Bild/Picture ®Thomas Ferber/Oncoletter

  • Oral Abstract Session - Plasma Cell Dyscrasia
  • Poster Discussion Session - Plasma Cell Dyscrasia
  • Oral Abstract Session - Leukemia, Myelodysplastic Syndromes, and Allotransplant
  • Poster Discussion Session - Leukemia, Myelodysplastic Syndromes, and Allotransplant
  • Oral Abstract Session - Lymphoma and Chronic Lymphocytic Leukemia
  • Poster Discussion Session - Lymphoma and Chronic Lymphocytic Leukemia

Oral Abstract Session - Plasma Cell Dyscrasia

Ixa-Dara ist in der gebrechlichen Altersgruppe eine praktikable Kombination mit einem günstigen Wirksamkeitsprofil

 

Abstract 8000:

Ixazomib and daratumumab without dexamethasone (I-Dara) in elderly frail RRMM patients: A multicenter phase 2 study (IFM 2018-02) of the Intergroupe Francophone du Myélome (IFM).

 

Presenter: Xavier Leleu

 

Das Ziel dieser Phase-2-Studie ist die Bewertung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ixazomib-Daratumumab (I-Dara) ohne Dexamethason bei älteren gebrechlichen Patienten mit rezidiviertem Myelom (RRMM) nach 1 oder 2 vorangegangenen Behandlungen mit einem Frailty-Score ≥ 2 gemäß IMWG-Score (NCT03757221).

Therapie:

  • Ixa-Dara-naive RRMM-Patienten erhielten orales Ixazomib (4 mg: Tage 1, 8, 15), IV Daratumumab (16 mg/kg; Tage 1, 8, 15, 22, Zyklen 1-2; Tage 1, 15, Zyklen 3). -6; Tage 1, Zyklen 7+) und i.v. Methylprednisolon vor Daratumumab (100 mg an Tag 1, 8, Zyklus 1 und dann 60 mg).

Zwischen 03/2018 und 09/2021 wurden 63 Patienten gescreent und 55 eingeschlossen:

  • Es gab Patienten mit einem (n = 36) oder zwei Rückfällenl (n = 19).
  • Dreiunddreißig Patienten (60 %) hatten zuvor Bortezomib,
  • 37 (67 %) hatten zuvor Lenalidomid (Len),
  • 20 (36 %) waren Len-refraktär.

Das Durchschnittsalter betrug 82 (72-93).

  • Alle Patienten mit Frailty-Score ≥2
  • 13 (24 %) mit Frailty-Score 3 oder 4.
  • Bei 41 Patienten war die ISS zum Zeitpunkt der Diagnose im Stadium I (n = 11), II (n = 18) oder III (n = 12).
  • Siebzehn (36 %) Patienten mit Hochrisiko(HR)-Zytogenetik, einschließlich t(4;14) (n = 8) oder del17p (n = 10).
  • mittlere Tx-Dauer bei 28 Patienten mit laufender Tx beim Datenschnitt 10 Monate [5-32].

Die mittlere Tx-Dauer bei 27 Patienten, die die Tx abbrachen, betrug 6 Monate [0-18]:

  • 18 mit fortschreitendre Erkrankung.
  • Neun Patienten starben während der Studie:
  • Daratumumab-bedingter Bronchospasmus (D1C1);
  • Ixazomib-bedingte Überdosierung (C2);
  • Sepsis (n = 4),
  • fortschreitende Erkrankung (n = 3).

Toxizität:

  • 27 Patienten mit UE ≥ Grad 3 (49 %),
  • häufigste Toxizitäten der Grade 3-4:
  • Thrombozytopenie (n = 9),
  • andere Zytopenien (n = 4),
  • Infektionen (n = 8),
  • Bluthochdruck (n = 3)
  • gastrointestinale Störungen (n = 3).
  • 14 von 28 waren SUE, darunter 5 Infektionen, 1 Bronchospasmus, 1 akute Ateminsuffizienz und 2 Ixazomib-Überdosierungen.

Therapieergebnisse:

  • Gesamtansprechrate, einschließlich minimaler Remission: 86 % mit einer ≥VGPR-Rate von 32 % in der gesamten Gruppe;
  • Len-refraktären Patienten mit ORR 82 % und ≥ VGPR 41 %,
  • HR-zytogenetischen Patienten mit ORR 85 % und ≥ VGPR 46 %,
  • medianern Follow-up 11,6 Monate - mediane PFS 16 Monate, medianes OS NR (76 % werden auf ein Jahr geschätzt).

Für die Studienautoren stellt Ixa-Dara in dieser gebrechlichen Altersgruppe eine praktikable Kombination mit einem günstigen Wirksamkeitsprofil dar. Dies gilt selbst bei Len-refraktären und HR-zytogenetischen Patienten. Weiterhin bleibt die frühe Toxizität in dieser Gruppe ein Problem, obwohl es mit Dara SC besser beherrschbar ist.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8000

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

MRD/risikoadaptierte erweiterte KRd-Behandlung nach ASZT möglicherr neuer Behandlungsstandard

 

Abstract 8001:

ATLAS: A phase 3 randomized trial of carfilzomib, lenalidomide, and dexamethasone versus lenalidomide alone after stem-cell transplant for multiple myeloma.

 

Presenter: Dominik Dytfeld

 

Die Autoren haben bereits gezeigt, dass eine verlängerte Post-ASCT-Behandlung mit Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd) nach KRd-Induktion die Tiefe und Dauer des Ansprechens verbesserte (Jasielec et al., Blood 2020), was auf einen Nutzen der Post-ASCT-KRd-Therapie hindeutet. Hier vergleichen sie diese Strategie direkt mit der Standarderhaltung von Lenalidomid (R).

Diese internationale offene randomisierte Phase-3-Studie rekrutierte neu diagnostizierte MM-Patienten. Sie erhielten eine Induktionstherapie für bis zu 12 Monate, gefolgt von einer einzelnen ASCT und dem Erreichen einer mindestens stabilen Erkrankung innerhalb von 100 Tagen danach:

  • Patienten wurden randomisiert entweder KRd oder R zu erhalten, stratifiziert nach Ansprechen nach der Transplantation (≥ VGPR vs. < VGPR) und zytogenetischem Risiko [Standardrisiko (SR) vs. hoch [HR: Vorhandensein von t(4;14), t(14; 16) oder del(17p)].
  • Zu KRd randomisierte Patienten erhielten Carfilzomib 36 mg/m2 an den Tagen (D) 1, 2, 8, 9, 15, 16 für 4 Zyklen (C), dann D1, 2, 15, 16, beginnend mit C5; R 25 mg D1-21 und Dexamethason 20 mg D1,8,15,22 in 28-tägigen Zyklen. n = 93
  • KRd-Patienten mit SR, die nach C6 die IMWG-definierte MRD-Negativität erreichten, deeskalierten die Therapie auf R allein nach C8 (KRd-> R); der Rest setzte KRd bis C36 fort, gefolgt von R allein bis zur Progression.
  • Patienten, die zu R randomisiert wurden, erhielten Lenalidomid 10 mg C1-3 und dann 15 mg täglich. n = 87

Merkmale in den KRd- und R-Armen waren für das mediane Alter (58 vs. 59 Jahre), > VGPR (88 % vs. 92 %) und HR (23 % vs. 21 %) ausgeglichen:

  • Nach 6 Zyklen MRD-Negativität: 47 % der Patienten im KRd-Arm und 29 % im R-Arm (p = 0,017).
  • 34 KRd-Patienten, die für eine Deeskalation in Frage kamen, wurden nach C8 auf R allein umgestellt und wurden im KRd-Arm pro Intention-to-treat analysiert.
  • Progression bei medianre Nachbeobachtungszeit 33,8 Monate: 23 Patienten (25 %) im KRd-Arm und 38 Patienten (44 %) im R-Arm,
  • geschätztes medianes PFS: 59,0 Monate für KRd vs. 41,4 Monate für R (Hazard Ratio 0,56, Logrank p = 0,026).
  • Beim Cutoff lebten 90 % der KRd- und 87 % der R-pts;

Toxizitäten:

  • keine Todesfälle behandlungsbeding,.
  • Toxizitäten aller Grade zwischen den Armen generell vergleichbar,
  • häufigsten Nebenwirkungen Grad 3+ und solche von besonderem Interesse:
  • Neutropenie (KRd 47 %; R 59 %),
  • Thrombozytopenie (KRd 13 %; R 7 %),
  • Infektionen (KRd 15 %; R 6 %),
  • kardiovaskuläre Toxizitäten (KRd 4 %, R 5 %)
  • sekundäre Malignome (KRd 2, R 2).

Dies ist laut den Studienautoren die erste randomisierte Phase-3-Studie, die ein überlegenes PFS mit verlängerter KRd-Therapie nach der Transplantation im Vergleich zur R-Erhaltung zeigt. Damit postulieren die Autoren die MRD/risikoadaptierte erweiterte KRd-Behandlung nach ASZT als neuen Behandlungsstandard (NCT02659293).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8001

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Dara-KRD als Induktion vor der ASCT ist sicher und ermöglicht ein tiefes Ansprechen

 

Abstract 8002:

Daratumumab carfilzomib lenalidomide and dexamethasone as induction therapy in high-risk, transplant-eligible patients with newly diagnosed myeloma: Results of the phase 2 study IFM 2018-04.

 

Presenter: Cyrille Touzeau

 

Die Phase-2-Studie 2018-04 der Intergroupe Francophone du Myelome (IFM) evaluiert eine intensive Strategie mit Dara-KRD-Induktion und -Konsolidierung plus Doppeltransplantation beim HR transplant eligible NDMM wobei HR MM durch das Vorhandensein von del17p, t(4;14) und/oder t(14;16) definiert war (n=50, zuvor unbehandelt) (NCT03606577).

Therapiestrategie:

  • Dara-KRD-Induktion (6 Zyklen),
  • autologe Stammzelltransplantation (ASCT),
  • Dara-KRD-Konsolidierung (4 Zyklen),
  • zweite ASCT,
  • Dara-Lenalidomid-Erhaltung,
  • 46 Patienten schlossen die Dara-KRD-Induktion ab.

Das Durchschnittsalter betrug 57 (Bereich 38–65).

ISS-Stadium 3 war bei 12 (24 %) Patienten vorhanden.

Basierend auf den Einschlusskriterien hatten alle Patienten eine zytogenetische HR, einschließlich:

  • 17p-Deletion (n = 20, 40 %),
  • t(4;14) (n = 26, 52 %)
  • t(14;16) (n = 10,20 %).

Toxizitäten und Behandlungsabbrüche:

  • 2 Patienten mit Behandlungsabbruch aufgrund eines schwerwiegenden unerwünschten Ereignisses (COVID-19-Infektion, n = 1; arzneimittelinduzierte Hepatitis, n = 1)
  • 2 Patienten mit Behandlungsabbruch aufgrund einer Krankheitsprogression.
  • Behandlungsbedingte Nebenwirkungen Grad 3-4 (> 5 % der Patienten):
  • Neutropenie (38 %),
  • Anämie (14 %),
  • Thrombozytopenie (8 %),
  • Infektion (6 %),
  • Niereninsuffizienz (6 %)
  • tiefe Venen Thrombose (6 %).
  • Bei zwei Patienten (6 %) kam es zu einem Versagen der Stammzellenentnahme.

Therapieergebnisse:

  • Gesamtansprechrate 96 %, davon 92 % > sehr gutes partielles Ansprechen,
  • Unter 37 (/46) auswertbaren Patienten nach der Induktion war die Negativitätsrate der minimalen Resterkrankung (NGS, 10-5) 62 %.

Dara-KRD als Induktion vor der ASCT ist gemäss den Studienautoren sicher und ermöglicht ein tiefes Ansprechen bei TE NDMM-Patienten mit zytogenetischem Profil mit hohem Risiko.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8002

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

CART-ddBCMA: 100 % ORR mit Raten von CR/sCR und ≥ VGPR von 67 % bzw. 88 % sowie ein dauerhaftes Ansprechen über 18 Monate hinaus

 

Abstract 8003:

Phase 1 study of CART-ddBCMA in relapsed or refractory multiple myeloma.

 

Presenter: Matthew J. Frigault

 

Ziel dieser ersten Studie multizentrischen, offene Dosiseskalationsstudie der Phase 1 für Patienten mit RRMM (n=25), die ≥ 3 vorherige Behandlungen erhalten haben oder dreifach refraktär sind, ist die Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von CART-ddBCMA, einer autologen Anti-BCMA-CAR-T-Zelltherapie.

Durchschnittsalter von 66 (Spanne: 44–76):

  • Median von 5 vorherigen Therapielinien (3–16),
  • 10 (40 %) mit extramedullärer Erkrankung (EMD),
  • mediane Nachbeobachtungszeit 9,8 (2–23,7) Monate,
  • 25 Patienten (19 DL1; 6 DL2) für die Sicherheit auswertbar,
  • 24 (18 DL1; 6 DL2) für die Wirksamkeitsanalyse auswertbar.

Toxizitäten:

  • Alle Patienten hatten CRS, aber nur 1 Patient (in DL2) hatte Grad 3 CRS.
  • Alle anderen CRS-Fälle waren Grad ≤ 2,
  • mit keinem Fall von Grad ≥ 3 CRS in DL1.
  • Vier Patienten hatten Erfahrung mit ICANS (2, Grad ≤2; 2, Grad 3), mit jeweils 1 Grad 3-Fall in DL1 (5 %) und DL2 (17 %).

Die Standardbehandlung führte ohne Folgeerscheinungen immer zur Auflösung von CRS/ICANS innerhalb 30 Tagen.

Therapieergebnisse:

  • ORR = 100 %, sCR/CR-Rate = 67 % und ≥VGPR-Rate = 88 %.
  • Konversion zu CR/sCR bei längerem Follow-up, in dieser Studie erst in Monat 9.
  • Bei Datenschnitt 5 Patienten in DL1 mit PR/VGPR < 9 Monate in Nachbeobachtung, wobei 4 (von 4 auswertbaren) bei ≥ 10-5 für MRD negativ waren. Insgesamt erreichten 17 von 20 (85 %) auswertbaren Patienten das beste MRD-Ansprechen von ≥ 10-5.
  • Bei Dosiseskalation (d. h. bei Patienten mit dem längsten Follow-up, n = 12) lag die ORR- und CR/sCR-Rate bei 100 % bzw. 75 %, trotz 58 % (7/12) EMD in dieser Gruppe.
  • Von den ersten 6 Patienten, die in DL1 behandelt wurden, setzen 4 (67 %) ihre laufende sCR über 18 Monate hinaus fort, darunter 3 mit EMD.
  • Mediane Dauer des Ansprechens, PFS und OS zum Zeitpunkt des Datenschnitts nicht auswertbar, da 19 von 24 auswertbaren Patienten (79 %) weiterhin ansprechen.

Die Verabreichung von CART-ddBCMA hat laut den Studienautoren bis heute klinische Aktivität gezeigt, einschließlich 100 % ORR mit Raten von CR/sCR und ≥ VGPR von 67 % bzw. 88 %. Es wurde ein dauerhaftes Ansprechen über 18 Monate hinaus beobachtet, auch bei Patienten mit EMD (NCT04155749).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8003

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

OriCAR-017: Sichere und beeindruckende Wirksamkeit beim RRMM

 

Abstract 8004:

Phase I open-label single arm study of GPRC5D CAR T-cells (OriCAR-017) in patients with relapsed/refractory multiple myeloma (POLARIS).

 

Presenter: He Huang

 

Das Hauptziel der vorliegenden Studie war die Bewertung der Sicherheit und Verträglichkeit von OriCAR-017 einer autologen GPRC5D-gerichteten CAR-T-Zelle der 2. Generation

Dabei zeigte OriCAR-017 eine sichere und beeindruckende Wirksamkeit beim RRMM. Die Mehrheit der UEs war vorübergehend und beherrschbar. 100 % ORR- und 100 % MRD-Negativrate sowie günstige Sicherheitsvorkehrungen sprechen laut den Studienautoren dafür, dass OriCAR-017 eine wettbewerbsfähige Therapie für RRMM ist. Darüber hinaus können Patienten, die nach einer BCMA-CAR-T-Therapie einen Rückfall erlitten haben, weiterhin von OriCAR-017 profitieren (NCT05016778).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8004

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

BCMA-CD19 dual FasT CAR-T GC012F liefert weiterhin tiefe und dauerhafte Reaktionen

 

Abstract 8005:

Updated results of a multicenter first-in-human study of BCMA/CD19 dual-targeting fast CAR-T GC012F for patients with relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM).

 

Presenter: Juan Du

 

GC012F ist ein B-Zellreifungs-Antigen (BCMA)/CD19-CAR-T mit dualem Targeting, das auf der neuartigen CAR-T-Plattform von FasT entwickelt und über Nacht hergestellt wird, um die Reaktionstiefe und Wirksamkeit zu verbessern.

Die Studienautoren präsentieren aktualisierte Daten mit GC012F, einem B-Zellreifungs-Antigen (BCMA)/CD19-CAR-T, für die Studie, deren Daten wurden am ASCO und EHA 2021 für anfänglich 19 Patienten präsentiert wurden (NCT04236011) & (NCT04182581). Vorliegend geht es um eine längerer Nachbeobachtung und um 9 zusätzliche behandelte Patienten (n = 28) in 3 verschiedenen Dosisstufen: 1 x 105/kg (DL1) n = 2, 2 x 105/kg (DL2) n = 10 und 3 x 105/kg (DL3) n = 16

Es wurden 28 stark vorbehandelte RRMM-Patienten (Alter 27–76) im Median von 5 früheren Linien (Bereich 2–9) in einer einarmigen, offenen, multizentrischen, Prüfer-initiierten Studie mit GC012F behandelt.:

  • 89,3 % (25/28) mit hohems Risiko (HR-mSMART),
  • 8 Patienten mit EM-Erkrankung,
  • 3 hatten nie eine CR erreicht, einschließlich nach einer Transplantation,
  • 1 Patient mit Plasmazellleukämie,
  • 24/28 Patienten gegenüber der letzten Therapie refraktär,
  • 3 Patienten primär refraktär.
  • 9/28 Patienten mit zuvor Anti-CD38,
  • 27/28 Patienten mit zuvor IMiDs,
  • 26/28 Patienten refraktär gegenüber PI,
  • 26/28 Patienten refraktär gegenüber IMiDs.

Bis zum 26. Januar 2022 wurden 28 Patienten – mediane Nachbeobachtungszeit (F/U) 6,3 Monate (1,8–29,9) – auf Ansprechen ausgewertet.

  • Gesamtansprechrate (ORR):
  • DL1 100 % (2/2)
  • DL 2 80 % (8/10)
  • DL 3 93,8 % (15/16) mit 27 Patienten MRD-negativ gemäß Durchflusszytometrie (Sensitivität 10–4 -10-6).
  • 100 % der MRD-auswertbaren Patienten (27/27) erreichten MRD-Negativität.
  • Einer von 28 Patienten konnte nicht beurteilt werden.
  • Am 28. Tag waren 21/24 auswertbare Patienten MRD-negativ (81,5 %),
  • 4/28 Patienten konnten aufgrund von COVID-19-Einschränkungen keine d28-MRD- F/U Bewertung erhalten, wurden jedoch zu einem späteren Zeitpunkt bewertet.
  • Das bisher beste Ansprechen ist MRD-sCR bei 21/28 Patienten (75,0 %) über alle Dosisstufen hinweg.
  • Einige Patienten mit noch kurzem F/U zeigen Reaktionen, die sich noch vertiefen.

Toxizitäten:

  • Das Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS) war meist niedriggradig:
  • Grad 0 n = 3 (10,7 %),
  • Grad 1-2 n = 23 (82,1 %),
  • Grad 3 n = 2 (7,1 %)
  • kein Grad 4/5 CRS
  • keine ICANs beobachtet (gemäss ASBMT-Kriterien).
  • mediane Dauer CRS 3 Tage (1–8 Tage).

PK-Ergebnisse zeigten keinen Unterschied zwischen den Dosisstufen DL1 bis DL3.

  • Insgesamt betrug die mediane Tmax von CAR-T 10 Tage (Bereich 8–14 Tage),
  • die mediane maximale Kopienzahl (Cmax) betrug 97.009 (16.011–374.346) Kopien/μg DNA mit einer langen Persistenzdauer von bis zu d793 (Datenschnitt).
  • Das geometrische Mittel der CAR-T-AUC0-28 für DL1, DL2 und DL3 betrug 468863, 631540 bzw. 581620 Kopien/μg DNA × Tag.

Die Therapie mit BCMA-CD19 dual FasT CAR-T GC012F liefert laut den Studienautoren weiterhin tiefe und dauerhafte Reaktionen mit einem günstigen Sicherheitsprofil bei zusätzlichen RRMM-Patienten über alle Dosisstufen hinweg. Dies wird durch eine sehr hohe MRD-Negativitätsrate belegt, einschließlich bei Patienten, die gegenüber Anti-CD38, PI und IMIDs refraktär sind.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8005

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

76 mg Elranatamab QW mit einem 2-Step-up-Grundierungsschema wird gut vertragen

 

Abstract 8006:

Initial safety results for MagnetisMM-3: A phase 2 trial of elranatamab, a B-cell maturation antigen (BCMA)-CD3 bispecific antibody, in patients (pts) with relapsed/refractory (R/R) multiple myeloma (MM).

 

Presenter: Alexander M. Lesokhin

 

MagnetisMM-3 ((NCT04649359) ist eine offene, multizentrische, nicht randomisierte Phase-2-Studie zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit der Monotherapie mit Elranatamab (PF-06863135) einem humanisierten bispezifischen Antikörper bei Patienten mit R/R MM.

Vorläufige Ergebnisse deuten laut den Autoren darauf hin, dass 76 mg Elranatamab QW mit einem 2-Step-up-Grundierungsschema gut vertragen wird, ohne dass G ≥ 3 CRS oder ICANS beobachtet wird.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8006

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Tiefe und dauerhafte Reaktionen mit Teclistamab bei Patienten mit hoch refraktärem MM

 

Abstract 8007:

Teclistamab, a B-cell maturation antigen (BCMA) x CD3 bispecific antibody, in patients with relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM): Updated efficacy and safety results from MajesTEC-1.

 

Presenter: Ajay K. Nooka

 

Die offene Multikohorten-Phase-1/2-Studie MajesTEC-1 untersucht die Sicherheit/Wirksamkeit von des bispezifischen BCMA × CD3-Antikörpers Teclistamab bei Patienten mit RRMM, die zuvor ≥3 Therapielinien (LOT) erhalten haben. Die Autoren präsentieren aktualisierte Ergebnisse von Patienten, die am RP2D behandelt wurden, einschließlich zusätzlicher Patienten und längerer Nachbeobachtung.

Aktuelle Daten mit 9 Monaten Follow-up bestätigen laut den Autoren die tiefen und dauerhaften Reaktionen, die mit Teclistamab bei Patienten mit hoch refraktärem MM beobachtet wurden, ohne neue Sicherheitssignale. Zusätzliche Daten mit längerem Follow-up, einschließlich Subgruppenanalysen und PFS, werden in der Session präsentiert (NCT04557098).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8007

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zuvor unveröffentlichte potenzielle Risikofaktoren für den Schweregrad und Tod von COVID-19 bei MM identifiziert

 

Abstract 8008:

Major risk factors associated with severe COVID-19 outcomes in patients with multiple myeloma: Report from the National COVID-19 Cohort Collaborative (N3C).

 

Presenter: Amit Kumar Mitra

 

In der vorliegenden Studie haben die Autoren mithilfe der N3C-Datenbank Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Schwere von COVID-19 und dem Tod bei MM-Patienten analysiert.

Multivariate logistische Regressionsanalysen zeigten eine höhere Risikoassoziation für

  • Lungenerkrankungen (OR 2,2; 95 % KI: 1,7–2,8),
  • Nierenerkrankungen (OR 1,8; 95 % KI: 1,4–2,4)
  • schwarze Rasse (p < 0,001).
  • Interessanterweise war der Raucherstatus signifikant mit einem geringeren Schweregrad assoziiert (OR 0,7; 95 % KI: 0,5-0,9).
  • protektiver Zusammenhang zwischen:
  • - Schweregrad von COVID-19 und Blut- oder Knochenmarktransplantation (KMT) (OR 0,52; 95 %-KI: 0,4–0,7),
  • - Daratumumab-Therapie (OR 0,64; 95 %-KI: 0,42–0,99) und COVID-19 Impfung (OR 0,28; 95 % KI: 0,18-0,44).
  • IMiDs waren mit einem erhöhten Risiko für den Schweregrad von COVID-19 verbunden (OR 2,1; 95 % KI: 1,6–2,7).
  • 2,3 % der N3C-Myelom-COVID-19+-Patienten starben innerhalb der ersten 10 Tage,
  • während 4,95 % innerhalb von 30 Tagen nach COVID-19-Krankenhausaufenthalt starben.
  • Insgesamt lag die Überlebenswahrscheinlichkeit über den Studienverlauf hinweg bei 90,5 %.

Das multivariate Cox-Proportional-Hazard-Modell zeigte ein schlechteres Überleben bei

  • CCI-Score ≥2 (HR 4,4; 95 % KI: 2,2–8,8),
  • Bluthochdruck (HR 1,6; 95 % KI: 1,02–2,4),
  • IMiD (HR 2,6; 95 % KI: 1,8–3,8),
  • Proteasom-Inhibitor- (HR 1,6; 95 % KI: 1,1–2,5).

Geringeres Sterberisiko:

  • Die COVID-19-Impfung (HR 0,195; 95 % KI: 0,09–0,45)
  • KMT (HR 0,65; 95 % KI: 0,4–0,995).

Die Autoren haben zuvor unveröffentlichte potenzielle Risikofaktoren für den Schweregrad und Tod von COVID-19 bei MM identifiziert sowie einige veröffentlichte Daten validiert.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8008

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Oral Abstract Session you need an ASCO Annual Meeting registration

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

POSTER SESSION

Plasma Cell Dyscrasia

https://meetings.asco.org/2022-asco-annual-meeting/14388?presentation=207918#207918

 

Poster Discussion Session - Plasma Cell Dyscrasia

Zugabe von DARA zu RVd-Induktion/-Konsolidierung und R-Erhaltung führt zu dauerhaften MRD-Negativitätsraten (10–5)

 

Abstract 8011:

Daratumumab (DARA) + lenalidomide, bortezomib, and dexamethasone (RVd) in transplant-eligible newly diagnosed multiple myeloma (NDMM): A post hoc analysis of sustained minimal residual disease (MRD) negativity from GRIFFIN.

 

Presenter: Cesar Rodriguez | Poster: 435

 

In der Phase-2-Studie GRIFFIN verbesserte DARA + RVd (D-RVd) die Rate des stringenten vollständigen Ansprechens (sCR) bis zum Ende der Konsolidierung für transplantationsgeeignete NDMM. Bei längerem Follow-up verbesserten D-RVd vs. RVd die MRD-Negativitätsraten in klinisch relevanten Untergruppen. Hier präsentieren die Autoren eine Post-hoc-Analyse der anhaltenden MRD-Negativität (medianes Follow-up, 38,6 Monate) in denselben Untergruppen und bei Patienten mit ≥CR.

Methoden:

Transplantationsgeeignete NDMM-Patienten wurden 1:1 auf 4 D-RVd/RVd-Induktionszyklen, ASCT, 2 D-RVd/RVd-Konsolidierungszyklen und 2 Jahre Erhaltungstherapie mit Lenalidomid (R) ± DARA randomisiert.

Therapieschema:

  • Zur Induktion/Konsolidierung (21-Tage-Zyklen) erhielten die Patienten
  • R (25 mg p.o. Tag (D) 1-14),
  • V (1,3 mg/m2 SC D1, 4, 8, 11)
  • d (40 mg p.o. wöchentlich)
  • ± DARA (16 mg/kg IV D1, 8, 15 der Zyklen 1–4 und D1 der Zyklen 5–6).
  • In der Erhaltungstherapie (28-Tage-Zyklen) erhielten die Patienten
  • R (10 mg p.o. D1-21; bei Verträglichkeit 15 mg in den Zyklen 10+)
  • ± DARA (16 mg/kg IV Q8W/Q4W oder 1800 mg SC gemäß Protokolländerungen).

Der primäre Endpunkt war die sCR-Rate bis zum Ende der Konsolidierung.

Die folgenden Merkmale waren bei randomisierten Patienten (D-RVd, n = 104; RVd, n = 103) ausgewogen:

  • hohes zytogenetisches Risiko (16; 14),
  • revidiertes hohes zytogenetisches Risiko (42; 37),
  • gain 1q (34; 28)
  • ISS-Stadium III (14; 14).

Therapieergebnisse:

Anhaltende MRD-Negativitätsraten bei 10–5 mit einer Dauer von ≥ 6 und ≥ 12 Monaten waren bei D-RVd höher als bei RVd in allen Untergruppen mit hohem Risiko (vgl. Tabelle im Abstract).

D-RVd war RVd überlegen in Bezug auf die Rate anhaltender MRD-Negativität, die ≥ 12 Monate andauerte, bei Patienten mit ≥ CR (53,7 % vs. 20,3 %) und sCR (59,1 % vs. 17,4 %; vgl. Tabelle im Abstract).

Unter allen Patienten mit anhaltender MRD-Negativität hatte nur 1 D-RVd-Patient anschließend eine Krankheitsprogression und 1 RVd-Patient starb.

Zusätzliche Daten zur MRD bei 10–6 und zum PFS werden in der Session präsentiert.

Die MRD-Daten in GRIFFIN zeigen laut den Studienautoren, dass die Zugabe von DARA zu RVd-Induktion/-Konsolidierung und R-Erhaltung zu dauerhaften MRD-Negativitätsraten (10–5) führt. Dies erfolgt bei Patienten mit transplantationsgeeignetem NDMM mit hohem zytogenetischem Risiko, ISS-Stadium III und solchen, die ≥CR oder sCR erreichen (NCT02874742).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8011

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Dara wKPd zeigt einige der höchsten Ansprechraten (95 %), die bisher bei rezidiviertem/refraktärem MM gemeldet wurden

 

Abstract 8012:

A phase II study of daratumumab with weekly carfilzomib, pomalidomide, and dexamethasone in relapsed and refractory multiple myeloma.

 

Presenter: Andrew J Yee | Poster: 436

 

Daratumumab (dara), Carfilzomib (K), Pomalidomid (P) und Dexamethason (d) gehören bei rezidiviertem multiplem Myelom (MM) mit Aktivität in 3-Wirkstoff-Kombinationen zum Standard: Dara Kd; dara Pd; und KPD. Bei rezidivierten/refraktären Erkrankungen geht der Weg weiter zu intensiveren und gut verträglichen Kombinationen, um tiefere und dauerhaftere Reaktionen zu erzielen. Vierfachtherapien werden jetzt zum neuen Standard bei neu diagnostiziertem MM. Die Autoren untersuchten eine 4-Arzneimittel-Therapie bei rezidivierender Erkrankung. Vorläufige Ergebnisse einer Phase-2-Studie mit Dara KPd mit einem zweimal wöchentlichen Dosierungsschema von K zeigten eine ORR von 86 % bei einem Median von einer Vorlinie (Jasielec et al., ASH 2020). Hier berichten die Autoren über eine laufende Phase-2-Studie (NCT04176718) mit bis zu 43 Patienten von dara mit wöchentlicher KPd (dara wKPd) beim rezidiviertem/refraktärem MM zwecks Verbesserung der Zugänglichkeit zu diesem Regime.

Aufgenommen wurden Patienten, die mindestens eine vorherige Therapie erhalten haben, etwa sowohl Lenalidomid als auch ein Proteasom-Inhibitor. Eine vorherige Therapie mit Dara, K oder P war zulässig, mit Ausnahme von K und P, die zusammen als letzte Therapielinie verabreicht wurden.

Therapieschema:

  • Dara wKPd wurde nach einem 28-tägigen Schema verabreicht, Dara gemäß dem Dara-Pd-Zeitplan.
  • Eine erste Kohorte erhielt Dara 16 mg/kg iv (wobei die erste Dosis auf zwei Tage aufgeteilt wurde);
  • die Studie wurde auf Dara 1800 mg sc geändert.
  • K 56 mg/m2 iv wurde wöchentlich an den Tagen 1, 8, 15 verabreicht;
  • für C1D1 betrug die Dosis 20 mg/m2.
  • P 4 mg wurde an den Tagen 1–21 po gegeben.
  • Dex 40 mg wurde wöchentlich verabreicht, Dosis aufgeteilt auf zwei Tage.
  • Die Behandlung erfolgte bis zur Progression oder inakzeptabler Toxizität.

Zum Zeitpunkt des Datenschnitts waren 24 Patienten eingeschrieben;

medianes Alter 65 (Bereich 42–73),

mediane Anzahl vorheriger Therapien 2 (Bereich 1–3).

Alle Patienten waren gegenüber ihrer letzten Therapielinie refraktär und hatten zuvor Lenalidomid und Bortezomib erhalten. Weitere Vortherapien waren:

  • Pomalidomid (54 %),
  • Carfilzomib (13 %),
  • Ixazomib (46 %),
  • Cyclophosphamid (4 %),
  • Auto-SCT (29 %).

Hochrisiko-FISH war vorhanden (von 24 Patienten):

  • del 17p (13 %);
  • t(14;16) (8%);
  • gain von 1q (46%).

Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 8,4 Monate.

2 Patienten brachen die Studie aufgrund einer Neutropenie ab, was zu einer Verzögerung der Behandlung führte.

Hämatologische Nebenwirkungen Grad 3-4:

  • Neutropenie (46 %)
  • Thrombozytopenie (25 %).
  • Es gab 1 Episode von febriler Neutropenie.

Häufige nicht hämatologische UEs (alle; Grad 3–4):

  • Müdigkeit (42 %; 0 %);
  • Dyspnoe (38 %; 4 %);
  • Anstieg von ALT/AST (29 %; 8 %);
  • Schlaflosigkeit (21 %; 0 %);
  • Neuropathie (17 %; 0 %).

Therapieergebnisse:

  • 22 Patienten für das Ansprechen auswertbar, Gesamtansprechrate: 95 % (PR 23 %, VPGR 68 %, CR 5 %).
  • medianes PFS nach 12 Monaten: 86,2 % (95 % KI, 70 %–100 %).

Die Autoren zeigen, dass Dara wKPd einige der höchsten Ansprechraten (95 %), die bisher bei rezidiviertem/refraktärem MM gemeldet wurden, zeigt. Als Ursache vermuten sie die Aufnahme von 4 Wirkstoffen in 1 Therapie und dass diese Behandlung auf der Wirksamkeit von dara-basierten Triplett-Therapien aufbaut. Hinzu kommt die handhabbare Toxizität und Bequemlichkeit der wöchentlichen Gabe von Carfilzomib.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8012

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Serielle Ausrichtung von BCMA mit Teclistamab nach ADC oder CAR-T tx deuten auf eine vielversprechende ORR hin

 

Abstract 8013:

Efficacy and safety of teclistamab (tec), a B-cell maturation antigen (BCMA) x CD3 bispecific antibody, in patients (pts) with relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM) after exposure to other BCMA-targeted agents.

 

Presenter: Cyrille Touzeau | Poster: 437

 

MajesTEC-1 ist eine offene Multikohorten-Phase-1/2-Studie mit Teclistamab (tec) (JNJ-64007957), einem bispezifischer BCMA x CD3-Antikörper, bei Patienten mit RRMM, die zuvor ≥3 vorherige Therapielinien (LOT) erhalten haben. Die Ergebnisse einer gepoolten Analyse der Phase-1- und Phase-2-Kohorte A (mediane Nachbeobachtungszeit 7,8 Monate) zeigten laut den Studienautoren eine Gesamtansprechrate (ORR) von 62,0 % bei Patienten ohne vorherige Anti-BCMA-Behandlung (tx). Sie präsentieren erste Ergebnisse aus Kohorte C (n=38), in der die Patienten zuvor einem Anti-BCMA-Tx ausgesetzt waren.

  • 32 (84 %) Patienten waren refraktär gegenüber der letzten Charge;
  • 25 (66 %) waren gegenüber einer Anti-BCMA-Tx refraktär.
  • Von 25 Patienten, die auf Wirksamkeit untersucht wurden, hatten 16 (64 %) eine vorherige ADC,
  • 11 (44 %) eine vorherige CAR-T (2 Patienten erhielten beides).

Therapieresultate:

  • mediane Nachbeobachtungszeit: 6,9 Monate (Bereich 0,7–8,7),
  • ORR 40 % (95 %-KI 21–61).
  • 5 Patienten (20 %) mit vollständigem Ansprechen oder besser,
  • ORR (95 % KI): 38 % (15–65) bei ADC-exponierten Patienten,
  • 45 % (17–77) bei CAR-T-exponierten Patienten.
  • Die meisten Reaktionen erfolgten schnell; 7/25 Patienten hatten Reaktionen, die sich mit der Zeit vertieften.
  • mediane Zeit bis zum ersten und besten Ansprechen: 1,2 Monate (0,2–4,9) bzw. 2,1 Monate (1,1–5,7).
  • mediane Dauer des Ansprechens: nicht erreicht.

Das Sicherheitsprofil war vergleichbar mit bei BMCA-tx-naiven Patienten beobachteteten, ohne neue Sicherheitsbedenken:

  • 16 Patienten (42 %; Grad 3/4 26 %) hatten Infektionen.
  • Die häufigsten UE (n = 38) waren CRS (63 %; alle Grade 1/2,
  • mediane Zeit bis zum CRS-Beginn: 3 Tage [2–6],
  • Dauer des CRS: 2 Tage (1–4),
  • Neutropenie (55 %; Grad 3/4 50 %),
  • Thrombozytopenie (42 %; Grad 3/4 29 %),
  • Anämie (39 %; Grad 3/4 29 %)
  • Lymphopenie (40 %; Grad 3/4 37 %).
  • Ein Patient hatte ICANS Grad 3, die mit unterstützender Behandlung abheilten;
  • Keine Patienten entwickelten Anti-Tec-Abs.

Die Baseline-BCMA-Expression war vergleichbar mit der, die bei BCMA-tx-naiven Patienten beobachtet wurde. Aktualisierte Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten werden für 40 Patienten in der Session vorgelegt.

Erste Ergebnisse der seriellen Ausrichtung von BCMA mit Teclistamab nach ADC oder CAR-T tx deuten laut den Autoren auf eine vielversprechende ORR hin. Die Reaktionen treten früh auf und vertiefen sich mit der Zeit. Bei Patienten, die zuvor mit Anti-BCMA-tx behandelt wurden, wurde ein gut verträgliches Sicherheitsprofil beobachtet (NCT04557098).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8013

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Elranatamab: Dauerhaftes klinisches und molekulares Ansprechen bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem MM

 

Abstract 8014:

Elranatamab, a BCMA-targeted T-cell redirecting immunotherapy, for patients with relapsed or refractory multiple myeloma: Updated results from MagnetisMM-1.

 

Presenter: Andrzej J. Jakubowiak | Poster: 438

 

Elranatamab (PF-06863135) ist ein bispezifisches Molekül, das die T-Zell-vermittelte Immunantwort gegen das Multiple Myelom (MM) aktiviert und umlenkt. MagnetisMM-1 (NCT03269136), die laufende Phase-1-First-in-Human-Studie für Elranatamab, wurde für die Charakterisierung der Sicherheit, Pharmakokinetik (PK), Pharmakodynamik und Wirksamkeit für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem MM entwickelt. Elranatamab zeigt laut den Autoren ein überschaubares Sicherheitsprofil und erzielt ein dauerhaftes klinisches und molekulares Ansprechen bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem MM: 31 % der Patienten erreichten ein vollständiges Ansprechen oder besser und die Gesamtansprechrate betrug 64 % (95 % KI 50–75 %). Bei Respondern (n = 35) wurde die mediane Ansprechdauer noch nicht erreicht, aber die Wahrscheinlichkeit, nach 6 Monaten ereignisfrei zu sein, betrug 91 % (95 % KI 73–97 %).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8014

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Talquetamab eine neuartige First-in-Class-Therapie mit vielversprechender Wirksamkeit in einer stark vorbehandelten RRMM-PT-Population

 

Abstract 8015:

Efficacy and safety of talquetamab, a G protein-coupled receptor family C group 5 member D x CD3 bispecific antibody, in patients with relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM): Updated results from MonumenTAL-1.

 

Presenter: Monique C. Minnema | Poster: 439

 

Talquetamab (JNJ-64407564) ist ein erster bispezifischer IgG4-Antikörper seiner Klasse, der sowohl an GPRC5D- als auch an CD3-Rezeptoren bindet und die T-Zell-aktivierte Lyse von GPRC5D+-MM-Zellen vermittelt. Hier berichten die Autoren über aktualisierte Ergebnisse mit zusätzlichen Patienten und längerem Follow-up von MonumenTAL-1, einer Phase-1-Studie mit Talquetamab bei RRMM (NCT03399799).

Die Daten der Autoren zeigen, dass beide RP2Ds von Talquetamab vergleichbare Sicherheits-, Wirksamkeits- und pharmakokinetische Profile aufweisen. Sie bestätigen, dass Talquetamab eine neuartige First-in-Class-Therapie mit vielversprechender Wirksamkeit in einer stark vorbehandelten RRMM-PT-Population ist.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8015

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Teclistamab mit Potenzial als hochwirksame TX-Option für Patienten mit TCE-RRMM, die ≥3 Therapielinien ausgesetzt waren

 

Abstract 8016:

Comparative efficacy of teclistamab (tec) versus current treatments (tx) in real-world clinical practice in the prospective LocoMMotion study in patients (pts) with triple-class exposed (TCE) relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM).

 

Presenter: Niels W.C.J. van de Donk | Poster: 440

 

Die Autoren haben die vergleichende Wirksamkeit von Teclistamab vs. Therapien, die derzeit in der klinischen Praxis (RWCP) verwendet werden, bewertet. Dabei haben sie einen externen realen Kontrollarm aus LocoMMotion (NCT04035226), einer prospektiven Studie zur Wirksamkeit von RWCP und Sicherheit bei Patienten mit TCE RRMM, die ≥3 LOT erhielten.

Teclistamab zeigte bei fast allen Endpunkten eine signifikant verbesserte Wirksamkeit gegenüber RWCP: Dies unterstreicht sein Potenzial als hochwirksame TX-Option für Patienten mit TCE-RRMM, die ≥3 Therapielinien ausgesetzt waren.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8016

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Belamaf + LenDex hat bei Patienten mit RRMM eine ermutigende klinische Aktivität

 

Abstract 8017:

Safety and clinical activity of belantamab mafodotin with lenalidomide plus dexamethasone in patients with relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM): DREAMM-6 arm-A interim analysis.

 

Presenter: HANG QUACH | Poster: 441

 

Präklinische Daten zeigen Synergien zwischen dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Belantamab Mafodotin (Belamaf) und Lenalidomid (Len), was auf einen zusätzlichen Nutzen bei Kombination mit Standardbehandlungen wie Len + Dexamethason (Dex) hindeutet. Im Arm - A von DREAMM-6 (NCT03544281) einer laufenden, zweiteiligen, zweiarmigen, offenen Studie evaluiert Belamaf in Kombination mit LenDex bei Patienten mit RMMM, die zuvor mit ≥1 Therapielinie (LOT) behandelt wurden.

Therapieschema:

  • 4 Belamaf-Dosen/Schemata (1,9 mg/kg Q8W oder Q4W; 2,5 mg/kg Q4W oder Q4W SPLIT-Dosis [50 % an den Tagen (D)1, 8] IV) in Kombination mit Len (20 mg p.o. D1–21) und Dex (20 mg PO/IV D1, 8, 15, 22).

Zwischenanalyse:

  • 45 Patienten ≥ 1 Dosis (12 mit 1,9 mg/kg Q8W;
  • 4 mit 1,9 mg/kg Q4W;
  • 16 mit 2,5 mg/kg Q4W;
  • 13 mit 2,5 mg). /kg Q4W SPLIT).
  • Durchschnittsalter 68 Jahre (Bereich: 36–80).
  • 13 Patienten (29 %) mit Hochrisiko-Zytogenetik
  • 6 (13 %) mit extramedullärer Erkrankung.
  • mediane vorherige LOT: 3 (Bereich: 1–11)
  • 26 (58 %) mit vorherige Lenalidomid.

Die mediane Nachbeobachtungsdauer und die ORR variierten zwischen den Kohorten (vgl. Tabelle im Abstract):

  • mediane Ansprechdauer nur in der Kohorte mit 1,9 mg/kg Q4W erreicht (11,1 Monate [95 % KI: 3,7–nicht erreicht [NR]).
  • Zum Zeitpunkt der Datenkürzung wurde das mediane PFS in den Kohorten mit 1,9 mg/kg Q8W oder 2,5 mg/kg Q4W nicht erreicht.

Verträglichkeit:

Gr ≥3 TRAEs traten bei 42–85 % auf.

Gr ≥3 Keratopathie trat bei keinem Patienten unter 1,9 mg/kg Q8W,

  • 1 Patient (25 %) unter 1,9 mg/kg Q4W,
  • 8 Patienten (50 %) unter 2,5 mg/kg Q4W
  • 6 Patienten (46 %) unter 2,5 auf mg/kg Q4W SPLIT-Kohorten.

Belamaf + LenDex hattefür die Studienautoren ein tolerierbares Sicherheitsprofil, und es gab keine neuen Sicherheitssignale. Diese Kombination hat bei Patienten mit RRMM eine ermutigende klinische Aktivität (NCT03544281).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8017

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Belamaf + Pembro zeigt eine günstige ORR im Vergleich zu Belamaf als Monotherapie bei stark vorbehandeltem RRMM

 

Abstract 8018:

Safety and clinical activity of belantamab mafodotin with pembrolizumab in patients with relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM): DREAMM-4 Study.

 

Presenter: Attaya Suvannasankha | Poster: 442

 

Belantamab Mafodotin (Belamaf; BLENREP), ein B-Zellreifungs-Antigen (BCMA)-gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das für erwachsene Patienten mit RRMM zugelassen ist, hat einen multimodalen Mechanismus, der Myelomzellen über direkte Zytotoxizität und eine systemische Anti-Tumor-Immunantwort eliminiert, was durch einen Immun-Checkpoint-Inhibitor ergänzt werden kann. DREAMM-4 - einarmige, offene Phase-I/II-Studie -(NCT03848845) bewertete die Sicherheit und klinische Aktivität von Belamaf mit Pembrolizumab (Pembro) bei RRMM nach ≥3 Therapielinien (LOT, einschließlich monoklonaler Anti-CD38-Antikörper, Proteasom-Inhibitor und Immunmodulator). In Teil 1 war die Dosis von Belamaf 2,5 mg/kg mit Pembro 200 mg, beide IV alle 3 Wochen bis zu 35 Zyklen, und für die Erweiterung in Teil 2.

Die primäre Analyse umfasste 34 Patienten (6 in Teil 1 und 28 in Teil 2):

  • In beiden Teilen war der mediane vorherige LOT 5 (Bereich 3–13);
  • 10 Patienten (29 %) hatten Hochrisiko-Zytogenetik und 9 (26 %) hatten eine extramedulläre Erkrankung.

Therapieergebnisse:

  • ORR: 47 %, wobei die meisten Antworten (10/16 Patienten) ≥ sehr gute PR (VGPR, vgl. Tabelle im Abstract) waren.
  • mediane Nachbeobachtungszeit: 14,7 Monate;
  • mediane (95 % KI) DoR: 8,0 (2,1–nicht erreicht) Monate;
  • medianse PFS: 3,4 (1,4–5,6) Monate.

Verträglichkeit:

  • Die meisten Patienten mit ≥ 1 UE (jeder Grad [Gr]: 97 %; Gr ≥ 3: 74 %)
  • behandlungsbedingte UE (TRAE, alle Gr: 97 %; Gr ≥ 3: 65 %).
  • häufigste (≥ 35 %) UEs: Keratopathie (alle Gr: 76 %; Gr ≥ 3: 38 %), verschwommenes Sehen (jede Gr: 38 %; Gr ≥ 3: 0 %)
  • Thrombozytopenie (jede Gr: 35 % Gr ≥ 3: 29 %).
  • UE führten zu Dosisverzögerungen (65 %) und Dosisreduktionen (32 %), aber nicht zum Absetzen.
  • Neun Patienten mit schwerwiegendem AE (SAE);
  • 4 Patienten mit ≥ 1 SUE im Zusammenhang mit der Studienbehandlung.
  • Zwei Patienten mit immunvermittelter AE von Gr 1 (Gicht und autoimmune Hypothyreose).

Vorläufige PK- und lösliche BCMA-Daten stimmten mit einer Belamaf-Einzelwirkstofftherapie überein.

Die Autoren schliessen, dass Belamaf + Pembro eine günstige ORR im Vergleich zu Belamaf als Monotherapie bei stark vorbehandeltem RRMM ohne neuen TRAEs demonstrierte. AE-Häufigkeit und -Schwere waren vergleichbar mit der Monotherapie mit Belamaf.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8018

 

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Niedrig dosiertes Belamaf + Nirogacestat: Ermutigende klinische Aktivität und handhabbares Sicherheitsprofil beim RRMM

 

Abstract 8019:

Synergistic effects of low-dose belantamab mafodotin in combination with a gamma-secretase inhibitor (nirogacestat) in patients with relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM): DREAMM-5 study.

 

Presenter: Sagar Lonial | Poster: 443

 

Die Phase-I/II-Plattformstudie DREAMM-5 (NCT04126200) prüft Belantamab Mafodotin (Belamaf; BLENREP), ein BCMA-gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, in Kombination mit Nirogacestat, einem Gamma-Sekretase-Hemmer, ob die Kombination zu einer ähnlichen Wirksamkeit führen kann und ein verbessertes okulares Sicherheitsprofil im Vergleich zum derzeit zugelassenen Belamaf-Schema (Einzeldosis 2,5 mg/kg alle 3 Wochen) bei Patienten mit RRMM, das eine Gesamtansprechrate (ORR) von 31 % und eine Gr3/4-Keratopathie von 44,5 % aufwies.

Vorläufige Ergebnisse von 10 Patienten in der DE-Kohorte mit niedrig dosiertem Belamaf + Nirogacestat werden in dieser Zusammenfassung vorgestellt.

  • Patienten erhielten im Median 7 Zyklen (1–26).
  • ORR: 60 % (n=6/10) und 20 % (n=2) mit sehr guter partieller Remission (vgl. Tabelle im Abstract).

Zu den wichtigsten auftretenden unerwünschten Ereignissen (AEs) gehörten:

  • okulare Ereignisse (n = 7 [70 %]; ≥ Grad [Gr] 3, n = 2 [20 %], von denen eine Gr 3-Keratopathie bei 1 Patient [10 %]),
  • Durchfall (n=7 [70 %]; Gr. 3, n=1 [10 %])
  • Hypophosphatämie (n=7 [70 %]; Gr. 3, n=1, [10 %]).
  • 2 UE vom Grad 5, keines mit der Studienbehandlung zusammenhängend.
  • Kein dauerhafter Studinabbruche aufgrund von behandlungsbedingten UE.

Unter niedrig dosiertem Belamaf (0,95 mg/kg alle 3 Wochen) + Nirogacestat (100 mg zweimal täglich kontinuierlich) wird von den Studienautoren bei Patienten mit RRMM eine ermutigende klinische Aktivität und ein handhabbares Sicherheitsprofil berichtet. Aktualisierte Ergebnisse werden am Kongress bekannt gegeben (NCT04126200).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8019

 

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Cilta-Cel führt zu einem sich vertiefenden und dauerhaften Ansprechen beim RRMM

 

Abstract 8020:

Biological correlative analyses and updated clinical data of ciltacabtagene autoleucel (cilta-cel), a BCMA-directed CAR-T cell therapy, in lenalidomide (len)-refractory patients (pts) with progressive multiple myeloma (MM) after 1–3 prior lines of therapy (LOT): CARTITUDE-2, cohort A.

 

Presenter: Hermann Einsele | Poster: 444

 

Kohorte A der Multikohorten-Phase-2-Studie CARTITUDE-2 (NCT04133636) bewertet die Sicherheit und Wirksamkeit von Cilta-cel bei Patienten mit MM. Die Patienten hatten ein progressives MM nach 1-3 vorangegangenen LOTs, einschließlich eines PI und IMiD. Sie waren zudem refraktär auf Lenalidomid und hatten keine vorherige Exposition gegenüber BCMA-zielgerichteten Wirkstoffen. Die Autoren präsentieren aktualisierte Ergebnisse.

Nach der Lymphodepletion wurde eine einzelne Cilta-Cel-Infusion (Zieldosis 0,75 × 106 CAR+ lebensfähige T-Zellen/kg) verabreicht.

Zu Jahresbeginn 2022 (mediane Nachbeobachtungszeit [MFU] 17,1 Monate [Bereich 3,3–23,1]) erhielten 20 Patienten (65 % männlich; Durchschnittsalter 60 Jahre [Bereich 38–75]) Cilta-cel:

  • Median 2 Vorbehandlungen (Bereich 1–3)
  • Median von 3,5 Jahren (Bereich 0,7–8,0) mit der MM-Diagnose konfrontiert,
  • 95 % waren refraktär gegenüber der letzten LOT
  • 40 % waren dreifach refraktär.

Therapieergebnisse:

  • ORR: 95 %,
  • 90 % erreichten eine CR oder besser,
  • 95 % mit ≥ VGPR.
  • mediane Zeit bis zum ersten und besten Ansprechen: 1,0 Monate (Bereich 0,7–3,3) bzw. 2,6 Monate (Bereich 0,9–13,6).
  • 16 Patienten waren MRD-auswertbar, alle erreichten MRD-Negativität bei 10-5.
  • mediane DOR: nicht erreicht,
  • 12-monatige ereignisfreie Rate: 79 %.
  • 12-Monats-PFS-Rate: 75 %.

Verträglichkeit:

  • mediane Zeit bis zum Einsetzen des CRS: 7 Tage (Bereich 5–9)
  • CRS bei 95 % der Patienten (gr 3/4: 10 %), mediane Dauer: 3 Tage (Bereich 2–12).
  • Neurotoxizität: 30 % der Patienten (5 g 1/2; 1 g 3/4).
  • 3 Patienten (15 %) mit ICANS (alle gr 1/2);
  • 1 Patient mit Gr. 2 Gesichtslähmung.
  • keine MNTs.
  • 1 Todesfall aufgrund von COVID-19 (vom Prüfarzt als tx-bedingt eingestuft),
  • 2 aufgrund fortschreitender Krankheit
  • 1 aufgrund von Sepsis (nicht im Zusammenhang mit tx).

Vorläufige PK-Analysen zeigen, dass die maximale Expansion von CAR-T-Zellen bei 10,5 Tagen (Bereich 8,7–42,9) auftrat und die mediane Persistenz bei 153,5 Tagen (Bereich 57,1–336,8) lag.

Bei einer längeren MFU von 17,1 Monaten führte eine einzelne Cilta-Cel-Infusion gemäss den Studienautoren zu einem sich vertiefenden und dauerhaften Ansprechen bei Patienten mit MM.

Aktualisierte und eingehende PK-, Zytokin- und CAR-T-Untergruppenanalysen und klinische Korrelationen werden in der Session vorgestellt. Diese Patientenpopulation wird in der CARTITUDE-4-Studie (NCT04181827), deren Rekrutierung abgeschlossen ist, weiter evaluiert.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8020

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Multivariates maschinelles Lernen kann zu besseren Ergebnissen mit einer CAR-T-Zelltherapie führen

 

Abstract 8021:

Correlative analysis to define patient profiles associated with manufacturing and clinical endpoints in relapsed/refractory multiple myeloma (RRMM) patients treated with idecabtagene vicleucel (ide-cel; bb2121), an anti-BCMA CAR T cell therapy.

 

Presenter: Julie Rytlewski | Poster: 445

 

Die autologe Anti-BCMA-CAR-T-Zelltherapie ide-cel führte beim RRMM zu einem tiefen und dauerhaften Ansprechen (Munshi, N Engl J Med 2021). Bereits zuvor wurde die Korrelation zwischen Patientenmerkmalen und klinischen Ergebnissen der CD19-CAR-T-Zelltherapie beschrieben (Finney, J Clin Invest 2019; Fraietta, Nat Med 2018). Die Studienautoren wollten Patientenprofile definieren, die mit Herstellungs- und klinischen Endpunkten beim RRMM korrelieren, die in klinischen Studien mit ide-cel behandelt wurden. Dabei nutzten sie ein  nicht überwachtes Clustering und multivariates maschinelles Lernen über mehrere Schlüsselvariablendomänen hinweg.

Klinische und Herstellungsdaten wurden für 164 mit ide-cel in KarMMa (NCT03361748) und KarMMa-2 Kohorte 1 (NCT03601078) behandelte Patienten harmonisiert.

Es wurden 4 Patientencluster identifiziert, die 10 %, 57 %, 15 % bzw. 18 % der insgesamt 164 Patienten repräsentierten.

Cluster 4 war am günstigsten und zeichnete sich aus durch:

  • höhere Häufigkeit von T-Zellen in PBMCs;
  • erhöhte T-Zellengröße während der Herstellung;
  • höhere DP T-Zelltransduktion, Potenz und Vektorkopienzahl;
  • 3-fach höhere CAR-T-Zellausbeute im Vergleich zum ungünstigsten Cluster 1.

Cluster 2 umfasste die meisten Patienten:

  • Er war mit mittleren Herstellungsendpunkten verbunden.

Patienten in Cluster 4 hatten eine höhere vollständige Ansprechrate, ein längeres progressionsfreies Überleben und waren unter anderem durch eine geringere Tumorlast, eine höhere absolute Lymphozytenzahl (ALC) und eine längere Auswaschphase nach Alkylatorbehandlung definiert (vgl. Tabelle im Abstract).

Diese Ergebnisse unter Verwendung zugänglicher Labor- oder Anamnesedaten, die mit Längsschnittergebnissen korrelieren können Patienten informieren, die wahrscheinlich bessere Ergebnisse mit einer CAR-T-Zelltherapie erzielen werden (NCT03361748).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.8021

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Poster Discussion Session you need an ASCO Annual Meeting registration

Oral Abstract Session - Leukemia, Myelodysplastic Syndromes, and Allotransplant

Risiko für AAT war bei Patienten über 10 Jahren und bei Patienten mit Adipositas erhöht

 

Abstract 7000:

Effects of age, obesity, and body surface area on asparaginase-associated toxicities during acute lymphoblastic leukemia induction therapy: A report from the Children’s Oncology Group.

 

Presenter: Etan Orgel

 

Die Studienautoren untersuchten Daten zur Induktionstoxizität von Patienten im Alter von 1 bis 30 Jahren, die an den Erstlinienstudien der Children’s Oncology Group (COG) für Hochrisiko-B-ALL (AALL0232, 2004–2011) und T-ALL (AALL0434, 2007–2014) teilnahmen. Während der Induktion erhielten die Patienten Pegaspargase (2.500 IE/m2 ohne vorgeschriebene Dosisbegrenzung) plus Daunorubicin, Vincristin und Prednison oder Dexamethason. AAT waren definiert als CTCAE v4-Hyperbilirubinämie (Grad ≥ 3), erhöhte Alaninaminotransferase (ALT) (Grad ≥ 4), Thrombose (beliebig) oder Pankreatitis (beliebig, einschließlich Konsolidierungsphase).

Von den 4.925 Patienten waren 25 % ≥ 15 Jahre alt, 39 % hatten eine BSA > 1,5 m2 und 18 % waren fettleibig.

  • Multivariable logistische Analysen, einschließlich BMI und BSA, ergaben zusammen ein erhöhtes Risiko für jede AAT in Altersgruppen ≥ 10 Jahre (10-15 Jahre, Odds Ratio (OR) 2,0, 15-20 Jahre OR 2,2, ≥ 21 OR 3,3, p = 0,002).
  • Nur Patienten mit sowohl Adipositas als auch hoher BSA (> 1,5 m2) waren einem zusätzlichen Risiko ausgesetzt (OR 3,3, p < 0,0001).
  • Ähnlich waren die Risiken für Hyperbilirubinämie, ALT-Erhöhungen und Thrombose bei Patienten mit sowohl hoher BSA als auch Adipositas erhöht (OR 3,5, 95 % Konfidenzintervall [KI] 2,2–5,7), OR 3,3, 95 % KI 1,7–6,6 und OR 3,1 95 % KI 1,5-6,5), jedoch nicht bei Patienten mit hoher BSA ohne Adipositas.
  • Das Risiko einer Hyperbilirubinämie war mit zunehmender Adipositas größer (p < 0,0001) und war auch in allen Altersgruppen ≥ 10 Jahre höher (OR 6,3–7,9, p < 0,0001).
  • Das Alter war nicht mit Thrombose oder ALT-Erhöhung assoziiert;
  • Das Risiko für eine Pankreatitis war mit der hispanischen Ethnizität verbunden, aber nicht mit Alter, BMI oder BSA.
  • AAT waren nicht mit einer MRD der gepoolten Studie von ≥ 0,01 % assoziiert.

Das Risiko für AAT war gemäss den Auswertungen bei Patienten über 10 Jahren und bei Patienten mit Adipositas erhöht, aber nicht nur mit hoher BSA. Bei Kindern und AYAs mit hoher BSA ohne Adipositas ist möglicherweise keine Dosisbegrenzung erforderlich. (NCT00075725, NCT00408005).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7000

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Positives Nutzen-Risiko-Profil des IM JZP458-Dosierungsschemas

 

Abstract 7001:

Efficacy and safety of intramuscular (IM) recombinant Erwinia asparaginase in acute lymphoblastic leukemia (ALL) or lymphoblastic lymphoma (LBL): The Children’s Oncology Group (COG) AALL1931 study.

 

Presenter: Luke Devon Maese

 

JZP458 ist eine rekombinante, von Erwinia abgeleitete L-Asparaginase (ASNase) aus einer Expressionsplattform von Pseudomonas fluorescens, die für Patienten mit ALL/LBL die eine Überempfindlichkeit gegen eine von E. coli abgeleitete ASNase entwickelt haben, entwickelt wurde. In der vorliegenden Studie berichten die Autoren über die Wirksamkeit und Sicherheit von IM JZP458 aus COG AALL1931, einer offenen, multizentrischen, pharmakokinetischen (PK) Phase-2/3-Studie.

Jede verbleibende Dosis von pegylierter, aus E. coli stammender ASNase wurde durch 6 Dosen IM JZP458 am Montag/Mittwoch/Freitag (M/W/F) über 2 Wochen ersetzt. Es wurden drei Dosierungskohorten aufgenommen:

  • Kohorte 1a, 25 mg/m2 M/W/F; n = 33
  • Kohorte 1b, 37,5 mg/m2 M/W/F; n = 83
  • Kohorte 1c, 25 mg/m2 M/W und 50 mg/m2 F. n = 51

167 Patienten wurden für die IM-Dosierung aufgenommen.

Das mediane (Bereichs-)Alter betrug 10 (1, 25) Jahre.

Der Median (Bereich) der erhaltenen JZP458-Kurse betrug

  • 5 (1, 14) für Kohorte 1a,
  • 5 (1, 15) für Kohorte 1b
  • 4 (1, 11) für Kohorte 1c.

Die mittleren (95 %-KI) SAA-Spiegel (IE/ml) nach 72 bez. 48 Stunden waren

  • 0,16 (0,12; 0,19) bez. 0,45 (0,37, 0,53) für Kohorte 1a,
  • 0,33 (0,27; 0,39) bez. 0,88 (0,76, 1,01) für Kohorte 1b
  • 0,47 (0,35; 0,59) bez.  0,66 (0,54, 0,77) für Kohorte 1c;

Simulierte Daten aus dem PPK-Modell stimmten gut mit den beobachteten Daten überein. Für Kohorte 1c betrug der Anteil der Patienten (95 %-KI), die NSAA-Spiegel ≥ 0,1 IE/ml in den letzten 72 und 48 Stunden in Kurs 1 erreichten, 90 % (81 %, 98 %) und 96 % (90 %, 100 %), basierend auf beobachteten Daten; und 92 % (91 %, 93 %) und 94 % (93 %, 95 %) basierend auf Modelldaten.

Die Tabelle im Abstract zeigt die interessierenden Raten behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse (TRAEs; alle Grade) pro Kohorte. Insgesamt umfassten die TRAEs, die zum Absetzen führten:

  • Pankreatitis (6 %),
  • Arzneimittelüberempfindlichkeit (4 %),
  • anaphylaktische Reaktion (2 %),
  • erhöhte Alaninaminotransferase (1 %)
  • Hyperammonämie (1 %).
  • Es gab keine TRAEs, die zum Tod führten.

Die Gesamtheit der Ergebnisse von AALL1931 zeigt gemäss den Studienautoren das positive Nutzen-Risiko-Profil des IM JZP458-Dosierungsschemas von 25 mg/m2 M/W und 50 mg/m2 F mit einem mit anderen Asparaginasen übereinstimmenden Sicherheitsprofil. (NCT04145531).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7001

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

MMB ist DAN berzüglich Symptomreaktionen, Transfusionsbedarf und Milzreaktionen bei vergleichbarer Sicherheit und günstigem Überleben überlegen

 

Abstract 7002:

MOMENTUM: Phase 3 randomized study of momelotinib (MMB) versus danazol (DAN) in symptomatic and anemic myelofibrosis (MF) patients previously treated with a JAK inhibitor.

 

Presenter: Ruben A. Mesa

 

MMB, ein oraler JAK1/2- und ACVR1/ALK2-Hemmer, zeigte in den SIMPLIFY-Studien klinische Aktivität bei MF-Symptomen, Erythrozyten-Transfusionsbedarf (Anämie) und Milzvolumen. Diese zulassungsrelevante Phase-3-Studie mit MF-Patienten (PTS), die zuvor mit einem JAK-Inhibitor (JAKi) behandelt wurden, testete MMB vs. DAN in Bezug auf Schlüsselsymptome, Anämie und Milzvolumen-Endpunkte nach 24 Wochen (Wochen).

Bei symptomatischen und anämischen MF-Patienten war MMB laut den Studienautoren DAN berzüglich Symptomreaktionen, Transfusionsbedarf und Milzreaktionen bei vergleichbarer Sicherheit und günstigem Überleben überlegen. MMB kann einen kritischen, bis anhin ungedeckten Bedarf ansprechen, insbesondere bei MF-Patienten mit Anämie (NCT04173494).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7002

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nicht-zytoreduktives Rusfertid: Vielversprechender neuer Wirkstoff für PV-Patienten mit anhaltenden HCT-Kontrolle von < 45 %

 

Abstract 7003:

Rusfertide (PTG-300) treatment in phlebotomy-dependent polycythemia vera patients.

 

Presenter: Ronald Hoffman

 

Die Autoren berichten über Ergebnisse aus zwei Phase-2-Studien bei PV-Patienten, in denen die Aktivität von Rusfertid (PTG-300), ein Hepcidin-Mimetikum, das als nicht zytoreduktive Option entwickelt wird, um HCT bei PV-Patienten konsistent auf < 45 % zu kontrollieren, untersucht wurde.

Studie 1 mit 63 Patienten mit exzessiver Erythrozytose trotz TP (3 oder mehr in den 6 Monaten vor Aufnahme) ± zytoreduktive Therapie mit einem HCT < 45 % bei Studieneintritt:

  • eine 28-wöchige Open-Label-Dosisfindungsphase;
  • ein 12-wöchiger, doppelblinder, randomisierter (1:1) Entzug;
  • eine 3-jährige Open-Label-Verlängerung, bei der alle Probanden Rusfertid erhalten

Rusfertid-Dosen von 10–120 mg wurden wöchentlich SQ selbst verabreicht und monatlich angepasst, um einen HCT-Wert von < 45 % aufrechtzuerhalten.

Studie 2 (NCT04767802) mit 20 schlecht kontrollierten PV-Patienten mit HCT > 48 % bei Studieneintritt trotz TP ± Hydroxyharnstoff aufgenommen:

  • Rusfertide mit Beginn 40 mg zweimal wöchentlich, später auf eine einmal wöchentliche reduziert, wenn HCT < 45 % erreicht.

Ergebnisse Studie 1:

  • therapeutische Phlebotomie (TP) allein häufigste Behandlung (n = 30).
  • mittlere Anzahl von TP in den 28 Wochen vor der Aufnahme 4,63
  • nach der Behandlung 0,43.
  • Unter Rusfertid durchgängig HCT-Wert von < 45 % aufrechterhalten,
  • TP im Wesentlichen eliminiert
  • mit Normalisierung von Serum-Ferritin, MCV-Werten und Eisenmangel.
  • Rusfertid führte auch zu einr statistisch signifikantn Verbesserung der Symptombelastung in Woche 28.

Ergebnisse Studie 2:

  • TP mit Hydroxyharnstoff häufigste Behandlung (n = 12),
  • mittlerer HCT vor der Behandlung 50,7 %
  • mittlere Zeit bis zum Erreichen von HCT < 45 % ohne TP 4,79 Wochen danach anhaltend gut kontrolliert,
  • Rusfertide reduzierte Anzahl Erythrozyten signifikant um ̃1,2 x 106/μl innerhalb von 8 Behandlungswochen.

Verträglichkeit:

  • In beiden Studien keine Veränderung der Leukozytezahl;,
  • klinisch nicht bedeutsame vorübergehende Erhöhungen der Thrombozytenzahl,
  • Rusfertide wurde gut vertragen, unerwünschten Ereignisse (AE) hauptsächlich Grad 1-2,
  • häufigste Nebenwirkungen: Reaktionen an der Injektionsstelle,
  • Diese in der Regel vorübergehend, mit topischen Therapien beherrschbar ohne Studienabbruch.

Rusfertide plus Standardtherapie zeigte gemäss den Autoren eine robuste Aktivität bei der Behandlung von PV-Patienten mit suboptimal kontrollierter Erythrozytose. Für die Autoren ist das nicht-zytoreduktive Rusfertid ein vielversprechender neuer Wirkstoff für PV-Patienten, der zu einer anhaltenden HCT-Kontrolle von < 45 % führt (NCT04057040 und NCT04767802).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7003

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Verwendung von Asciminib als neue CML-Therapie unterstützt mit dem Potenzial, den Behandlungsstandard zu verändern

 

Abstract 7004:

Efficacy and safety results from ASCEMBL, a phase 3 study of asciminib versus bosutinib (BOS) in patients (pts) with chronic myeloid leukemia in chronic phase (CML-CP) after ≥2 prior tyrosine kinase inhibitors (TKIs): Week 96 update.

 

Presenter: Delphine Rea

 

In der ASCEMBL-Primäranalyse demonstrierte der erste BCR::ABL1-Inhibitor Asciminib 2x40mg/die (n = 157) eine überlegene Wirksamkeit und bessere Sicherheit/Verträglichkeit als BOS 500mg/die (n = 76) bei CML-CP nach ≥ 2 vorherigen TKIs. Nach einem medianen Follow-up von 2,3 Jahren (16,5 Monate zusätzliches Follow-up seit der Primäranalyse) berichten die Studienautoren über Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnisse.

Zum Cut-off war die Behandlung bei 84 (53,5 %) bzw. 15 (19,7 %) Patienten im Gange;

Häufigster Grund für den Abbruch war mangelnde Wirksamkeit bei 38 (24,2 %) bzw. 27 (35,5 %) Patienten.

Therapieergebnisse:

  • Die MMR-Rate in Woche 96 (per ITT): Asciminib (37,6 %), BOS (15,8 %).
  • Unterschied, bereinigt um den MCyR-Ausgangswert: 21,7 % (95 % KI, 10,5 % – 33,0 %; 2-seitiges p = 0,001).
  • Mehr Patienten unter Asciminib als BOS hatten BCR::ABL1IS ≤ 1 % (45,1 % vs. 19,4 %) in Woche 96.
  • Wahrscheinlichkeit, MMR und BCR::ABL1IS ≤ 1 % für ≥ 72 Wochen beizubehalten:
  • - Asciminib: 96,7 % (95 %-KI, 87,4 %–99,2 %) und 94,6 % (95 %-KI, 86,2 %–97,9 %)
  • - BOS: 92,9 % (95 %-KI, 59,1 %–99,0 %) und 95,0 % (95 %-KI, 69,5 %–99,3 %).
  • Die mediane Expositionsdauer betrug 103,1 (Bereich 0,1–201,1) Wochen unter Asciminib und 30,5 (Bereich 1,0–188,3) Wochen unter BOS.

Verträglichkeit:

Trotz der längeren Dauer der Asciminib-Exposition war die Sicherheit/Verträglichkeit von Asciminib weiterhin besser als die von BOS (vgl. Tabelle im Abstract).

  • Seit der Primäranalyse keine neuen Todesfälle während der Behandlung,
  • häufigste (> 10 %) Nebenwirkungen ≥ 3. Grades unter Asciminib vs. BOS:
  • - Thrombozytopenie (22,4 %, 9,2 %),
  • - Neutropenie (18,6 %, 14,5 %),
  • - Durchfall (0 %, 10,5 %)
  • - erhöhtes Alanin Aminotransferase (0,6 %, 14,5 %).

Nach > 2 Jahren Nachbeobachtung zeigte Asciminib laut den Studienautoren weiterhin eine überlegene Wirksamkeit und bessere Sicherheit/Verträglichkeit gegenüber BOS. Das Therapieansprechen war dauerhaft, mit mehr Patienten auf Asciminib in MMR. Mehr Patienten unter Asciminib zeigten ein BCR::ABL1IS ≤ 1 %. Dies ist ein Meilenstein-Ansprechen in späteren Linien, das mit einem verbesserten Überleben verbunden ist. Damit wird weiterhin die Verwendung von Asciminib als neue CML-Therapie unterstützt mit dem Potenzial, den Behandlungsstandard zu verändern NCT03106779.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7004

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ENA verbesserte die Überlebensergebnisse für Patienten mit IDH2-R172-Mutationen

 

Abstract: 7005:

Overall survival by IDH2 mutant allele (R140 or R172) in patients with late-stage mutant-IDH2 relapsed or refractory acute myeloid leukemia treated with enasidenib or conventional care regimens in the phase 3 IDHENTIFY trial.

 

Presenter: Stéphane De Botton

 

In der Phase-3-IDHENTIFY-Studie verbesserte der orale mIDH2-Hemmer Enasidenib (ENA) das OS verglichen mit konventionellen Behandlungsschemata (CCR) als Salvage-Behandlung (Tx) für ältere Patienten mit mIDH2-Rezidiv/-Refraktär ( R/R) AML in der ITT-Analyse. Es gab einen Trend zu einem verbesserten OS mit ENA bei Patienten mit IDH2-R172-Mutationen. In der vorliegenden Studie untersuchten die Autoren das OS und korrelative Biomarker in IDHENTIFY-pt-Untergruppen, definiert durch die mIDH2-Variante (R140/R172), weiter:

  • Open-Label-Studie (NCT02577406) mit Patienten im Alter von ≥ 60 Jahren mit zuvor 2 oder 3 AML-Tx .
  • Die Patienten wurden für eine CCR (Azacitidin, Ara-C in mittlerer oder niedriger Dosis oder unterstützende Behandlung) vorselektiert
  • dann 1:1 auf ENA 100 mg/Tag oder CCR in 28-tägigen Zyklen randomisiert.
  • Identifizierung gleichzeitig auftretender Genmutationen durch gezielte Next-Generation-Sequenzierung (37-Gen-Panel) von DNA aus mononukleären Knochenmarkszellen (BMMC).
  • Die Gesamt-2-HG-Spiegel wurden durch LC/MS bestimmt.

319 eingeschlossenen Patienten:

  • mIDH2-R172: 88 Patienten (28 %; 43 ENA, 45 CCR)
  • mIDH2-R140: 229 Patienten (72 %; 115 ENA, 114 CCR).

Die mittleren 2-HG-Ausgangswerte (BL) waren zwischen den Tx-Armen und den Untergruppen der mIDH2-Variante ähnlich, ebenso wie die Allelhäufigkeiten der IDH2-Variante.

  • Patienten mit mIDH2-R172 hatten weniger mediane BL-Co-Mutationen (4 [Bereich 2–8]) als Patienten mit mIDH2-R140 (5 [1–11]) (P < 0,0001).
  • häufigste gleichzeitig auftretende Mutationen:
  • - SRSF2 und RUNX1 in der R140-Kohorte (jeweils 59 %)
  • - DNMT3A in der R172-Kohorte (57 %).
  • Verglichen mit der R172-Kohorte war die R140-Gruppe mit SRSF2-, FLT3- (-ITD/-TKD-), NPM1-, RUNX1- und JAK2-Mutationen angereichert,
  • DNMT3A- und TP53-Mutationen häufiger in der R172-Gruppe.

In der multivariaten Cox-Analyse, einschließlich mIDH2-Variante (R140/R172), DNMT3A-Mutationsstatus und Anzahl der Genmutationen bei BL,

  • korrelierte mIDH2-R172 signifikant (p = 0,04) mit verbessertem OS (vs. R140) im ENA-Arm,
  • Anzahl der BL-Genmutationen war im CCR-Arm signifikant (P < 0,01) mit OS assoziiert.
  • Das mediane OS in der R172-Untergruppe:
  • 14,6 Monate mit ENA
  • 7,8 Monate mit CCR (HR 0,59 [95 % KI 0,35–0,98]; p = 0,039)
  • die 1-Jahres-Überlebensraten betrugen 62 % bzw. 30 %.
  • Bei Patienten mit mIDH2-R140 betrug das mediane OS 5,7 Monate in beiden Tx-Armen (0,93 [0,70-1,24]; P = 0,61),
  • 1-Jahres-Überlebensraten betrugen 29 % bzw. 25 % mit ENA und CCR.

Die Autoren halten fest, dass sich die Mutationslast und Co-Mutationsprofile zwischen Patienten mit mIDH2-R140- und mIDH2-R172-R/R-AML unterschieden. ENA verbesserte die Überlebensergebnisse für Patienten mit IDH2-R172-Mutationen. Das mediane OS und die 1-Jahres-Überlebensrate waren rund doppelt so hoch wie im CCR-Arm (NCT02577406).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7005

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

NGS-MRD-Tests vor alloHCT für AML: Identifizieren Patienten mit CR1, aber einem hohen Risiko für einen späteren Rückfall

 

Abstract: 7006:

Pre-MEASURE: Multicenter evaluation of the prognostic significance of measurable residual disease testing prior to allogeneic transplantation for adult patients with AML in first remission.

 

Presenter: Chris S. Hourigan

 

Die Studienautoren haben kürzlich gezeigt, dass AML-MRD, die in Prä-alloHCT-Blut durch DNA-Sequenzierung nachgewiesen wurde, mit einem erhöhten Rückfall und einem verringerten Gesamtüberleben bei Patienten assoziiert war, die randomisiert einer Konditionierung mit reduzierter Intensität (RIC) im Vergleich zu einer myeloablativen Konditionierung (MAC) unterzogen wurden. Den klinische Nutzen einer solchen ultratiefen Sequenzierung der nächsten Generation (NGS-MRD) wollten die Autoren in ihren Untersuchungen bestätigen.

In dieser bisher größten Kohorte von NGS-MRD-Tests vor alloHCT für AML bestätigen die Autoren die Fähigkeit, Patienten mit CR1, aber einem hohen Risiko für einen späteren Rückfall zu identifizieren. Diese Beweise bilden die Grundlage für zukünftige präzisionsmedizinische Ansätze zur Reduzierung von AML-Rückfällen nach der Transplantation.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7006

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Langzeitergebnisse zeigen hohe Ansprechraten (CRc 86 %)

 

Abstract 7007:

Long-term results of a phase 2 trial of crenolanib combined with 7+3 chemotherapy in adults with newly diagnosed FLT3 mutant AML.

 

Presenter: Eunice S. Wang

 

Die Studienautoren berichten über die langfristigen Ergebnisse einer Phase-II-Studie zur Bewertung der Kombinationstherapie mit Crenolanib - ein potenter Typ-I-FLT3-Inhibitor, aktiv gegen FLT3-ITD-, TKD- und Variantenmutationen - bei Patienten (PTs) mit neu diagnostizierter AML mit FLT3-Mutation.

Therapieschema:

  • Patienten (≥ 18 Jahre) mit neu diagnostizierter FLT3-AML erhielten eine 7+3-Induktion mit Cytarabin 100 mg/m2/Tag für 7 Tage und Daunorubicin (DNR) (<60 Jahre: 90 mg/m2; ≥60 Jahre: 60 mg/ m2) oder Idarubicin (IDA 12 mg/m2) für 3 Tage.
  • Crenolanib 100 mg TID ab Tag 9 bis 72 Stunden vor der nächsten Chemotherapie. Wiederaufnahme war erlaubt.
  • Bis zu 4 Zyklen der HiDAC-Konsolidierung (< 60 Jahre: 3 g/m2; ≥ 60 Jahre: 1 g/m2) waren erlaubt.
  • Geeignete Patienten konnten mit der Transplantation fortfahren.
  • Crenolanib-Erhaltungstherapie wurde für 1 Jahr nach HiDAC oder Transplantation angeboten.

44 Patienten (22 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 57 Jahren (Bereich 19-75) wurden behandelt;

  • 15 (34 %) Patienten >60 Jahre.
  • 7 Patienten anfänglich mit WBC > 100.000/μl (2 mit WBC > 200.000).
  • 4 Patienten mit AML nach MDS/MPN.
  • 39 (89 %) Patienten mit intermediärem zytogenetischem Risiko,
  • 3 (7 %) mit unerwünschtem Risiko
  • 2 nicht verfügbar.
  • 33 (75 %) Patienten mit FLT3-ITD,
  • 8 (18 %) mit TKD
  • 3 (7 %) mit ITD- und TKD-Mutationen.
  • 11 Patienten mit gleichzeitieng NPM1/DNMT3A-Mutationen,
  • 11 Patienten mit sekundärne Mutationen vom AML-Typ
  • 2 Patienten mit TP53.

28 Patienten erhielten DNR/Crenolanib; 16 Patienten erhielten IDA/Crenolanib:

  • Die Gesamt-CRc (CR + CRi) betrug 73 % (32/44) nach einem Induktionszyklus; 86 % (38/44) nach zwei Zyklen.
  • CRc-Raten > 80 % wurden bei Patienten ≤ 60 Jahre, FLT3-ITD-Mutationen, begleitenden FLT3/DMT3A/NPM1-Mutationen, Zytogenetik mit mittlerem Risiko und WBC ≥ 100.000/µl festgestellt.
  • mittlere Zeit bis zur Zählung der Erholung 30 Tage.
  • MRD-negative CRc bei 94 % der auswertbaren Patienten erreicht (17);
  • 22 Patienten unterzogen sich einer HSCT.

Die häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse (AE):

  • Durchfall (66 %),
  • Übelkeit (57 %)
  • febrile Neutropenie (52 %).

UE Grad ≥ 3:

  • febrile Neutropenie (50 % der Patienten),
  • Durchfall (18 %),
  • Übelkeit (6 %)
  • Hautausschlag (6 %).
  • Es wurde keine QTC-Verlängerung beobachtet.
  • Bei 6 Patienten war während der Induktion eine Reduktion der Crenolanib-Dosis erforderlich.

Hohe Crenolanib-Spiegel im Serum wurden erreicht und während der gesamten Therapie aufrechterhalten.

  • mediane Nachbeobachtungszeit 45 Monaten (4,4–54,9)
  • medianes OS nicht erreicht, 57 % am Leben,
  • medianes EFS 45 Monate,
  • Bei jüngeren Patienten (≤ 60 Jahre) OS 69 %, EFS 62 %,
  • kumulative Rückfallinzidenz 15 %.
  • Bei älteren Patienten (61–75) 80 % mit CR/Cri, mediane OS 20 Monate.
  • Die Mutationsanalyse zeigte eine Beseitigung mehrerer Varianten von FLT3-Mutationen und keine neuen FLT3-Klone bei einem Rückfall bei Patienten, die die Protokolltherapie abschlossen.

Die Langzeitergebnisse zeigen hohe Ansprechraten (CRc 86 %). Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 45 Monaten wurde das mediane OS nicht erreicht. (NCT02283177).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7007

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Oral Abstract Session you need an ASCO Annual Meeting registration

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

POSTER SESSION

Leukemia, Myelodysplastic Syndromes, and Allotransplant

https://meetings.asco.org/2022-asco-annual-meeting/14382?presentation=209375#209375

 

Poster Discussion Session - Leukemia, Myelodysplastic Syndromes, and Allotransplant

Ponatinib und Blinatumomab sicher und wirksam bei Ph+ ALL und CML-LBP mit dauerhaften Remissionen

 

Abstract 7009:

A phase II trial of a chemotherapy-free combination of ponatinib and blinatumomab in adults with Philadelphia chromosome-positive acute lymphoblastic leukemia (Ph+ ALL).

 

Presenter: Nicholas James Short | Poster: 240

 

Eine Chemotherapie-freie Kombination mit Ponatinib und Blinatumomab kann bei Ph+ ALL zu dauerhaften Remissionen führen und die Notwendigkeit einer SCT in der ersten Remission reduzieren. In der vorliegenden Phase-II-Studie erhielten Erwachsene mit neu diagnostizierter (ND) Ph+ ALL, rezidivierter/refraktärer (R/R) Ph+ ALL oder CML folgendes Therapieschema:

  • in der lymphoiden Blastenphase (CML-LBP) bis zu 5 Zyklen Blinatumomab.
  •  Ponatinib wurde in Zyklus 1 mit 30 mg täglich verabreicht und auf 15 mg täglich reduziert, sobald ein vollständiges molekulares Ansprechen (CMR) erreicht war.
  • Nach Abschluss von Blinatumomab wurde Ponatinib für mindestens 5 Jahre fortgesetzt.
  •  Alle Patienten (pts) erhielten 12 Dosen einer prophylaktischen IT-Chemotherapie.

Therapieergebnisse:

Es wurden 55 Patienten behandelt (35 ND, 14 R/R und 6 CML-LBP). Ausgangscharakteristika Reaktionen vgl. Tabelle im Abstract.

  • Von den 23 Patienten mit ND Ph+ ALL, die für das Ansprechen auswertbar waren, erreichten 22 (96 %) CR/CRi;
  • 1 früher Todesfall aufgrund einer Myelosuppression aufgrund einer vorangegangenen Chemotherapie.
  • Von 13 auswertbaren Patienten mit R/R Ph+ ALL erreichten 12 (92 %) CR/CRi.
  • CMR-Raten für die ND-, R/R- und CML-LBP-Kohorten: 64 %, 71 % ,17 % nach Zyklus 1 insgesamt 85 %, 79 %, 33 %.
  • In der ND-Kohorte erreichten 4/17 auswertbare Patienten (24 %) eine CMR im peripheren Blut innerhalb von 1 Woche und 9/15 (60 %) innerhalb von 2 Wochen.
  • medianre FU: 11 Monate (Bereich: 1-46+ Monate).
  • Von 35 Patienten in der ND-Kohorte leben 33 Patienten (94 %) in kontinuierlicher Remission.
  • Nur 1 Patient in der ND wurde in erster Remission (aufgrund anhaltender MRD-Positivität) einer SCT unterzogen, keine Rückfälle.
  • 2-Jahres-EFS- und OS-Raten in der ND-Kohorte: 93 %.
  • Von den 13 ansprechenden Patienten in der R/R-Kohorte bekamen 6 (46 %) eine SCT.
  • 2-Jahres-EFS- und OS-Raten für die R/R-Kohorte: 42 % bzw. 61 % und für die CML-LBP-Kohorte 33 % bzw. 60 %.

Verträglichkeit:

  • Die meisten Nebenwirkungen waren Grad 1-2 und mit dem bekannten Toxizitätsprofil der beiden Wirkstoffe einzeln übereinstimmend.
  • Ponatinib: 2 Behandlungsabbrüche aufgrund von Toxizität (1 Schlaganfalls, 1 TVT).
  • Blinatumomab: 1 Behandlungsabbruch wegen wiederkehrender Neurotoxizität.

Ponatinib und Blinatumomab waren sicher und wirksam bei Ph+ ALL und CML-LBP zeigte dauerhafte Remissionen, speziell bei ND Ph+ ALL, sogar ohne SCT in der ersten Remission (NCT03263572).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7009

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ZUMA-3: Daurhafte Ergebnisse bei Erwachsenen mit R/R B-ALL und günstige Langzeitsicherheit

 

Abstract 7010:

Two-year follow-up of KTE-X19, an anti-CD19 chimeric antigen receptor (CAR) T-cell therapy, in adult patients (Pts) with relapsed/refractory B-cell acute lymphoblastic leukemia (R/R B-ALL) in ZUMA-3.

 

Presenter: Bijal D. Shah | Poster: 241

 

Die ZUMA-3-Studie mit Brexucabtagene Autoleucel (KTE-X19) zur Behandlung von R/R B-ALL bei Erwachsenen hat in den USA zur Zulassung von KTE-X19 geführt. Die Gesamtrate der vollständigen Remission (CR) (CR + CR mit unvollständiger hämatologischer Erholung [CRi]) lag bei 71 % (95 % KI, 57–82) nach 16,4 Monaten medianer Nachbeobachtung (N = 55; Shah et al. Lancet 2021). Nun berichten die Autoren über aktualisierte Ergebnisse mit längerem FU und in einer größeren gepoolten Analyse von Patienten der Phase (Ph) 1 und 2, die die zulassungsrelevante Dosis von KTE-X19 in einer einzelne Infusion mit 1 × 106CAR-T-Zellen/kg nach Leukapherese und konditionierender Chemotherapie erhielten.

Therapieergebnisse:

  • mediane Nachbeobachtungszeit: 26,8 Monate (Bereich 20,7–32,6) für behandelte Ph 2-Patienten (N = 55).
  • Die CR/CRi-Rate pro zentrale Überprüfung: 71 % (95 % KI, 57–82; 56 % CR; 15 % CRi).
  • Elf Patienten (20 %; 8 CR und 2 CRi) mit anschließender alloSCT.
  • mediane Remissionsdauer (DOR:, zensiert bei nachfolgender alloSCT: 14,6 Monate (9,4 – nicht schätzbar [NE]); nicht zensiert: 18,6 Monate (9,6-NE);
  • 6 von 39 Respondern (15 %) beim Datenschnitt mit anhaltenden Responses.
  • medianes (95 % KI) RFS: 11,6 Monate (2,7–20,5) zensiert bei nachfolgender alloSCT und 11,7 Monate (2,8–20,5) nicht zensiert bei nachfolgender alloSCT;
  • 18-Monats-RFS-Raten (95 %-KI): 35 % (20,5–50,6) bzw. 42 % (28,0–55,0).
  • medianes (95 % KI) OS: 25,4 Monate (16,2-NE) bei allen mit KTE-X19 behandelten Patienten, bei Patienten mit CR (n = 31) nicht erreicht (25,4-NE).
  • Ph 1/2-Patienten (N = 78) mit zulassungsrelevanter KTE-X19-Dosis (medianes Follow-up: 29,7 Monate; Bereich 20,7–58,3): CR/CRi-Rate laut unabhängiger Überprüfung 73 % (95 % KI, 62-82).
  • Mediane (95 % KI) für DOR, RFS und OS: 18,6 Monate (9,6-NE), 11,7 Monate (6,1-20,5) bzw. 25,4 Monate (16,2-NE).
  • Subgruppenanalyse: Patienten im Alter von 18–39 (n = 36), 40–59 (n = 27) und ≥60 (n = 15) Jahren mit CR/CRi-Raten (95 % KI) von 69 % (52–84), 70 % (50–86) und 87 % (60–98);
  • 24-Monats-OS-Raten (95 %-KI): 48 % (30–64), 54 % (33–71) bzw. 57 % (28–78).
  • CR/CRi-Raten bei Patienten mit Prä-KTE-X19-Infusion Markblasten-Prozentsätzen von > 25 bis ≤ 50 (n = 12), > 50 bis ≤ 75 (n = 14) und > 75 bis 100 (n = 30), ( 95 %-KI): 83 % (52–98), 86 % (57–98) und 57 % (37–75);
  • 24-Monats-OS-Raten (95 % KI): 58 % (27–80), 55 % (26–77) bzw. 37 % (19–55).

Verträglichkeit:

  • keine neuen Sicherheitssignale;
  • Anteil behandelter Ph 2-Patienten mit Gr ≥ 3 behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen seit dem letzten Datenschnitt unverändert.
  • Ein Patient hatte ein andauerndes neurologisches Ereignis von Gr. 1-Fingertaubheit.

Die Ergebnisse bei Erwachsenen mit R/R B-ALL, von denen die meisten stark vorbehandelt waren, sind dauerhaft, wobei das mediane OS bei Patienten mit CR noch nicht erreicht ist. Die Langzeitsicherheit war günstig (NCT02614066).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7010

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mini-HCVD plus INO mit oder ohne Blina: Bei älteren Erwachsenen mit neu diagnostizierter Ph-negativer ALL mit einer Gesamtansprechrate von 99 % und einer 5-Jahres-OS-Rate von 47 %.

 

Abstract 7011:

Updated results from a phase II study of mini-hyper-CVD (mini-HCVD) plus inotuzumab ozogamicin (INO), with or without blinatumomab (Blina), in older adults with newly diagnosed Philadelphia chromosome (Ph)-negative B-cell acute lymphoblastic leukemia (ALL).

 

Presenter: Walid Macaron | Poster: 242

 

Der Einsatz von Inotuzumab Ozogamicin (INO) und Blinatumomab bei älteren Erwachsenen mit rezidivierter/refraktärer B-ALL in der Erstlinientherapie kann im Vergleich zu Standardtherapien die Anwendung von weniger Chemotherapien ermöglichen und die Remissionsdauer und das Gesamtüberleben verlängern.

Therapieschema:

  • In der vorliegenden Studie erhielten Patienten ≥60 Jahre mit neu diagnostizierter Ph-negativer B-Zell-ALL Mini-HCVD für bis zu 8 Zyklen.
  • Anfänglich wurde INO mit 1,3–1,8 mg/m2 am Tag 3 von Zyklus 1 und 0,8–1,3 mg/m2 am Tag 3 der Zyklen 2–4 verabreicht.
  • Rituximab (falls CD20+) und prophylaktische IT-Chemotherapie wurden in den ersten 4 Zyklen gegeben.
  • Reagierende Patienten erhielten bis zu 3 Jahre POMP-Erhaltung.
  • Beginnend mit Patient Nr. 50 wurde INO in fraktionierten Dosen in jedem Zyklus verabreicht (0,6 mg/m2an Tag 2 und 0,3 mg/m2 an Tag 8 von Zyklus 1; 0,3 mg/m2 an Tag 2 und 8 der Zyklen 2–4)
  • 4 Zyklen Blina wurden nach 4 Zyklen Mini-HCVD plus INO gegeben.
  • Die Erhaltung erfolgte mit 12 Zyklen POMP und 4 Zyklen Blina (1 Zyklus Blina nach 3 Zyklen POMP).

Für die Eigenschaften der 80 Patienten vgl. Tabelle im Abstract.

Therapieergebnisse:

  • 6 Patienten bei der Einschreibung in vollständiger Remission (CR).
  • Von den 74 auswertbaren Patienten reagierten 73 (99 %) (CR bei 89 %).
  • MRD-Negativität durch Flow: 80 % der Patienten nach 1 Zyklus und bei 94 % insgesamt.
  • Keine 30-Tage-Sterblichkeit.
  • Von 79 Respondern 11 (14 %) mit Rückfall,
  • 4 (5 %) unterzogen sich einer SCT,
  • 33 (42 %) mit anhaltender kontinuierlicher Remission,
  • 31 (39 %) starben in Remission.
  • Bemerkenswert: 6 Patienten (8 %) entwickelten venöse Verschlusskrankheit, 1 Patienten nach nachfolgender SCT.
  • mediane FU 55 Monaet, 5-Jahres-Kontinuitätsremissions- und OS-Raten: 76 % bzw. 47 %.
  • Alter ≥70 und Zytogenetik mit geringem Risiko: schlechtere Ergebnisse hauptsächlich infolge höherer Mortalität bei CR.
  • 5-Jahres-OS:
  • Patienten im Alter von 60–69 Jahren ohne risikoarme Zytogenetik (n=37): 69 %,
  • 60–69 Jahre mit risikoarmer Zytogenetik (n=13): 39 %,
  • Alter ≥70 ohne risikoarme Zytogenetik (n=24): 36 %
  • Alter ≥70 mit zytogenetischen Faktoren mit geringem Risiko (n=6): 0 %.

Die Kombination von Mini-HCVD plus INO mit oder ohne Blina führte laut den Studiernautorenbei älteren Erwachsenen mit neu diagnostizierter Ph-negativer ALL zu einer Gesamtansprechrate von 99 % und einer 5-Jahres-OS-Rate von 47 %. Sie weisen auf die besonders günstige Ergebnisse bei Patienten im Alter von 60-69 Jahren ohne risikoarme Zytogenetik hin (5-Jahres-OS: 69 %). Sie betonen, dass Chemotherapie-freie Regime die Ergebnisse bei Patienten im Alter von ≥ 70 Jahren verbessern können, und für Patienten mit zytogenetischen Faktoren mit geringem Risiko immer noch neue Wirkstoffe/Regime benötigt werden (NCT01371630).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7011

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Forderung für Patienten mit geografischen Einschränkungen zur Schaffung eines spezialisierten Zugangs zur Gesundheitsversorgung

 

Abstract 7012:

Health inequities in survival of patients with acute lymphoblastic leukemia in Peru: A single tertiary institution experience.

 

Presenter: Evelyn Pamela Espinoza-Morales | Poster: 243

 

Ziel der vorliegenden Studie in Südamerika war das Überleben von Patienten mit akuter lymphoblastischer Leukämie nach demografischen Merkmalen mit Schwerpunkt auf dem Wohnort zu bewerten.

Die Autoren berichten über ein geringeres Überleben in allen Altersgruppen bei ALL im Vergleich zu internationalen Arbeitsgruppen. Das Leben in einer ländlichen Region stellt einen signifikanten Faktor für das schlechte Überleben in ihrer Kohorte dar. Die Autoren fordern für Patienten mit geografischen Einschränkungen einen spezialisierten Zugang zur Gesundheitsversorgung damit Diagnose und Behandlung gewährleistet ist. Es müssen Programme implementiert werden, um dies sicherzustellen.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7012

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Patienten mit geringen Nachbarschafts-Chancen mit erhöhtem Rückfallrisiko

 

Abstract 7013:

Impact of socioeconomic status on survival after CD19 CART therapy.

 

Presenter: Haley Newman | Poster: 244

 

Unter Verwendung der größten pädiatrischen CART-Erfahrung in einem einzigen Zentrum untersuchten die Autoren die Hypothese, dass armutsgefährdete Kinder im Vergleich zu nicht exponierten Kindern schlechtere Überlebensergebnisse haben würden.

Sie kommen zum Schluss, dass Haushaltsarmut bei pädiatrischen Patienten, die CART für r/r B-ALL erhielten, nicht mit schlechteren Überlebensergebnissen assoziiert ist. Patienten mit geringen Nachbarschafts-Chancen hatten allerdings laut den Autoren ein erhöhtes Rückfallrisiko. Die ist ein Befund, der eine Untersuchung der COI-Komponenten erfordert, die dieser Assoziation zugrunde liegen. Weitere Konklusionen und Infos im Abstract. NCT01626495, NCT02435849, NCT02374333, NCT02228096, NCT02906371

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7013

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Induktions-Mortalität während der AML-Behandlung bei eingeschränkten Ressourcen bis zu 25 %

 

Abstract 7014:

Challenges and outcomes of treating acute myeloid leukemia (AML) in resource-constrained settings.

 

Presenter: Sri Krishna Sahitya Srikrishna Dangudubiyyam | Poster: 245

 

Die Induktions-Mortalität während der AML-Behandlung in Situationen mit eingeschränkten Ressourcen ist laut den Studienautoren bei jungen Erwachsenen bei bis zu 25 %. In der vorliegenden Studie untersuchen sie verschiedene Herausforderungen bei der Behandlung von AML-Patienten in einem der größten Lehrkrankenhäuser des öffentlichen Sektors in Indien.

Die Ergebnisse der AML-Behandlung in der Kohorte der Autoren stimmen nicht mit den aus dem Westen berichteten überein. Ihre Studie identifiziert verschiedene Herausforderungen bei der Behandlung von AML in einem Umfeld mit begrenzten Ressourcen. Sie fordern Strategien zu entwickeln, um diese Herausforderungen zu meistern.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7014

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

NAV+RUX gut verträglich mit früher und robustr Verringerung des Milzvolumens, der Anämie und der BM-Fibrose

 

Abstract 7015:

Navitoclax plus ruxolitinib in JAK inhibitor-naive patients with myelofibrosis: Preliminary safety and efficacy in a multicenter, open-label phase 2 study.

 

Presenter: Francesco Passamonti | Poster: 246

 

Der Januskinase (JAK) 1/2-Hemmer Ruxolitinib (RUX) ist der aktuelle Behandlungsstandard für Patienten mit Myelofibrose (MF). Er verbessert die Splenomegalie und die Krankheitssymptome mit allerdings begrenzten Auswirkungen auf die Krankheitsbiologie und bei vielen Patienten verblasst mit der Zeit das Ansprechen. Der orale, niedermolekulare Inhibitor von BCL-XL und BCL-2, Navitoclax (NAV) hat in Kombination mit JAK-Inhibitoren eine synergistische Wirkung, indem die Apoptose verstärkt wird. In der vorliegenden laufenden, offenen, multizentrischen Phase-2-Studie (NCT03222609) wird die Wirksamkeit und Sicherheit von NAV mit/ohne RUX bei Patienten mit MF bewertet. Die Autoren berichten hierbei über Ergebnisse von JAK-Hemmer-naiven Patienten (n=32) mit einer primären oder sekundären MF mit Splenomegalie (DIPSS ≥INT-1), die mit NAV+RUX behandelt wurden. Die Patienten hatten keine vorherige JAK-2-Therapie oder Bromodomänen- und extraterminale Motiv(BET)-Inhibitoren.

Therapieschema:

  • Patienten begannen NAV bei 100 mg QD oder 200 mg QD, wenn die Thrombozytenzahl zu Studienbeginn (BL) ≤ 150 × 109/l bzw. > 150 × 109/l war.
  • RUX wurde BID mit einer Anfangsdosis basierend auf der BL-Thrombozytenzahl gemäß lokaler Kennzeichnung verabreicht.

Therapieergebnisse:

  • mediane Dauer von FU: 6,1 (Bereich 1,9 ─ 18,6) Monate.
  • 28 (88 %) Patienten erhielten NAV 200 mg und 4 (13 %) erhielten 100 mg OD.
  • medianes Alter: 69 (44 ─ 83) Jahre
  • medianes Milzvolumen: 1889,08 cm3 (645,6 ─ 7339,6).
  • mediane NAV- und RUX-Expositionen: 24,1 (5,1 ─ 80,9) bzw. 20,1 (0,1 ─ 80,1) Wochen.

Verträglichkeit:

  • 31 (97 %) Patienten berichteten über ≥ 1 UE
  • Grad ≥ 3 UE, 25 (78 %);
  • schwerwiegende UE, 6 (19 %).
  • Häufigsten UE ≥ 3. Grades:
  • Anämie (34 %),
  • Thrombozytopenie (31 %)
  • Neutropenie (19 %).
  • 3 (9 %) und 2 (6 %) Patienten berichteten über ein UE, das zum Absetzen von NAV bzw. RUX führte,
  • 2 (6 %; 1 PD, 1 Herzerkrankung ohne Zusammenhang mit NAV) UE führten zum Tod ≤ 30 Tage nach dem letzten NAV Dosis.

SVR35 wurde von 52 % der auswertbaren Patienten in Woche 24 erreicht (SVR35 in INT-2, 50 %; HR, 33 %) und von 76 % zu jedem Zeitpunkt der Behandlung (vgl. Tabelle im Abstract). Die mediane Zeit bis zum ersten SVR35 betrug 12,1 (11 ─ 47) Wochen.

NAV+RUX war gut verträglich und zeigte eine frühe und robuste Verringerung des Milzvolumens, der Anämie und der BM-Fibrose bei Patienten ohne vorherige Exposition gegenüber JAK-2-Inhibitoren. Laut den Autoren verbesserten sich im Laufe der Zeit SVR35, TSS50 und BM-Fibrose.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7015

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

CA-4948 gut verträglich und wirksam bei stark vorbehandelter AML- und HR-MDS

 

Abstract 7016:

Phase 1/2a study of the IRAK4 inhibitor CA-4948 as monotherapy or in combination with azacitidine or venetoclax in patients with relapsed/refractory (R/R) acute myeloid leukemia or lyelodysplastic syndrome.

 

Presenter: Guillermo Garcia-Manero | Poster: 247

 

CA-4948 ist laut den Studienautoren ein neuartiger oraler Inhibitor der Interleukin-1-Rezeptor-assoziierten Kinase 4 (IRAK4) und FLT3. IRAK4 ist entscheidend für die Auslösung von Entzündungen, Onkogenese und das Überleben von Krebszellen. Genetische Mutationen treiben die Überexpression einer hochaktiven langen Isoform von IRAK4 voran. Dies ist mit dem Fortschreiten der Krankheit und der schlechten Prognose des myelodysplastischen Hochrisikosyndroms (HR-MDS) und der akuten myeloischen Leukämie (AML) verbunden.

In einer offener Phase-1/2a-Dosiseskalations- und Kohortenerweiterungsstudie (NCT04278768) wurden Patienten mit R/R AML oder HR-MDS mit CA-4948-Monotherapie behandelt.

Phase 1b umfasst 2 Arme der Kombinationstherapie:

  • CA-4948 + Azacitidin (AZA)
  • CA-4948 + Venetoclax (VEN).

Im Ergebnis ist CA-4948 gut verträglich und wirksam bei stark vorbehandelten AML- und HR-MDS-Patienten. Dies gilt speziell für Patienten mit U2AF1/SF3B1/FLT3-Mutationen. Es gab keine dosislimitierende Myelosuppression. Dies deutet laut den Autoren darauf hin, dass CA-4948 ein Kandidat für eine Kombinationstherapie sein könnte.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7016

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Magrolimab+AZA gut vertragen und mit vielversprechender Wirksamkeit bei unbehandeltem HR-MDS, einschließlich TP53-mut- & TP53-wt

 

Abstract 7017:

Magrolimab in combination with azacitidine for untreated higher-risk myelodysplastic syndromes (HR-MDS): 5F9005 phase 1b study results.

 

Presenter: David Andrew Sallman | Poster: 248

 

Magrolimab ist ein monoklonaler Antikörper, der CD47 blockiert. Bei CD47 handelt es sich um ein auf Krebszellen überexprimiertes „Don’t eat me“-Signal. Die Blockade durch Magrolimab induziert eine Makrophagen-vermittelte Phagozytose von Tumorzellen und ist synergistisch mit Azacitidin (AZA), über die Hochregulierung von „Eat Me“-Signalen. Hier berichten wir über endgültige Phase-1b-Daten bei Patienten (pts) mit unbehandeltem HR-MDS (NCT03248479).

Die Autoren schliessen, dass Magrolimab+AZA gut vertragen wurde und eine vielversprechende Wirksamkeit bei Patienten mit unbehandeltem HR-MDS, einschließlich Patienten mit TP53-mut- und TP53-wt-Erkrankung zeigte. Eine Phase-3-Studie mit Magrolimab/Placebo+AZA (ENHANCE: NCT04313881) läuft.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7017

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

VO+VEN +/- AZA: Wirksame Behandlung für IDH1+ myeloische Malignome

 

Abstract 7018:

A phase Ib/II study of ivosidenib with venetoclax +/- azacitidine in IDH1-mutated hematologic malignancies.

 

Presenter: Curtis Andrew Lachowiez | Poster: 249

 

Die Autoren berichten über den abgeschlossenen P1b-Teil der P1b/II-Studie, in der der IDH1-Inhibitor Ivosidenib (IVO; 500 mg p.o. täglich D15-kontinuierlich) mit VEN (D1-14) mit oder ohne Azacitidin (AZA; 75 mg/m2 D1- 7 alle 28 Tage) verglichen wurde.

Die Autoren schliessen, dass IVO+VEN +/- AZA eine wirksame Behandlung für IDH1+myeloische Malignome ist und dies mit bemerkenswerter Wirksamkeit in allen Krankheitsgruppen. Das Toxizitätsprofil entsprach den Erwartungen. Einzelzellsequenzierung und CyTOF-Korrelative werden in der Session vorgestellt (NCT03471260).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7018

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Verbesserte klinische Ergebnisse mit IVO+AZA mit einer anhaltenden Clearance des mIDH1-Klons verbunden

 

Abstract 7019:

Molecular characterization of clinical response in patients  with newly diagnosed acute myeloid leukemia treated with ivosidenib + azacitidine compared to placebo + azacitidine.

 

Presenter: Stéphane De Botton | Poster: 250

 

Ivosidenib (IVO) ist ein potenter oraler zielgerichteter Inhibitor der mutierten IDH1 (mIDH1). In AGILE(NCT03173248) bei neu diagnostizierter IDH1-mutierter AML (ND-AML) wurde gezeigt, dass IVO 500 mg QD + Azacitidin (AZA) 75 mg/m2 SC oder IV für 7 Tage in 28-Tage-Zyklen das ereignisfreie Überleben signifikant verbesserte sowie das mediane Gesamtüberleben (24,0 vs. 7,9 Monate) mit kompletter Remission + partiellen hämatologischen Erholungsraten (CR/CRh; 52,8 % vs. 17,6 %) vs. Placebo (PBO) +

Jetzt berichten die Autoren die IDH1-Mutations-Clearance (IDH1-MC) und Basislinien-Co-Mutationsanalyse von AGILE.

Ihre Daten deuten darauf hin, dass verbesserte klinische Ergebnisse mit IVO+AZA mit einer anhaltenden Clearance des mIDH1-Klons verbunden sind. Dies betrifft auch Patienten mit einer Erkrankung, die Mutationen aufweisen, die mit der Resistenz gegen die IVO-Monotherapie in Verbindung stehen (z. B. mit Mutationen des RTK-Signalwegs).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7019

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Magrolimab+AZA bei High-Risk TP53m-AML-Patienten, ungeeignet für intensive CT: Dauerhaftes Ansprechen und ermutigendes Gesamtüberleben

 

Abstract 7020:

Tolerability and efficacy of the first-in-class anti-CD47 antibody magrolimab combined with azacitidine in frontline TP53m AML patients: Phase 1b results.

 

Presenter: Naval Guastad Daver | Poster: 251

Magrolimab ist ein monoklonaler Antikörper, der CD47 blockiert. Bei CD47 handelt es sich um ein auf Krebszellen überexprimiertes „Don’t eat me“-Signal. Die Blockade durch Magrolimab induziert eine Makrophagen-vermittelte Phagozytose von Tumorzellen und ist synergistisch mit Azacitidin (AZA), über die Hochregulierung von „Eat Me“-Signalen. Die Autoren berichten über Daten aus einer Phase-1b-Studie mit Magrolimab+AZA bei Erstlinien-AML mit TP53-Mutation (TP53m).

In der einarmigen Studie zeigte Magrolimab+AZA bei TP53m-AML-Patienten mit hohem Risiko an vorderster Frontlinie, die für eine intensive Chemotherapie ungeeignet waren, ein dauerhaftes Ansprechen und ein ermutigendes Gesamtüberleben. Derzeit läuft eine Phase-3-Studie in TP53m AML (ENHANCE-2; NCT04778397), welche diese Kombination mit einer Standardbehandlung vergleicht (NCT03248479).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7020

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Poster Discussion Session you need an ASCO Annual Meeting registration

Oral Abstract Session - Lymphoma and Chronic Lymphocytic Leukemia

Glofitamab: Vielversprechende neue Therapie beim stark vorbehandeltem und/oder hochrefraktärem DLBCL

 

Abstract 7500:

Glofitamab in patients with relapsed/refractory (R/R) diffuse large B-cell lymphoma (DLBCL) and ≥ 2 prior therapies: Pivotal phase II expansion results.

 

Presenter: Michael Dickinson

 

In einer Phase-I/II-Studie (NCT03075696) waren eskalierende Dosen mit dem an T-Zellen bindenden bispezifischen Antikörper Glofitamab bei R/R-B-Zell-Lymphomen hochwirksam und gut verträglich, wobei die Obinutuzumab-Vorbehandlung (Gpt) und Zyklus (C) 1 Step-up-Dosierung ein wirksame CRS Milderung lieferten. Zum ersten Mal präsentieren die Studienautoren zulassungsrelevante Phase-II-Expansionsergebnisse bei Patienten mit R/R DLBCL und ≥2 Vortherapien.

Alle Patienten hatten DLBCL (DLBCL NOS, HGBCL, PMBCL oder trFL) und ≥ 2 vorherige Therapien erhalten, darunter ≥ 1 Anti-(a)-CD20-Ak und ≥ 1 Anthracyclin.

Therapieschema:

  • IV Gpt (1000 mg) wurde 7 Tage vor der ersten Glofitamab-Dosis gegeben.
  • IV Glofitamab wurde dann als Step-up-Dosen an Tag (D) 1 (2,5 mg) und D8 (10 mg) von C1 und in der Zieldosis (30 mg) an D1 von C2–12 (21-Tages-Zyklen) verabreicht.

107 Patienten mit ≥ 1 Dosis der Studienbehandlung:

  • Durchschnittsalter: 66 Jahre [21–90];
  • Ann-Arbor-Erkrankung im Stadium III–IV: 74 %;
  • IPI-Score ≥ 3: 54 %; DLBCL NOS : 74 %).
  • Median der vorangegangenen Therapien 3 (2–7);
  • 59 % mit ≥ 3 vorherige Therapien
  • 35 % mit zuvor CAR-T-Zellen (CAR-Ts) erhalten.
  • Die meisten Patienten refraktär gegenüber einer vorherigen aCD20-Ab-haltigen Therapie (85 %) und ihrer letzten Therapie (85 %).
  • Viele waren gegenüber ihrer ursprünglichen Therapie (59 %) und früheren CAR-Ts (32 %) refraktär.

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 9 Monaten (0,1–16):

  • ORR- und CR-Raten laut IRC 50,0 % bzw. 35,2 %.
  • CR-Raten bei Patienten mit und ohne vorherige CAR-Ts konsistent (32 % vs. 37 %).
  • mediane Zeit bis zur CR 42 Tage (95 % KI: 41–48).
  • Mehrheit der CRs (33/38; 87 %) dauerte zum Datenschnitt an.
  • 84 % der vollständigen Responder und 61 % der Responder sprachen nach 9 Monaten noch an.
  • Bei Datenschnitt lag die prognostizierte 12-Monats-OS-Rate bei 48 %,
  • 92 % der vollständigen Responder lebten.

Diese Ergebnisse stimmen mit früheren Phase-I-Daten bei 100 Patienten überein, die mit Glofitamab-Zieldosen von ≥ 10 mg behandelt wurden (CR-Rate: 34 %; geschätzte 20-Monats-CR-Rate bei Patienten mit vollständigem Ansprechen: 72 %).

Verträglichkeit:

  • CRS bei 68 % der Patienten, hauptsächlich mit den Anfangsdosen verbunden und meistens Grad 1 (51 %) oder Grad 2 (12 %);
  • Ereignisse Grad 3 (3 %) und 4 (2 %) waren gelegentlich.
  • Alle bis auf 2 CRS-Ereignisse wurden beim Datenschnitt behoben.
  • Glofitamab-bedingte neurologische UE, möglicherweise mit ICANS vereinbar: bei 3 Patienten auf (alle Grad 1–2).
  • keine mit Glofitamab in Zusammenhang stehenden (tödlichen) Grad 5-UE. Glofitamab-bedingte UEs, die zum Absetzen führten, waren gelegentlich (3 Patienten, 3 %).

Die Studienautoren halten fest, dass Glofitamab mit fester Dauer dauerhafte vollständige Remissionen bewirkt und eine günstige Sicherheit bei Patienten mit R/R DLBCL und ≥ 2 vorherigen Therapien aufweist, einschließlich Patienten mit vorheriger Exposition gegenüber CAR-Ts. Sie halten Glofitamab für eine vielversprechende neue Therapie beim stark vorbehandeltem und/oder hochrefraktärem DLBCL.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7500

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Primäranalyse zeigt: suge könnte eine neue Behandlungsoption für R/R-ENKTL-Patienten sein

 

Abstract 7501:

GEMSTONE-201: Preplanned primary analysis of a multicenter, single-arm, phase 2 study of sugemalimab (suge) in patients (pts) with relapsed or refractory extranodal natural killer/T cell lymphoma (R/R ENKTL).

 

Presenter: Huiqiang Huang

 

Die Studienautoren stellen die primäre Analyse von GEMSTONE-201 vor, einer Zulassungsstudie zur Bewertung eines Anti-PD-L1-mAb bei R/R-ENKTL. Patienten mit einem ECOG-PS von 0/1 und histologisch bestätigtem ENKTL, bei denen ein vorheriges Asparaginase-basiertes Regime versagt hatte, wurden aufgenommen.

Die Patienten erhielten 1200 mg Q3W, iv, für bis zu 24 Monate, bis zur Progression, zum Tod oder zum Abbruch der Studie.:

  • 80 Patienten aufgenommen und behandelt (mediane Nachbeobachtungszeit 13,4 Monate).
  • Durchschnittsalter 48 Jahre (Bereich 29–74); 64 % Männer;
  • 74 % zu Studienbeginn ECOG PS von 1;
  • 68 % mit Erkrankung im Stadium IV;
  • Rund die Hälfte (49 %) mit ≥ 2 Linien einer vorherigen systemischen Therapie.
  • mediane Behandlungsdauer 5,2 Monate (Bereich 0,7–37,4);
  • 23 Patienten blieben in Behandlung.

Unter den 78 auswertbaren Patienten gemäß IRRC:

  • ORR 46,2 % (95 % KI: 34,8 %, 57,8 %);
  • 29 (37,2 %) erreichten CR;
  • mediane DoR nicht erreicht (NR);
  • Die 12-Monats-DoR-Rate 86 %.
  • Die Beurteilungen des Prüfarztes bei 79 auswertbaren Patienten stimmten mit den IRRC-Ergebnissen überein, d. h.
  • - ORR von 45,6 % (95 % KI: 34,3 %, 57,2 %),
  • - 24 (30,4 %) Patienten mit CR und medianer DoR von NR.
  • - Die 1- und 2-Jahres-OS-Raten betrugen 68,6 % bzw. 54,6 %;
  • - das mediane OS war NR (Bereich 0,9–37,2+ mos).

Von allen Patienten hatten 96 % (n = 77) mindestens ein UE:

  • häufigsten UE Fieber und verminderte WBC (jeweils n = 24, 30 %).
  • UE ≥ 3. Grades bei 31 (39 %).
  • Suge-bedingte UE bei 61 (76 %) Patienten, meistens (60 %) Grad 1/2.
  • häufigste vom Sponsor beurteilte irAE: Hypothyreose (n = 13, 16 %).
  • SUE bei 18 (23 %) Patienten;
  • 5 (6 %) der Patienten mit SUE im Zusammenhang mit Suge, alle abgeklungen (1 mit Folgeerscheinungen).
  • Tödliche UE bei 5 (6 %) der Patienten, keiner suge-bedingt.

Suge demonstrierte bei R/R-ENKTL-Patienten laut den Studienautoren eine tiefe und dauerhafte Antitumoraktivität, mit einer hohen CR-Rate und einem vielversprechenden OS-Nutzentrend im Vergleich zu historischen Daten. Suge kommt mit einem gut verträglichen Sicherheitsprofil ohne neue Sicherheitssignale. Die Primäranalyse zeigt, dass suge eine neue Behandlungsoption für R/R-ENKTL-Patienten sein könnte (NCT03595657).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7501

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ibrutinib in Kombination mit BR- und R-Maintenance verbessert das PFS im Vergleich zur Standard-Chemoimmuntherapie signifikant

Webcast
For more information see the ASCO press release

Abstract LBA7502:

Primary results from the double-blind, placebo-controlled, phase III SHINE study of ibrutinib in combination with bendamustine-rituximab (BR) and R maintenance as a first-line treatment for older patients with mantle cell lymphoma (MCL).

 

Presenter: Michael Wang

 

Die Studienautoren führten eine Phase-III-Studie (SHINE; (NCT01776840) durch, um die Kombination von Ibrutinib (Ibr) mit einer Standard-Chemoimmuntherapie (BR) und R-Erhaltung bei älteren Patienten mit unbehandeltem MCL zu bewerten.

Patienten im Alter von ≥ 65 Jahren wurden nach vereinfachtem MIPI-Score (niedriges vs. mittleres vs. hohes Risiko) stratifiziert und 1:1 randomisiert zu

  • Ibr (560 mg oral täglich) Ibr + BR (n = 261)
  • Placebo (Pbo) plus 6 Zyklen B (90 mg/m2) und R (375 mg/m2) Pbo + BR (n = 262).
  • Patienten mit objektivem Ansprechen erhielten eine R-Erhaltungstherapie, verabreicht alle 8 Wochen für bis zu 12 zusätzliche Dosen in beiden Armen.
  • Ibr und Pbo Verabreichung bis zum Fortschreiten der Krankheit oder bis zur nicht akzeptablen Toxizität.

Medianes Alter 71 Jahre (Bereich 65–87),

  • 65,6 % der Patienten hatten einen niedrigen/mittleren vereinfachten MIPI,
  • 8,6 % hatten eine blastoide/pleiomorphe Histologie.

Bei der Primäranalyse betrug das mediane Follow-up 84,7 Monate:

  • Primärer Endpunkt erreicht, da das PFS im Ibr-Arm vs. Pbo-Arm signifikant verbessert war (Hazard Ratio 0,75; einseitiger P = 0,011).
  • medianes PFS 80,6 Monate mit Ibr kombiniert mit BR und R-Maintenance, d.h. 50 %ige Verbesserung vs. Pbo kombiniert mit BR und R- Maintenance (medianes PFS 52,9 Monate).
  • vollständiges Ansprechrate 65,5 % im Ibr-Arm und 57,6 % im Pbo-Arm (P = 0,0567).
  • kein Unterschied im Gesamtüberleben zwischen den Behandlungsarmen (p = 0,648).
  • Zeit bis zur nächsten Behandlung im Ibr-Arm länger als im Pbo-Arm (P < 0,001).
  • 52 (19,9 %) bzw. 106 (40,5 %) Patienten erhielten eine anschließende Anti-Lymphom-Therapie in den Ibr- bzw. Pbo-Armen;
  • 41/106 (38,7 %) erhielten einen Zweitlinien-BTKi im Pbo-Arm.

Verträglichkeit:

  • Raten behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse 3. oder 4. Grades: 81,5 % bzw. 77,3 % in den Ibr- bzw. Pbo-Armen.
  • Unter den unerwünschten Ereignissen von klinischem Interesse für BTKis gab es Vorhofflimmern bei 13,9 % bzw. 6,5 % der Patienten in den Ibr- bzw. Pbo-Armen.
  • Die Raten schwerer Blutungen, Bluthochdruck, Arthralgie und sekundärer primärer Malignome waren in beiden Armen ähnlich.
  • Auch die Lebensqualität war in beiden Armen ähnlich.

Schlussfolgerungen:

Diese Phase-III-Studie bei unbehandeltem MCL zeigte laut den Studienautoren, dass Ibr in Kombination mit BR- und R-Maintenance das PFS im Vergleich zur Standard-Chemoimmuntherapie signifikant verbesserte. Das media.e PFS lag bei 6,7 Jahren. Das Sicherheitsprofil war vergleichbar mit den bekannten Profilen der einzelnen Arzneimittel

10.1200/JCO.2022.40.17_suppl.LBA7502

ORIGINAL ARTICLE

Ibrutinib plus Bendamustine and Rituximab in Untreated Mantle-Cell Lymphoma

M.L. Wang and Others

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

A+AVD bevorzugte Option für Patienten mit zuvor unbehandeltem cHL im Stadium III/IV

 

Abstract 7503:

First-line brentuximab vedotin plus chemotherapy to improve overall survival in patients with stage III/IV classical Hodgkin lymphoma: An updated analysis of ECHELON-1.

 

Presenter: Stephen M. Ansell

 

In ECHELON-1 (NCT01712490) unterstützten 5-Jahres-Follow-up-Analysen den Vorteil des langfristigen PFS mit Brentuximab Vedotin, Doxorubicin, Vinblastin und Dacarbazin (A+AVD) in der ersten Linie verglichen mit Doxorubicin, Bleomycin , Vinblastin und Dacarbazin (ABVD) beim cHL Stadium III/IV. Dies war unabhängig vom vorläufigen Positronen-Emissions-Tomographie-Status.

A+AVD hatte ein überschaubares langfristiges Sicherheitsprofil, mit zahlenmäßig weniger Zweitmalignomen und einer größeren Anzahl von Schwangerschaften, die im Vergleich zu ABVD gemeldet wurden (Connors et al, NEJM 2018; Straus et al, Lancet Haematol 2021). Die Studienatoren berichten über eine vorab festgelegte OS-Analyse nach etwa 6 Jahren Nachbeobachtung.

Behandlung:

Die Patienten erhielten randomisiert alle 28 Tage bis zu 6 Zyklen A+AVD (n = 664) oder ABVD (n = 670) an Tag 1 und 15.

Mediane Nachbeobachtungszeit 73 Monate mit 39 bzw. 64 OS-Ereignisse in den A+AVD- bzw. ABVD-Armen:

  • OS begünstigte signifikant A+AVD vs. ABVD (HR 0,590; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 0,396–0,879; p = 0,009).
  • geschätzte 6-Jahres-OS-Raten (95 %-KI): jeweils 93,9 % (91,6–95,5) vs. 89,4 % (86,6–91,7) mit A+AVD vs. ABVD.
  • konsistenter OS-Vorteil für A+AVD vs. ABVD in allen vordefinierten Untergruppen.
  • 6-Jahres-PFS-Schätzung 82,3 % (79,1–85,0) vs. 74,5 % (70,8–77,7) mit A+AVD vs. ABVD (HR 0,678 [95 % KI 0,532–0,863]).

Insgesamt hatte A+AVD ein vergleichbares langfristiges Sicherheitsprofil wie ABVD:

  • Die behandlungsbedingte periphere Neuropathie ging in beiden Armen weiter zurück oder besserte sich,
  • 86 % (379/443) und 87 % (249/286) der Fälle in den A+AVD- und ABVD-Armen entweder vollständig reversibel (72 % vs. 79 %). oder Verbesserung (14 % gegenüber 8 %) bis zum letzten Follow-up.
  • Im A+AVD- vs. ABVD-Arm weniger Zweitmalignome (23 vs. 32).
  • Im A+AVD-Arm vs. ABVD-Arm mehr Schwangerschaften (49 vs. 28) oder Lebendgeburten (42 vs. 19 bei Frauen);
  • keine Totgeburten gemeldet,
  • keine neuen Sicherheitssignale identifiziert.

Die A+AVD-Behandlung führte laut den Studienautoren zu einer statistisch signifikanten Reduzierung des Mortalitätsrisikos um 41 % verglichen mit ABVD. Das Sicherheitsprofil war überschaubar und vergleichbar mit früheren Berichten. Diese Ergebnisse bestätigen A+AVD als bevorzugte Option für Patienten mit zuvor unbehandeltem cHL im Stadium III/IV.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7503

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Brentuximab Vedotin mit AVE-PC im dosisintensiven Regime bei pädiatrischen Patienten mit Hochrisiko-HL wirksamer als ABVE-PC

 

Abstract 7504:

Brentuximab vedotin and association with event-free survival (EFS) in children with newly diagnosed high-risk Hodgkin lymphoma (HL): A report from the Children's Oncology Group phase 3 study AHOD1331 (NCT 02166463).

 

Presenter: Sharon M. Castellino

 

Brentuximab Vedotin (Bv) ist für Erwachsene mit HL im fortgeschrittenen Stadium zugelassen. Die Studienautoren verglichen in einer multizentrischen, randomisierten, offenen Phase-3-Studie die Wirksamkeit und Sicherheit von Bv mit Doxorubicin, Vincristin, Etoposid, Prednison und Cyclophosphamid (Bv-AVE-PC) mit dem pädiatrischen Dosis-Intensiv-Standardregime ABVE-PC, einschließlich Bleomycin.

Behandelt wurden Patienten im Alter von 2 bis 21 Jahren mit zuvor unbehandeltem HL, Stadien IIB + Bulk, IIIB, IVA, IVB (n=600, 587 eligible).

Sie wurden randomisiert zu 5 Zyklen mit

  • ABVE-PC
  • oder Bv-AVE-PC alle 21 Tage unterstützt mit Granulozyten-Kolonie-stimulierendem Faktor.

Zentral überprüftes PET-CT nach 2 Zyklen (PET2) identifizierte langsam ansprechende Läsionen (SRL), definiert als Deauville-Score > 3.

Strahlentherapie (ISRT) wurde bei massiver mediastinaler Adenopathie und SRL angewendet.

Das Durchschnittsalter betrug 15,6 Jahre (Bereich 3,4–21). Die Patienten- und Krankheitsmerkmale waren über die Studienarme hinweg ausgewogen:

  • Die Histologie war bei 76,5 % nodulär sklerosierend.
  • Stadienverteilung: 20,6 % IIB-Masse; 19,3 % IIIB; 28,5 % IVA; 31,7 % IVB.

Behandlungsergebnisse bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 42,1 Monaten (0,1–80,9):

  • 3-Jahres-EFS (95 %-KI) gemäß Intent-to-treat-Analysen: 82,5 % (77,4; 86,5) mit ABVE-PC und 92,1 % (88,4; 94,7) mit Bv-AVE-PC (HR 0,41 (0,25, 0,67), p = 0,0002).
  • mediane Zeit bis zum 1. Ereignis: 9,4 Monate für beide Arme, Spanne variiert je nach Arm (3,6–57,8 ABVE-PC; 1,3, 25,8 Bv-AVE-PC).
  • Rückfallrate: 17 % nach ABVE-PC und 7 % mit Bv-AVE-PC.
  • In jedem Arm ein SMN: Schilddrüsenkrebs bei 57,8 Monaten und AML bei 20,3 Monaten.
  • 3-Jahres-Gesamtüberleben (95 % KI): 98,5 % (96,0; 99,4) für ABVE-PC und 99,3 % (97,3; 99,8) für Bv-AVE-PC (p = 0,38).
  • PET2-SRL-Raten vergleichbar (ABVE-PC 19 % vs. Bv-AVE-PC 18 %, p = 0,8).
  • ISRT-Behandlung unterschied sich nicht (ABVE-PC 55,7 % vs. Bv-AVE-PC 52,7 %, p = 0,69).

Verträglichkeit:

  • Kein Unterschied bei unerwünschten Ereignissen 3./4. Grades;
  • Myelosuppression: Folge einer > Grad 3 febrilen Neutropenie bei 32 % der Patienten, unterschied sich nicht zwischen den Armen (p = 0,67).
  • 19 % mit Neuropathie > Grad 2 gemäß der Balis-Skala für pädiatrische Neuropathie, ohne Unterschied zwischen den Armen (p = 0,86).

Brentuximab Vedotin mit AVE-PC in einem dosisintensiven Regime ist laut den Studienautoren bei pädiatrischen Patienten mit Hochrisiko-HL wirksamer als ABVE-PC. Verglichen mit früheren pädiatrischen Studien für Hochrisiko-HL wurde die Risikoreduktion von 59 % beim EFS ohne erhöhte Toxizität und mit weniger ISRT behandelten Patienten erziehlt (NCT02166463).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7504

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Einfluss der Rassenidentität auf die Ergebnisse des Gesamtüberlebens

 

Abstract 7507:

Racial disparities affecting Black patients with diffuse large B-cell lymphoma.

 

Presenter: Daniel Arthur Ermann

 

In der vorliegenden Studie wollten die Autoren den Einfluss der Rassenidentität auf die Ergebnisse des Gesamtüberlebens (OS) für DLBCL-Patienten bewerten. Sie präsentieren die bisher größte Studie, die Rassenunterschiede bei DLBCL untersucht. Ihre Daten belegen, dass schwarze Patienten im Vergleich zu weißen Patienten ein signifikant kürzeres OS haben, was bei multivariater Analyse bestehen bleibt. Sie zeigen aber auch, dass diese Ungleichheit beim Überleben nicht signifikant wurde, wenn die Patienten hinsichtlich Ersatzmarkern für den Zugang zur Gesundheitsversorgung wie Versicherungsstatus und mittleres Einkommen gleichermaßen abgeglichen wurden. Die Autoren empfehlen weitere Studien zur Untersuchung dieser Rassenunterschiede, um die Versorgung aller DLBCL-Patienten zu optimieren.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7507

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

CLL: Schwarze Patienten haben im Vergleich zu weißen Patienten ein signifikant kürzeres OS

 

Abstract 7508:

Influence of racial and ethnic identity on overall survival in patients with chronic lymphocytic lymphoma.

 

Presenter: Victoria Vardell, MD | University of Utah

 

Die Autoren versuchten, Unterschiede in Behandlungsmustern und Überlebensergebnissen basierend auf der Rassenidentität von CLL-Patienten und wie sich diese im Laufe der Zeit verändert haben, zu untersuchen. Sie präsentieren die bisher größte Studie, die Rassenunterschiede bei CLL beschreibt. Schwarze Patienten haben im Vergleich zu weißen Patienten ein signifikant kürzeres OS, selbst wenn es an die höhere Prävalenz von Komorbiditäten in der schwarzen CLL-Population angepasst wird. Sie betonen, dass sich die Überlebenslücke zwischen weißen und schwarzen Patienten seit 2004 nicht verbessert hat. Dies macht die Notwendigkeit gezielter Forschung zur Verbesserung des Überlebens bei schwarzen Patienten mit CLL klar.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7508

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Weitere Untersuchungen gerechtfertig

 

Abstract 7571:

Real-world outcomes of axicabtagene ciloleucel (Axi-cel) for the treatment of large B-cell lymphoma (LBCL) by race and ethnicity.

 

Presenter: Frederick L. Locke, MD | H. Lee Moffitt Cancer Center & Research Institute

 

Die Studienautoren untersuchten die Ergebnisse gemäss Rasse und ethnischer Zugehörigkeit bei LBCL-Patienten, die axi-cel in der realen Umgebung erhielten. Dabei zeigte axi-cel ein günstiges OS, PFS und Sicherheitsprofil unabhängig von Rasse und ethnischer Zugehörigkeit in der realen Umgebung. Bei hispanischen oder asiatischen Patienten wurden laut den Studienergebnissen keine nennenswerten Unterschiede in den Ergebnissen beobachtet. Die Autoren sprechen sich für weitere Untersuchungen aus, aufgrund niedrigerer Ansprechraten bei afroamerikanischen Patienten. Zu nennen ist auch jegliche Unterrepräsentation, die nicht durch eine niedrigere Inzidenzrate für DLBCL (SEER), Zugang zu Pflege und Krankheitslast erklärt werden kann.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7571

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Oral Abstract Session you need an ASCO Annual Meeting registration

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

POSTER SESSION

Lymphoma and Chronic Lymphocytic Leukemia

https://meetings.asco.org/2022-asco-annual-meeting/14385?presentation=210222#210222

 

Poster Discussion Session - Lymphoma and Chronic Lymphocytic Leukemia

Zanubrutinib Obinutuzumab: Eine potenzielle Kombinationstherapie für Patienten mit R/R FL

 

Abstract 7510:

Zanubrutinib plus obinutuzumab (ZO) versus obinutuzumab (O) monotherapy in patients (pts) with relapsed or refractory (R/R) follicular lymphoma (FL): Primary analysis of the phase 2 randomized ROSEWOOD trial.

 

Presenter: Pier Luigi Zinzani | Poster: 164

 

In einer Phase-1b-Studie (Blood Adv. 2020;4(19):4802-4811) erwies sich Zanubrutinib (ZO) als verträglich und war mit einem frühen Signal der Wirksamkeit verbunden. ROSEWOOD (BGB-3111-212) ist eine randomisierte Phase-2-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von ZO vs. Obinutuzumab (O) bei R/R FL-Patienten, die ≥2 Therapielinien erhielten, einschließlich eines Anti-CD20-Antikörpers und eines Alkylierungsmittels.

Sie wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert, um entweder ZO oder O zu erhalten:

  • O wurde in beiden Armen an den Tagen 1, 8 und gegeben 15 von Zyklus 1, Tag 1 von Zyklen 2-6 und dann alle 8 Wochen bis zu maximal 20 Dosen (O: n = 72).
  • Z (160 mg zweimal täglich) wurde bis zum Fortschreiten der Erkrankung (PD) oder inakzeptabler Toxizität gegeben; (ZO: n = 145)

Patienten mit bestätigter PD im O-Arm durften zu ZO wechseln.

mediane Nachbeobachtungszeit: 12,5 Monate;

Durchschnittsalter: 64 Jahre.

Häufigkeit eines hohen FL International Prognostic Index-Scores: 53 % (ZO) und 51 % (O). im Median 3 vorherige Therapielinien, wobei 28 % (ZO) und 25 % (O) der Patienten > 3 Linien erhielten.

Der Anteil refraktäre Patienten innerhalb von 24 Monaten nach Beginn der Erstlinien-Immunchemotherapie gegenüber:

  • Rituximab – ZO: 54 %/O: 50 %,
  • der neuesten Therapielinie - ZO: 32 %/O: 40 %
  • PD – ZO: 28 %/O: 32 %

Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt:

  • ORR: 68,3 % mit ZO vs. 45,8 % mit O (p = 0,0017).
  • CRR: 37,2 % (ZO) vs. 19,4 % (O);
  • 18-Monats-DOR-Rate: 70,9 % (ZO) vs. 54,6 % (O);
  • medianse PFS: 27,4 Monate (ZO) vs. 11,2 Monate (O; Hazard Ratio [HR], 0,51 [95 % KI, 0,32–0,81], p = 0,0040).
  • mediane Zeit bis zu einer neuen Anti-Lymphom-Therapie oder einem Crossover: nicht auswertbar (NE; ZO) vs. 12,1 Monate (O; HR, 0,37 [95 % KI, 0,23–0,60], p < 0,0001).
  • ORR für 29 Patienten, die zu ZO wechselten: 24,1 %.
  • medianes OS: NE;
  • 18-Monats-OS-Wahrscheinlichkeit: 85,4 % (ZO) vs. 72,6 % (O).

Verträglichkeit:

  • Die häufigsten Nebenwirkungen jeglicher Schweregrade im ZO-Arm waren
  • Thrombozytopenie: 34,3%,
  • Neutropenie: 27,3 %,
  • Durchfall: 16,1 %,
  • Müdigkeit: 14,0 %,
  • Verstopfung: 13,3 %,
  • Husten: 11,9 %,
  • Fieber: 11,2 %,
  • Dyspnoe: 10,5 %.

UE ≥ Grad 3 mit Inzidenz > 5 % bei ZO:

  • Neutropenie: 22,4 %,
  • Thrombozytopenie: 14,0 %,
  • Inzidenz von Vorhofflimmern: 0,7 %
  • schwere Blutungen: 1,4 %.
  • Die Inzidenz behandlungsbedingter UEs, die zum Tod führten: 5,6 % (ZO) und 9,9 % (O).

Zanubrutinib Obinutuzumab zeigte laut den Studienautoren eine überlegene Wirksamkeit gegenüber Obinutuzumab bei der Behandlung des R/R FL. ZO wies ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil auf und stellt nach Ansicht der Autoren eine potenzielle Kombinationstherapie für Patienten mit R/R FL dar (NCT03332017).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7510

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zandelisib erzielte eine hohe ORR- und CR-Rate bei stark vorbehandelten FL-Patienten

 

Abstract 7511:

Efficacy and safety of zandelisib administered by intermittent dosing (ID) in patients with relapsed or refractory (R/R) follicular lymphoma (FL): Primary analysis of the global phase 2 study TIDAL.

 

Presenter: Andrew David Zelenetz| Poster: 165

 

In einer Phase-1b-Studie mit 37 Patienten mit R/R FL erreichte Zandelisib - ein PI3Kδ-Inhibitor mit hoher Zielbindungsaffinität - täglich für zwei 28-tägige Zyklen zum Tumordebulking, dann eine ID, eine ORR von 87 % (78 % Monotherapie und 95 % mit Rituximab) mit < 10 % irAEs (Pagel et al. ICML 2021; #113). Die Autoren führten die TIDAL-Studie durch, um Zandelisib bei indolenten R/R-Lymphomen mit FL Grad I-IIIA, fortschreitender Erkrankung nach ≥ 2 vorherigen Therapien und ohne vorherige PI3K-Inhibitoren, weiter zu untersuchen (NCT03768505). Die Patienten erhielten Zandelisib 60 mg täglich für 2 Zyklen, dann bei ID.

121 FL-Teilnehmer wurden eingeschrieben:

  • In der PEP (N = 91) lag die mediane Anzahl vorheriger Therapien bei 3 (Bereich 2–8),
  • 21 Patienten (23 %) hatten eine vorherige Stammzelltransplantation,
  • 42 (46 %) mit einer Krankheit, die gegenüber der letzten Therapie nicht therapierbar war,
  • 31 (34 %) hatten Tumore ≥ 5 cm,
  • 51 (56 %) waren POD24.

Therapieergebnisse:

  • Gesamtansprechrate: 70,3 % (n = 64) (95 %-KI 59,8–79,5 %)
  • vollständige Ansprechrate: 35,2 % (n = 32) (95 %-KI 25,4–45,9 %).
  • Ansprechen früh: wobei 87,5 % (n = 56) der Reaktionen am Ende von Zyklus 2 und 75 % (n = 24) der CRs am Ende von Zyklus 4 beobachtet wurden.
  • Die Daten sind noch nicht ausgereift, um die Dauer des Ansprechens genau abzuschätzen (DOR).

Verträglichkeit:

  • mediane Nachbeobachtungszeit: 9,4 Monate (Bereich 0,8–24) für alle 121 Patienten,
  • Therapieabbruch: 12 Patienten (9,9 %) infolge Arzneimittel-Nebenwirkungen,
  • Grad 3 UEs of Special Interest (AESI) waren Durchfall bei 6 Patienten (5 %), Colitis bei 2 (1,7 %), Hautausschlag bei 4 (3,3 %), Stomatitis bei 3 (2,5 %) und jeweils 1 (0,8 %) für AST- und ALT-Erhöhung und nicht-infektiöse Pneumonitis.
  • AESIs vom Grad 3 traten hauptsächlich (15 von 18, 83 %) in den Zyklen 1-3 während der täglichen Dosierung auf.

Zandelisib auf ID erzielte laut den Studienautoren eine hohe ORR- und CR-Rate bei stark vorbehandelten FL-Patienten. Dies war mit < 10 % der Behandlungsabbrüche aufgrund arzneimittelbedingter UE und AESI Grad 3 verbunden. Dieses Profil unterstützt nach Ansicht der Autoren die Bewertung von Zandelisib allein und in Kombination bei verschiedenen bösartigen B-Zell-Erkrankungen. Dies gilt sowohl bei rezidivierender Erkrankung als auch bei früheren Therapielinien. Derzeit wird Zandelisib plus Rituximab vs. Chemoimmuntherapie in der Phase-3-Studie COASTAL bei R/R FL und MZL (NCT 04745832) untersucht (NCT03768505).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7511

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

R bei FL mit niedriger Tumorlast erlaubte es, die zytotoxische Anwendung bei den meisten Patienten 6 Jahre nach Behandlungsbeginn zu vermeiden

 

Abstract 7512:

Subcutaneous rituximab induction followed by short rituximab maintenance to improve progression-free survival in patients with low-tumor burden follicular lymphoma: Final results of FLIRT phase III trial, a LYSA study.

 

Presenter: Guillaume Cartron | Poster: 166

 

Bei follikulärem Lymphom (FL) mit geringer Tumorlast kann die Erhaltungstherapie mit Rituximab das PFS im Vergleich zur Beobachtung verbessern. Die RESORT-Studie (Kahl et al. 2014) zeigte, dass die Wiederbehandlungsstrategie mit Rituximab (R) eine ähnliche Zeit bis zum Therapieversagen lieferte wie die Erhaltungsstrategie mit weniger Rituximab-Einsatz. Kann eine kurze Rituximab-Maintenance mit subkutaner Verabreichung das PFS verbessern und gleichzeitig die R-Infusionen reduzieren? Die Patienten bekamen entweder

Im IV-Arm (n=102) eine 4-wöchige iv-Infusionen von R 375 mg/m2 oder

Im Sc-Arm (n=100) eine iv Infusion von R (D1, 375 mg/m2), gefolgt von 3 subkutanen Infusionen von R (1400 mg, an den Tagen 8, 15 und 22), gefolgt von Rsc-Erhaltung in den Monaten (M) 3, 5, 7 und 9.

Therapieergebnisse:

  • mediane Verwendung von R: 4 Infusionen (Bereich: 1-4, IV-Arm) und 8 Infusionen (Bereich: 2-8, Sc-Arm).
  • Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 50,2 Monaten (95 % KI: 48,3–54,5) betrug das 4-Jahres-PFS:
  • 41,2 % (95 % KI: 30,6 %; 51,6 %) im IV-Arm
  • 58,1 % (95 % KI: 47,5 %; 67,4 %) im Sc-Arm.
  • Das mediane PFS war dann:
  • 36,1 Monate (95 % KI: 23,9–52,6) im IV-Arm
  • 73,8 Monate (95 % KI: 39,4–NA) im Sc-Arm (vgl. Abb. 1 Im Abstract) (HR: 0,58; 95 % KI: 0,39). -0,87; P = 0,0076).

Verträglichkeit:

Patienten mit mindestens einem AE-Grad ≥ 3 waren 8 (7,8 %) und 12 (12,4 %) im IV-Arm bzw. Sc-Arm.

  • Gemäß den Cheson-Kriterien betrug die ORR bei M3: 83 % und 80 %, einschließlich 38 % und 29 % CR/CRu, im IV-Arm bzw. Sc-Arm.
  • Gemäß den Lugano-Kriterien waren 36,3 % (Iv-Arm; 95 %-KI: 27,0 %; 46,4 %) und 59,0 % (Sc-Arm; 95 %-KI: 48,7 %; 68,7 %) bei M12 in CMR.
  • mediane DOR:
  • im IV-Arm: 32,7 Monate (95 % IC: 20,6–49,7),
  • im Sc-Arm: 70,8 Monate (36,4–NR) (HR: 0,56; 95 % IC: 0,37–0,84).
  • Die 4-Jahres-TTNLT:
  • im IV-Arm: 54 % (95 %-KI: 42,9 %; 63,8 %),
  • im Sc-Arm: 61,8 % (95 %-KI: 50,8,6 %; 71,0 %) (HR: 0,81, 95 % IC: 0,53-1,24).
  • 4-jährige TTNLT-Chemotherapie:
  • im IV-Arm 60,8 % (95 % KI: 49,6 %; 70,3 %),
  • im Sc-Arm 71,4 % (95 % KI: 60,7 %; 79,8 %) (HR: 0,69, 95 % IC: 0,42-1,12) (vgl. Abb. 2 im Abstract).
  • Das OS war je nach Behandlungsarm nicht unterschiedlich:
  • das 4-Jahres-OS:
  • im IV-Arm: 95,0 % (95 %-KI: 88,5 %; 97,9 %),
  • im Sc-Arm: 96,7 % (95 %-KI: 89,9 %; 98,9 %).

Diese Phase-III-Studie erreichte laut den Studienautoren ihren primären Endpunkt und zeigte, dass die Rsc-Induktion, gefolgt von einer kurzen MRsc, das PFS von Patienten mit niedriger Tumorlast verbessert. Sie weisen darauf hin, dass MRsc jedoch nicht die TTNLT verbesserte. Fazit: R bei FL mit niedriger Tumorlast erlaubte es, die zytotoxische Anwendung bei den meisten Patienten 6 Jahre nach Behandlungsbeginn zu vermeiden (NCT02303119).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7512

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Orales Abexinostat mit vielversprechender Wirksamkeit - von Patienten mit R/R FL gut vertragen

 

Abstract 7513:

Interim results of a phase II multicenter study with the oral histone deacetylase inhibitor abexinostat in patients with relapsed/refractory follicular lymphoma.

 

Presenter: Lin Gui | Poster: 167

 

Abexinostat (Abx) - ein neuartiger potenter oraler Pan-Histon-Deacetylase-Inhibitor (HDACi) - gewährt ausreichende Wirkstoffkonzentrationen bei zweimal täglicher (BID) Dosierung. In früheren Phase-1/2-Studien erwies sich Abx beim (R/R) FL gut verträglich und zeigte eine signifikante klinische Aktivität mit dauerhaftem Ansprechen.

Die Autoren präsentieren eine offene, einarmige Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Abx beim R/R FL Grad 1, 2 oder 3a, mit zuvor mindestens 2 durchgeführten Therapielinien.

Therapieschema:

  • Abx oral mit 80 mg BID im Abstand von 4 Stunden in einem „eine Woche an, eine Woche aus“-Schema (Tage 1 bis 7 und 15 bis 21 eines 28-Tage-Zyklus).

in den ersten 24 Wochen alle 8 Wochen und danach alle 12 Wochen erfolgt eine Wirksamkeitsbewertung durch verstärktes CT/MRT und in den Wochen 12 und 24 und zur Bestätigung eines vollständigen Ansprechens eine PET-CT gemäß den 2014 Lugano Kriterien.

41 Patienten erhielten Abx. 37 Patienten wurden mindestens einer Post-Baseline-Tumoruntersuchung unterzogen.:

  • Das Durchschnittsalter betrug 55 (Bereich 34–79),
  • 46 % der Patienten waren männlich,
  • 70 % hatten eine Krankheit im Stadium IV
  • 24 % hatten >3 FLIPI-2.
  • Die Pts hatten im Median 3 vorherige Therapielinien (Bereich 2–6)
  • 22 % waren gegenüber der letzten vorherigen Behandlung refraktär.

Therapieergebnisse

  • Am Datenstichtag: 37 auf Wirksamkeit auswertbaren Patienten ,
  • ORR 70 % (26/37),
  • 16 % CR (6/37),
  • Krankheitskontrollrate 92 % (34/37).
  • Die mediane Zeit bis zum Ansprechen betrug 10,8 Wochen.

Die Studie hat die vordefinierten Kriterien der Phase I erfüllt und ist in die Phase II eingetreten, mit dem Ziel, bis zu 81 auswertbare Patienten aufzunehmen.

Verträglichkeit:

  • Von 41 hinsichtlich der Sicherheit auswertbaren Patienten:
  • häufigste behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse (TEAEs) (≥ 30 %):
  • Thrombozytopenie (85 %),
  • Durchfall (61 %),
  • Neutropenie (54 %),
  • Leukopenie (49 %),
  • Asthenie (39 %),
  • Übelkeit (37 %)
  • Anämie (34 %).
  • EAEs Grad ≥ 3 (≥ 5 %):
  • Thrombozytopenie (41 %),
  • Neutropenie (27 %),
  • Leukopenie (7 %),
  • Lymphopenie (7 %),
  • verlängertes QT (7 %)
  • Anämie (5 %).
  • Ein Patient brach die Behandlung aufgrund von UE ab.

Orales Abx zeigte gemäss den Studienautoren eine vielversprechende Wirksamkeit und wurde von Patienten mit R/R FL gut vertragen (NCT03934567).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7513

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

51 % bis 75 % der Brentuximab Vedotin-Gesamtdosis kann immer noch einen ähnlichen PFS-Vorteil erzielen

 

Abstract 7514:

Real-world outcomes of brentuximab vedotin maintenance after autologous stem cell transplant in relapsed/refractory classical Hodgkin lymphoma: Is less enough?

 

Presenter: Charlotte Burton Wagner | Poster: 168

 

Die AETHERA-Studie zeigte eine Verbesserung des PFS mit 16 Zyklen Brentuximab Vedotin (BV) nach ASCT bei BV-naiven Patienten beim (r/r cHL. In der realen Welt werden selten alle 16 BV-Zyklen mit voller Dosis absolviert. Die Autoren machten eine multizentrische retrospektive Studie zur Bewertung der Auswirkungen der kumulativen Dosis auf die Toxizität und das 2-Jahres-PFS.

Eingeschlossen wurden Patienten mit mindestens einem BV-Erhaltungszyklus nach ASCT und:

  • primäre refraktäre Erkrankung (PRD),
  • extranodale Erkrankung (END) oder Rückfall < 12 Monate nach Diagnose (RL < 12).

PFS wurde zwischen den drei Kohorten basierend auf einer kumulativen Gesamtdosis von 28,8 mg/kg (1,8 mg/kg x 16 Zyklen) verglichen:

  • C1, Patienten mit >75 % (21,7 bis 28,8 mg/kg) kumulative Dosis von BV,
  • C2 , Patienten mit einer Dosis zwischen 51 % und 75 % (14,5 bis 21,6 mg/kg) erielten,
  • C3, Patienten mit einer Dosis von ≤ 50 % (≤ 14,4 mg/kg).

100 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren (19–70) wurden behandelt:

  • PRD beim Rezidi: 44 %,
  • RL < 12: 47 %,
  • END: 39 %
  • BV: 45 %, als initiale (1 %) oder Salvage- (44 %) Therapie.
  • vor ASCT eine CR: 71 %
  • 23 % erhielten >1 Salvage-Linie (>1 SLT).

Zwischen den Kohorten gab es keinen Unterschied in den Ausgangsmerkmalen.

Anzahl Patienten pro Kohorte:

  • C1 n=36
  • C2 n=27
  • C3 n=37.

Nur 14 % der Patienten erhielten die volle kumulative Dosis von BV. Die mittlere Anzahl abgeschlossener Zyklen betrug 12.

Verträglichkeit:

  • 57 Patienten brachen die Behandlung vorzeitig ab:
  • 39 wegen Toxizität,
  • 7 wegen Progression,
  • 5 wegen Patientenpräferenz,
  • 2 wegen Kosten
  • 4 aus anderen Gründen.
  • Sechs der Patienten, die wegen Progression vorzeitig aufhörten, befanden sich in C3.
  • Nebenwirkungen vom Grad ≥ 3 für Neuropathie, Neutropenie und Infektionen waren 16 %, 7 % bzw. 5 %.
  • kein Unterschied im Schweregrad der Neuropathie bei Patienten mit BV vor ASCT (p = 0,37).

Therapieergebnisse:

  • mediane Nachbeobachtungszeit: 3,37 Jahre (0,4–6,35),
  • 2-Jahres-PFS: 85 % für alle Probanden,
  • 94 % für C1, 84 % für C2 und 72 % für C3 (p = 0,079) (vgl. Tabelle im Abstract),
  • Patienten in C3 hatten ein schlechteres PFS verglichen mit C1 (p = 0,035); dieser Unterschied war auch nach Bereinigung um fünf weitere Faktoren signifikant.
  • kein Unterschied im PFS zwischen C1 und C2 (p = 0,29).

Aufgrund der Toxizität unterbrachen die meisten Patienten die BV-Maintenance vorzeitig. Das 2-Jahres-PFS war laut den Autoren robust, unabhängig von der kumulativen BV-Dosis. Sie schliessen, dass eine kumulative Gesamtdosis von 28,8 mg/kg BV-Maintenance nicht erforderlich ist und 51 % bis 75 % der BV-Gesamtdosis immer noch einen ähnlichen PFS-Vorteil erzielen können.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7514

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Unabhängig von der Zeit bis zum Rückfall: BV/Nivo kann die bessere Salvage sein

 

Abstract 7515:

Outcomes of classic Hodgkin lymphoma, relapsed within one year of diagnosis, in the era of novel agents.

 

Presenter: Sanjal Desai | Poster: 169

 

Die Autoren beschreiben in dieser multizentrischen retrospektiven Studie die Ergebnisse von PRD und ER beim (R/R) cHL nach mit Salvage-Therapie (ST) und ASCT.

Definitionen:

  • PRD: Progression unter Erstlinien-Chemoimmuntherapie oder innerhalb von 6 Monaten nach der Diagnose.
  • ER: Rückfall von 6 Monaten bis 1 Jahr nach der Diagnose.
  • LR : späte Rückfälle Patienten, d.h. > 1 Jahr nach Diagnose mit Rückfall.

Therapieergebnisse:

  • Von insgesamt 986 Patienten hatten 160 PRD, 365 ER und 461 LR.
  • Eine signifikant höhere Anzahl von Patienten mit PRD, aber nicht mit ER, mit massiver Erkrankung (41 % vs. 27 %, p < 0,01) und B-Symptomne (53 % vs. 38 %, p < 0,001) als LR.
  • Höhere Anteile von Patienten mit PRD und ER benötigten > 1 ST-Linie (44 % vs. 30 % vs. 23 %, p < 0,001) vor ASCT und erhielten eine BV-Erhaltung (25 % vs. 24 % vs. 16 %, p < 0,05).
  • Bereinigt um B-Symptome und Bulky-Krankheit hatten PRD und ER eine signifikant niedrigere ORR (65 % vs. 76 % vs. 84 %, p < 0,001) und CR (37 % vs. 46 % vs. 57 %, p < 0,001) zum ersten ST als LR.
  • Patienten mit PRD und ER mit signifikant niedrigerem PFS (56,3 %, 61,4 % vs. 77,6 %, p < 0,0001) und OS (93 % vs. 89 % vs. 94 %, p = 0,01) als LR.
  • Bei Patienten mit ER zeigten Brentuximab/Bendamustin (BBV) und Brentuximab Vedotin/Nivolumab (BV/Nivo) einen Trend zu einer höheren ORR (92 % vs. 92 % vs. 75 %), aber einer signifikant höheren CR (79,2 % vs. 76 % vs. 42 %, p < 0,01) als eine platinbasierte Chemotherapie (PBC).
  • Bei Patienten mit PRD zeigten BBV und BV/Nivo einen statistisch nicht signifikanten Trend zu höheren ORR und CR als PBC.
  • Die Tabelle im Abstract zeigt das 2-Jahres-PFS nach ST-Typ in PRD, ER, LR.
  • kein Unterschied im PFS nach Zeit bis zum Rezidiv bei BV/nivo, CPI und verschiedenen Wirkstoffen.
  • BV/Nivo mit signifikant höherem PFS als PBC bei PRD (88 % vs. 48 %, p < 0,05) und ER (95 % vs. 57 %, p < 0,05).
  • kein Unterschied im PFS von PBC und anderen ST in PRD, ER oder LR.
  • OS in beiden Gruppen nicht signifikant mit ST-Typ assoziiert.

PRD und ER sind laut den Studienautoren mit einem geringeren Ansprechen auf Salvage und einem geringeren Überleben nach ASCT im Vergleich zu einem späten Rückfall assoziiert. Bei Patienten mit PRD und ER zeigt BV/Nivo eine hohe ORR und CR und bewirkt ein signifikant höheres PFS, vergleichbar mit Patienten mit spätem Rückfall. BV/Nivo kann die bessere Salvage unabhängig von der Zeit bis zum Rückfall sein.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7515

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Favezelimab + Pembrolizumab: Verträgliches Sicherheitsprofil und wirksame Antitumoraktivität beim Anti-PD-1-naiven R/R cHL

 

Abstract 7516:

Favezelimab (anti–LAG-3) plus pembrolizumab in patients with anti–PD-1–naive relapsed or refractory (R/R) classical Hodgkin lymphoma (cHL): An open-label phase 1/2 study.

 

Presenter: Nathalie A. Johnson | Poster: 170

 

Die Multikohorten-Phase-1/2-Studie MK-4280-003 (NCT03598608) untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von Favezelimab (MK-4280), einem humanisierten IgG4-LAG-3-Inhibitor, plus Pembrolizumab bei Patienten mit R/R hämatologischen Malignome. Die vorliegende Analyse richtete ihr Augenmerk auf Anti-PD-1-naive Patienten mit R/R cHL (Kohorte 1):

  • Teil 1: Einführungsphase zur Sicherheit, um die empfohlene Phase-2-Dosis (RP2D) zu bestimmen; mit Patienten nach ASCT oder für ASCT ungeeignet ohne vorherige Anti-PD-1-Therapie; mit Pembro IV 200 mg Q3W und Favezelimab IV 200 mg oder 800 mg Q3W. Die Dosiseskalation folgte dem mTPI-Design.
  • Teil 2: Dosiserweiterungsphase mit Pembro + Favezelimab am etablierten RP2D für bis zu 35 Zyklen.

Kohorte 1: 30 Patienten:

  • Durchschnittsalter: 40 Jahre,
  • 53 % mit ECOG-PS 0
  • 80 % mit ≤ 3 vorherige Therapielinien.
  • Nur 1 dosislimitierende Toxizität (DLT;
  • Autoimmunhepatitis [Grad 4]) wurde unter den ersten 6 Patienten aus allen Kohorten in Teil 1 bei der 200-mg-Dosis von Favezelimab identifiziert;
  • daher wurde die Dosis auf 800 mg erhöht.
  • Bei den 15 zusätzlichen Patienten, die mit der 800-mg-Dosis behandelt wurden, wurden keine DLTs beobachtet.
  • Die RP2D für die Kombination wurde als 800 mg Q3W + Pembro 200 mg Q3W definiert.

medianen Nachbeobachtungszeit 13,5 Monate:

  • ORR für Kohorte 1: 73 % (95 % KI, 54–88;
  • CR: 7 Patienten [23 %];
  • PR: 15 Patienten [50 %]).
  • 28 von 30 Patienten (93 %) hatten eine Verringerung der Zielläsionen gegenüber dem Ausgangswert.
  • Mediane DOR: nicht erreicht (NR; 95 % KI, 0+ bis 23+ Monate);
  • 6 Patienten (51 %) hatten ein Ansprechen von ≥ 12 Monaten.
  • medianes PFS: 19 Monate (95 % KI, 8-NR);
  • Die 12-Monats-PFS-Rate: 57 %.
  • medianes OS: NR (95 % KI, NR-NR);
  • 12-Monats-OS-Rate: 94 %.

Verträglichkeit:

  • Behandlungsabbruch: 9 von 30 Patienten (3 UE; 6 PD).
  • Behandlungsbedingte UE (TRAE): 26 Patienten (87 %), am häufigsten (≥ 10 %):
  • Hypothyreose (27 %),
  • Müdigkeit (20 %),
  • infusionsbedingte Reaktionen (20 %),
  • Kopfschmerzen (17 %)
  • Arthralgie, Hyperthyreose, Myalgie und Übelkeit (jeweils 10 %);
  • TRAEs Grad 3 oder 4 bei 6 Patienten (20 %).
  • 10 % der Patienten mit Behandlungsabbruch aufgrund von TRAEs.
  • keine behandlungsbedingte Todesfälle.

Favezelimab 800 mg + Pembrolizumab 200 mg Q3W zeigte laut den Studienautoren ein verträgliches Sicherheitsprofil und eine wirksame Antitumoraktivität bei Patienten mit Anti-PD-1-naivem R/R cHL.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7516

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nutzen von Pola-R-CHP bei Patienten mit BCL2+ und MYC+ DLBCL

 

Abstract 7517:

Outcomes by BCL2 and MYC expression and rearrangements in untreated diffuse large B-cell lymphoma (DLBCL) from the POLARIX trial.

 

Presenter: Franck Morschhauser | Poster: 171

 

Hintergrund:

Die Überexpression von BCL2 und MYC sowie die Translokation von MYC, BCL2 und BCL6 sind mit schlechteren Ergebnissen beim DLBCL assoziiert (Horn et al. Blood 2013). Die Autoren berichteten erst kürzlich über das progressionsfreie Überleben (PFS) von POLARIX in Untergruppen von Patienten mit DLBCL, die Pola-R-CHP oder R-CHOP erhielten (Tilly et al. NEJM 2022). In der dieser vorab spezifizierten explorativen Analyse haben sie den immunhistochemischen (IHC) Expressionsstatus von BCL2, MYC und Umlagerungen (R) von BCL2, BCL6 und MYC als unabhängige prognostische Marker weiter analysiert. Sie untersuchten auch die prognostischen Auswirkungen von DEL innerhalb der Behandlungsarme:

  • BCL2- und MYC-Proteinexpression: von IHC bewertet und als IHC+ (≥50 % [BCL2]/≥40 % [MYC]) oder IHC– identifiziert;
  • MYC-R, BCL2-R und BCL6-R: durch Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung nachgewiesen (vgl. Tilly et al. NEJM, 2022).
  • Explorative multivariate Cox-Regressionsmodelle wurden für Behandlung, Stratifizierungsfaktoren (IPI, Bulky Disease, geografische Region), Alter > 60 Jahre, Herkunftszelle und Biomarker nach Bedarf angepasst.

Therapieergebnisse

  • Prävalenz, univariate Herzfrequenz und 2-Jahres-(Jahr)-PFS-Schätzungen von BCL2+/MYC+- und BCL2-R/MYC-R/BCL6-R-Untergruppen werden in der Tabelle im Abstract dargestellt,
  • mit Ausnahme von BCL6-R, da alle 4 PFS-Ereignisse in dieser Untergruppe mit Pola-R-CHP auftraten.
  • Die Ergebnisse der multivariaten Analyse für Pola-R-CHP vs. R-CHOP waren ähnlich den Ergebnissen der univariaten Aalysen:
  • bei Patienten mit BCL2+ (HR 0,60, 95 % KI 0,43–0,86)
  • bei Patienten mit MYC+ (HR 0,63, 95 % KI 0,45–0,89)
  • Multivariate Analysen anderer Subgruppen wurden aufgrund der niedrigen Patienten-Zahl mit BCL2-R/MYC-R/BCL6-R nicht durchgeführt.
  • Patienten mit DEL, die mit Pola-R-CHP behandelt wurden, hatten ein verbessertes PFS verglichen mit Patienten mit R-CHOP (HR 0,64, 0,42–0,97),
  • die prognostische Auswirkung von DEL gegenüber Nicht-DEL mit R-CHOP war ausgeprägter (univariate HR 1,53 , 95 % KI 1,06–2,21; multivariate HR 1,29, 95 % KI 0,88–1,91) vs. Pola-R-CHP (univariate HR 1,10, 95 % KI 0,72–1,69; multivariate HR 1,42, 95 % KI 0,89–2,28).

Multivariate Analysen unterstützen laut den Studienautoren den Nutzen von Pola-R-CHP bei Patienten mit BCL2+ und MYC+ DLBCL. Der mit DEL verbundene schlechte prognostische Einfluss scheint bei Patienten, die mit Pola-R-CHP gegenüber R-CHOP behandelt wurden, reduziert zu sein (NCT03274492).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7517

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

KTE-X19 zeigt dauerhafte Langzeitreaktionen mit handhabbarer Sicherheit und niedrigem Spätrezidivpotenzial beim R/R-MCL

 

Abstract 7518:

Three-year follow-up of outcomes with KTE-X19 in patients with relapsed/refractory mantle cell lymphoma in ZUMA-2.

 

Presenter: Michael Wang | Poster: 172

 

Brexucabtagene Autoleucel (KTE-X19) ist für die Behandlung beim R/RMCL zugelassen. ZUMA-2 zeigte eine objektive Ansprechrate von 93 % (medianes FU: 12,3 Monate; 60 hinsichtlich der Wirksamkeit auswertbare Patienten; Wang et al. N Engl J Med. 2020). Hier präsentieren die Autoren die aktualisierte Ergebnisse mit 2 Jahren zusätzlicher Nachbeobachtung.

Nach 35,6 Monaten medianem Follow-up:

  • ORR (CR + Partial Response): 91 % (95 % CI, 81,8–96,7),
  • mit CR-Rate: 68 % (95 % CI, 55,2–78,5).
  • mediane Ansprechdauer (DOR): 28,2 Monate (95 % KI, 13,5–47,1),
  • wobei 25 von 68 behandelten Patienten (37 %) beim Datenschnitt noch mit anhaltendem Ansprechen (alle CR),
  • Später Rückfall > 24 Monate nach der Infusion selten (n = 3).
  • Mediane für PFS & OS: 25,8 Monate (95 % KI, 9,6–47,6) bzw. 46,6 Monate (95 % KI, 24,9 – nicht schätzbar).

MRD wurde bei insgesamt 29 Patienten analysiert;

  • 24 von 29 waren in Monat 1 MRD-negativ
  • 15 von 19 mit verfügbaren Daten waren in Monat 6 MRD-negativ.
  • Zum Datenschnitt waren die Mediane für DOR, PFS und OS bei den 15 MRD-negativen Patienten alle nicht erreicht, vs 6,1, 7,1 bzw. 27,0 Monate bei den 4 MRD-positiven Patienten,
  • Ein MRD-negativer Status in Mo 1, 3 und 6 war mit einem dauerhaften Ansprechen verbunden,
  • 55 %, 71 % und 69 % der MRD-negativen Patienten verblieben zu diesen Zeitpunkten (Datenschnitt) in einer laufenden CR,
  • Die Analyse der zirkulierenden Tumor-DNA der MRD bei mo 3 und 6 war prädiktiv für einen Rückfall (AUC 0,80 bzw. 0,75).

Verträglichkeit

  • keine neuen Sicherheitssignale,
  • Nur 3 % der interessierenden behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse (AEs) traten seit der Erstmeldung auf.
  • häufigste UE Grad ≥ 3: Neutropenie (1 [1 %] Grad 3; 7 [10 %] Grad 4).
  • Zwei Patienten mit schwere KTE-X19-bedingten Infektionen 3. Grades: Pneumonie und Infektion der oberen Atemwege (n = 1); Grippe (n = 1).
  • keine neuen UE des Zytokinfreisetzungssyndroms;
  • 1 neues schwerwiegendes neurologisches UE einer Grad-3-Enzephalopathie (13,0 Monate nach der Infusion), als nicht mit der Studienbehandlung zusammenhängend eingestuft.
  • Drei neue UE vom Grad 5: keines als mit der Studienbehandlung in Zusammenhang stehend: Salmonella-Bakteriämie (24,9 Monate nach der Infusion), myelodysplastisches Syndrom (25,2 Monate nach der Infusion) und akute myeloische Leukämie (37,5 Monate nach der Infusion).

Diese Daten stellen nach Ansicht der Autoren die bisher längste Nachbeobachtung der CAR-T-Zelltherapie bei Patienten mit MCL dar. Sie legen nahe, dass KTE-X19 dauerhafte Langzeitreaktionen mit handhabbarer Sicherheit und niedrigem Spätrezidivpotenzial bei R/R-MCL induziert (NCT02601313).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7518

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

I+V mit fester Dauer liefert weiterhin ein tiefes, dauerhaftes Ansprechen mit einem klinisch bedeutsamen PFS

 

Abstract: 7519:

Fixed-duration (FD) ibrutinib (I) + venetoclax (V) for first-line (1L) treatment (tx) of chronic lymphocytic leukemia (CLL)/small lymphocytic lymphoma (SLL): Three-year follow-up from the FD cohort of the phase 2 CAPTIVATE study.

Presenter: William G. Wierda | Poster: 173

 

CAPTIVATE (PCYC-1142) ist eine multizentrische Phase-2-Studie mit 1 l I+V bei CLL, deren Primäranalyse (PA) zur Bewertung von FD tx mit I+V bereits vorgestellt wurde (Ghia et al., ASCO 2021). Jetzt präsentieren die Autoren die 3-Jahres-FU-Ergebnisse aus der FD-Kohorte.

  • Patienten (PTs) im Alter von ≤70 Jahren mit zuvor unbehandelter CLL/SLL erhielten 3 Zyklen I und dann 12 Zyklen I+V (I 420 mg/d oral; V ramp-up auf 400 mg/d oral).
  • Eine nicht nachweisbare minimale Resterkrankung (uMRD; <10-4) wurde durch 8-Farben-Durchflusszytometrie gemessen.

159 Patienten wurden aufgenommen (Durchschnittsalter 60 Jahre), einschließlich:

  • Patienten mit Hochrisikomerkmalen einer del(17p)/TP53-Mutation (17 %),
  • unmutiertem IGHV (uIGHV; 56 %) und komplexem Karyotyp (19 %). 147 (92 %)
  • 149 (94 %) Patienten beendeten die Therapie mit I bzw. V.
  • Mit 1 Jahr zusätzlicher Nachbeobachtung seit PA lag die mediane Studiendauer bei 39 Monaten (Bereich 1-41).
  • ORR: 96 % und konsistent (96 % bis 97 %) bei Patienten mit Hochrisikomerkmalen (vgl. Tabelle im Abstract).
  • Der primäre Endpunkt der vollständigen Remission (CR) einschließlich CR mit unvollständiger Erholung des Knochenmarks (CRi) bei Patienten ohne del( 17p) (n=136) stieg nominell von 56 % (95 % KI, 48–64) auf 58 % (95 % KI 50–66);
  • bei allen Patienten stieg die CR-Rate von 55 % (95 % KI 48–63) auf 57 % (95 % KI 50–65).
  • Bei den Patienten, die eine CR erreichten, hatten 93 % ein dauerhaftes Ansprechen, das ≥ 12 Monate nach der Transplantation anhielt.
  • Von den Patienten mit uMRD im peripheren Blut 3 Monate Post-Transplantation behielten 66/85 (78 %) der auswertbaren Patienten die uMRD bis 12 Monate Post-Transplantation bei.
  • PFS nach 36 Monaten: 88 % (95 % KI 82–92)
  • OS: 98 % (95 % KI 94–99);
  • ähnliche Raten wurden bei Patienten mit Hochrisikomerkmalen beobachtet (vgl. Tabelle im Abstract).
  • Alle Patienten sind off-Therapie;

Seit der PA sind keine neuen SUEs jeglicher Art aufgetreten.

Verfügbare Daten zu relevanten Mutationen in BTK, PLCɣ2 oder BCL-2 zum Zeitpunkt der PD werden in der Session präsentiert. Ab diesem Jahr wurden 12 Patienten erneut mit Einzelwirkstoff I nach PD (Tx-Dauerbereich 3–29 Monate) behandelt; Sieben von neun ausgewerteten Patienten hattenein partielles Ansprechen und 2/9 eine stabile Erkrankung.

I+V mit fester Dauer liefert laut den Studienautoren weiterhin ein tiefes, dauerhaftes Ansprechen und klinisch bedeutsames PFS. Dies trifft auch auf Patienten mit Hochrisiko-Krankheitsmerkmalen zu, was ein rein orales, einmal tägliches, Chemotherapie-freies FD-Regime für zuvor unbehandelte Patienten mit CLL/SLL darstellt. Bei einem zusätzlichen FU von 1 Jahr gab es keine OS-Ereignisse oder SUE. (NCT02910583).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7519

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zilo+Ibr gut verträglich, auffällige Reaktionen beim MCL beobachtet

 

Abstract 7520:

Phase 1/2 study of zilovertamab and ibrutinib in mantle cell lymphoma (MCL) or chronic lymphocytic leukemia (CLL).

 

Presenter: Hun Ju Lee | Poster: 174

 

Zilovertamab (Zilo) ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der die tumorfördernde Aktivität von ROR1 hemmt und eine additive/synergistische Aktivität mit vielen Antikrebsmitteln, einschließlich Ibrutinib (Ibr), gezeigt hat. Die Autoren nahmen

Patientenmit RRMCL oder behandlungsnaiver CL oder RR CLL in die Studie auf.  

  • Teil 1 (Dosiseskalation): Mehrfachdosen: Zilo 600 mg i.v. beginnend alle 2 Wochen x 3,
  • Teil 2 (Erweiterung): alle 4 Wochen + Ibr qD
  • Teil 3 (nur CLL): Zilo+Ibr vs. Ibr allein).

Beim Datenschnitt in die Teile 1 und 2 aufgenommen:

  • 26 auswertbare RR-MCL-Patienten, einschließlich Patienten, die zuvor Ibr (5) oder Auto-SCT (7) erhalten hatten,
  • 34 auswertbare CLL-Patienten (12 TN und 22 RR).
  • In Teil 3 wurden 22 auswertbare Patienten randomisiert (2:1), um entweder Zilo+Ibr (15) oder Ibr (7) zu erhalten.

Verträglichkeit:

  • Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TEAEs) (≥ 30 %, N = 84),
  • Müdigkeit (41,7 %),
  • Contusion (39,3 %)
  • Durchfall (38,1 %).
  • häufigsten (≥5 %) Grad ≥3 TEAEs:
    • Hypertonie (10,7 %),
    • Lungenentzündung (7,1 %),
    • Vorhofflimmern,
    • Müdigkeit
    • Neutropenie (alle 6,0 %).
  • Weitere NW bei Patienten mit MCL oder CLL, jeweils in Teil 1 und 2.:
  • Abnahme der Neutrophilenzahl Grad ≥ 3, beobachtet bei 9,4 % oder 17,6 %,
  • Abnahme der Blutplättchen bei 12,5 % oder 2,9 %
  • Abnahme des Hämoglobins bei 9,4 % oder 0 % der
  • Die Prüfärzte bewerteten TEAEs als auf Ibr bei 78,1 % oder 85,3 % oder auf Zilo bei 15,6 % oder 23,5 % der Patienten mit MCL bzw. CLL zurückzuführen.

Wirksamkeit (MCL):

  • Die objektive Ansprechrate (ORR) betrug 80,8 % (34,6 % CR, 46,2 % PR).
  • ORR für Patienten mit vorherigem Ibr war 80 % (2CR, 2PR)
  • die mediane Dauer des Ansprechens (mDOR) war 13,7 Monate (M) (95 % KI: 11,93, NE).
  • Die ORR betrug 100 % bei Patienten mit vorheriger SCT+/- CAR-T (5CR, 2PR)
  • mDOR betrug 34,1 M (95 % KI 13,84, NE).
  • Das gesamte mediane PFS (mPFS) betrug 35,9 M (95 % KI: 17,3, NE) bei einer medianen Nachbeobachtung von 15,0 M.

Wirksamkeit (CLL) In den Teilen 1 und 2:

  • ORR 91,2 % (8,8 % CR, 82,3 % PR/PR-L)
  • 8,8 % hatten eine stabile Erkrankung (SD).
  • Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 31,4 M betrug die mDOR 33,5 M und das mPFS NR (95 % KI: 36,3, NE);
  • mPFS (in M) für Patienten mit 1, 2 oder ≥ 3 Vortherapien war NR (min. 19,3, max. 41,3), NR (min. 31,3, max. 36,8) oder 36,3 (95 % KI: 15,7, NE).

Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 21,1 Mio. in Teil 3 war mPFS NR für TN oder RR in beiden Zilo+Ibr- und Ibr-Armen.

Zilo+Ibr ist gut verträglich. Auffällige Reaktionen wurden bei Patienten mit MCL beobachtet. Bei CLL schneiden ORR und PFS im Vergleich zu Ibr-Monotherapiedaten sehr günstig ab (NCT03088878).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7520

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zanubrutinib  mit einer höheren CR+VGPR-Rate und klinisch bedeutsamen Vorteilen bei der Langzeitsicherheit und Verträglichkeit versus Ibrutinib

 

Abstract 7521:

ASPEN: Long-term follow-up results of a phase 3 randomized trial of zanubrutinib (ZANU) versus ibrutinib (IBR) in patients with Waldenström macroglobulinemia (WM).

 

Presenter: Constantine Si Lun Tam | Poster: 175

 

Die randomisierte, offene Phase-3-Studie ASPEN vergleicht den  potenten und selektiven Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor ZANU mit dem BTKi IBR der ersten Generation bei Patienten mit MW. Die Autoren präsentieren Daten mit einem medianen FU von 43 Monaten von Patienten mit MYD88-Mutationen:

  • Sie wurden der Kohorte 1 zugeordnet und 1:1 für ZANU 160 mg zweimal täglich oder IBR 420 mg einmal täglich randomisiert (nach CXCR4-Mutationsstatus und Vortherapielinien stratifiziert (0 vs. 1-3 vs. > 3).) (201 Patienten (ZANU-Arm, n = 102; IBR-Arm, n = 99)
  • Patienten ohne MYD88-Mutationen wurden Kohorte 2 zugeordnet und erhielten zweimal täglich 160 mg ZANU. N=28

Therapieergebnisse:

  • Ein größerer Anteil der Patienten im ZANU-Arm von Kohorte 1 versus IBR hatte CXCR4 Mutationen durch Next-Generation-Sequencing (32 % vs. 20 % oder 33 von 98 vs. 20 von 92 mit verfügbaren Daten) und waren > 75 Jahre alt (33 % vs. 22 %).
  • mediane Behandlungsdauer: 42 Monate (ZANU) und 41 Monate (IBR); 67 % bzw. 58 % weiterhin behandelt.
  • CR+VGPR-Rate laut Prüfarzt: 36 % mit ZANU versus 22 % mit IBR (p = 0,02) in Kohorte 1 und 31 % in Kohorte 2.
  • Ein Patient mit CR (Kohorte 2).
  • Patienten mit Wildtyp oder mutantem CXCR4 aus Kohorte 1: CR+VGPR-Raten mit ZANU vs. IBR 45 % vs. 28 % (p = 0,04) bzw. 21 % vs. 5 % (p = 0,15).
  • medianes PFS und OS: noch nicht erreicht.

 

Verträglichkeit:

  • Die Raten von Vorhofflimmern, Durchfall, Bluthochdruck, lokalisierten Infektionen, Blutungen, Muskelkrämpfen, Lungenentzündung und unerwünschten Ereignissen, die zum Absetzen oder Tod führten, waren bei ZANU niedriger als bei IBR (vgl. Tabelle im Abstract).
  • expositionsbereinigte Inzidenzraten von Vorhofflimmern/-flattern und Hypertonie bei ZANU niedriger als bei IBR (0,2 vs. 0,8 bzw. 0,5 vs. 1,0 Personen pro 100 Personenmonate; p < 0,05).
  • Rate an Neutropenien höher und Rate an Infektionen ≥ 3. Grades niedriger mit ZANU vs. IBR.
  • Die Sicherheitsergebnisse von ZANU waren in den Kohorten 1 und 2 ähnlich.

Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 43 Monaten war Zanubrutinib in ASPEN laut den Studienautoren mit einer höheren CR+VGPR-Rate verbunden und zeigte klinisch bedeutsame Vorteile bei der Langzeitsicherheit und Verträglichkeit versus Ibrutinib (NCT03053440).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.7521

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Poster Discussion Session you need an ASCO Annual Meeting registration

 

Dienstleistungen

  • Livecasts
  • Kongress-Berichte
  • Journal-Review
  • Interviews
  • Videos

Impressum

Oncoletter wird über nicht öffentlich zugängliche Werbung für Medizinalpersonen finanziert. Oncoletter finanziert sich zudem mit von Gesundheitsorganisationen (z.B. Universitätsspital, Swiss Academy of Multidisciplinary Oncology SAMO), Stiftungen (z.B. SONK St.Gallen Oncology Conferences) beauftragten Aufnahmen ganzer Kongresse oder Symposien. Weiter erhält Oncoletter nicht an inhaltliche Bedingungen geknüpfte Unterstützung von Firmen zur Berichterstattung. Seit der Inbetriebnahme von Oncoletter haben folgende Firmen die Webseite vorübergehend/permanent und in wechselnden Zusammensetzungen (jährlich 4-6) unterstützt: Amgen, BMS, Celgene, GSK, Janssen-Cilag, Lilly, Merck, Mundipharma, Novartis, Pfizer, Roche, Servier.
Die Inhalte der Website von Oncoletter sind strikt redaktionell und widerspiegeln die Meinungen und Ansichten der Autoren. Bei ausnahmsweise bezahlten Beiträgen oder Interviews (ausschliesslich on-label) wird der Sponsor im Text oder Abspann aufgeführt.

Kontakt

Oncoletter
DR. MED. THOMAS FERBER
CH-8200 SCHAFFHAUSEN

info[@]oncoletter.ch

Copyright 2024. All Rights Reserved.
You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close