDG-PET/CT vor der Infusion (PET-0), nach einem Monat (PET-1) und nach drei Monaten (PET-3) nach der Infusion von CAR-T-Zellen aufgenommen.
  • Für die Schätzung des PFS und des OS wurde eine Orientierungsanalyse auf der Grundlage des PET-1-Ergebnisses durchgeführt.

Baseline:

  • Zweihunderteinundzwanzig Patienten mit R/R LBCL [n= 129 diffuse großzellige B-Zell-Lymphome, n= 39 hochgradige B-Zell-Lymphome (HGBCL), n= 27 primäre mediastinale B-Zell-Lymphome (PMBCL), n= 26 Mantelzell-Lymphome (MCL)]
  • erhielten eine CAR-T-Zell-Behandlung mit axicabtagene-ciloleucel (n=103, axicel), tisagenlecleucel (n=93, tisacel) und brexucabtagene autoleucel (n=25, brexucel).
  • Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 57 Jahre (64 Patienten waren älter als 65 Jahre).
  • Die meisten Patienten [n=184(83%)] wurden mit einer Überbrückungstherapie behandelt.
  • Bulky und extranodale Erkrankungen wurden bei 72 (32 %) bzw. 125 (56 %) der Patienten beobachtet.

Behandlungsergebnisse:

  • Die Auswertung des absoluten Lymphozytenwerts vor der Lymphozytoapherese und die PCR waren bei 199 (90 %) bzw. 183 (83 %) der Patienten möglich.
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 11 Monate.
  • Zum Zeitpunkt der PET-1 wiesen 116 Patienten (52 %) eine PET mit DS1-3 auf,
  • 52 (24 %) hatten eine PET mit DS 4 (n=38 PR, n=14 SD) und
  • 53 (24 %) mit DS5 (n=16 SD, n=37 PD).
  • Zum Zeitpunkt der PET-3 waren 11 von 52 (21 %) DS4 und
  • 3 von 53 (6 %) DS5 bei PET-1 in CR konvertiert.
  • Das 1-Jahres-PFS auf der Grundlage von PET-1 betrug 67 %, 42 % bzw. 8 % für DS1-3, DS4 und DS5 (p<0,0001).
  • Das 1-Jahres-OS auf der Grundlage von PET-1 lag bei 90 %, 83 % und 37 % für DS1-3, DS4 bzw. DS5.
  • Multivariable Analysen ergaben, dass der DS5-Wert an Tag 30 und das CAR-T-Zell-Produkt Tisacel das Risiko eines Therapieversagens erhöhten (HR: 11,03; 95%CI 5,47-22,21, p<0,0001; 1,79; 95%CI: 0,98-3,27; p<0,0586),
  • während eine höhere Lymphozytenzahl bei der Lymphozytoapherese das Ergebnis verbesserte (HR: 0,65; 95%CI: 0,46-0,90; p<0,0101).

Fazit:

Das 1-Jahres-PFS von Patienten mit DS4 bei PET-1 betrug laut den Studienautoren nur 42 %. Die weist auf die Notwendigkeit einer frühzeitigen Behandlung zur Heilung dieser Patienten hin und die Integration biologischer Marker zur Vorhersage des Progressionsrisikos; Patienten mit DS5 zeigten ein sehr schlechtes Ergebnis.

PROPHYLACTIC EFFICACY OF INTRATHECAL VERSUS INTRAVENOUS METHOTREXATE FOR CNS RELAPSE IN HIGH-RISK DIFFUSE LARGE B CELL LYMPHOMA: A PHASE III RANDOMIZED, CONTROLLED STUDY

ZNS-Rückfallprophylaxe: Kein signifikanter Unterschied zwischen ITMTX und IVMTX

Die Ergebnisse von Patienten mit einem ZNS-Rezidiv beim DLBCL sind schlecht, mit einer medianen Überlebenszeit von nur 2 bis 7 Monaten. Intrathekales Methotrexat (ITMTX) wird traditionell eingesetzt, obwohl seine Wirksamkeit zur ZNS-Prophylaxe laut den Studienautoren widersprüchlich ist. Alternativ wurde hochdosiertes intravenöses Methotrexat (IVMTX) vorgeschlagen.

Studienanlage:

  • Die vorliegende prospektive, offene, multizentrische randomisierte Phase-III-Studie sollte die Wirksamkeit von ITMTX und IVMTX zur Prophylaxe eines ZNS-Rezidivs bei einer Untergruppe von Patienten mit DLBCL mit hohem Risiko für ein ZNS-Rezidiv vergleichen.
  • Die Studie wurde an 14 Zentren in Korea durchgeführt (CISL1703, NCT03123718).
  • Zu den wichtigsten Zulassungskriterien gehörten neu diagnostizierter DLBCL, Alter ≥18 und <80 Jahre, Eastern Cooperative Oncology Group Performance Status ≤2 und mindestens einer der folgenden Faktoren:
    • (1) Internationaler Prognostischer Index (IPI) ≥ 4 oder altersbereinigter IPI-Score ≥2 plus hohe Laktatdehydrogenase im Serum plus ≥1 Beteiligung an einem extra-nodalen Ort oder
    • (2) Beteiligung an einem extra-nodalen Ort mit hohem Risiko (Epiduralraum, Hoden, Brust, Knochenmark, Nebenniere und Niere).
  • Bei allen Patienten wurde eine Liquoruntersuchung durchgeführt, um zu bestätigen, dass bei der Diagnose keine Beteiligung des ZNS vorlag, und sie erhielten vor der Registrierung eine Einzeldosis ITMTX (15 mg).
  • Insgesamt 151 Patienten wurden nach Alter stratifiziert und nach dem Zufallsprinzip ITMTX oder IVMTX zur weiteren ZNS-Prophylaxe mit einer Standard-RCHOP21-Behandlung von 6 Zyklen zugewiesen.
  • ITMTX (15 mg, feste Dosis) wurde im ITMTX-Arm am dritten RCHOP-Tag während des zweiten bis vierten RCHOP-Zyklus verabreicht,
  • IVMTX (3 mg/m2 bei ≤70 Jahren: 2 mg/m2 bei >70 Jahren) wurde im IVMTX-Arm am 14. des zweiten und sechsten RCHOP-Zyklus verabreicht.

Baseline:

  • Insgesamt wurden 142 Patienten in die Analyse einbezogen (ITMTX, n=73; IVMTX, n=69).
  • Die Gründe für den Ausschluss von 9 Patienten waren eine bestätigte ZNS-Beteiligung zum Zeitpunkt der Diagnose (n=2), der Widerruf der Einwilligung vor der ZNS-Prophylaxe (n=6) und die Entscheidung des Prüfarztes (n=1).
  • Der Altersmedian lag in beiden Gruppen bei 63 Jahren (Spanne 23-79), und die Basisdemografie war in beiden Gruppen ähnlich.

Verträglichkeit:

  • Die meisten Patienten schlossen sechs Zyklen RCHOP ab: 89 % ITMTX und 91 % IV MTX.
  • Alle geplanten MTX-Dosen wurden bei 70 von 73 Patienten (95,8 %) in der ITMTX-Gruppe und bei 60 von 69 Patienten (87,0 %) in der IVMTX-Gruppe abgeschlossen.
  • Gründe für den Abbruch der ZNS-Prophylaxe waren ein ZNS-Rezidiv (n=2) und Tod durch Lungenentzündung (n=1) im ITMTX-Arm und eine systemische Progression während der RCHOP-Behandlung (n=4), RCHOP-bedingte unerwünschte Ereignisse (n=1), IVMTX-bedingte Toxizität (n=1) und Patientenverweigerung (n=1) im IVMTX-Arm.
  • Das Sicherheitsprofil beider Schemata war überschaubar.

Behandlungsergebnisse:

  • Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 23,6 Monaten (Spanne 1,0-45,6) gab es keinen signifikanten Unterschied in der kumulativen 2-Jahres-Inzidenz von ZNS-Rezidiven zwischen dem ITMTX-Arm (5,5%, 95% Konfidenzintervall 0,6-19,1) und dem IVMTX-Arm (4,9%, 0,2-23,9; p=0,749).
  • Die mediane Zeit von der Randomisierung bis zum ZNS-Rezidiv betrug 4,4 Monate (Spanne 1,0-11,9) im ITMTX-Arm und 12,0 Monate (Spanne 8,5-18,9) im IVMTX-Arm.
  • Auch das progressionsfreie 2-Jahres-Überleben war in beiden Gruppen ähnlich (70,4 % bei ITMTX gegenüber 66,4 % bei IVMTX, p=0,571).

Fazit:

Gemäß dem Ergebnis dieser Studie fanden die Autoren keinen signifikanten Unterschied zwischen ITMTX und IVMTX für die ZNS-Rückfallprophylaxe bei neu diagnostizierten DLBCL-Patienten mit hohem Risiko für einen ZNS-Rückfall.

CD22 CAR T CELL THERAPY IS SAFE AND EFFECTIVE IN PATIENTS WITH LARGE B CELL LYMPHOMA WHO HAVE RELAPSED AFTER CD19 CAR T CELL THERAPY

Frank M. Jun 8, 2023; 387930; S230

CAR22: Hochwirksame und sichere Salvage-Therapie für Patienten mit CAR19-refraktärem LBCL

Patienten mit rezidiviertem/refraktärem LBCL, die nach einer CD19-CAR-T-Zell-Therapie fortschreiten, haben laut den Studienautoren schlechte Ergebnisse. CD22 wird bei der Mehrzahl der B-Zell-Lymphome exprimiert. Vorliegend berichten die Autoren über die Bewertung einer autologen CAR-T-Zelltherapie, die auf CD22 (CAR22) abzielt, für die Behandlung erwachsener Patienten mit R/R-LBCL, die nach CAR19 überwiegend einen Rückfall erlitten haben.

Studienanlage:

  • Primär ging es um die Bewertung der Fähigkeit zur erfolgreichen Herstellung von CAR22 und der Bestimmung der anfänglichen Sicherheit von CAR22.
  • In dieser Studie (NCT04088890) wurde ein CAR22 untersucht, das aus den variablen Fragmenten der Einzelkette m971 und den Endodomänen 41BB/CD3z besteht.
  • Nach einer Lymphdepletion (LD) mit Fludarabin 30 mg/m2 und Cyclophosphamid 500 mg/m2 über 3 Tage von Tag -5 bis -3 wurden den Patienten nach einem 7- bis 12-tägigen geschlossenen Herstellungsprozess mit dem CliniMACS Prodigy-Gerät (Miltenyi) kryokonservierte CAR-T-Zellen infundiert.
  • 40 Patienten haben sich einer Aphorese zur Herstellung von CAR22 unterzogen.
  • Bei 38 (95 %) der 40 Probanden wurde eine erfolgreiche Herstellung erreicht.

Baseline:

  • Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 18,4 (1,5-38,6) Monaten wurden 38 Patienten mit LBCL [n=29 mit Dosisstufe 1 (DL1), 1x106 CAR+-Zellen/kg; n=9 mit Dosisstufe 2 (DL2), 3x106 CAR+-Zellen/kg] mit einem medianen Alter von 65 Jahren (Spanne 25-84) und median 4 (Spanne 3-8) vorherigen Therapielinien behandelt.
  • Bei 37 (97 %) kam es nach einer vorherigen CAR19-Therapie zu einem Fortschreiten der Erkrankung, und 30 (79 %) hatten eine erhöhte Laktatdehydrogenase vor der Erkrankung.

Verträglichkeit:

  • Bei 36 (95%) Patienten trat ein Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) auf;
  • bei DL1 hatte kein Patient ein CRS von mehr als Grad 2. Bei fünf Patienten (13 %) trat ein Immuneffektorzell-assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) auf;
  • alle Fälle waren Grad 1-2 und klangen innerhalb von 2 Tagen ab.
  • CAR-HLH, ein Syndrom mit hohem Ferritin, Zytopenien, Koagulopathie und Leberanomalien, trat bei 3 (33%) Patienten in DL2 und bei 2 (7%) in DL1 auf; alle 5 Patienten erreichten ein vollständiges Ansprechen.
  • Bei einem Patienten in DL2 kam es zu einem infektiösen Ereignis des Grades 5 im Zusammenhang mit einer anhaltenden Auto-HLH und Panzytopenie.
  • Aufgrund der höheren Raten von Auto-HLH und höhergradigen CRS in DL2 ist DL1 die empfohlene Phase-2-Dosis.

Behandlungsergebnisse:

  • Die Raten für das Gesamtansprechen (ORR) und das vollständige Ansprechen (CR) liegen bei 68 % (n=26) und 53 % (n=20).
  • Zwischen DL1 und DL2 waren die ORR- (66% (n=19) vs. 78% (n=7)) und CR-Raten (52% (n=15) vs. 56% (n=5)) ähnlich.
  • PFS und OS sind in Abbildung 1 im Originalabstract dargestellt.
  • Nur 1 der 20 Patienten, die eine CR erreichten, erlitt bisher einen Rückfall.
  • Entsprechende Daten werden auf der Tagung vorgestellt.
  • Bei 6 von 7 Patienten war CD22 zum Zeitpunkt des Rückfalls herunterreguliert oder fehlte.
  • Eine höhere Peak-CAR22-Expansion und eine höhere AUC waren mit einer ORR und der Entwicklung eines höhergradigen CRS und einer CAR-HLH assoziiert.

Fazit:

CAR22 ist eine hochwirksame und sichere Salvage-Therapie für Patienten mit CAR19-refraktärem LBCL.

PRIMARY MEDIASTINAL B-CELL LYMPHOMA HAVE A SUPERIOR OUTCOME COMPARED TO DIFFUSE LARGE-B-CELL LYMPHOMA TREATED WITH AXICABTAGENE CILOLEUCEL IN THE CART-SIE REAL LIFE ITALIAN STUDY

Chiappella A. Jun 8, 2023; 387931; S231

PMBCL-Patienten im Vergleich zu DLBCL mit besserem OS und PFS

Axicabtagene ciloleucel (axi-cel) wird in Italien für die Behandlung von R/R DLBCL, einschließlich diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL-NOS) und hochgradigem B-Zell-Lymphom, erstattet (HGBCL) sowie weiter auch bei Patienten mit transformiertem follikulärem Lymphom (tFL) und primär mediastinalem B-Zell-Lymphom (PMBCL) nach mindestens zwei Behandlungslinien, mit einem ECOG 0-1 und einer Altersobergrenze von 75 Jahren.

Studienanlage:

  • Die vorliegende Analyse sollte die Ergebnisse von PMBCL und DLBCL vergleichen, die mit Axi-Cel in der italienischen CART-SIE-Real-Life-Studie behandelt wurden.
  • CART-SIE ist eine laufende prospektive und retrospektive Beobachtungsstudie. Sie sammelt die Daten über die Ergebnisse aller mit Axi-Cel behandelten konsekutiven Lymphompatienten in den italienischen Zentren.

Behandlungsergebnisse:

  • Von März 2019 bis Dezember 2022 wurden 499 Patienten aufgenommen und einer Leukapherese unterzogen;
  • 444 Patienten erhielten eine Infusion (89 %) und
  • 426 mit angemessener Nachsorge wurden in diese Analyse einbezogen.
  • Axi-cel wurde 192 Patienten infundiert, die in die vorliegende Analyse einbezogen wurden, 57 PMBCL und 135 aggressive NHL (DLBCL), darunter DLBCL-NOS (85), HGBCL (28) bzw. tFL (22).
  • Die klinischen Patientenmerkmale sind in Tabelle 1 im Originalabstract aufgeführt;
  • Zusammenfassend lässt sich sagen, dass PMBCL-Patienten im Vergleich zur DLBCL-Kohorte einen höheren Prozentsatz an großflächigen, begrenzten und primär refraktären Erkrankungen aufwiesen.
  • Eine Überbrückungstherapie wurde bei 47 von 57 (83 %) PMBCL-Patienten und 103 von 135 (76 %) DLBCL-Patienten durchgeführt (p = 0,4455).
  • Die mittlere Nachbeobachtungszeit für infundierte Patienten betrug 10,99 Monate (IQR 4,18; 18,03).
  • Die Gesamtansprechrate (ORR, vollständige CR + teilweise PR-Antwort) 30 Tage nach der Infusion betrug
    • 44 von 57 (77 %) mit 30 (53 %) CR bei PMBCL und
    • 97 von 135 (72 %) mit 67 (50 %) CR bei DLBCL (p = 0,4206).
  • Das 12-monatige Gesamtüberleben (OS) betrug
    • 89 % (95 %-KI: 81–98) bei PMBCL gegenüber
    • 70 % (95 %-KI: 62–80) bei DLBCL (log-rank p=0,0016).
  • Unter Berücksichtigung der verschiedenen histologischen Subtypen betrug das 12-Monats-OS
    • 89 % (95 %-KI: 81–98) bei PMBCL gegenüber
    • 74 % (95 %-KI: 63–86) bei DLBCL-NOS und
    • 58 % (95 %-KI: 41–98). 81) bei HGBCL,
    • 76 % (95 %-KI: 58–100) bei tFL (log-rank p=0,0013).
  • Das 12-Monats-PFS betrug

                    - 65 % (95 %-KI: 53–80) bei PMBCL gegenüber

  • 47 % (95 %-KI: 39–57) bei DLBCL (Log-Rank p = 0,0160).
  • Unter Berücksichtigung der verschiedenen histologischen Subtypen betrug das 12-Monats-PFS
    • 65 % (95 %-KI: 53–80) bei PMBCL im Vergleich zu
    • 40 % (95 %-KI: 30–54) bei DLBCL-NOS und
    • 51 % (95 %-KI: 35–54). 75) bei HGBCL,
    • 65 % (95 %-KI: 47–90) bei tFL (Log-Rank p = 0,0420).

Verträglichkeit:

  • CRS aller Schweregrade wurde bei 49 von 57 (86 %) PMBCL- und 118 von 135 (87 %) DLBCL-Patienten beobachtet, wobei 9 (16 %) bzw. 12 (9 %) schwere CRS (Grad 3–4) waren;
  • ICANS aller Grade wurden bei 25 (44 %) PMBCL-Patienten und bei 46 (34 %) DLBCL-Patienten berichtet, wobei 12 (21 %) und 14 (10 %) schwere ICANS (Grad 3–4) waren.
  • Tocilizumab wurde bei 41 (72 %) PMBCL- und 90 (67 %) DLBCL-Patienten und Steroide bei 20 (35 %) PMBCL- und 36 (27 %) DLBCL-Patienten verabreicht.
  • Zwölf (21 %) PMBCL- und 15 (11 %) DLBCL-Patienten wurden auf die Intensivstation eingeliefert.
  • Behandlungsbedingte Mortalität wurde bei 3 (5 %) PMBCL- und 3 (2 %) DLBCL-Patienten berichtet.

Fazit:

In einem multivariablen Modell mit allen klinisch wichtigen und unausgeglichenen Variablen (Histotypen, Alter, Krankheitsstatus, AnnArbor-Stadium, IPI, Bulky Disease, vorherige ASCT, Überbrückungstherapie) behielt PMBCL seine deutlich bessere Prognose im Vergleich zu DLBCL für OS und PFS.

EFFICACY AND TOXICITY OF CAR-T CELLS IN PRIMARY CENTRAL NERVOUS SYSTEM LYMPHOMAS, A NEW REFERENCE: THE FRENCH EXPERIENCE OF THE NATIONAL LOC NETWORK

Choquet S. Jun 8, 2023; 387932; S232

CAR-T-Zellen bei PCNSL wirksam

Primäre Lymphome des ZNS (PCNSL) haben kürzlich laut den Studienautoren von therapeutischen Fortschritten profitiert, aber nach der 2. Linie ist die Prognose mit einer Überlebenszeit von weniger als 6 Monaten besonders schlecht. CAR-T-Zellen tragen maßgeblich zu systemischen Lymphomen bei. Seit 2020 behandeln französische Zentren innerhalb des französischen nationalen LOC-Netzwerks PCNSL in der 3. Linie und höher. Studienanlage:

  • Die Studienautoren präsentieren hier die realen Ergebnisse der Verwendung kommerzieller CAR-T-Zellen bei PCNSL mit einer längeren Nachbeobachtung und vergleichen sie mit den Ergebnissen von Patienten im LOC-Netzwerk, die nicht davon profitierten.
  • Dazu wählten sie retrospektiv aus der Datenbank des französischen LOC-Netzwerks die erwachsenen immunkompetenten PCNSL-Patienten aus, die mit CAR-T-Zellen der 3. Behandlungslinie behandelt wurden.
  • Als Kontrolle untersuchten wir PCNSL-Patienten aus der LOC-Datenbank, die mit einer beliebigen Behandlung behandelt wurden, zumindest in der 3. Linie, und als nicht geeignet für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) oder im Rückfall nach ASCT angesehen wurden.

Baseline:

  • 25 PCNSL-Patienten (Durchschnittsalter: 68, ECOG). 3-4 für 20 %, 12 Frauen, 13 Männer) wurden zwischen Mai 2020 und Dezember 2022 mit CAR-T-Zellen (tisa-cel: N=16, axi-cel: N=9) behandelt.
  • Sie hatten zuvor einen Median erhalten von 3 Behandlungslinien, einschließlich ASCT in 14/25 Fällen.
  • 20 hatten eine zerebrale Beteiligung (+/- Auge und Liquor), 4 eine isolierte Liquorbeteiligung, 1 Liquor + Auge.
  • Alle bis auf einen Patienten erhielten vor den CAR-T-Zellen eine Überbrückungstherapie, was in 13 Fällen zu einer unvollständigen Reaktion (CR) oder einer teilweisen Reaktion (PR) führte.

Behandlungsergebnisse:

  • Die mittlere Nachbeobachtungszeit nach CAR-T-Zellen beträgt 14,2 Monate.
  • Das beste Ansprechen nach CAR-T ist CR bei 14 Patienten (56 %), PR bei 6 Patienten und PD bei 5 Patienten (Gesamtansprechrate (ORR) von 80 %).
  • Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) beträgt 7 Monate,
  • das PFS nach 1 Jahr beträgt 41 % mit einem Plateau danach (siehe Abbildung im Originalabstract),
  • das mediane Gesamtüberleben (OS) beträgt 19,87 Monate.

Verträglichkeit:

  • Bei 23/25 (92 %) der Patienten kam es zu einem aCRS, darunter 2 Grad III-IV,
  • bei 14/25 (56 %) einer ICANS, darunter 6 Grad III-IV, und
  • bei 9/25 zu einer Zytopenie vom Grad III-IV, die länger als 28 Tage andauerte.

In der Kontrollgruppe (N=247) betrug das mittlere Alter 68 Jahre und der mittlere KPS 60.

  • Die Wirksamkeitsendpunkte waren in der Kontrollgruppe im Vergleich zur CAR-T-Gruppe deutlich schlechter: ORR von 41 % (p=0,004), mittleres PFS von 2,9 Monate (p=0,04) und ein mittleres OS von 4,8 Monaten (p=0,02).

Fazit:

CAR-T-Zellen sind bei PCNSL wirksam, mit Ergebnissen, die denen, die normalerweise in der dritten Linie und darüber bekannt sind, deutlich überlegen sind. Im Vergleich zu LOC-Netzwerkdaten verbessert diese Verarbeitung PFS und OS erheblich. Erste Daten zu ICANS scheinen laut den Studienautoren eine größere Toxizität zu erkennen als bei systemischem NHL. Dies spricht für eine multidisziplinäre Betreuung zwischen Hämatologen, Neurologen, Intensivstationen und Radiologen.

AXICABTAGENE CILOLEUCEL AS SECOND-LINE THERAPY FOR LARGE B-CELL LYMPHOMA IN TRANSPLANT-INELIGIBLE PATIENTS: FINAL ANALYSIS OF ALYCANTE, A PHASE 2 LYSA STUDY

Houot R. Jun 8, 2023; 387933; S233

Axi-Cel als Zweitlinienbehandlung bei Patienten mit LBCL machbar

Patienten mit R/R-LBCL nach Erstlinienbehandlung, die sich keiner Hochdosis-Chemotherapie (HDCT) und hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) unterziehen können, haben laut den Studienautoren schlechte Ergebnisse und begrenzte Behandlungsmöglichkeiten.

In der ZUMA-7-Studie zeigte Axicabtagene Ciloleucel (Axi-Cel) eine überlegene Wirksamkeit gegenüber der Standardtherapie (SOC) als Zweitlinientherapie bei Patienten, die für eine Transplantation vorgesehen waren (Locke et al., NEJM 2022).

Die Phase-2-Studie ALYCANTE (NCT04531046) sollte die Wirksamkeit und Sicherheit von Axi-Cel bei Patienten mit R/R LBCL nach einer vorherigen Therapielinie bewerten, die aufgrund des Alters und/oder von Komorbiditäten nicht für HDCT/HSCT vorgesehen war. Studienanlage:

  • Geeignete Patienten waren Erwachsene mit R/R LBCL, die nicht mehr als 12 Monate nach der Erstlinien-Chemoimmuntherapie refraktär waren oder einen Rückfall erlitten hatten und die aufgrund der ärztlichen Beurteilung und mindestens eines der folgenden Kriterien nicht als Kandidaten für eine HDCT/HSCT galten:
  • Alter ≥ 65 Jahre ; Alter ≥ 18 Jahre und Wert des hämatopoetischen Zelltransplantations-spezifischen Komorbiditätsindex (HCT-CI) ≥3; oder Alter ≥ 18 Jahre und vorherige ASCT (als Erstlinienkonsolidierung).
  • Der primäre Endpunkt war die vollständige metabolische Reaktion (CMR) 3 Monate nach der Axi-Celinfusion, basierend auf der Beurteilung durch den Prüfer.
  • Das Protokoll wurde geändert, um eine Erweiterung um 22 zusätzliche Patienten für Subgruppenvergleiche zu ermöglichen.

Baseline:

  • Zum Zeitpunkt der Datenunterbrechung konnten 40 Patienten (von 62 infundierten Patienten) für den primären Endpunkt analysiert werden.
  • Mittleres Follow-up während der Studie war 10 Monate.
  • Das mittlere Alter betrug 68 Jahre (Bereich 49–81; 45 % ≥ 70 Jahre),
  • 30 % hatten einen HCT-CI-Score ≥ 3 und
  • 52,5 % waren gegenüber der Erstlinienbehandlung refraktär.
  • Insgesamt erhielten 37 Patienten (92,5 %) eine Überbrückungschemotherapie (R-GEMOX).
  • 27 Patienten (67,5 %) reagierten auf eine Überbrückungstherapie nicht.

Behandlungsergebnisse:

  • Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt mit einem CMR nach 3 Monaten von 70 % gegenüber 12 %, die bei SOC basierend auf historischen Kontrollen erwartet wurden (Cazelles et al, Leukemia & Lymphoma 2021).
  • Die besten OR- und CR-Raten lagen bei 92,5 % bzw. 80 %.
  • Das mittlere PFS betrug 11 Monate und das mittlere OS wurde nicht erreicht.
  • Eine frühe Auswertung des Ansprechens ergab, dass 64,7 % (22/34) bzw. 44,4 % (16/36) der Patienten am 14. Tag nach der Infusion von Axi-Cel ein negatives PET-CT und eine nicht nachweisbare ctDNA aufwiesen.

Verträglichkeit:

  • CRS trat bei 90 % der Patienten auf, darunter 10 % vom Grad 3–4.
  • ICANS traten bei 55 % der Patienten auf, darunter 20 % vom Grad 3–4.
  • Zwölf Patienten (30 %) wurden auf die Intensivstation eingeliefert.
  • Sieben Patienten starben: zwei an Lymphomen und fünf an tödlichen Infektionen.

Fazit:

Axi-Cel als Zweitlinienbehandlung bei Patienten mit LBCL, die nicht als Kandidaten für HDCT/HSCT galten, scheint laut den Studienautoren machbar und führt zu hohen Ansprechraten. Die endgültige Analyse und eine längere Nachbeobachtung werden auf der Tagung vorgestellt, einschließlich einer Subgruppenanalyse.

UPDATED CLINICAL RESULTS OF FIRST-IN-HUMAN STUDY OF CD19/BCMA DUAL-TARGETING FAST CAR-T GC012F FOR PATIENTS WITH RELAPSED/REFRACTORY B-CELL NON-HODGKIN’S LYMPHOMA

Zhang Y. Jun 8, 2023; 387934; S234

Vielversprechende klinische Reaktionen

Die CD19-gerichtete CAR-T-Zelltherapie hat sich laut den Studienautoren als wertvolle Behandlungsoption für rezidivierte/refraktäre B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome (r/r B-NHL) erwiesen. Es hat sich gezeigt, dass 39 % bis 97 % der klinischen B-NHL-Proben auch das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) exprimieren. Um die Sicherheit und Wirksamkeit weiter zu verbessern, haben die Autoren den Nutzen eines dualen CD19- und BCMA-Ziel-CAR-T, GC012F, untersucht, der in einem neuartigen Next-Day-FasTCAR-T-Verfahren für die Behandlung von r/r B-NHL hergestellt wird. Die ersten Daten einer vom Prüfarzt initiierten Studie (ChiCTR2100047061) mit drei Patienten wurden auf dem EHA 2022 (#2938) vorgestellt. Hier präsentieren die Autoren dieaktualisierte Ergebnisse dieser laufenden IIT-Studie mit mehr Patienten und längerer Nachbeobachtung.
 
Studienanlage:
  • Von Oktober 2021 bis Januar 2023 wurden neun in Frage kommende r/r DLBCL-Patienten rekrutiert und mit einer Einzelinfusion von GC012F in eskalierenden Dosierungskohorten nach einem Standard-Lymphozytenabbauprogramm über drei Tage (20 - 30mg/m2/Tag Flu, 250 - 300 mg/m2/Tag Cy) behandelt.
  • Die primären Ziele dieser Studie waren Sicherheit und Verträglichkeit; die sekundären Ziele waren Pharmakokinetik und Wirksamkeit.
  • Das Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) und das Immuneffektorzell-assoziierte Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) wurden nach ASBMT 2019 eingestuft, und die unerwünschten Wirkungen wurden gemäß CTCAE 5.0 bewertet.
  • Die Bewertung der Wirksamkeit von GC012F erfolgte anhand der Lugano-Kriterien.
  • Die Expansion der CAR-T-Zellen und die CAR-Kopienzahl wurden mittels Durchflusszytometrie bzw. qPCR analysiert.
Baseline:
  • Zum Zeitpunkt des Daten-Cut-offs am 16. Januar 2023, mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 207 Tagen (Spanne 94 - 460), erhielten alle neun Patienten GC012F-Einzelinfusionen in Dosen von 3,7×104 bis 3×105 CAR-T/kg und schlossen eine Nachbeobachtungszeit von 3 Monaten oder länger ab.
  • Das Durchschnittsalter lag bei 52 Jahren (Spanne 18-60 Jahre).
  • Acht Patienten mit einer Erkrankung im Ann-Arbor-Stadium III/IV, ein Patient mit einem Doppeltreffer und vier Patienten mit einem IPI-Score von 3.
  • Alle Lymphom-Patienten exprimierten CD19, und 6 von 7 exprimierten BCMA.
  • Die mediane SPD betrug 2690,81 mm2 (408,3 - 13325,96mm2).
  • Die Patienten erhielten im Median 2 vorherige Therapielinien (Bereich 2 - 3), darunter Rituximab und Anthrazykline.
  • 2 Patienten erhielten zuvor eine Auto-HSCT.
Behandlungsergebnisse:
  • Die ORR betrug bei neun Patienten 100% (9/9) nach Monat 3, die CR-Rate 77,8% (7/9) nach Monat 3 bzw. 71,4% (5/7) nach Monat 6.
  • Die bisher längste Dauer der Remission betrug 14,4 Monate.
Verträglichkeit:
  • Es wurden keine dosislimitierenden Toxizitäten beobachtet.
  • Bei fünf Patienten trat ein CRS des Grades 1 auf, und ein Patient in der Gruppe mit der höchsten Dosis (3×105 CAR-T/kg) hatte ein CRS des Grades 3 über 2 Tage.
  • Es wurden keine ICANS beobachtet.
  • Von den neun behandelten Patienten traten TEAEs ≥ Grad 3 auf: Neutropenie (7/9), Leukopenie (5/9), Thrombozytopenie (3/9), Lymphozytopenie (1/9) und Anämie (1/9).
  • Alle TEAEs klangen nach der Behandlung mit Standardtherapie und unterstützenden Maßnahmen ab.
Zellkinetik:
  • Die mediane Spitzenkopienzahl der CAR-T-Zellen im peripheren Blut betrug 71.000 Kopien/μg DNA (Bereich 9263 - 185.039), und
  • die mediane Spitzenzeit betrug 14 Tage (Bereich 9 - 21 Tage).
  • Der geometrische Mittelwert der AUC0-28 bei CAR-T-Patienten betrug 658.538 Kopien/μg DNA × Tag (319.104 - 1.359.031; 95% CI).
  • Bei allen fünf getesteten Patienten wurden auch CAR-T-Zellen in Tumorbiopsien nachgewiesen.
 
Fazit:
Diese erste In-Human-Studie mit GC012F, einem dualen CD19-BCMA-Targeting-CAR-T-Produkt, zur Behandlung von r/r B-NHLzeigte laut den Studienautren ein überschaubares Sicherheitsprofil und vielversprechende klinische Reaktionen. Die ORR lag nach Monat 3 bei 100%, wobei 77,8% (7/9) eine CR erreichten. GC012F CAR-T-Zellen waren in den Tumorbiopsien nachweisbar, was auf die Infiltration von CAR-T-Zellen in die Tumorläsionen hinweist. Eine Studie mit größerer Kohorte und längerer Nachbeobachtung läuft derzeit noch.

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