ASCO Gastrointestinal Cancers Symposium

Bild/Picture ®Thomas Ferber/Oncoletter

  • Oral Abstract Session A: Cancers of the Esophagus and Stomach
  • Oral Abstract Session B: Cancers of the Pancreas, Small Bowel, and Hepatobiliary Tract
  • Oral Abstract Session C: Cancers of the Colon, Rectum, and Anus

Oral Abstract Session A: Cancers of the Esophagus and Stomach

LB292

Zolbetuximab + mFOLFOX6 as first-line (1L) treatment for patients (pts) with claudin-18.2+ (CLDN18.2+) / HER2− locally advanced (LA) unresectable or metastatic gastric or gastroesophageal junction (mG/GEJ) adenocarcinoma: Primary results from phase 3 SPOTLIGHT study

Kohei Shitara, Florian Lordick, Yung-Jue Bang, et al.

Zolbetuximab + mFOLFOX6: Eine neue Behandlungsoption

Die 1L-Behandlung von Patienten mit HER2-, mG/GEJ-Adenokarzinom wird laut den Studienautoren gewöhnlich mit einer Chemo- und Immuntherapie durchgeführt. Bessere behandlungen werden dringend benötigt. Zolbetuximab zielt auf CLDN18.2ab, das in normalen Magenschleimhautzellen exprimiert wird und auch in mG/GEJ-Tumorzellen. In der FAST-Studie verlängerte Zolbetuximab kombiniert mit Chemotherapie OS und PFS von Patienten mit inoperablem LA- oder mG/GEJ-Adenokarzinom.

Die doppelblinde Phase-3-Studie SPOTLIGHT (NCT03504397) vergleicht Zolbetuximab + Folinsäure, 5-FU und Oxaliplatin (mFOLFOX6) mit Placebo + mFOLFOX6 als 1L-Behandlung für Patienten mit CLDN18.2+/ HER2-, nicht resezierbarem LA- oder mG/GEJ-Adenokarzinom.

Studienanlage

  • Randomisiert wurden zuvor unbehandelte Patienten mit CLDN18. 2+ (mäßige bis starke Membranfärbung in ≥75% der Tumorzellen durch IHC)/HER2- LA inoperablem oder mG/GEJ-Adenokarzinom. Sie erhielten
    • Zolbetuximab IV 800 mg/m2 (Zyklus [C] 1, Tag [D] 1), gefolgt von 600 mg/m2 (C1D22, und alle 3 Wochen in späteren Zyklen) + mFOLFOX6 IV (D1, 15, 29) für vier 42-tägige Zyklen(N = 283) Placebo + mFOLFOX6 (N = 282);
    • Patienten ohne PD wurden für >4 Zyklen mit Zolbetuximab oder Placebo fortgesetzt, + Folinsäure und 5-FU nach Ermessen des Prüfers, bis PD oder Abbruchkriterien erfüllt waren.

OS wurde getestet, wenn das PFS signifikant war.

Behandlungsresultate

  • Das PFS war mit Zolbetuximab + mFOLFOX6 statistisch signifikant verbessert (median 10,61 vs. 8,67 Monate, HR 0,751, P=0,0066; vgl. Tabelle im Originalabstract).
  • Das OS war ebenfalls signifikant verbessert (median 18,23 vs. 15,54 Monate, HR 0,750, P=0,0053, < 0,0135 als Grenzwert; vgl. Tabelle im Originalabstract).
  • Die ORR war zwischen den Behandlungsarmen ähnlich.

Verträglichkeit

  • Die häufigsten TEAEs unter Zolbetuximab + mFOLFOX6 waren Übelkeit (82,4 % vs. 60,8 % in den Zolbetuximab- vs. Placebo-Armen), Erbrechen (67,4 % vs. 35,6 %) und verminderter Appetit (47,0 % vs. 33,5 %);
  • die Häufigkeit schwerer TEAEs war in beiden Armen ähnlich (44,8 % vs. 43,5 %).
  • Die TEAEs stimmten mit früheren Studien überein.

Fazit: Der Angriff auf CLDN18.2 mit 1L Zolbetuximab kombiniert mit mFOLFOX6 verlängerte laut den Studienautoren das PFS und OS bei Patienten mit CLDN18.2+/ HER2-, LA inoperablem oder mG/GEJ-Adenokarzinom statistisch signifikant. Zolbetuximab + mFOLFOX6 könnte somit gemäss den Autoren eine neue Option für diese Patienten sein.

 

291

Nivolumab (NIVO) plus chemotherapy (chemo) vs chemo as first-line (1L) treatment for advanced gastric cancer/gastroesophageal junction cancer/esophageal adenocarcinoma (GC/GEJC/EAC): 3-year follow-up from CheckMate 649.

Yelena Janjigian, Kohei Shitara, Markus Moehler, et al.

NIVO + Chemo: Weiterhin Standard 1L-Behandlung beim fortgeschrittenen GC/GEJC/EAC

Die zulassungsrelevante Kombination von NIVO + Chemo zeigte bei zuvor unbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem GC/GEJC/EAC einen überlegenen Vorteil in Bezug auf das OS und das klinisch bedeutsame PFS im Vergleich zur Chemotherapie sowie ein akzeptables Sicherheitsprofil. NIVO + Chemo bestätigte zudem nach 2 Jahren FU eine klinisch bedeutsame Verbesserung der Wirksamkeit. Hier präsentieren die Autoren Analysen zur Wirksamkeit und Sicherheit von NIVO + Chemo im Vergleich zur Chemotherapie (CT) aus dem 3-Jahres-Follow-up von CheckMate 649.

Studienanlage

  • Es wurden Erwachsene mit zuvor unbehandeltem, inoperablem fortgeschrittenem oder metastasiertem GC/GEJC/EAC aufgenommen, unabhängig von der Expression von PD-L1. Patienten mit bekanntem HER2-positivem Status wurden ausgeschlossen.
  • Die randomisierten Patienten erhielten
    • NIVO (360 mg Q3W oder 240 mg Q2W) + CT (XELOX Q3W oder FOLFOX Q2W),
    • NIVO + Ipilimumab oder CT.
    • 581 Patienten wurden gleichzeitig auf NIVO + CT oder CT randomisiert.

Behandlungsresultate

  • Bei einem FU von mindestens 36 Monaten zeigte NIVO + CT bei Patienten mit einem PD-L1 CPS ≥ 5 und bei allen randomisierten Patienten weiterhin einen Vorteil in Bezug auf OS und PFS vs. CT.
  • Die objektive Ansprechrate (ORR) pro BICR bei Patienten mit PD-L1 CPS ≥ 5, die bei Studienbeginn messbare Läsionen aufwiesen, betrug 60% (95% CI 55-65) mit NIVO + CT gegenüber 45% (95% CI 40-50) mit CT;
  • bei allen randomisierten Patienten betrug die ORR pro BICR 58% (95% CI 54-62) mit NIVO + CT gegenüber 46% (95% CI 42-50) mit CT.
  • Das Ansprechen war bei Patienten mit PD-L1 CPS ≥ 5 (mediane [m] Dauer des Ansprechens [mDOR] 9,6 Monate [95 % KI 8,2-12,4] vs. 7,0 Monate [95 % KI 5,6-7,9]) und bei allen randomisierten Patienten (mDOR 8,5 Monate [95 % KI 7,7-9,9] vs. 6,9 Monate [95 % KI 5,8-7,2]) mit NIVO + CT im Vergleich zur CT dauerhafter.
  • Der OS-Vorteil von NIVO + CT wurde in den meisten vordefinierten Untergruppen beobachtet.

Verträglichkeit

  • Es wurden keine neuen Sicherheitssignale identifiziert.

Fazit: Nach 3 Jahren Nachbeobachtung bewies NIVO + Chemo weiterhin einen klinisch bedeutsamen langfristigen Überlebensvorteil und dies bei akzeptablem Sicherheitsprofil. Die Ergebnisse unterstützen laut den Studienautoren weiterhin seine Verwendung als Standard 1L-Behandlung bei zuvor unbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem GC/GEJC/EAC.

 

290

Nivolumab (NIVO) plus chemotherapy (chemo) or ipilimumab (IPI) vs chemo as first-line (1L) treatment for advanced esophageal squamous cell carcinoma (ESCC): 29-month (mo) follow-up from CheckMate 648.

Ken Kato, Jaffer Ajani, Yuichiro Doki, et al.

Neue 1L-Behandlungsoption für fortgeschrittenes ESCC

NIVO + Chemo und NIVO + IPI zeigten in der Studie CheckMate 648 (NCT03143153) beim fortgeschrittenen Ösophagus-Plattenepithelkarzinom (ESCC) ein überlegenes OS im Vergleich zur Chemotherapie (CT). Dies führte zu Zulassungen (USA, EU, Japan und andere Länder) Hier berichten die Autoren über längere Nachbeobachtungsergebnisse.

Studienanlage

  • Erwachsene mit zuvor unbehandeltem, inoperablem fortgeschrittenem, rezidivierendem oder metastasiertem ESCC wurden randomisiert auf NIVO (240 mg Q2W) + CT (Fluorouracil + Cisplatin Q4W), NIVO (3 mg/kg Q2W) + IPI (1 mg/kg Q6W) oder CT.
  • 970 Patienten wurden randomisiert und erhielten NIVO + CT, NIVO + IPI oder CT.

Behandlungsresultate

  • Bei einer Mindestnachbeobachtungszeit von 29 Monaten zeigten NIVO + CT und NIVO + IPI weiterhin eine Verbesserung des OS gegenüber der CT, einschließlich höherer 24-Monats-OS-Raten, bei Patienten mit Tumorzell-PD-L1 ≥ 1 % und bei allen randomisierten Patienten.
  • Das Ansprechen war dauerhafter und ein größerer Anteil der Responder hatte eine Ansprechdauer (DOR) ≥ 24 Monate mit NIVO + CT und NIVO + IPI im Vergleich zur CT bei Patienten mit Tumorzell-PD-L1 ≥ 1% (22%, 36% bzw. 13%) und allen randomisierten Patienten (21%, 29%, 13%).

Verträglichkeit

  • Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TRAEs) jeglichen Grades: 96% (Grad 3/4, 49%) der Patienten mit NIVO + CT, 80% (33%) mit NIVO + IPI und 90% (36%) mit CT.
  • TRAEs beliebigen Grades, die zum Abbruch der Behandlung führten: 35 % der Patienten mit NIVO + CT, 19 % mit NIVO + IPI und 21 % mit CT.
  • Behandlungsbedingte Todesfälle: bei 2 % der Patienten pro Gruppe.

Fazit: NIVO + Chemo und NIVO + IPI zeigten laut den Studienautoren weiterhin einen klinisch bedeutsamen Überlebensvorteil gegenüber der Chemotherapie sowie ein dauerhaftes objektives Ansprechen und ein akzeptables Sicherheitsprofil. Diese längeren FU-Daten unterstützen beide Therapien als neue 1L-Behandlungsoption für fortgeschrittenes ESCC.

 

289

HERIZON: A phase 2 study of HER-Vaxx (IMU-131), a HER2-targeting peptide vaccine, plus standard of care chemotherapy in patients with HER2-overexpressing metastatic or advanced gastric/GEJ adenocarcinoma— Overall survival analysis.

Marina Maglakelidze, Dinara Ryspayeva, Zoran Andric, et al.

Klinisch relevanter und sicherer Nutzen der aktiven HER2-Immunisierung mit HER-Vaxx

Die aktive Immunisierung mit dem B-Lymphozyten stimulierenden HER2-Impfstoff HER-Vaxx (IMU-131) hat laut Wiedermann et. al. ein klinisches Ansprechen gezeigt, das mit HER2-spezifischen Antikörpern korreliert. Die auf der wegweisenden ToGA-Studie basierende HER-Vaxx HERIZON-Studie schloss Patienten mit HER2/neu-überexprimierendem metastasiertem oder fortgeschrittenem Adenokarzinom des Magens/GEJ ein, die für eine HER2-Therapie naiv waren.

Studienanlage

  • Sechsunddreißig Patienten wurden randomisiert und erhielten entweder HER-Vaxx plus Standardchemotherapie (CT) oder CT allein.
  • Die mit HER-Vaxx plus CT behandelten Patienten erhielten eine 50-µg-Dosis HER-Vaxx durch intra-muskuläre Injektion an den Tagen 0, 14, 35, 77 und alle 63 Tage bis zum Fortschreiten der Erkrankung.
  • Beide Gruppen erhielten eine CT, beginnend am Tag 0 und dann alle 21 Tage für maximal 6 Zyklen oder bis zum Fortschreiten der Erkrankung.
  • Die CT bestand aus Cisplatin + 5FU oder Capecitabin bzw. Oxaliplatin + Capecitabin.

Behandlungsresultate

  • Von 36 randomisierten Patienten (19 wurden mit HER-Vaxx plus Chemotherapie und 17 mit Chemotherapie allein behandelt) hatten 32 Patienten zum Zeitpunkt der endgültigen Analyse ein Überlebensereignis (15 bzw. 17).
  • Alle Patienten erhielten eine CT mit Oxaliplatin und Capecitabin.
  • Die Analyse ergab einen Überlebensvorteil von 42 % für die mit HER-Vaxx plus CT behandelten Patientinnen im Vergleich zur alleinigen CT. Dies entsprach einer OS-HR von 0,580 (80 % 2-seitiger KI: 0,362, 0,927) mit einem statistisch signifikanten p-Wert von 0,066.
  • Das mediane Überleben der Patienten, die HER-Vaxx plus CT erhielten, betrug 13,9 (7,5, 14,3) Monate, verglichen mit 8,3 (6,0, 9,6) Monaten bei Patienten, die nur mit CT behandelt wurden.
  • Die mediane Dauer des Ansprechens betrug 30 gegenüber 19 Wochen zugunsten der HER-Vaxx-Gruppe.
  • HER-Vaxx induzierte persistente HER2-spezifische Antikörper, die mit dem klinischen Ansprechen korrelierten.

Verträglichkeit

  • Bei der Sicherheit gab es keine Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsarmen. Dies deutet darauf hin, dass HER-Vaxx keine zusätzliche Toxizität zur Standard-Chemotherapie aufweist.

Fazit: Diese Daten belegen laut den Studienautoren die Sicherheit und den klinisch relevanten Nutzen der aktiven HER2-Immunisierung mit HER-Vaxx bei Patienten mit HER2-überexprimierendem Magen-/GEJ-Krebs gegenüber der Standard-Chemotherapie.

 

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Oral Abstract Session B: Cancers of the Pancreas, Small Bowel, and Hepatobiliary Tract

LBA661

NAPOLI-3: A randomized, open-label phase 3 study of liposomal irinotecan + 5-fluorouracil/leucovorin + oxaliplatin (NALIRIFOX) versus nab-paclitaxel + gemcitabine in treatment-naïve patients with metastatic pancreatic ductal adenocarcinoma (mPDAC).

Zev Wainberg, Davide Melisi, Teresa Macarulla, et al.

NALIRIFOX firstline: Klinisch bedeutsame und statistisch signifikante Verbesserung von OS und PFS

Liposomales Irinotecan in Kombination mit 5-Fluorouracil/Leucovorin (5-FU/LV) ist für mPDAC nach Fortschreiten einer Gemcitabin-basierten Therapie zugelassen. Eine Phase-1/2-Studie (NCT02551991) zeigte eine vielversprechende Antitumoraktivität bei Patienten mit mPDAC, die firstline liposomales Irinotecan 50 mg/m2 + 5-FU 2400 mg/m2 + LV 400 mg/m2 + Oxaliplatin 60 mg/m2 (NALIRIFOX) erhielten.

Vorliegend präsentieren die Autoren die Ergebnisse von NAPOLI-3 (NCT04083235). Diese randomisierte, offene Phase-3-Studie hat die Wirksamkeit und Sicherheit von NALIRIFOX im Vergleich zu nab-Paclitaxel + Gemcitabin als Erstlinientherapie bei Patienten mit mPDAC untersucht.

Studienanlage

  • Patienten mit histopathologisch/zytologisch bestätigtem, unbehandeltem metastasiertem PDAC wurden randomisiert (1:1) und erhielten entweder NALIRIFOX an den Tagen 1 und 15 eines 28-tägigen Zyklus (, n = 383) oder Nab-Paclitaxel 125 mg/m2 + Gemcitabin 1000 mg/m2 (Gem+NabP) an den Tagen 1, 8 und 15 eines 28-tägigen Zyklus (, n = 387).

Behandlungsresultate

  • Bei einemmedianen FU von 16,1 Monaten waren 544 Ereignisse aufgetreten.
  • Das mediane OS: 11,1 Monate in der NALIFIROX-Gruppe vs. 9,2 Monate in der Gem+NabP-Gruppe (HR 0,84 [95% CI 0,71-0,99]; p = 0,04);
  • das PFS war ebenfalls signifikant verbessert (7,4 Monate vs. 5,6 Monaten; HR 0,70 [0,59-0,84]; p = 0,0001).

Verträglichkeit

  • Zu den unerwünschten Ereignissen (TEAEs) des Grades 3/4 mit einer Häufigkeit von ≥ 10 % bei Patienten, die NALIRIFOX im Vergleich zu Gem+NabP erhielten, gehörten
    • Durchfall (20,3 % gegenüber 4,5 %),
    • Übelkeit (11,9 % gegenüber 2,6 %),
    • Hypokaliämie (15,1 % gegenüber 4,0 %),
    • Anämie (10,5 % gegenüber 17,4 %) und
    • Neutropenie (14,1 % gegenüber 24,5 %).

Fazit: NALIRIFOX firstline zeigte laut den Studienautoren bei überschaubarem Sicherheitsprofil eine klinisch bedeutsame und statistisch signifikante Verbesserung von OS und PFS versus Gem+NabP bei therapienaiven Patienten mit mPDAC.

 

489

NRG/RTOG 1112: Randomized phase III study of sorafenib vs. stereotactic body radiation therapy (SBRT) followed by sorafenib in hepatocellular carcinoma (HCC).

Laura Dawson, Kathryn Winter, Jennifer Knox, et al.

SBRT verbessert das OS & PFS bei Patienten mit HCC

Die vorliegende Studie (NCT01730937) untersuchte, ob SBRT gefolgt von Sorafenib (SBRT/S) das OS, das PFS und die Lebensqualität (QOL) im Vergleich zu Sorafenib allein (S) bei Patienten mit HCC verbessert.

Studienanlage

  • In Frage kamen Patienten mit neu aufgetretenem oder rezidiviertem HCC, die für eine Operation, Ablation oder TACE ungeeignet waren, mit Zubrod (ECOG)-Performance-Status (PS) 0-2, Child-Pugh (CP) A, BCLC-Stadium B oder C, ≤ 5 HCCs, Summe der hepatischen HCCs ≤ 20 cm und Fernmetastasen ≤ 3 cm.
  • Die Patienten wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert: S 400 mg BID vs. SBRT (27,5-50 Gy in 5 Fraktionen), gefolgt von S 200 mg BID, erhöht auf 400 mg BID nach 28 Tagen.

Baseline

  • Die Rekrutierung wurde aufgrund einer Änderung der HCC-Standardbehandlung vorzeitig beendet.
  • Von 193 Patienten, die zwischen April 2013 und März 2021 an 23 Standorten rekrutiert wurden, wurden 177 in Frage kommende Patienten zu S (n=92) vs. SBRT/S (n=85) randomisiert.
  • Das Durchschnittsalter betrug 66 Jahre (27-84);
  • 41 % hatten Hep. C; 19% hatten Hep. B oder B/C.
  • 82% waren im BCLC-Stadium C. 74% hatten eine makrovaskuläre Invasion (MVI), 63% mit VP3 oder VP4 MVI. 4% hatten Metastasen.
  • Die mediane Summe der maximalen Durchmesser der HCCs betrug 8,2 cm bei S und 6,7 cm bei SBRT/S;
  • 40% hatten ein einzelnes HCC.

Behandlungsergebnisse

  • Die mediane Nachbeobachtungszeit für alle und lebende Patienten betrug 13,2 und 33,7 Monate.
  • 22 % der Patienten mit S erhielten eine SBRT nach Absetzen der S.
  • Bei 153 OS-Ereignissen verbesserte sich das mediane OS von 12,3 Monaten (90 % CI 10,6-14,3) mit S auf 15,8 Monate (90 % CI 11,4-19,2) mit SBRT/S (HR=0,77, 1-seitiger p=0,0554).
  • Nach Adjustierung für PS, M-Stadium, CP A5 vs. 6 und Grad der MVI war das OS mit SBRT/S statistisch signifikant verbessert (HR=0,72, 95% CI 0,52-0,99, 2-seitig Cox p=0,042).
  • Das mediane PFS verbesserte sich von 5,5 Monaten (95% CI 3,4-6,3) mit S auf 9,2 Monate (95% CI 7,5-11,9) mit SBRT/S (HR=0,55, 95% CI 0,40-0,75, 2-seitig p=0,0001).

Verträglichkeit

  • Es wurden 8 Blutungen des Grades (G) 3+ beobachtet:
    • 5 im S-Arm (1 G3 Varizen, 2 G3 oberer GI, 1 G3 hepatischer und 1 G4 abdominaler) und
    • 3 nach SBRT/S (2 G3 oberer GI, 1 G3 unterer GI).
  • Die behandlungsbedingten G3+ AEs unterschieden sich nicht signifikant (S - 42%; SBRT/S - 47%; p=0,52), mit 3 G5 AEs (S - 1 Leberversagen, 1 Tod NOS; SBRT/S - 1 Lungeninfektion).

Lebensqualität

  • 83 (47 %) der Patienten stimmten einer LQ-Befragung zu.
  • Von 20 S- und 17 SBRT/S-Patienten mit QoL-Bewertungen zu Beginn und nach 6 Monaten verbesserten 10 % der S-Patienten ihren FACT-Hep-Score gegenüber 35 % der SBRT/S-Patienten.

Fazit: Verglichen mit Sorafenib allein verbessert SBRT das OS & PFS bei Patienten mit HCC ohne Zunahme der AEs mit starken Hinweisen für einen Vorteil bei der Lebensqualität nach 6 Monaten.

 

LBA490

SWOG 1815: A phase III randomized trial of gemcitabine, cisplatin, and nab-paclitaxel versus gemcitabine and cisplatin in newly diagnosed, advanced biliary tract cancers.

Rachna Shroff, Katherine Guthrie, Aaron Scott, et al.

Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung und GBC könnten von der Anwendung von GAP profitieren

Gemcitabin-basierte Therapien sind die Standardtherapie bei fortgeschrittenen Gallengangskarzinomen. Das mediane OS liegt nur bei etwa 12 Monaten. Die Zugabe von Albumin-gebundenem Paclitaxel zu Gemcitabin und Cisplatin (GAP) ergab in einer einarmigen Phase-II-Studie mit 60 Patienten eine vielversprechende Wirksamkeit (Shroff et al.): Das mediane OS lag bei 19,2 Monaten.

Studienanlage

  • SWOG 1815 ist eine randomisierte, offene Phase-III-Studie zum Vergleich von GAP mit Gemcitabin/Cisplatin (GC).
  • Die Studie umfasste neu diagnostizierte fortgeschrittene BTC-Patienten, die im Verhältnis 2:1 zu GAP bzw. GC randomisiert wurden.
  • GAP umfasste Gemcitabin in einer Dosierung von 800 mg/m2, Cisplatin in einer Dosierung von 25 mg/m2und Albumin-gebundenes Paclitaxel in einer Dosierung von 100 mg/m2 an den Tagen 1 und 8 eines 21-tägigen Zyklus.
  • GC umfasste die Standarddosierung von Gemcitabin zu 1000 mg/m2 und Cisplatin zu 25 mg/m2 an den Tagen 1 und 8 eines 21-tägigen Zyklus.
  • die Randomisierung wurde nach Krankheitsherd (intrahepatisches Cholangiokarzinom [CCA] vs. Gallenblasen-Adenokarzinom [GBC] vs. extrahepatisches CCA), Krankheitsstadium (lokal fortgeschritten vs. metastasiert) und Zubrod PS 0 vs. 1 stratifiziert.

Baseline

  • Von 441 in Frage kommenden Patienten waren 55% weiblich.
  • 67 % der Patienten hatten ein intrahepatisches CCA, 16 % ein GBC und 17 % ein extrahepatisches CCA. Die meisten Patienten hatten Metastasen (73%).

Behandlungsresultate

  • medianes OS mit GAP vs. GC: 14 vs. 12,7 Monate (HR 0,93, 95% CI 0,74-1,19, p=0,58),
  • ORR (bestätigt und unbestätigt): 34% vs. 25% (p=0,11) und
  • medianes PFS: 8,2 vs. 6,4 Monate (HR 0,92, 95% CI 0,72-1,16, p=0,47).
  • In explorativen Subgruppenanalysen verbesserte GAP vs. GC das OS bei Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung (Median 19,2 vs. 13,7 Monate; HR 0,67, 95% CI 0,42-1,06, p=0,09) und bei GBC-Patienten (Median 17,0 vs. 9,3 Monate; HR 0,74, 95% CI 0,41-1,35, p=0,33).
  • ORR für GAP vs. GC bei GBC: 50% vs. 24% (p=0,09) und bei lokal fortgeschrittener Erkrankung 28 vs. 21% p=0,74.

Verträglichkeit

  • Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TRAEs) der Grade 3 und 4 bei ≥10% der Patienten bei GAP und GC: Anämie, Neutropenie und Thrombozytopenie.
  • In der GAP-Studie traten mehr hämatologische AEs ≥ Grad 3 auf als in der GC-Studie (60% vs. 45%, p=0,003).
  • Abbruch aufgrund von Toxizität: 24% vs. 19% (p=0,26) unter GAP vs. GC.

Fazit: SWOG 1815 zeigte laut den Studienautoren keine statistisch signifikante Verbesserung des medianen OS mit GAP gegenüber GC. Das GAP-Schema führte zu höheren Raten von TRAEs, aber ohne einen statistisch signifikanten Unterschied bei den Abbruchraten. Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung und GBC könnten laut den Studienautoren von der Anwendung von GAP profitieren.

 

491

IMbrave151: A phase 2, randomized, double-blind, placebo-controlled study of atezolizumab with or without bevacizumab in combination with cisplatin plus gemcitabine in patients with untreated, advanced biliary tract cancer.

Anthony El-Khoueiry, Zhenggang Ren, Hongjae Chon, et al.

Kombination von Atezo mit Bev und Chemotherapie könnte bei einer aBTC Untergruppe klinisch nützlich sein

IMbrave151 (NCT04677504) ist eine randomisierte, doppelblinde Phase-II-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von Atezolizumab (Atezo), Bevacizumab (bev) und Cisplatin und Gemcitabin (CisGem) als Erstlinienbehandlung für Patienten mit fortgeschrittenem Gallengangskrebs (aBTC).

Studienanlage

  • Patienten mit zuvor unbehandeltem aBTC wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten Atezo (1200 mg alle 3 Wochen [q3w]) + bev (15 mg/kg q3w) oder Placebo + CisGem (Cisplatin 25 mg/m2 und Gemcitabin 1000 mg/m2 an den Tagen 1 und 8 q3w) für bis zu 8 Zyklen, gefolgt von Atezo (1200 mg q3w) + bev (15 mg/kg q3w) oder Placebo bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder inakzeptabler Toxizität.
  • Die Patienten wurden nach Krankheitsstatus, geografischer Region und Lage des Primärtumors stratifiziert.

Baseline

  • Insgesamt wurden 162 Patienten randomisiert und erhielten entweder Atezo + bev + CisGem (n=79) oder Atezo + Placebo + CisGem (n=83).
  • Medianes Alter 63 Jahre, Asien/Rest der Welt (43/57%), ECOG PS 0/1 (53/48%),
  • intrahepatisches/extrahepatisches Cholangiokarzinom und Gallenblase (54/19/27%) und metastasiertes/lokal fortgeschrittenes Stadium (82/18%).

Behandlungsresultate

  • HR für das PFS: 0,76 (95% CI: 0,51, 1,14).
  • medianes PFS: 8,4 Monate für Atezo + bev + CisGem und 7,9 Monate für Atezo + Placebo + CisGem;
  • 6-Monats-PFS-Raten: 78% bzw. 63%.
  • bestätigte ORR: 24% für Atezo + bev + CisGem und 25% für Atezo + Placebo + CisGem.
  • DOR ≥6 Monate: 89% für Atezo + bev + CisGem vs. 47% für Atezo + Placebo + CisGem.
  • medianes OS nicht erreicht.

Verträglichkeit

  • Die Inzidenz von unerwünschten Ereignissen des Grades 3 oder 4: 73% bzw. 74% bei Atezo + bev + CisGem und Atezo + Placebo + CisGem.

Fazit: Die Gesamtheit der Daten deutet laut den Studienautoren darauf hin, dass die Kombination von Atezo mit Bev und Chemotherapie bei einer Untergruppe von Patienten mit aBTC klinisch nützlich sein könnte, wobei beide Kombinationen von IMbrave151 ein überschaubares Sicherheitsprofil aufwiesen.

 

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Oral Abstract Session C: Cancers of the Colon, Rectum, and Anus

4

Trifluridine/tipiracil plus bevacizumab for third-line treatment of refractory metastatic colorectal cancer: The phase 3 randomized SUNLIGHT study.

Josep Tabernero, Gerald Prager, Marwan Fakih, et al.

FTD/TPI + Bev: klinisch bedeutsame Verbesserung des OS

Trifluridin/Tipiracil (FTD/TPI) plus Bevacizumab (Bev) bewies in einer randomisierten Phase-2-Studie bei stark vorbehandelten Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) laut den Studienautoren eine vielversprechende Wirksamkeit. Die vorliegende globale Phase-3-Studie SUNLIGHT ((NCT04737187) sollte die Bestätigung dieser Ergebnisse liefern.

Studienanlage

  • Aufgenommen wurden Patienten im Alter von ≥18 Jahren mit histologisch gesichertem mCRC und ECOG PS 0/1, die mit 1-2 früheren Chemotherapien in einem fortgeschrittenen Stadium behandelt wurden (u.a. Fluoropyrimidine, Irinotecan, Oxaliplatin, ein monoklonaler Anti-VEGF-Antikörper und/oder ein monoklonaler Anti-EGFR-Antikörper für RAS-Wildtyp-Tumore).
  • Die (1:1/je n = 246) randomisierten Patienten erhielten FTD/TPI (35 mg/m2 zweimal täglich an den Tagen 1-5 und 8-12 jedes 28-tägigen Zyklus) allein oder in Kombination mit Bev (5 mg/kg an den Tagen 1 und 15).

Behandlungsresultate

  • FTD/TPI + Bev verlängerte das mediane OS signifikant gegenüber FTD/TPI: 10,8 Monate bzw. 7,5 Monate (HR, 0,61; 95% CI, 0,49, 0,77; P< 0,001).
  • OS-Raten nach 12 Monaten: 43 % in der FTD/TPI + Bev-Gruppe und 30 % in der FTD/TPI-Gruppe.
  • medianes PFS: 5,6 Monate im FTD/TPI + Bev-Arm und 2,4 Monate im FTD/TPI-Arm (HR, 0,44; 95% CI, 0,36,0,54; P< 0,001).

Verträglichkeit

  • Unerwünschte Ereignisse (AEs) des Grades ≥3 FTD/TPI + Bev-Arm vs.FDT/TPI-Arm: 72,4% vs. 69,5% (nicht signifikant).
  • keine neuen Sicherheitssignale.

Fazit: FTD/TPI + Bev zeigte bei einem vorhersehbaren und akzeptablen Sicherheitsprofil eine statistisch signifikante und laut den Studienautoren klinisch bedeutsame Verbesserung des OS um 3,3 Monate. Die Kombination verlängerte das mOS auf bis zu 10,8 Monate, mit einer 39%igen Senkung der HR der Mortalität bei Patienten mit refraktärem mCRC.

 

5

Kinetics of postoperative circulating cell-free DNA and impact on minimal residual disease detection rates in patients with resected stage I-III colorectal cancer.

Stacey Cohen, Pashtoon Kasi, Vasily Aushev, et al.

Personalisierter ctDNA-Tests: Frühere Testfenster möglich

Die Belege häufen sich, dass die ctDNA ein nützlicher Biomarker zwecks Nachweises der MRD beim CRC ist. Allerdings vermögen direkt nach der Operation oder während der adjuvanten Therapie freigesetzte hohe Mengen zellfreier DNA (cfDNA) aus normalem Gewebe den Nachweis von aus dem Tumor stammender ctDNA einzuschränken.

In dieser vorliegenden retrospektiven Studie wurden Daten aus kommerziellen ctDNA-Tests bei 16 347 Patienten mit CRC im Stadium I-III analysiert

Analyseergebnisse

  • Bei allen Patienten waren die cfDNA-Werte unmittelbar nach der Operation (0-2 Wochen) höher und senkten sich in den anschliessenden 2-8 Wochen allmählich (p<0,0001).
  • Trotz der höheren cfDNA-Konzentrationen waren 0-2 Wochen postoperativ auch 30,6 % (113/369) der Patienten ctDNA-positiv.
  • Ähnliche ctDNA-Nachweisraten wurden bei konventionellen MRD-Fenstern nach der Resektion beobachtet, unabhängig davon, ob das Fenster als 2-6 Wochen (20,8%; 957/4605) oder 2-8 Wochen (20,9%; 1155/5534) definiert war.
  • In der klinisch kommentierten Kohorte mit vollständigen klinischen Daten (n= 417) zeigte die ctDNA-Positivität während des MRD-Zeitfensters von 2-8 Wochen und während der Überwachung (>6 Monate postoperativ und nach einer adjuvanten Therapie) ein signifikant schlechteres rezidivfreies Überleben verglichen mit den ctDNA-negativen Patienten (MRD: HR 14,1, 95% CI: 5,8-34; p<0,0001; und Überwachung HR 20,6, 95% CI: 10,6-37,6; p<0,0001).
  • Die Analyse der cfDNA-Dynamik während der adjuvanten Therapie zeigte, dass die cfDNA-Werte zwischen 8 Wochen und 8 Monaten nach der Operation allmählich zunahmen (p=0,0001). Dies deutet auf einen möglichen Einfluss der Behandlung auf den Zelltod und die cfDNA-Abgabe hin.

Fazit: Die Analysen zeigten keinen signifikanten Einfluss der cfDNA-Plasmaspiegel auf die ctDNA-Erkennungsraten in verschiedenen MRD-Fenstern unter Verwendung eines tumorbezogenen Ansatzes. Dies könnte sich laut den Studienautoren auf die reale Anwendung personalisierter ctDNA-Tests auswirken: Es würde frühere Testfenster ermöglichen und als Leitfaden für die Planung klinischer Studien dienen, die mit der ctDNA als integralem Biomarker arbeiten.

 

6

Do nonoperative modality (NOM) treatments of rectal cancer compromise the chance of cure? Final surgical salvage results from OPERA phase 3 randomised trial (NCT02505750).

Arthur Sun Myint

Operation und Stoma als Erstbehandlung vermeidbar

Mit "Watch and Wait" ohne Operation bei Rektumkarzinomen kann ein Stoma vermieden werden. Die Autoren haben mit OPERA, einer Phase-3-Studie die Rolle der Strahlendosis-Eskalation mittels Kontakt-Röntgen-Brachytherapie [CXB] (Papillon) bewertet und berichten über die endgültigen Ergebnisse der chirurgischen Rettung bei lokalem Versagen des nicht-chirurgischen Ansatzes (NCT02505750).

Studienanlage

  • Die Studie umfasst Arm A (Standardarm) mit EBCRT 45Gy/25/5 Wochen mit oralem Capecitabin 825mg/m2 und EBRT-Boost von 9Gy/5/5 Tagen (n=69) randomisiert gegen den experimentellen Arm B mit EBCRT gefolgt von CXB-Boost (90 Gy/3/4 Wochen) (n=72).
  • Untersuchungen erfolgten nach 14, 20 und 24 Wochen. Bei Patienten mit cCR wurde eine Beobachtungs- und Abwartepolitik verfolgt. Bei Restkrankheit/Rezidiv nach cCR war eine Operation (TME oder lokale Exzision) möglich.
  • Alle Patienten erhielten die nach dem Protokoll stratifizierte Strahlendosis.
  • Durchschnittsalter: 68 Jahre; 88 (61 %) männlich. Medianer FU: 38,2 Monate (95% CI: 34,2-42,5).

Behandlungsresultate

  • Vollständiges klinisches Ansprechen (cCR) nach 24 Wochen: 44/69 (64%) in Arm A und 66/72 (92%) in Arm B (p< 0,001).
  • Bei 66/141 (47 %) mit Verdacht auf Resttumor oder lokales Nachwachsen nach Erreichen der cCR wurde eine Operation durchgeführt.
  • Insgesamt wurden 39/66 (59 %) Patienten mit TME operiert.
  • Eine lokale Exzision wurde bei 27/49 (41 %) durchgeführt.
  • Der primäre Endpunkt, die Organerhaltungsrate (OP), lag bei 59 % (95 % CI: 48-72) in Arm A gegenüber 81 % (95 % CI: 72-91) in Arm B (HR 0,36, 95 % CI: 0,19-0,70; P= 0,0026).
  • Beim Vergleich von A1(<3cm) und B1(<3cm) lag die OP-Rate bei 63% bzw. 97% (HR: 0,072, 95% CI 0,0093-0,57; P= 0,0123]).
  • TME-freies OS: 57% für Arm A und 79% für Arm B (HR 0,37, 95% CI 0,2-0,71; P=0,0026).

Fazit: Die Ergebnisse deuten laut den Studienautoren darauf hin, dass eine nicht-chirurgische Behandlung von cT2-cT3a-b Rektumkarzinomen durchführbar. Die Daten belegen, dass diejenigen, die aufgrund lokaler Misserfolge operiert werden mussten, ohne Gefährdung ihrer Heilungschancen gerettet werden können. Die OP-Rate bei Rektumkarzinomen <3 cm ist klar besser, wenn mit einer CXB gefolgt von einer EBCRT begonnen wird. Die Autoren empfehlen diese Option mit den Patienten zu besprechen, die eine Operation und ein Stoma als Erstbehandlung vermeiden wollen.

 

7

Long-term results from NRG-GI002: A phase II clinical trial platform using total neoadjuvant therapy (TNT) in locally advanced rectal cancer (LARC).

Thomas George, Greg Yothers, Osama Rahma, et al.

Zugabe von Pembrolizumab zu TNT: Signifikante Verbesserung des 3-Jahres-OS

Diese mehrarmige, randomisierte, modulare klinische Phase-II-Studienplattform des NCTN verwendet die vollständige neoadjuvanter Therapie (TNT) mit parallelen experimentellen Armen (EAs) bei lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom (LARC). Die EAs sind nicht für den direkten Vergleich vorgesehen, sondern für die gleichzeitig randomisierten Patienten des Kontrollarms (CA). Der primäre Endpunkt (EP) und die verfügbaren sekundären EP (aus EA1 mit Veliparib [V], PARPi; und EA2 mit Pembrolizumab [P], Anti-PD-1) wurden bereits berichtet. Hier stellen die Autoren die Langzeitergebnisse aller eingeschlossenen Patienten vor (NCT02921256).

Studienanlage

  • Patienten im Stadium II/III mit MSS LARC wurden mit einem der folgenden Kriterien randomisiert:
    • distale Lokalisation [cT3-4 ≤5cm vom Analrand, ein beliebiges N];
    • sperrig [ein beliebiges cT4 oder Tumor innerhalb von 3mm der mesorektalen Faszie];
    • hohes Risiko für eine metastatische Erkrankung [cN2];
    • oder kein Kandidat für eine schließmuskelerhaltende Operation [SSS]) zu CA
  • zu CA (neoadjuvantes FOLFOX [x 4mo] → ChemoRT [Capecitabin mit 50. 4Gy] → Operation 8-12 Wochen später).
  • EA1 fügte V (400mg PO BID) und EA2 fügte P (200mg IV Q3 wks x 6 Dosen) jeweils gleichzeitig mit ChemoRT.

Baseline

  • Von 10/2016-2/2018 wurden 178 Patienten randomisiert (88 CA, 90 EA1).
  • Von 8/2018-5/2019 wurden 185 Patienten randomisiert (95 CA, 90 EA2).
  • Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 3,50 Jahre für den ersten Vergleich.
  • Die mediane Nachbeobachtung beträgt 3,15 Jahre für den zweiten Vergleich.

Behandlungsresultate (vgl. Tabelle Originalabstract) und Fazit: Bei längerem FU zeigte die Zugabe von V zu TNT laut den Studienautoren keine signifikanten Unterschiede im NAR-Score oder bei den 3-Jahres-Ergebnissen. Die Zugabe von P zu TNT ergab eine statistisch signifikante Verbesserung des 3-Jahres-OS, nicht jedoch des DFS.

 

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