Bild/Picture ®Thomas Ferber/Oncoletter

  • Oral Abstract Session - Gastroesophageal, Pancreatic, and Hepatobiliary
  • Poster Discussion Session - Gastroesophageal, Pancreatic, and Hepatobiliary
  • Oral Abstract Session - Colorectal and Anal
  • Poster Discussion Session - Colorectal and Anal
  • Statement zu den ASCO Highlights der Kolorektalkarzinom mit Prof. Dr. Gerald Prager

Oral Abstract Session - Gastroesophageal, Pancreatic, and Hepatobiliary

Biomarker-Gruppe hatte  kein verbessertes Überleben im Vergleich zum Kontrollarm

 

Abstract 4001:

The first report of K-Umbrella Gastric Cancer Study: An open label, multi-center, randomized, biomarker-integrated trial for second-line treatment of advanced gastric cancer (AGC).

 

Presenter: Sun Young Rha

 

Um geeignete Wirkstoffe für AGC-Patienten als Zweitlinienbehandlung auf der Grundlage optimaler Biomarker zu untersuchen, haben die Studienautoren eine K-Umbrella GC-Studie mit einem kontrollierten Umbrella-Studiendesign (Standard of Care, SOC) durchgeführt.

HER2-negative AGC-Patienten aus 6 koreanischen Krebszentren wurden zentral durch IHC und In-situ-Hybridisierung auf medikamentöse Targets gescreent. Die Patienten wurden randomisiert der Biomarker- vs. Kontrollgruppe mit SOC im Verhältnis 4:1 zugeteilt:

  • In der Biomarker-Gruppe wurden die Patienten mit spezifischen zielgerichteten Wirkstoffen in Kombination mit wöchentlichem Paclitaxel behandelt;
  • EGFR 2+/3+ Patienten für Pan-ERBB-Inhibitor (Afatinib; EGFR-Kohorte) (n=67)
  • PTEN-Verlust/Null (H-Score <100) Patienten für PIK3Cβ-Inhibitor (GSK2636771; PTEN-Kohorte) (n=42)
  • PD- L1+, dMMR/MSI-hoch oder EBV-bezogene Fälle für Anti-PD-1-Inhibitor (Nivolumab; NIVO-Kohorte). (n=54)

Die Kontrollgruppe (n=63) und die NONE- (n=103) Kohorte in der Biomarkergruppe ohne vordefinierte Biomarker wurden mit SOC (wöchentlich Paclitaxel ± Ramucirumab) behandelt.

Medianes Follow-up 35 Monate, medianes PFS und OS:

  • Biomarker-Gruppe 3,8 (95 % KI 3,2–4,3) und 8,9 (95 % KI 7,8–10,1) Monate,
  • Kontrollgruppe 4,1 (95 %KI 3,0–4,8) und 8,7 Monate (95 %KI 7,2–10,2).
  • In der Kontrollgruppe war PTEN-Verlust/Null ein schlechter prognostischer Marker; Patienten mit PTEN-Verlust/Null (n=12) zeigten ein schlechteres Überleben im Vergleich zu Patienten mit intaktem PTEN (n=51) (mPFS, 2,8 vs. 4,3 Monate, P=0,03; mOS, 8,7 vs. 9,1 Monate), wobei andere Biomarker eine ähnliche Prognose zeigten.
  • Afatinib für die EGFR-Kohorte oder GSK2636771 für die PTEN-Kohorte zeigten keinen signifikanten Überlebensvorteil im Vergleich zur Kontrollgruppe (vgl. Tabelle im Abstract).
  • Bei Patienten mit immunbezogenen Biomarkern zeigte die Zugabe von Nivolumab einen dauerhaften Überlebensvorteil (mOS 12,0 vs. 7,6 Monate, P = 0,08) im Vergleich zum SOC.

Die Biomarker-Gruppe hatte mit diesen 3 Medikamenten kein verbessertes Überleben im Vergleich zum Kontrollarm (NCT02951091).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4001

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Pathologische Stadium und die pathologischen Regressionsraten: Vorteilhafte Wirkungen von Atezolizumab in Kombination mit FLOT verglichen zu FLOT allein  

 

Abstract 4003:

Surgical and pathological outcome, and pathological regression, in patients receiving perioperative atezolizumab in combination with FLOT chemotherapy versus FLOT alone for resectable esophagogastric adenocarcinoma: Interim results from DANTE, a randomized, multicenter, phase IIb trial of the FLOT-AIO German Gastric Cancer Group and Swiss SAKK.

 

Presenter: Salah-Eddin Al-Batran

 

Die Studie DANTE prüft Atezolizumab in der perioperativen Behandlung von resektablem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ) (≥cT2 und/oder N+) kombiniert mit FLOT. Die Studienautoren berichten über Zwischenergebnisse.

Die Patienten erhielten 4+4 Periop-Zyklen.

FLOT-Chemotherapie (Arm B) n=149

FLOT-Chemotherapie mit zusätzlichem Atezolizumab mit 840 mg, q2w, gefolgt von Atezolizumab-Monotherapie für 8 Zyklen mit 1200 mg, q3w (Arm A). n=146

Baseline:

  • mittleres Alter 61 Jahre, männlich 74 %,
  • intestinaler Typ 42 %,
  • GEJ 61 %,
  • cT3/4 77 %,
  • N+ 78 %,
  • 25 Patienten (8,5 %) waren MSI,
  • 50 % hatten einen PD-L1-CPS ≥ 1,
  • 23 % einen PD-L1-CPS ≥ 5,
  • 15 % einen PD-L1-CPS ≥ 10.

Präoperative FLOT-Zyklen wurden bei 93 % der Patienten und postoperative Zyklen bei 43 % der Patienten abgeschlossen, ohne Unterschied zwischen den Armen.

  • Chirurgische Morbidität (A, 45 %; B, 43 %) und Mortalität (insgesamt 2,5 %) waren zwischen den Armen vergleichbar, ebenso wie die R0-Resektionsraten (Arm A, 92 % vs. Arm B, 91 %).
  • Downsizing bevorzugte den Arm A vs. B (pT0, 23 % vs. 15 %; pN0, 68 % vs. 54 %). Eine Zunahme der pathologischen Regressionsraten wurde beobachtet, insbesondere bei höherer PD-L1-Expression (vgl. Tabelle im Abstrac).

Laut den Autoren zeigt die Analyse vorteilhafte Wirkungen von Atezolizumab in Kombination mit FLOT im Vergleich zu FLOT allein auf das pathologische Stadium und die pathologischen Regressionsraten. Sie scheinen bei höherer PD-L1-Expression ausgeprägter zu sein. (NCT03421288).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4003

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Längstes PFS und die höchste RR für Patienten mit pankreatischen NET

 

Abstract 4004:

A randomized study of temozolomide or temozolomide and capecitabine in patients with advanced pancreatic neuroendocrine tumors: Final analysis of efficacy and association with MGMT

 

Presenter: Pamela L. Kunz

 

Die Kombination von Capecitabin und Temozolomid ist mit hohen Ansprechraten (RR) und einem relativ langen progressionsfreien Überleben (PFS) verbunden. Die vorliegende multizentrische, randomisierte Phase-II-Studie E2211 bei Patienten mit fortgeschrittenen NET der Bauchspeicheldrüse wurde durchgeführt, um eine Rolle für die Kombination von Capecitabin und Temozolomid zu definieren. Bei E2211 handelt es sich um einen Vergleich von

  • Temozolomid (200 mg/m2 p.o. 4-mal täglich, Tage 1-5) mit Capecitabin/Temozolomid (Capecitabin 750 mg/m2 p.o. 2-mal täglich, Tage 1-14; (n = 72)
  • Temozolomid 200 mg/m2 p.o. 4-mal täglich, Tage 10-14) (n = 72)

Zu den Auswahlkriterien gehörten: metastasierende oder nicht resezierbare Pankreas-NETs mit niedrigem oder mittlerem Grad, Progression innerhalb der letzten 12 Monate und kein vorheriges Temozolomid, DTIC, Capecitabin oder 5-Fluorouracil.

Die Population der Wirksamkeitsanalyse umfasste 133 geeignete Patienten.

Zwischenanalyse im Januar 2018:

  • mediane PFS 14,4 Monate für Temozolomid gegenüber 22,7 Monaten für Capecitabin/Temozolomid (HR = 0,58),
  • Die reichte aus, um die Nullhypothese für diesen letzten primären Endpunkt abzulehnen (stratifizierter Log-Rank p = 0,022).

In der finalen Analyse (5/2021):

  • medianes OS 53,8 Monate für Temozolomid und 58,7 Monate für Capecitabin/Temozolomid (HR = 0,82, p = 0,42)
  • RR 34 % für Temozolomid und 40 % für Capecitabin/Temozolomid (p = 0,59).

UE’s

  • Capecitabin/Temozolomid war mit höheren Raten von UE 3.–4. Grades assoziiert (45 % vs. 22 %, p = 0,005).
  • MGMT-Mangel, definiert als entweder niedriger IHC oder positive Promotormethylierung, war mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von UE assoziiert Ansprechen (OR [95 % KI] = 6,38 [2,19; 18,60] bzw. 9,79 [1,09; 87,71]).

Diese erste prospektive randomisierte Studie zeigt das längste PFS und die höchste RR, die für Patienten mit pankreatischen NET berichtet wurden. Ein MGMT-Mangel war gemäss den Studienautoren mit einer größeren Wahrscheinlichkeit eines objektiven Ansprechens verbunden (NCT01824875).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4004

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

nal-IRI/5-FU erreichte den primären Endpunkt

 

Abstract 4005:

NET-02: A multicenter, randomized, phase II trial of liposomal irinotecan (nal-IRI) and 5-fluorouracil (5-FU)/folinic acid or docetaxel as second-line therapy in patients (pts) with progressive poorly differentiated extra-pulmonary neuroendocrine carcinoma (PD-EP-NEC).

 

Presenter: Mairead Geraldine McNamara

 

PD-EP-NEC hat eine schlechte Prognose. Eine anerkannte Erstlinientherapie für fortgeschrittene Erkrankungen ist eine auf Etoposid/Platin basierende CT; Eine Standardtherapie der zweiten Wahl existiert nicht. So wurde eine Studie im Rahmen einer Zweitlinienbehandlung mit 102 Patienten mit progressiver PD-EP-NEC mit dem Ziel konzipiert, eine geeignete Therapie für die Fortsetzung einer Phase-III-Studie zu definieren. Die Behandlung in dieser multizentrischen, randomisierte (1:1) Phase-II-Studie bestand:

  • in IV nal-IRI (70 mg/m2 freie Base)/5-FU (2400 mg/m2)/Folinsäure, Q14 Tage (ARM A), n=29
  • v. Docetaxel (75 mg/m2), Q21-Tage (ARM B), n=29

Baseline:

  • 57 % männlich, mittleres Alter (Bereich): 63,5 Jahre (22–85),
  • 90 % ECOG PS 0/ 1, 10 % PS 2,
  • 90 % Ki-67 ≥ 55 %,
  • 33 %/38 %/29 % klein-/großzellige/unbekannte Morphologie,
  • Primärstelle: 69 % gastrointestinal, 12 % unbekannt, 9 % urogenital, 5 % Kopf & Hals, 3 % Gynäkologie, 2 % Brust, 60 % hatten Lebererkrankungen,
  • 91 %/7 %/2 % waren resistent/empfindlich/intolerant gegenüber einer Behandlung mit 1 l Platin.

Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 6,6 Monaten wurde der primäre Endpunkt der 6-Monats-PFS-Rate in ARM A erreicht;

ORR, medianes PFS und OS werden ebenfalls dargestellt (vgl. Tabelle im Abstract).

UE’s

  • ≥ Grad 3 traten bei 51,7 % und 55,2 % in ARM A und B auf,
  • 1 bzw. 6 Abbrüche aufgrund von Toxizität in ARM A und B.

nal-IRI/5-FU erreichte den primären Endpunkt (Überschreitung der Wirksamkeitsschwelle) bei beherrschbarer Toxizität und rechtfertigt die Bewertung in einer Phase-III-Studie (NCT03837977).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4005

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

T-DXd zeigte eine vielversprechende Aktivität beim HER2-exprimierenden BTC

 

Abstract 4006:

Trastuzumab deruxtecan (T-DXd; DS-8201) in patients (pts) with HER2-expressing unresectable or recurrent biliary tract cancer (BTC): An investigator-initiated multicenter phase 2 study (HERB trial).

 

Presenter: Akihiro Ohba

 

Bei der vorliegenden HERB-Studie handelt es sich eine von Prüfärzten initiierte, multizentrische, einarmige Phase-2-Studie mit T-DXd bei Patienten mit HER2-exprimierenden BTCs.

Zentral bestätigte HER2-exprimierende

  • HER2-positiv: IHC3+ oder IHC2+/ISH+ (n=24)
  • HER2-niedrig exprimierende [HER2-niedrig]: IHC/ISH-Status von 0/+, 1+/-, 1+/+ oder 2+ /-) (n=8)

Patienten mit BTCs, die gegenüber einer Gemcitabin-haltigen Therapie refraktär oder intolerant waren, erhielten alle 3 Wochen 5,4 mg/kg T-DXd. Mediane Anzahl vorheriger Regime: 2 (Bereich 1–4).

Zweiundzwanzig Patienten mit HER2-Positivität, mit Ausnahme von zwei ungeeigneten Patienten, wurden für die primäre Wirksamkeitsanalyse identifiziert.

Unter den 22 Patienten waren

  • IHC3+: 45,5 %
  • IHC2+/ISH+: 54,5 %,

primäre Lokalisationen:

  • Gallenblase/11
  • extrahepatisch/6
  • intrahepatisch/3
  • Vater/2

 

  • Die bestätigte ORR bei HER2-positiven Patienten betrug 36,4 % (8/22; 2 CR und 6 PR; 90 % KI, 19,6–56,1), was auf eine statistisch signifikante Verbesserung der ORR hinweist (p = 0,01).
  • DCR 81,8 %, mPF), 4,4 Monate, mOS 7,1 Monate

Darüber hinaus wurde sogar bei Patienten mit niedrigem HER2-Wert eine ermutigende Wirksamkeit beobachtet:

  • ORR 12,5 %,
  • DCR 75,0 %,
  • mPFS 4,2 Monate,
  • mOS 8,9 Monate.

Im Sicherheitsanalyse-Set (n = 32) traten TEAEs > = Grad (G) 3 bei 81,3 % (26/32) auf; Die häufigsten TEAE:

  • Anämie (53,1 %),
  • Neutropenie (31,3 %)
  • Leukopenie (31,3 %).
  • TEAEs, die zum Absetzen des Medikaments führten, traten bei 8 Patienten (25,0 %) auf.
  • Acht Patienten (25,0 %) hatten eine interstitielle Lungenerkrankung

T-DXd zeigte gemäss den Studienautoren eine vielversprechende Aktivität beim HER2-exprimierenden BTCs. Die interstitielle Lungenerkrankung ist ein wichtiges identifiziertes Risiko von T-DXd. Darum erfordert der Einsatz des Medikamentes eine sorgfältigere Überwachung und Intervention (JMA-IIA00423).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4006

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Körperliche Aktivität kombiniert mit üblicher Therapie verbesserte mehrere Dimensionen der HRQoL bei Patienten mit aPDAC

 

Abstract 4007:

Adapted physical activity in patients (Pts) with advanced pancreatic cancer (APACaP): Results from a prospective national randomized GERCOR trial.

 

Presenter: Cindy Neuzillet

 

Patienten mit aPDAC und ECOG-Leistungsstatus (PS) 0–2 wurden 1:1 randomisiert und erhielten die übliche Behandlung (UC) einschließlich Erstlinien-CTx nach Wahl des Prüfarztes (Standardarm) oder UC plus eine 16-wöchige APA zu Hause Programm (APA-Arm). Das APA-Programm bestand aus personalisierten Aerobic- und Widerstandsübungen mit wöchentlicher Fernüberwachung durch einen professionellen APA-Trainer und unbeaufsichtigten Sitzungen mit einem Familienmitglied oder Freund (APA-Partner).

Ein solches Programm lohnt sich, denn APA in Kombination mit der üblichen Behandlung verbesserte mehrere Dimensionen der HRQoL bei Patienten mit aPDAC, die Erstlinien-CTx erhielten (NCT02184663).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4007

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zusätzliche Strahlentherapie nach IC verbessert die R0-CRM-Resektions- und pCR-Rate

 

Abstract 4008:

Randomized phase III trial of induction chemotherapy followed by chemoradiotherapy or chemotherapy alone for nonresectable locally advanced pancreatic cancer: First results of the CONKO-007 trial.

 

Presenter: Rainer Fietkau

 

Die CONKO-007-Studie untersuchte die Rolle der sequentiellen CT und der Radiochemotherapie (CRT). In der randomisierten multizentrischen Phase-III-Studie wurde die Resektabilität von einem unabhängigen chirurgischen Gremium beurteilt. Die Patienten (PTs) erhielten 3 Monate lang

  • eine Induktionschemotherapie (IC) (3 Zyklen Gemcitabin (Gem, 1000 mg/m² d1, 8, 15, q4w)
  • oder FOLFIRINOX (6 Zyklen, q2w).

Anschliessend wurden IC-Patienten ohne Progression randomisiert,

  • um entweder die CT für weitere 3 Monate fortzusetzen
  • oder eine CRT zu erhalten (kumulative Dosis von 50,4 Gy, Einzeldosis 1,8 Gy + Gem 300 mg/m² wöchentlich, gefolgt von 1 Zyklus von Gem 1000 mg/m² am Tag 1, 8, 15).

 

525 Pt. an 47 Standorten:

  • 402 Patienten erhielten IC mit FOLFIRINOX
  • 93 Patienten erhielten Gem.

Nachdem IC 190 Patienten aufgrund von Progression oder Toxizität ausgeschlossen hatte, wurden 335 randomisiert, mit einem medianen FU von 16 Monaten.

  • Hämatologische Toxizitäten waren im CRT-Arm signifikant erhöht,
  • nicht-hämatologische Toxizitäten waren vergleichbar.

 

  • Die R0-CRM-Resektionsrate und die pCR-Rate waren im CRT-Arm signifikant höher.
  • R1-Resektionen traten signifikant häufiger im CT-Arm auf.
  • Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) (HR 0,919, 95 % KI 0,702-1,203, p = 0,540) und OS (HR 0,964, 95 % KI 0,760-1,225, p = 0,766) unterschieden sich nicht signifikant in beiden Armen,
  • die PFS-Rate war im CRT-Arm nach 2 Jahren tendenziell höher.

OS-Raten für CRM-R0-Operation:

  • 87,5. ± 0,05 % (1 J.) und 67,2 ± 0,05 % (2 J.) signifikant höher (p < 0,01) als bei

CRM+ R0-Operation:

  • 66,7 ± 0,15 % (1 J.) und 41,2 ± 0,1 % (2 J.)

sowie bei Patienten ohne oder unvollständige Operation:

  • 68,5 ± 0,03 % (1 J.) und 26,4 ± 0,03 % (2 J.).

Die Autoren kommen zum Schluss, dass die zusätzliche Strahlentherapie nach IC verbessert die R0-CRM-Resektions- und pCR-Rate ohne signifikante Änderung der R0-Resektionsrate verbessert. Patienten mit R0 CRM – Resektionen hatten eine bessere Prognose im Vergleich zu Patienten mit entweder R0 CRM+ oder unvollständiger oder ohne Operation. Dieser Effekt auf die Resektabilität führte jedoch laut den Studienautoren nicht zu einem statistisch signifikanten PFS- oder OS-Vorteil in der gesamten Kohorte (NCT01827553).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4008

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Durchführbare und effiziente neue Option für die Erstlinienbehandlung von mPDAC

 

Abstract 4022:

Sequential nab-paclitaxel/gemcitabine followed by modified FOLFOX for first-line metastatic pancreatic cancer: The SEQUENCE trial.

 

Presenter: Alfredo Carrato

 

Die Autoren haben nab-P/Gem-mFOLFOX mit dem Standard-nab-P/Gem in der Erstlinienbehandlung in einer offenen, multiinstitutionellen, prospektiven, randomisierten Phase-II-Studie bei Patienten mit unbehandeltem mPDAC aus 14 spanischen Krankenhäusern verglichen.

Behandlung

  • N=78 an den Tagen 1, 8 und 15 mit nab-Paclitaxel (125 mg/m2) plus Gemcitabin (1000 mg/m2) im Verhältnis 1:1 zugeteilt, gefolgt von modifiziertem FOLFOX-6 (Oxaliplatin [85 mg/m2], L-Leucovorin [200 mg/m2] oder racemisches Leucovorin [400 mg/m2], 5-Fluorouracil-Bolus [400 mg/m2] und 5-Fluorouracil-Dauerinfusion über 48 Stunden [2400 mg/m2]) an Tag 29 einer 6- bis Wochenzyklus oder
  • N=789 mit nab-Paclitaxel (125 mg/m2) plus Gemcitabin (1000 mg/m2) an den Tagen 1, 8 und 15 eines 4-wöchigen Zyklus.

Therapieergebnisse:

  • Patienten, die nab-P/Gem-mFOLFOX erhielten, zeigten ein signifikant höheres 12-Monats- und 24-Monats-OS (95 %-KI): 55,3 % (44,2–66,5 %) versus 35,4 % (24,9–46,0 %) (p = 0,016) bzw. 22,4 % (13,0–31,8 %) gegenüber 7,6 % (1,8–13,4 %) (p = 0,012).
  • Das mediane OS (95 % KI) erreichte 13,2 (10,1–16,2) Monate mit nab-P/Gem-mFOLFOX und 9,7 (7,5–12,0) Monate mit nab-P/Gem (HR = 0,676, 95 % KI 0,483–0,947). p = 0,023).
  • 39,7 % der Patienten in der nab-P/Gem-mFOLFOX-Gruppe und 54,4 % in der nab-P/Gem-Gruppe erhielten nachfolgende Krebsbehandlungen.

Sicherheit:

  • Die Sicherheit war vergleichbar mit Ausnahme von Neutropenie ≥ 3. Grades (46,1 % versus 24,1 %, p = 0,004) und Thrombozytopenie ≥ 3. Grades (23,7 % versus 7,6 %, p = 0,007), die unter dem nab-P/Gem-mFOLFOX-Regime höher waren.
  • Zwei (2,6 %) Patienten starben aufgrund von Nebenwirkungen im nab-P/Gem-mFOLFOX-Arm.

Nab-P/Gem-mFOLFOX zeigte bei einem überschaubaren Sicherheitsprofil eine signifikant höhere klinische Aktivität als die nab-P/Gem-Standardbehandlung. Die Studienautoren sehen in diesem Behandlungsregime eine durchführbare und effiziente neue Option für die Erstlinienbehandlung von mPDAC. (NCT02504333).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4022

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Oral Abstract Session you need an ASCO Annual Meeting registration

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

POSTER SESSION

Gastroesophageal, Pancreatic, and Hepatobiliary

https://meetings.asco.org/2022-asco-annual-meeting/14364?presentation=211129#211129

 

Poster Discussion Session - Gastroesophageal, Pancreatic, and Hepatobiliary

PFS bei Patienten mit HCC signifikant erhöht mit Ergänzung von Tumorlysat-gepulsten DC-Infusionen mit der Behandlung mit TACE plus niedrig dosiertem Cyclophosphamid

 

Abstract 4012:

A randomised phase II clinical trial of low-dose cyclophosphamide and transarterial chemoembolization (TACE) with or without vaccination with dendritic cells (DC) pulsed with HepG2 lysate ex vivo in patients with hepatocellular carcinoma (HCC): The ImmunoTACE trial.

 

Presenter: Yuk Ting Ma | Poster: 1

 

Die vorliegende Studie berichtet über die Aktivität eines Impfstoffs (autologer, aus Monozyten stammender DC, ex vivo mit HepG2-Zelllysat gepulst) in Kombination mit TACE bei Patienten mit HCC. Alle Patienten erhielten außerdem niedrig dosiertes Cyclophosphamid, um regulatorische T-Zellen zu depletieren und dadurch die Impfung zu verbessern. Gruppeneinteilung:

  • TACE plus niedrig dosiertem Cyclophosphamid (Gruppe 1 n=24)
  • TACE plus niedrig dosiertem Cyclophosphamid plus Impfung mit dendritischen Zellen (Gruppe 2 n=24).

Cyclophosphamid Tag 1 und 29, gefolgt von TACE Tag 31 (+/- DC-Infusion), mit weiterem Cyclophosphamid an Tage 60, 90 & 120 (+/- zusätzliche DC-Infusionen an Tage 62, 92 & 122).

Medianes PFS nach RECIST-Kriterien:

  • in Gruppe 2 signifikant länger als in Gruppe 1 (18,6 vs. 10,4 Monate: Hazard Ratio (HR) 0,43, 80 % KI -∞ -0,59; einseitig p = 0,02).
  • medianes PFS unter Verwendung der mRECIST-Kriterien zeigte einen ähnlichen Nutzen (18,6 vs. 10,8 Monate: HR 0,48, 95 % KI 0,22-1,02).

Das mediane OS:

  • 25,7 Monate in Gruppe 2
  • 21,5 Monate in Gruppe 1 (HR 0,61, 95 % KI 0,27–1,38).

Gruppe 2:

  • höhere Gesamtansprechrate (vollständiges und teilweises Ansprechen) nach RECIST (54 % gegenüber 29 %) und mRECIST (75 % gegenüber 54 %)
  • höhere Krankheitskontrollrate (vollständiges und teilweises Ansprechen und stabiler Krankheitsverlauf) nach RECIST ( 92 % vs. 67 %) und mRECIST (88 % vs. 67 %).

Verträglichkeit und UEs

  • Die Behandlung mit DC-Infusionen war gut verträglich;

Die häufigsten unerwünschten Ereignisse, alle von geringem Schweregrad:

  • Schüttelfrost (30 %),
  • Müdigkeit (22 %),
  • Übelkeit (22 %).

Die Ergänzung von Tumorlysat-gepulsten DC-Infusionen mit der Behandlung mit TACE plus niedrig dosiertem Cyclophosphamid erhöhte das PFS bei Patienten mit HCC signifikant.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4012

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Postoperatives adjuvantes HAIC mit FOLFOX:Ssignifikante Verbesserung die Überlebensvorteile beim HCC mit MVI

 

Abstract 4013:

Postoperative adjuvant hepatic arterial infusion chemotherapy (HAIC) with FOLFOX to improve outcomes of patients with hepatocellular carcinoma with microvascular invasion: A prospective multicenter, phase 3, randomized, controlled clinical trial.

 

Presenter: Shaohua Li | Poster: 2

 

Die vorliegende randomisierte, offene, multizentrische Phase-3-Studie beschäftigt sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit einer postoperativen adjuvanten hepatischen arteriellen Infusionschemotherapie (HAIC) mit FOLFOX beim HCC mit mikrovaskulärer Invasion (MVI).

Die Patienten erhielten

  • 1 bis 2 Zyklen adjuvantes HAIC-FOLFOX (Behandlungsgruppe) (n = 157)
  • routinemäßige Nachsorge ohne jegliches Adjuvans zu erhalten Behandlung (Kontrollgruppe) (n = 158).

Intention-to-Treat (ITT)-Population wovon 14 Patienten aus der Behandlungsgruppe und 15 Patienten aus der Kontrollgruppe aus der Per-Protocol (PP)-Population ausgeschlossen. wurden. 148 Patienten in der Behandlungsgruppe erhielten mindestens 1 HAIC-Zyklus und wurden in Sicherheitsanalysen eingeschlossen.

Medianes DFS in der ITT-Population/ PP-Population:

  • Behandlungsgruppe: 27,0 Monate (95 % KI, 17,0–37,0)/ 20,4 Monate (95 % KI, 9,5 -31,3)
  • Kontrollgruppe: bzw. 11,3 Monate (95 % KI, 7,9–14,7)/ 9,7 Monate (95 % KI, 6,9-12,4)
  • DFS war sowohl in der ITT-Population als auch in der PP-Population in der Behandlungsgruppe signifikant besser als in der Kontrollgruppe (p = 0,001 bzw. < 0,001).

Die DFS-Raten nach 1, 2 und 3 Jahren in der ITT-Population/ PP-Population:

  • Behandlungsgruppe: 64,3 %, 50,4 %, 44,3 %, 64,0 %, 48,2 % bzw. 42,2 %,
  • Kontrollgruppe: 47,3 %, 33,3 %, 24,2 % / 43,3 %, 27,1 %, 18,4 %.

Die OS-Raten nach 1, 2 und 3 Jahren in der ITT-Population/ PP-Population:

  • Behandlungsgruppe: 94,7 %, 87,6 % und 80,5 % / 94,9 %, 86,7 %, 80,9 %,
  • Kontrollgruppe: 91,9 %, 85,9 % bzw. 77,0 % / 91,8 %, 84,9 %, 75,3 %

Rezidiv in der ITT-Population:

  • Behandlungsgruppe: 63 (40,1 %) Patienten
  • Kontrollgruppe: 88 (55,7 %) Patienten

UEs:

  • Die Mehrheit der beobachteten UEs waren vom Grad 0-1 (n = 124 (83,8 %)),
  • kein behandlungsbedingter Todesfall beobachtet.

Die Autoren schliessen aus ihren Ergebnissen, dass postoperatives adjuvantes HAIC mit FOLFOX signifikant die Überlebensvorteile beim HCC mit MVI verbesserte, dies bei akzeptablen Toxizitäten (NCT03192618).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4013

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

CP und Fx kombiniert mit einer präoperativen Strahlentherapie bei 41,4 Gy: Kurzfristiger Nutzen bei der R0-Resektion

Abstract 4015:

Preoperative chemoradiation (CRT) with carboplatin (CBP)/paclitaxel (PCL) (CP) or with 5-fluorouracil (FU)/oxaliplatin (OX) (Fx) for esophageal or junctional cancer: A randomized phase 2 trial.

 

Presenter: Antoine Adenis | Poster: 3

 

Ziel der vorliegenden Studie war es, die Rate der vollständigen Resektion (R0) und die Rate der schweren postoperativen Morbidität im Zusammenhang mit 2 neoadjuvanten Regimen zu bewerten, die jeweils mit dem in der CROSS-Studie verwendeten Bestrahlungsregime (RT) kombiniert wurden.

PROTECT ist eine multizentrische, randomisierte, nicht vergleichende Phase-2-Studie (NCT02359968) bei Patienten mit resezierbarem Ösophagus- oder Siewert-Krebs des Typs I-II-Knoten im Stadium II (T1-2N1 oder T3N0) oder Stadium III (T3N1 oder T4anyN )-Tumoren (UICC-7-Klassifikation) und ECOG PS ≤2.

Nach der Randomisierung erhielten die Patienten

  • CP (AUC2 CBP plus PCL 50 mg/m²/Woche x 5 Wochen), n=50
  • Fx (FU 400 mg/m² Bolus Tag 1, dann FU 1600 mg/m² Dauerinfusion über 2 Tage, plus OX 85 mg/m² und Folinsäure 200 mg/m², 2-stündige Infusion, Tag 1; 3 Zyklen alle 2 Wochen) n=50.

Die RT-Technik war in beiden Armen ähnlich:

  • 3D-konform wie in der CROSS-Studie oder IMRT veröffentlicht (n = 35); Gesamtdosis von 41,4 Gy, 5 Fraktionen von 1,8 Gy / Woche, beginnend am Tag 1 der Chemotherapie.

Operation:

  • 4 bis 8 Wochen nach Abschluss der CRT durch einen transthorakalen oder mini-invasiven Zugang mit einer zweifeldrigen erweiterten Lymphadenektomie.
  • mittleres Alter = 64 (Bereich 33-79); 82/100 Männer;
  • 62 ADK und 38 SCC;
  • 66 Ösophagus- und 34 Verbindungsstelle;
  • 31 Stadium II; 68 Stufe III, 1 Nx.

R0-Resektion:

  • 46/50 CP-Patienten (92,0 %, 95 % KI: 80,8–97,8 %),
  • 42/48 Fx-Patienten (87,5 %, 74,8–95,3 %);
  • 2 nicht auswertbare Patienten aufgrund eines Ereignisses ohne Bezug zur Krankheitsprogression.

Schwere postoperative unerwünschte Ereignisse (AEs) bei 34/91 operierten Patienten:

  • 21/48 CP (43,8 %, 29,5–58,8 %),
  • 13/43 Fx (30,2 %, 17,2–46,1 %).

Schwere UE:

  • Atemwegserkrankungen (CP 26 %; Fx 26 %),
  • Ösophagusfistel (CP 18 %; Fx 6 %),
  • Infektion (CP 5 %; Fx 3 %),
  • Blutung (CP 5 %; Fx 0 %)
  • Magen Tubusnekrose (CP 6 %; Fx 3 %).
  • 5 Patienten starben an AEs (3 CP, 2 Fx).

TRG1-2:

  • 29/48 (60,4 %, 95 % KI: 44,3–74,2 %) CP-Patienten,
  • 19/43 (44,2 %, 29,1–60,1 %) Fx-Patienten.

CP und Fx kombiniert mit einer präoperativen Strahlentherapie bei 41,4 Gy lieferten einen kurzfristigen Nutzen bei der R0-Resektion; die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass CP mit einer höher als erwarteten schweren postoperativen Morbiditätsrate verbunden ist.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4015

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nimotuzumab in Kombination mit Chemo-Radiotherapie: Kann die CRR und ORR erhöhen

Abstract 4016:

Nimotuzumab plus concurrent chemo-radiotherapy versus chemo-radiotherapy in unresectable locally advanced esophageal squamous cell carcinoma (ESCC): Interim analysis from a prospective, randomized-controlled, double-blinded, multicenter, and phase III clinical trial (NXCEL1311 Study).

 

Presenter: Xue Meng | Poster: 4

 

Eine prospektive, randomisierte, kontrollierte, doppelblinde, multizentrische Phase-III-Studie (NXCEL1311) wurde konzipiert, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Nimotuzumab (humanisierter monoklonaler Anti-EGFR-Antikörper; abgekürzt Nimo) plus gleichzeitiger Radiochemotherapie im Vergleich zu Placebo zu untersuchen plus Chemo-Strahlentherapie bei inoperablem lokal fortgeschrittenem ESCC.

Die Patienten erhielten:

  • sieben Wochen lang Nimo (400 mg, qw) (n = 99) 80 auswertbar
  • Placebo in Kombination mit gleichzeitiger Radiochemotherapie (Paclitaxel + Cisplatin + 3DCRT/IMRT). (n = 101) 82 auswertbar

Nach Abschluss der 6-monatigen Nachbeobachtung Zwischenanalyse zur kurzfristigen Wirksamkeit, d. h. sekundären Endpunkten (ORR, DCR) und Sicherheit:

  • Die OS-Ereignisse für die Analyse nicht ausreichend.
  • Die beiden Gruppen hinsichtlich Ausgangscharakteristika vergleichbar.

Die ORR der Nimo-Gruppe (75/80, 93,8 %) war signifikant höher als die der Placebo-Gruppe (59/82, 72,0 %; Chi-Quadrat-Test, p < 0,001).

Sechsundzwanzig Patienten in der Nimo-Gruppe erreichten eine vollständige Remission (CR) und zehn Patienten der Placebo-Gruppe waren CR.

Die CR-Rate in der Nimo-Gruppe war signifikant höher als in der Placebo-Gruppe (32,5 % vs. 12,2 %, p = 0,002).

Die DCR der Nimo-Gruppe und der Placebo-Gruppe betrug 98,8 % (79/80) bzw. 91,5 % (75/82) (p = 0,064).

Einzelfaktor-Analyse der logistischen Aggression:

  • Alter, Geschlecht, Anzahl der Zielläsionen und BMI ORR, beeinflussten CR und DCR nicht (p > 0,05).

Die Multifaktor-Korrekturanalyse, Unterschied zwischen zwei Gruppen:

  • CR: 20 % (95 % CI 6,0 % – 40,2 %),
  • ORR: 30 % (95 % CI 10,6 % – 52,1 %),
  • DCR: 10 % (95 % KI -5,2 % – 31,1 %).

Inzidenz arzneimittelbedingter UEs:

  • Grad 3-5 betrug 11,1 % vs. 10,9 % (p > 0,05).

Häufige arzneimittelbedingte Nebenwirkungen bei Patienten mit Nimo plus CRT:

  • Leukopenie, neutrophile Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Hämoglobin, Knochenmarkhemmung, Ernährungsanämie und radioaktive Entzündung.

Diese Zwischenanalyse zeigte laut den Studienautoren, dass Nimotuzumab in Kombination mit Chemo-Radiotherapie sicher ist. Sie kann die CRR und ORR der behandelten Patienten erhöhen (NCT02409186).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4016

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

CT041: Handhabbares Sicherheits-/Verträglichkeitsprofil, vielversprechende Wirksamkeit beim fortgeschrittenem G/GEJ-Karzinom

Abstract 4017:

Safety, tolerability, and preliminary efficacy results in patients with advanced gastric/gastroesophageal junction adenocarcinoma from a phase Ib/II study of CLDN18.2 CAR T-cell therapy (CT041).

 

Presenter: Changsong QI | Poster: 5

 

Ergebnisse einer Phase-I-Studie (Qi C. Ann. Oncol 2021) zeigten, dass CT041 gut vertragen wurde und eine ermutigende Wirksamkeit bei zuvor behandelten Patienten mit CLDN18.2-positivem fortgeschrittenem G/GEJ-Krebs aufwies. Hier berichten die Studienautoren über die vorläufigen Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten zu Patienten mit G/GEJ-Krebs in einer laufenden, offenen, zweiteiligen, multizentrischen Phase-Ib/II-Studie (CT041-ST-01, (NCT04581473).

Studienphasen:

  • Dosiseskalations-/Dosisexpansionsphase (Phase Ib) CT041-Dosierungen von 2,5 × 108 und 3,75 × 108 im 3 + 3-Design n=14
  • Sicherheits-/Wirksamkeitsbestätigungsphase (Phase II).

Baseline:

  • 85,7 % mit zuvor 2 Behandlungslinien,
  • 14,3 % mit mindestens 3 Behandlungslinien;
  • 57,1 % mit ≥ 3 metastatischen Organe, wobei 92,9 % mit peritonealer Ausbreitung;
  • 64,3 % mit Siegelringzellkarzinom.
  • 3 Patienten mit einer Dosis von 3,75 × 108 und 11 mit einer Dosis von 2,5 × 108 mit jeweils bis zu 3 Dosen.

UEs:

  • UEs vom Grad 3 oder höher: hämatologische Toxizität im Zusammenhang mit Lymphodepletion.
  • keine dosislimitierenden Toxizitäten, keine behandlungsbedingte Todesfälle, keine neurologische Toxizität (ICANS), keine gastrointestinale Toxizitäten.
  • Die meisten CRS waren Grad 1 oder 2, nur ein Patient mit CRS Grad 4 und vollständiger Erholung.

Therapieergebnisse:

  • 8 von 14 (57,1 %) Patienten mit partiellem Ansprechen (PR)
  • 2 von 14 (14,3 %) Patienten zeigten eine stabile Erkrankung (SD).
  • medianen Nachbeobachtungszeit: 8,9 Monaten (95 %-KI 5,91, NE)
  • medianes PFS: 5,6 Monate (95 %-KI 1,9; 7,4)
  • medianes OS: 10,8 Monate (95 % KI 5,1, NE) mit 7 Patienten, die bei der letzten Nachuntersuchung noch am Leben waren.

Die Studienautoren legen mit diesen vorläufigen Ergebnissen nahe, dass CT041 ein handhabbares Sicherheits-/Verträglichkeitsprofil und eine vielversprechende Wirksamkeit bei Patienten mit zuvor behandeltem fortgeschrittenem G/GEJ-Krebs hatte.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4017

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Duodenalkarzinome haben schlechte Gesamtergebnisse und einen geringeren therapeutischen Nutzen von der Chemotherapie

Abstract 4018:

Comprehensive genomic and transcriptomic characterization of small bowel adenocarcinoma.

Presenter: Karan Pandya | Poster: 6

 

Das Adenokarzinom des Dünndarms (SBA) ist selten jedoch mit zunehmender Inzidenz und schlechterem Gesamtüberleben (OS) verglichen mit anderen Darmkrebsformen. Die umfassende genomische und transkriptomische Profilerstellung von SBA wird die Entwicklung krankheitsspezifischer therapeutischer Strategien erleichtern. Die Studienautoren untersuchten molekulare Veränderungen und die Assoziation mit klinischen Ergebnissen in einer großen Kohorte von SBA-Patienten. Sie identifizierten eine subsite-spezifische Anreicherung in zielgerichteten Veränderungen, einschließlich HER2-Überexpression/Amplifikation in DA, BRAF/HER2-mts und RSPO3-Fusionen in JA und DDR-mts in IA. Adenokarzinome des Dünndarms beherbergen höhere Immuninfiltrate als Kolorektalkarzinome. Die weist auf eine aktive Immunmodulation hin. Duodenalkarzinome haben schlechte Gesamtergebnisse und einen geringeren therapeutischen Nutzen der Chemotherapie im Vergleich zu LS- und RS-CRCs.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4018

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

GemCis als adjuvante Therapie wohl machbar - verbessert die Überlebensergebnisse im Vergleich zu CAP nicht

Abstract 4019:

Adjuvant gemcitabine plus cisplatin (GemCis) versus capecitabine (CAP) in patients (pts) with resected lymph node (LN)-positive extrahepatic cholangiocarcinoma (CCA): A multicenter, open-label, randomized, phase 2 study (STAMP).

 

Presenter: Changhoon Yoo | Poster: 7

 

Adjuvante CAP ist der Behandlungsstandard für resezierte CCA gemäß der BILCAP-Studie. Die Prognose von Patienten mit reseziertem CCA ist jedoch immer noch schlecht. GemCis ist die Standard-Erstlinientherapie für inoperables/metastatisches BTC. Die Studienautoren untersuchten die Rolle von adjuvantem GemCis bei reseziertem BTC und es wurden nur Patienten mit reseziertem LN+ extrahepatischem CCA eingeschlossen.

In dieser Studie mit einer prognostisch homogenen Patientenpopulation war GemCis als adjuvante Therapie wohl machbar, konnte allerdings die Überlebensergebnisse im Vergleich zu CAP nicht verbessern. Die Autoren plädieren, dass CAP die adjuvante Standardtherapie bei reseziertem BTC bleiben sollte (NCT03079427). Weitere Details im Abstract.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4019

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

CAPTEM der EP-Chemotherapie als Erstlinienbehandlung für Patienten mit G3-NENs nicht überlegen

Abstract 4020:

Randomized phase II study of platinum and etoposide (EP) versus temozolomide and capecitabine (CAPTEM) in patients (pts) with advanced G3 non-small cell gastroenteropancreatic neuroendocrine neoplasms (GEPNENs): ECOG-ACRIN EA2142.

 

Presenter: Jennifer Rachel Eads | Poster: 8

 

Hochgradige (G3) GEPNENs sind eine seltene und heterogene Krankheitsentität. Hierfür existieren nur wenige prospektive Behandlungsdaten. EP-Chemotherapie ist der Behandlungsstandard, aber vermutlich nicht für alle G3-GEPNEN-Patienten geeignet. CAPTEM hat Aktivität in G3-GEPNENs gezeigt und könnte laut den Studienautoren eine vielversprechende Alternative sein. EA2142, eine multizentrische, randomisierte (1:1) Phase-II-Studie beim lokal fortgeschrittenen und inoperablen oder metastasierten, gut differenzierten neuroendokrinen G3-Tumor (NET) oder einem schlecht differenzierten, nicht-kleinzelligen neuroendokrinen G3-Karzinom (NEC) mit Verdacht auf Magen-Darm-Erkrankung Herkunft und einen ECOG PS von 0-2. zielte darauf ab festzustellen, ob CAPTEM EP bei Patienten mit G3 GEPNENs überlegen war.

Die randomisierten Patienten erhielten

  • Arm A n=32: Capecitabin 750 mg/m2 oral alle 12 Stunden an den Tagen 1-14 und Temozolomid 200 mg/m2 oral einmal täglich an den Tagen 10-14 eines 28-tägigen Behandlungszyklus, (Mittlerer Ki-67 48 %)
  • Arm B n=35: Etoposid 100 mg/m2 täglich an den Tagen 1-3 mit entweder Cisplatin 25 mg/m2 täglich an den Tagen 1-3 oder Carboplatin AUC 5 an Tag 1 eines 21-tägigen Behandlungszyklus (Mittlerer Ki-67 60 %).

Baseline:

  • Männer 58 %, Afroamerikaner 4 %, Asiaten 3 %.
  • Mittleres Alter 61.
  • Unter 63 in Frage kommenden Patienten,
  • Primärtumorstelle Pankreas 56 %,
  • nicht-Pankreas 43 %.
  • Schlecht differenziert 57 %,
  • gut differenziert 33 %,
  • unbekannt 10 %.

Die Studie wurde vor der vollständigen Rekrutierung aufgrund von Sinnlosigkeit bei 57,7 % der Informationszeit geschlossen.

In der Interimsanalyse betrugen PFS, Gesamtüberlebenszeit und Ansprechrate unter 62 infrage kommenden Patienten

  • CAPTEM: 2,43 Monate (95 % KI 2,04; 7,72), 12,6 Monate und 9 %.
  • EP: 5,36 Monate (95 % KI 2,14; 7,23), 13,6 Monate und 10 %.

Die Toxizität war bei 57 Patienten auswertbar:

  • Ereignisse vom Grad (G) 3/4 bei 29 % der Patienten in Arm A und bei 66 % der Patienten in Arm B auftraten.
  • G3/4-Ereignisse traten bei mehr als 5 % der Patienten in Arm A auf – Fieber Neutropenie (n=2); Bauchschmerzen (n=2); Durchfall (n=2); Übelkeit (n=2); Neutropenie (n=2); Dehydration (n=2) und auf Arm B – Anämie (n=8); febrile Neutropenie (n=2); Müdigkeit (n=2); Lymphopenie (n=2); Neutropenie (n=12); Thrombozytopenie (n=4); Leukopenie (n=6).
  • Es gab ein G5-Ereignis auf Arm A aufgrund von Sepsis.

Für die Studienautoren ist CAPTEM der EP-Chemotherapie als Erstlinienbehandlung für Patienten mit G3-NENs nicht überlegen. Allerdings weist es ein günstigeres Toxizitätsprofil auf (NCT02595424).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4020

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Erhaltungstherapie mit nira/ipi mit überlegenem PFS6

Abstract 4021:

A randomized phase Ib/II study of niraparib (nira) plus nivolumab (nivo) or ipilimumab (ipi) in patients (pts) with platinum-sensitive advanced pancreatic cancer (aPDAC).

 

Presenter: Kim Anna Reiss | Poster: 9

 

Es sollten Alternativen zur Dauerchemotherapie für Patienten mit aPDAC zur Umgehung der unvermeidlichen Chemotherapieresistenz und kumulativen Toxizität etabliert werden. Poly(ADP-Ribose)-Polymerase (PARP)-Inhibitoren zeigten klinische die zusätzliche Immun-Checkpoint-Blockade (ICB) könnte eine synergistische Tumorkontrolle. Die Studienautoren führten eine randomisierte Phase-Ib/II-Studie zur Erhaltung von Nira plus Anti-PD-1 (nivo) oder Nira plus Anti-CTLA-4 (ipi) bei Patienten mit aPDAC durch, die nach > 4 Monaten platinbasierter Therapie keine Progression hatten.

Nach Absetzen der Chemotherapie erhielten die randomisierten Patienten 200 mg nira p.o. täglich plus:

  • nivo 240 mg i.v. alle 2 Wochen (später geändert auf 480 mg i.v. alle 4 Wochen) n=44
  • ipi 3 mg/kg i.v. alle 3 Wochen für vier Dosen n=40

Nira durfte bei Verträglichkeit auf 300 mg PO täglich eskaliert werden.

Mediane potenzielle Nachbeobachtungszeit 23 Monate.

Die häufigsten behandlungsbedingten Nebenwirkungen:

  • nira/nivo: Thrombozytopenie (28 %), Arthralgie (25 %), Übelkeit (23 %) und Müdigkeit (23 %)
  • nira/ipi: Thrombozytopenie (45 %), Anämie (43 %), Müdigkeit (43 %), Übelkeit (41 %), AST-Anstieg (36 %), Hautausschlag (34 %) und ALT-Anstieg (29 %).
  • 88 % der UEs waren Grad 1-2.

Wirksamkeitsergebnisse:

  • nira/nivo: PFS6 20,6 % (95 % KI 8,3–32,9, p = 0,0002), mPFS 1,9 Monate und
  • nira/ipi: PFS6 59,6 % (95 % KI 44,3–74,9, p = 0,045), mPFS 8,1 Mo.

Fünfzehn Patienten (8 nira/nivo; 7 nira/ipi) hatten pathogene Varianten in BRCA oder PALB2. Ohne diese:

  • mPFS mit Nira/Nivo: 1,9 Monate (95 %-KI 1,8–1,9)
  • mPFS mit Nira/IPI: 7,6 Monate (95 %-KI 4,0 – 11,1).

In einer randomisierten Phase-1B/II-Studie erreichte die Erhaltungstherapie mit nira/ipi den primären Endpunkt eines überlegenen PFS6. Ein schlechteres PFS6 zeigte nira/nivo bei Patienten mit aPDAC, die unter einer platinbasierten Erstlinien-Chemotherapie keine Progression hatten. Der Vorteil der nira/ipi- Erhaltungstherapie blieb auch ohne bekannte DDR-Varianten bestehen (NCT03404960).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4021

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nadunolimab in Kombination mit GN zeigt ein vielversprechendes iPFS und OS

Abstract 4141:

Phase 1/2a trial of nadunolimab, a first-in-class fully humanized monoclonal antibody against IL1RAP, in combination with gemcitabine and nab-paclitaxel (GN) in patients with pancreatic adenocarcinoma (PDAC).

 

Presenter: Eric Van Cutsem | Poster: 11

 

Die Autoren berichten über die Ergebnisse aus der klinischen Phase-1/2a-Studie CANFOUR zur Bewertung von Nadunolimab in Kombination mit GN bei PDAC.

Patienten (pts) mit zuvor unbehandeltem, inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem PDAC erhielten Nadunolimab mit 1 (n=20), 2,5 (n=20), 5 (n=28) oder 7,5 mg/kg (n=8) Q2W mit Standard GN.

76 Patienten eingeschlossen:

  • mittleres Alter 63 Jahre (43-89), 42 % weiblich,
  • 93 % Stadium IV,
  • 45 % PS = 0, 9 % erhielten eine adjuvante Chemotherapie.

Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (AE):

  • Grad ≥ 3: 72 % (Neutropenie am häufigsten),
  • Die G-CSF-Prophylaxe war bei der Behandlung neutropenischer Ereignisse nützlich, Die Dosis von 7,5 mg/kg lag aufgrund von Neutropenie über der MTD,
  • Infusionsbedingte Reaktionen: 29 % (Grad 3 bei 3 %),
  • Periphere sensorische Neuropathie selten (nur zwei Ereignisse vom Grad 2),
  • Häufige behandlungsbedingte AE 3./4. Grades vgl. Tabelle im Abstract.

73 Patienten erhielten eine Kombinationstherapie und wurden in die Wirksamkeitsanalyse eingeschlossen. Drei Patienten erhielten keine Chemotherapie aufgrund eines Widerrufs der Einwilligung (n=2) oder einer klinischen Verschlechterung (n=1):

  • Medianes iPFS: 7,3 Monate (95 % KI 5,6–8,9), 15 Patienten noch in Behandlung,
  • Medianes OS: 13,2 Monate (10,0–19,1), 62 % der Patienten am Leben mit 1-Jahres-Überleben von 59 % (42–72 %),
  • ORR: 33 % (22–45),
  • Krankheitskontrollrate: 63 % (51–74 %),
  • Dauer des Ansprechens: 5,7 Monate (3,9–11,1).

Die ORR war für alle Dosierungen ähnlich. Ein niedriges Ausgangs-CRP war günstig für das OS; Die Verringerung von IL-8 und CRP im Serum während Zyklus 1 korrelierte mit einer positiven Auswirkung auf das OS. Das Neutrophilen-Lymphozyten-Verhältnis war während der gesamten Studie infolge Verringerung der zirkulierenden Neutrophilen vermindert. Tumorbiopsien bestätigten  die IL1RAP-Expression auf Krebs- und Stromazellen.

Nadunolimab in Kombination mit GN zeigt laut den Studienautoren ein vielversprechendes iPFS und OS. Die Sicherheit ist handhabbar bei PDAC-Patienten (NCT03267316).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4141

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Zugabe von CPI-613 zu mFFX bewirkte keine signifikanten Verbesserungen von ORR, PFS oder OS

 

Abstract: 4023:

Phase 3, multicenter, randomized study of CPI-613 with modified FOLFIRINOX (mFFX) versus FOLFIRINOX (FFX) as first-line therapy for patients with metastatic adenocarcinoma of the pancreas (AVENGER500).

 

Presenter: Philip Agop Philip | Poster: 10

 

FFX ist eine Standard-Erstlinientherapie für mPC mit einem medianen Gesamtüberleben (mOS) von 11,1 Monaten. In einer Phase-I-Studie war CPI-613+mFFX sicher und zeigte vielversprechende Wirksamkeitssignale. Nun legen die Studienautoren eine globale, randomisierte Phase-3-Studie vor, um die Wirksamkeit und Sicherheit von CPI-613 in Kombination mit mFFX im Vergleich zu FFX in Standarddosis bei behandlungsnaiven Patienten mit mPC zu untersuchen:

Versuchsarm: CPI-613 mit 500 mg/m2 an den Tagen 1 und 3 intravenös, n=266

Die Dosen in beiden Armen von Irinotecan, Oxaliplatin und 5-Fluorouracil waren 65 mg/m2, 140 mg/m2 und 2.400 mg/2 (Kontrollarm n=262)

  • Es gab 362 Todesfälle mit einem mOS von 11,1 Monaten für CPI-613+mFFX vs. 11,7 Monaten für FFX [Hazard Ratio (HR), 0,95; 95 % KI, 0,77 bis 1,18; P = 0,655];
  • mPFS: 7,8 Monate vs. 8,0 Monate [HR, 0,99; 95 % KI, 0,76 bis 1,29; P = 0,94];
  • ORR: 39 % im Testarm gegenüber 34 % im Kontrollarm [ORR-Verhältnis 1,23 (95 % KI, 0,86 bis 1,75)].

Behandlungsbedingte Nebenwirkungen Grad ≥ 3 mit einer Häufigkeit von ≥ 10 % im CPI-613 plus mFFX vs. FFX-Arm:

  • Durchfall (11,2 % vs. 19,6 %),
  • Hypokaliämie (13,1 % vs. 14,9 %),
  • Anämie (13,9 % vs. 13,6 %),
  • Neutropenie (11,2 % vs. 14,0 %),
  • Thrombozytopenie (11,6 % vs. 13,6 %)
  • Müdigkeit (10,8 % vs. 11,5 %).

Die Zugabe von CPI-613 zu mFFX bewirkte keine signifikanten Verbesserungen von ORR, PFS oder OS. Das mFFX im Testarm mit den niedrigsten prospektiv getesteten FFX-Dosen war laut den Studienautoren ohne «compromise» beim PFS oder OS und kann als Referenz für die zukünftige FFX-Verabreichung betrachtet werden (NCT03504423).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.4023

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Poster Discussion Session you need an ASCO Annual Meeting registration

Oral Abstract Session - Colorectal and Anal

Perioperative Chemotherapie mit mFOLFOX6/CAPOX erhöht die Wahrscheinlichkeit eines pathologischen Downstagings. Sie verbesserte jedoch nicht das DSF

 

Abstract 3500:

Perioperative chemotherapy with mFOLFOX6 or CAPOX for patients with locally advanced colon cancer (OPTICAL): A multicenter, randomized, phase 3 trial.

 

Presenter: Huabin Hu

 

Das Ziel der Studienautoren war zu beurteilen, ob eine perioperative Chemotherapie die Ergebnisse bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Dickdarmkrebs verbessern könnte.

In einer multizentrischen, randomisierten Phase-3-Studie wurden die Teilnehmer aus 28 Krankenhäusern in China rekrutiert. Geeignete Patienten waren zwischen 18 und 75 Jahre alt und hatten ein Dickdarm-Adenokarzinom mit radiologisch lokal fortgeschrittenem Stadium (T3 mit ≥5 mm Invasion jenseits der Muscularis propria oder T4, beurteilt durch CT). Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip (1:1) entweder der Versuchsgruppe oder der Standardbehandlungsgruppe zugeordnet, stratifiziert nach Zentrum, cT-Stadium und cN-Stadium:

  • Die experimentelle Gruppe (n=371) erhielt 3 Monate neoadjuvante Chemotherapie mit mFOLFOX6 oder CAPOX, dann Operation, dann 3 Monate adjuvante Chemotherapie.
  • Die Standardbehandlungsgruppe(n=373) erhielt eine sofortige Operation und optional eine adjuvante Chemotherapie (nach ärztlichem Ermessen je nach pathologischem Stadium).

Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 32,5 Monaten (IQR 19,2–45,7) betrugen die krankheitsfreien 3-Jahres-Überlebensraten:

78,7 % (95 %-KI 73,8–83,5) in der Versuchsgruppe

76,6 % (95 %-KI 71,8–81,4). in der Standard-of-Care-Gruppe (stratifizierte HR 0,83, 95 % KI 0,60–1,15; p = 0,138).

pathologisch vollständige Remission:

  • bei 26 (7 %) von 371 Patienten in der Versuchsgruppe.
  • 69 (19 %) Patienten in der Versuchsgruppe hatten ein niedriges pathologisches Krankheitsstadium (pT0-2N0), verglichen mit 16 (4 %) von 373 in der Standardbehandlungsgruppe (p < 0,0001).

Die 3-Jahres-Gesamtüberlebensraten:

  • 94,9 % (95 %-KI 92,1–97,7) in der Versuchsgruppe
  • 88,6 % (95 %-KI 84,6–92,5) in der Standardbehandlungsgruppe (stratifizierte HR 0,47, 95 %-KI 0,25–0,87; p = 0,012).

Die Post-hoc-Subgruppenanalysen zeigten, dass die perioperative Chemotherapie bei weiblichen Patienten zu einer Verlängerung des krankheitsfreien Überlebens führte (HR 0,54, 95 % KI 0,31–0,83; p = 0,025).

Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Dickdarmkrebs erhöhte laut den Studienautoren die perioperative Chemotherapie mit mFOLFOX6/CAPOX die Wahrscheinlichkeit eines pathologischen Downstagings. Sie verbesserte jedoch nicht das DSF verglichen mit der Standardbehandlung (NCT02572141).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3500

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die CRT-TEM-Behandlung erzielt hohe pathologische vollständige Ansprechraten  

 

Abstract 3501:

Noninferiority multicenter prospective randomized controlled study of rectal cancer T2–T3s (superficial) N0, M0 (T2T3sN0M0) undergoing neoadjuvant treatment and local excision (TEM) versus total mesorectal excision (TME): Preoperative, surgical, and pathological outcomes—The TAUTEM-study.

 

Presenter: Xavier Serra-Aracil

 

Die TAU-TEM-Studie zielt darauf ab, die Nicht-Unterlegenheit der onkologischen Ergebnisse und die mit CRT-TEM erzielte Verbesserung der Morbidität und Lebensqualität im Vergleich zu TME aufzuzeigen. Es handelt sich um eine prospektive, multizentrische, randomisierte, kontrollierte Nichtunterlegenheitsstudie mit Patienten mit rektalem Adenokarzinom, das weniger als 10 cm vom Analrand entfernt und bis zu 4 cm groß ist, kategorisiert als T2T3sN0M0.

Die Patienten wurden randomisiert:

  • CRT-TEM (Arm A, n=86)
  • TME (Arm B, n=87).

Zehn Patienten wurden nach der Randomisierung ausgeschlossen (Arm A: 4, [3 re-staged > T2T3sN0M0, 1 Follow-up-Studie abgelehnt]; Arm B: 6 [4 lehnten den Arm ab, 2 re-staged > T2T3sN0M0]).

Modifizierte Intention-to-Treat-Analyse:

  • CRT-TEM, 82.
  • TME, 81

Es gab keine Mortalität nach CRT. In dieser Gruppe brachen 2 Patienten die neoadjuvante Therapie ab; somit beendeten 80/82 (97,6 %) die CRT.

Die CRT-Morbidität war niedrig (25/82, 30 %) und niedriggradig (95 % G1-2).

In der CRT-TEM-Gruppe zeigte die MRT bei 3 Patienten, die mit TME behandelt wurden, eine Krankheitsprogression. Schließlich wurden 77 Patienten einer TEM-Operation unterzogen. Ein Patient starb in jedem Arm (1,2 %).

Die postoperative Morbidität:

  • 17/82 (20,7 %) (Arm A)
  • 41/81 (50,6 %) (Arm B)

Der mediane umfassende Komplikationsindex

  • 8,7 (IQR 20,9) in Arm B und 0 (IQR 0)
  • Arm A (p < 0,001).

Der mediane Krankenhausaufenthalt:

  • 7 Tage (IQR 7) Arm B
  • 2 Tage (IQR 2) Arm A (p < 0,001).

Das vollständige Ansprechen:

  • Arm A 45,3 % (34/75 Patienten) mit 5,3 % ypT3 (4/75 Patienten)
  • Arm B: pT1 (12,3 %; 10/81 Patienten), tiefes pT3 (4,95; 4/81 Patienten), pN1 (21 %; 17/81).

Die CRT-TEM-Behandlung erzielt hohe pathologische vollständige Ansprechraten (45,3 %) bei einer hohen CRT-Compliance-Rate (97,6 %) und geringer Morbidität. Postoperative Komplikationen und Krankenhausaufenthalte sind in der CRT-TEM-Gruppe signifikant geringer. Wir warten auf die Ergebnisse der Nachverfolgung (NCT01308190).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3501

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

OP-Pfade, die für frühe Tumore optimiert sind, reduzieren die akute chirurgische Morbidität

 

Abstract 3502:

STAR-TREC phase II: Can we save the rectum by watchful waiting or transanal surgery following (chemo)radiotherapy versus total mesorectal excision for early rectal cancer?

 

Presenter: Simon Parkinson Bach

 

STAR-TREC bewertete die Machbarkeit der Rekrutierung für eine Studie, in der kontrastierende OP-Therapien, optimiert für die Behandlung von frühen Tumoren, mit SoC verglichen wurden.

OP-Pfade, die für frühe Tumore optimiert sind, reduzieren die akute chirurgische Morbidität, ohne eine erhebliche Strahlentoxizität einzuführen. Die allgemeine Lebensqualität war ausgeglichen. STAR-TREC Phase III wird die optimale Strategie zum Erreichen einer OP bestimmen (STAR-TREC Phase III Protokoll. Colorectal Disease 2022) (NCT02945566).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3502

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der primäre Endpunkt wurde mit der intermittierenden FOLFIRI-PANI-Strategie erreicht

 

Abstract 3503:

Randomized intermittent or continuous panitumumab plus FOLFIRI (FOLFIRI/PANI) for first-line treatment of patients (pts) with RAS/BRAF wild-type (wt) metastatic colorectal cancer (mCRC): The IMPROVE study.

 

Presenter: Antonio Avallone

 

Dies ist eine prospektive, randomisierte, nicht vergleichende, offene, multizentrische Phase-II-Studie. Nicht resezierbare, zuvor unbehandelte Patienten mit RAS/BRAF wt mCRC wurden randomisiert:

  • Kontrollarm (A) n=69, mit FOLFIRI/PANI kontinuierlich bis zur Progression,
  • Versuchsarm (B), n=68, mit 8 Zyklen des gleichen Regimes gefolgt von einem behandlungsfreien Intervall.

Dies dauerte bis zum Fortschreiten der Erkrankung, wann eine weitere Behandlungsperiode von bis zu 8 Zyklen wieder aufgenommen wurde.

Diese intermittierende Strategie wurde fortgesetzt, bis eine Progression unter der Behandlung eintrat.

Die Hauptmerkmale der Patienten waren (Arm A/B): Männer 59/61 %; Durchschnittsalter 62/66 Jahre; PS 0 84/72 %; rechter Dickdarm 17/15 %; frühere adjuvante Therapie 22/29 %; einzelne metastatische Stelle 33/26 %.

  • mediane Nachbeobachtungszeit 18 Monate (IQR: 10–26), medianes PFS OT:
  • 12,6 Monate (95 % KI: 9,0–16,1) in Arm A
  • 17,6 Monate (95 % KI: 7,5–27,8) in Arm B mit einer 1-Jahres-PFSOT-Rate von 51,7 % bzw. 61,3 %.
  • ORR (Arm A/B) 64/56 %.
  • mittlere Anzahl pro Patienten verabreichter FOLFIRI/PANI-Zyklen (Arm A/B) 13/12.
  • Haupttoxizitäten der Grade 3-4: (Arm A/B): Haut 27/13 %, Neutropenie 23/22 %; Durchfall 13/15%.

Der primäre Endpunkt der Studie wurde mit der intermittierenden FOLFIRI-PANI-Strategie erreicht, die ein langes PFS mit einer reduzierten Hauttoxizität erzeugte. (NCT04425239).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3503

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ergebnisse können zu unserem Verständnis der Behandlungssequenzierung beim mCRC beitragen

 

Abstract 3504:

STRATEGIC-1: Multi-line therapy trial in unresectable wild-type KRAS/NRAS/BRAF metastatic colorectal cancer—A GERCOR-PRODIGE randomized open-label phase III study.

 

Presenter: Benoist Chibaudel

 

STRATEGIC-1 ist die erste randomisierte Phase-III-Studie mit einem Vergleich mehrzeiliger Standardbehandlungsstrategien beim KRAS/NRAS/BRAF-Wildtyp-mCRC. Diese Studie hat laut den Studienautoren ihren primären Endpunkt DDC nicht erreicht. Die Behandlungsstrategie mit FOLFIRI-Cetuximab, gefolgt von mFOLFOX6-Bevacizumab, führte zu höheren Ansprechraten und zu einem Trend zu einem besseren medianen OS von mehr als 3 Jahren. Diese Ergebnisse können gemäss den Studienautoren zu unserem Verständnis der Behandlungssequenzierung bei mCRC beitragen (NCT01910610).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3504

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

 

Abstract LBA3505:

Modified FOLFOXIRI plus panitumumab (mFOLFOXIRI/PAN) versus mFOLFOX6/PAN as initial treatment of patients with unresectable RAS and BRAF wild-type metastatic colorectal cancer (mCRC): Results of the phase III randomized TRIPLETE study by GONO.

 

Presenter: Chiara Cremolini

 

Embargo bis Mo. 6. Juni 2022 | 09:45 – 12:45 GMT-5

10.1200/JCO.2022.40.17_suppl.LBA3505

 -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Abstract LBA3506:

FOLFOXIRI + bevacizumab versus FOLFOX/FOLFIRI + bevacizumab in patients with initially unresectable colorectal liver metastases (CRLM) and right-sided and/or RAS/BRAFV600E-mutated primary tumor: Phase III CAIRO5 study of the Dutch Colorectal Cancer Group.

 

Presenter: Cornelis J. A. Punt

 

Embargo bis Mo. 6. Juni 2022 | 09:45 – 12:45 GMT-5

10.1200/JCO.2022.40.17_suppl.LBA3506

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Abstract LBA3507:

Randomized clinical trial on resection of the primary tumor versus no resection prior to systemic therapy in patients with colon cancer and synchronous unresectable metastases.

 

Presenter: Nuh N. Rahbari

 

Embargo bis Mo. 6. Juni 2022 | 09:45 – 12:45 GMT-5

10.1200/JCO.2022.40.17_suppl.LBA3507

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Hohe Wirksamkeit und Sicherheit in der Erstlinientherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem SCCA

 

Abstract 3508:

Atezolizumab plus modified DCF (docetaxel, cisplatin, and 5-fluorouracil) as first-line treatment for metastatic or locally advanced squamous cell anal carcinoma: A SCARCE-PRODIGE 60 randomized phase II study.

 

Presenter: Stefano Kim

 

Die Autoren berichten über eine 2:1 randomisierte, nicht vergleichende, multizentrische Phase-II-Studie (NCT03519295):

  • experimenteller Arm A, mDCF plus Atezolizumab, n=64
  • Standardarm B, mDCF). N=33

Patienten mit chemo-naivem SCCA, metastasiertem oder inoperablem lokal fortgeschrittenem Rezidiv waren teilnahmeberechtigt.

Baseline:

  • Durchschnittsalter 64,1 Jahre, 73,2 % Frauen
  • 78,3 % hatten eine metastasierte Erkrankung.
  • Mehr Patienten in Arm A hatten einen ECOG-PS 1 (42,2 % vs. 27,3 %), eine Leberbeteiligung (56,9 % vs. 48 %) und ein ausgedehntes Lokalrezidiv (23,5 % vs. 8 %).

Mediane Nachbeobachtungszeit 22,3 Monate und 12-Monats-PFS-Rate:

  • Arm A 44,2 % (90 % KI 33,7–54,2),
  • Arm B 43,2 % (90 % KI 28,5–57,0).

12-Monats-OS-Rate

  • Arm A 77,7 % (95 % KI 68,1–88,7)
  • Arm B 80,8 % (95 % KI 68,1–95,9).

Die objektive Ansprechrate:

  • Arm A 74,6 %
  • Arm B 78,1 %

In beiden Armen wurden eine hohe Dosisintensität und ein gutes Sicherheitsprofil beobachtet. Toxizitäten ≥ 3. Grades wurden bei 59,0 % bzw. 36,4 % der Patienten in Arm A bzw. Arm B ohne toxischen Tod beobachtet.

Die Ergebnisse der SCARCE-Studie sind mit früheren mDCF-Ergebnissen übereinstimmend: Es besteht eine hohe Wirksamkeit und Sicherheit in der Erstlinientherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem SCCA. Die gleichzeitige Zugabe von CKI bewirkte jedoch nach 12 Monaten keine signifikanten klinischen Auswirkung.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Oral Abstract Session you need an ASCO Annual Meeting registration

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

POSTER SESSION

Colorectal and Anal

https://meetings.asco.org/2022-asco-annual-meeting/14361?presentation=208497#208497

 

Poster Discussion Session - Colorectal and Anal

Vorläufige Wirksamkeit und Sicherheit von NIV in Kombination mit FOLOXIRI/BEV als Erstlinientherapie bei Patienten mit mCRC RAS/BRAF mut

Abstract 3509:

Phase II study of nivolumab in combination with FOLFOXIRI/bevacizumab as first-line treatment in patients with advanced colorectal cancer RAS/BRAF mutated (mut): NIVACOR trial (GOIRC-03-2018).

 

Presenter: Angela Damato | Poster: 303

 

Die einarmige, multizentrische, offene Phase-II-Studie NIVACOR zur Erstlinienbehandlung bewertet die Zugabe von Nivolumab (NIV) zu FOLFOXIRI/BEV bei Patienten mit mCRC RAS/BRAF mut, unabhängig vom MSS/MSI-Status.

73 Patienten erhielten:

  • NIV in einer Pauschaldosis von 240 mg alle 14 Tage, FOLFOXIRI (Irinotecan 165 mg/m2, Oxaliplatin 85 mg/m2, Leucovorin 200 mg/m2 und 5-Fluorouracil CI 3.200 mg/m2 für 48 Stunden) in Kombination mit BEV bei der Dosis von 5 mg/kg IV alle 14 Tage für acht Zyklen und dann die Erhaltung mit BEV/NIV bis PD oder inakzeptable Toxizitäten.

Baseline:

  • Durchschnittsalter 60 (51-65) Jahre und 50,7 % männlich,
  • primäre Haupttumorseite war rechts (50,7 %),
  • Lebermetastasen: 56,2 %

Molekulare Charakterisierung:

  • 87,7 % RAS mut,
  • 16,2 % BRAF mut
  • 4,5 % sowohl RAS als auch BRAF mut;
  • 10/62 waren MSI (16,1 %),
  • 52/62 (83,9 %) MSS
  • 11 Patienten wurden nicht bewertet.

Mediane Nachbeobachtungszeit: 14,3 (IQR 11,5–16,5) Monate:

  • Mediane (m) Behandlungsdauer: 12 (8–17) Zyklen,
  • ORR: 76,7 %, mit 7 (9,6 %) CR und 49 (67,1 %) PR,
  • SD: 15 (20,6 %) mit einer DCR von 97,3 %; 2 (2,7 %) Punkte waren nicht auswertbar,
  • mDOR: 8,4 (95 % KI, 7-NE) Monate,
  • mPFS: 10,1 Monate (95 % KI, 9,4-NE)
  • 12-Monats-PFS 53,4 %.

Bei Datenschnitt waren noch 65 (89,1 %) Patienten am Leben.

Untergruppenanalyse von MSS-Patienten:

  • ORR: 78,9 %,
  • mDOR: 7,59 (95 %-KI 6,21–11,43) Monate,
  • DCR: 96,2 %
  • mPFS: 9,8 (95 %-KI 8,18–15,24) Monate.

Die Operation des Primärtumors, der Metastasen oder beider erfolgte bei 6 (8,2 %), 9 (9,6 %) bzw. 5 (6,9 %) Patienten.

Haupttoxizitäten der Grade (G) 3–4:

  • Neutropenie (G3 21,9 %, G4 15,1 %),
  • Durchfall (G3 17,8 %, G4 1,4 %),
  • Bluthochdruck G3 (6,8 %),
  • Müdigkeit G3 (6,8 %)
  • Fieber Neutropenie G4 (4,1 %).

Diese Ergebnisse zeigen mit Erreichen des primären Endpunktes ORR die vorläufige Wirksamkeit und Sicherheit von NIV in Kombination mit FOLOXIRI/BEV als Erstlinientherapie bei Patienten mit mCRC RAS/BRAF mut. Außerdem wurde laut den Studienautoren auch eine vielversprechende Aktivität bei Patienten der MSS-Untergruppe beobachtet. Die Autoren plädieren für die Durchführung einer randomisierten kontrollierten Phase-III-Studie. (Forschungsförderer: Bayer, Bristol Myers-Squibb.) (NCT04072198).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3509

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

NICHE-Studie: Potenzial, die derzeitige Behandlungspraxis beim MSI-H/dMMR mCRC zu ändern

 

Abstract 3510:

Nivolumab (NIVO) ± ipilimumab (IPI) in patients (pts) with microsatellite instability-high/mismatch repair-deficient (MSI-H/dMMR) metastatic colorectal cancer (mCRC): Five-year follow-up from CheckMate 142.

Presenter: Michael J. Overman | Poster: 304

 

Die NICHE-Studie zeigte als erste neoadjuvante Immuntherapiestudie bei Dickdarmkrebs (CC) ein beeindruckendes Ansprechen bei 100 % der dMMR (n = 20) und 27 % der pMMR (n = 15) CC. Konträr liegt das pathologische Ansprechen auf eine neoadjuvante Chemotherapie mit Folfox-Standardtherapie bei dMMR-Tumoren bei etwa 5 %. Hier präsentieren die Studienautoren die endgültigen Wirksamkeitsdaten für die ursprünglichen NICHE-Studienkohorten.

  • Patienten mit nicht metastasiertem, resektablem dMMR (n=32) oder pMMR (n=30) CC erhielten eine Einzeldosis von 1 mg/kg Ipilimumab und zwei Dosen von 3 mg/kg Nivolumab und wurden innerhalb von 6 Wochen operiert.
  • Eine weitere Gruppe mit pMMR-Tumoren wurden randomisiert und bekam Celecoxib.
  • In der pMMR-Kohorte wurde bei 9/30 (30 %, 95 % KI 14–46 %) der Patienten ein pathologisches Ansprechen beobachtet, bestehend aus 7 MPR (einschließlich 3 pathologischer vollständiger Remission {pCR}) und 2 partiellen Remission.
  • Vier von 9 pMMR-Respondern hatten Celecoxib erhalten.
  • Fünf Patienten erhielten eine adjuvante Chemotherapie.

Mediane Nachbeobachtungszeit 25 Monate (IQR 12–35 Monate):

  • Rezidiv: 3 Patienten (alle Non-Responder) in der pMMR-Gruppe,
  • Bei den 32 Patienten mit dMMR-Tumoren wurde bei 100 % der Patienten ein pathologisches Ansprechen beobachtet, mit 31/32 MPR (97 %, 95 % KI 91-100 %) und einem partiellen Ansprechen.
  • pathologisches vollständiges Ansprechen: 22/32 (69 %, 95 % KI 53–85 %) Patienten,
  • Keiner der Patienten in der dMMR-Kohorte hatte ein Wiederauftreten der Krankheit.

Bei einem Patienten mit einem pMMR-Tumor wurde die Operation aufgrund einer Myositis verschoben.

Immunvermittelte unerwünschte Ereignisse:

  • Grad 3: 12 % übereinstimmend mit früheren Ergebnissen,
  • keine immunvermittelten UE Grad 4 oder unerwartete chirurgische Komplikationen.

Diese Daten bestätigen die Ergebnisse der NICHE-Studie mit Ansprechen auf neoadjuvantes Nivolumab plus Ipilimumab bei 30 % der pMMR- und 100 % der dMMR-CC in den abgeschlossenen ursprünglichen Kohorten. Die Validierung der dMMR-Antworten bei einer großen Gruppe von dMMR-Patienten läuft und hat laut den Studienautoren das Potenzial, die derzeitige Praxis zu ändern (NCT03026140).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3511

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

NIVO ± IPI zeigt weiterhin einen dauerhaften OS- und PFS-Vorteil

 

Abstract 3511:

Neoadjuvant nivolumab, ipilimumab, and celecoxib in MMR-proficient and MMR-deficient colon cancers: Final clinical analysis of the NICHE study.

 

Presenter: Yara L. Verschoor | Poster: 305

 

NIVO ± IPI bei vorbehandelten Patienten mit MSI-H/dMMR-mCRC hat in den USA, der EU sowie Japan eine Zulassung. Diese stützt sich auf CheckMate 142 (NCT02060188). Nun berichten die Studienautoren die Reulate eines ~5-Jahres-Follow-up von CheckMate 142 der Kohorten 1–3 (C1–3).

In dieser nicht-randomisierten Multikohortenstudie wurden Patienten mit mCRC MSI-H/dMMR wie folgt behandelt:

  • C1 (2L+; NIVO 3 mg/kg Q2W), (N = 74),
  • C2 (2L+; NIVO 3 mg/kg + IPI 1 mg/kg Q3W [4 Dosen], gefolgt von NIVO 3 mg/kg Q2W), (N = 119)
  • C3 (1 l; NIVO 3 mg/kg Q2W + IPI 1 mg/kg Q6W), N = 45) bis Krankheitsprogression oder inakzeptable Toxizität.

Mediane Nachbeobachtungszeit:

  • C1: 70,0 (66,2–88,7) Monate,
  • C2: 64,0 (60,0 –75,8) Monate,
  • C3: 52,4 (47,6–57,1) Monate.

ORR (95 %-KI) nach INV:

  • C1: 39 % (28–51),
  • C2: 65 % (55–73),
  • C3: 71 % (56–84; vgl. Tabelle im Abstract).

Raten der progressiven Erkrankung (PD)

  • C1: 26 %,
  • C2: 12 %,
  • C3: 16 %.

Die mittlere DOR wurde in den 3 Kohorten nicht erreicht.

PFS-Raten nach 48 Monaten:

  • C1: 236 %,
  • C2: 54 %,
  • C3: 51 % Tabelle im Abstract)..

PFS- und OS-Raten mit bis zu 60 Monaten Nachbeobachtung werden in der Session vorgestellt. Sicherheitsdaten sind in der Tabelle im Abstract aufgeführt.

Bei einer verlängerten Nachbeobachtungszeit von rund 5 Jahren zeigte NIVO ± IPI weiterhin einen dauerhaften OS- und PFS-Vorteil. Es gab keine neuen Sicherheitssignale. Diese aktualisierten Daten unterstützen laut den Studienautoren die aktuellen Behandlungsempfehlungen für 2L+ NIVO ± IPI und 1L NIVO + IPI für Patienten mit MSI-H/dMMR mCRC.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3510

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ein CXB-Boost erhöht in Kombination mit RTC die Organerhaltungsrate beim frühen rektalen Adenokarzinom

 

Abstract 3512:

Contact x-ray brachytherapy (Papillon) in addition to chemoradiotherapy to improve organ preservation in early cT2-T3 rectal adenocarcinoma: The 3-year results of OPERA randomized trial (NCT02505750).

 

Presenter: Jean-Pierre Gerard | Poster: 306

 

Die Studienautoren präsentieren die Dreijahresdaten der  OPERA-Studie. Diese testete die Hypothese, dass die Kontakt-Röntgen-Brachytherapie (CXB) mit 50-kV-Boost die rektale Erhaltungsrate bei rektalem Adenokarzinom im frühen T2-T3ab-Stadium erhöhen wird.

Einschlusskriterien:

Alter > 18 Jahre, PS: 0-1,

Adenokarzinom, distal – mittleres Rektum, cT2-T3ab cN0-N1 < 8 mm, inszeniert mittels MRT, M0. Schichtung: T < vs ≥ 3 cm Durchmesser.

Therapie:

  • Kontrollarm A: Chemoradiotherapie (CRT) 45 Gy/ 5 Wochen mit gleichzeitiger Chemotherapie (Capecitabin 825 mg/m2) und externer Bestrahlungsverstärkung (9 Gy/ 5 fr/ 1 Woche).
  • experimenteller Arm B: verwendete dieselbe CRT (Cape 45), aber die Verstärkung verwendete CXB (90 Gy/ 3 fr/ 4 Wochen). CXB wurde zuerst (B1) bei einem Tumor < 3 cm und nach Cap 45 (B2) bei einem Tumor ≥ 3 cm gegeben.
  • 144 Patienten eingeschlossen,
  • Mediane Nachbeobachtungszeit: 34 Monate,
  • Gute Therapietreue ≥ 90 %.

Die Tabelle im Abstract zeigt die wichtigsten Patientenmerkmale und das klinische Ergebnis.

Nach drei Jahren war die OP-Rate (Schätzung nach Kaplan Meier) jeweils Arm A vs. B:

  • 60 % vs. 81 % (HR 0,34 [95 % KI 0,19 – 0,73]; p = 0,005).

Nach drei Jahren betrug die OP für Gruppe A1 und B1:

  • 65 % vs. 97 % (HR 0,081 [95 % KI 0,01–0,64]; p = 0,02).

Ein CXB-Boost erhöht in Kombination mit RTC die Organerhaltungsrate beim frühen rektalen Adenokarzinom.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3512

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Vielversprechende Aktivität der neoadjuvanten RCT plus Durvalumab bezüglich der pCR-Rate und ein sicheres Toxizitätsprofil

 

Abstract LBA3513:

A phase II study of capecitabine plus concomitant radiation therapy followed by durvalumab (MEDI4736) as preoperative treatment in rectal cancer: PANDORA study final results.

 

Presenter: Stefano Tamberi | Poster: 307

 

Die Kombination von Capecitabin plus Langzeitbestrahlung (RT) ist die präoperative Standardtherapie bei cT3-4 cN+ Rektumkarzinomen. Als Surrogatendpunkt wird eine pathologische Komplettremission (pCR) für die Wirksamkeit der Behandlung in Bezug auf das krankheitsfreie Überleben (DFS) betrachtet. Mit Verweis auf präklinische Daten, die auf eine starke Synergie zwischen RT und Immunbehandlungen hinweisen, unternahmen die Autoren eine prospektive, offene, einarmige, multizentrische Phase-II-Studie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom.

  • Sie hatten gleichzeitig eine standardmäßige CT/RT-Therapie (825 mg/m2 zweimal täglich Capecitabin und 5040 cGy Strahlentherapie für 5 Tage pro Woche für 5 Wochen erhalten, gefolgt von Durvalumab (1500 mg alle 4 Wochen für 3 Verabreichungen).
  • Die Operation wird 10-12 Wochen nach neoadjuvanter Therapie durchgeführt.

Die Nullhypothese wird verworfen, wenn bei 55 Patienten ≥ 13 pCRs beobachtet werden.

Behandlungsergebnisse:

  • 60 Patienten aufgenommen, 55 für die Studienziele auswertbar.
  • 52 von 55 behandelten Patienten erhielten alle 3 Durvalumab-Infusionen.
  • Nach der Behandlung wurde ein prozentuales klinisches Ansprechen von 81,8 % beobachtet;
  • Bei 3 Patienten kam es präoperativ zu einem Fortschreiten der Erkrankung aufgrund lokaler und/oder Metastasen.
  • Achtzehn Patienten mit vollständigem pathologischem Ansprechen (32,7 %), bestätigt durch eine zentrale Revision.
  • Bei 14 (25,5 %), 9 (16,4 %) bzw. 11 (20,0 %) Patienten nahezu vollständige Regression, moderate und minimale Regression.

Verträglichkeit:

  • 23 Patienten (41,8 %) mit unerwünschten Ereignissen (AEs) mit Durvalumab.
  • Zwei Patienten (1,8 %) brachen Durvalumab wegen Toxizität ab.
  • UE 3. Grades bei 4 (7,3 %) Patienten (Durchfall, Hauttoxizität, Anstieg der Transaminasen, Anstieg der Lipase und Pankolitis).
  • keine Grad-4-Toxizität beobachtet.
  • Bei 20 Patienten (36,4 %) G1-2-UE im Zusammenhang mit Durvalumab:
  • häufigste waren endokrine Toxizität (Hyper-/Hypothyreose),
  • dermatologische Toxizität (Hautausschlag)
  • gastrointestinale Toxizität (Transaminaseanstieg, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung).

Diese Studie erreichte laut den Autoren ihren primären Endpunkt. Sie demonstrierte eine vielversprechende Aktivität der neoadjuvanten RCT plus Durvalumab bezüglich der pCR-Rate und ein sicheres Toxizitätsprofil (NCT04083365).

10.1200/JCO.2022.40.17_suppl.LBA3513

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die überwiegende Mehrheit der Patienten mit niedrigem Rektumkarzinom kann durch moderne Strahlentherapie mit 62 Gy in 28 Fraktionen geheilt werden

 

Abstract LBA3514:

Curative chemoradiation for low rectal cancer: Primary clinical outcomes from a multicenter phase II trial.

 

Presenter: Lars Henrik Jensen | Poster: 308

 

Die Autoren schlagen eine deutlich verbesserte Tumorkontrolle durch Erhöhung der Strahlentherapiedosis vor. Dies soll ohne signifikante Erhöhung der Spätfolgenrate einhergehen. Sie entwarfen eine prospektive Phase-II-Studie, um die Hochdosis-Strahlentherapie von niedrigem Rektumkarzinom zur Organerhaltung in einem multizentrischen Umfeld zu testen.

Aufnahmebedingungen (n=107):

  • lokalisiertes T1-3 N0-1 M0-Rektumkarzinom innerhalb von 6 cm vom Analrand und im ECOG 0-2.
  • Etwaige N1-Knoten mussten auf Höhe des Tumors liegen und im Primärtumorvolumen enthalten sein.

Therapieschema:

  • Strahlentherapie mit 62 Gy für den Tumor und 50,4 Gy für die regionalen Lymphknoten, die in 28 Fraktionen unter Verwendung einer intensitätsmodulierten Strahlentherapie und täglicher Bildführung verabreicht wurden.
  • Capecitabin 825 mg/m2 BID.
  • Patienten mit klinischer vollständiger Remission (cCR) 6–12 Wochen nach Behandlungsende kamen in die Nachbeobachtung.
  • Chirurgie nur bei Restkrebs oder Rezidiv.

Baseline-Klassifizierungen waren T1/T2/T3 und N1 bei 15 %/54 %/31 % und 29 %.

Das Durchschnittsalter betrug 71 Jahre und 64 % waren männlich.

92 (86,0 %) hatten cCR und wurden der Beobachtung zugeteilt.

Vier Patienten zogen ihre Zustimmung zurück oder starben, wobei 103 für mindestens 2 Jahre beobachtet wurden.

23 hatten ein erneutes Wachstum nach cCR mit folgendem Verlauf:

  • fünf erhielten eine organerhaltende transanale endoskopische Mikrochirurgie,
  • 15 eine andere kurative Operation
  • drei hatten eine Palliation.

63 hatten kein lokoregionäres Nachwachsen. Somit hatten 61 % (63/103) der Patienten mit 2 Jahren Nachbeobachtung eine lokoregionäre Tumorkontrolle mit Radiochemotherapie allein:

  • Versicherungsmathematische Schätzung der lokoregionären Kontrolle 2 Jahre nach Beginn der Beobachtung: 73,8 % (95 % KI 63,2–81,8).
  • metastasenfreie und OS nach 30 Monaten: 85,4 % (95 % KI 76,5–91,1) und 94,8 % (95 % KI 87,8–97,8).
  • Bei 63 Patienten mit vollständigem Ansprechen nach 2 Jahren war der „Low Anterior Resection Syndrome-Score“ None = 37 %, Minor = 28 % und Major = 35 %.

Die Autoren kommen zum Schluss, dass die überwiegende Mehrheit der Patienten mit niedrigem Rektumkarzinom durch moderne Strahlentherapie mit 62 Gy in 28 Fraktionen geheilt werden kann. Dies sind hervorragende Ergebnisse bezüglich Toxizität, Tumorkontrolle und Überleben. Die Behandlung ist in einem multizentrischen Setting durchführbar. Die Autoren empfehlen diesen Ansatz als Behandlungsstandard (NCT02438839).

10.1200/JCO.2022.40.17_suppl.LBA3514

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Beim DFS ist die anfängliche Operation bei lokal fortgeschrittenem mittleren Rektumkarzinom mit MRT-negativem Umfangsrand der konventionellen präoperativen Radiochemotherapie unterlegen

 

Abstract: 3515:

Primary surgery followed by selective radiochemotherapy versus conventional preoperative radiochemotherapy for patients with locally advanced rectal cancer with MRI-negative circumferential margin (PSSR): A multicenter, randomized, open-label, noninferiority, phase 3 trial.

 

Presenter: Ke-Feng Ding | Poster: 309

 

Die neoadjuvante Radiochemotherapie ist die Standardbehandlung des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms, kann jedoch zu Darm-, Harn- und sexuellen Funktionsstörungen führen. Die Studienautoren wollten klären, ob ein lokal fortgeschrittenes Rektumkarzinom mit einem Abstand von 6 bis 12 cm vom Anus mit MRT-vorhersagbarem negativem Umfangsrand (CRM) von der präoperativen Strahlentherapie ausgenommen werden kann.

Bezüglich des DFS war die anfängliche Operation bei lokal fortgeschrittenem mittleren Rektumkarzinom mit MRT-negativem Umfangsrand der konventionellen präoperativen Radiochemotherapie allerdings unterlegen (NCT02121405).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3515

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bei Patienten mit niedrigem Rektumkarzinom kann eine laparoskopische Operation zu pathologischen Ergebnissen vergleichbar einer offenen Operation führen

Abstract 3516:

Short-term outcomes of laparoscopy-assisted versus open surgery for low rectal cancer (LASRE): A multicenter, randomized, controlled trial.

Presenter: Pan Chi | Poster: 310

 

Die LASRE-Studie (NCT01899547) ist eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte Nichtunterlegenheitsstudie. Patienten mit niedrigem Rektumkarzinom und ohne Nachweis von lateralen Beckenlymphknoten oder Fernmetastasen wurden randomisiert und laparoskopisch oder offen operiert. Der primäre Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben (DFS) nach 3 Jahren. Zu den sekundären Endpunkten gehörten pathologische Ergebnisse, postoperative Komplikationen nach 30 Tagen, Mortalität nach 30 Tagen, Gesamtüberleben (OS) und Lebensqualität. Die angestrebte Stichprobengröße betrug 1065 Patienten.

Bei Patienten mit niedrigem Rektumkarzinom kann eine laparoskopische Operation zu pathologischen Ergebnissen führen, die mit denen einer offenen Operation bezüglich vollständiger mesorektaler Exzision und negativen Resektionsrändern, einer schnellen postoperative Genesung und weniger postoperative Komplikationen vergleichbar sind. Voraussetzung sind erfahrene Operateure.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3516

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ISB bietet zuverlässigen Biomarker für die Vorhersage von klinischen Ergebnissen

Abstract 3517:

International validation of the Immunoscore-biopsy (ISB) to guide selection and monitoring of patients treated with  watch-and-wait (WW) strategy for rectal cancer.

 

Presenter: Franck Pages | Poster: 311

 

Die Studienautoren haben nachgewiesen, dass ein an Biopsien angepasster Immunscore (ISB), der bei der Diagnose durchgeführt wurde, die Reaktion auf nT und das Risiko eines erneuten Auftretens nach nT vorhersagt. Das Ziel dieser Studie war es, die Fähigkeit des ISB zu bestätigen, klinische Ergebnisse vorherzusagen, die Eignung der Patienten für die WW-Strategie zu verbessern und einen Nachsorgeplan zu optimieren.

Insgesamt wurden 304 WW-Patienten aus 10 Zentren in 7 Ländern eingeschlossen. Tumorbiopsien vor der Behandlung wurden auf CD3+- und CD8+-T-Zellen immungefärbt und unter Verwendung des vordefinierten Cut-Offs in ISB umgewandelt.

Patienten mit hohem ISB zeigten das niedrigste Rezidivrisiko nach WW.

Die rezidivfreien Raten nach 5 Jahren:

  • ISB hoch: 97 % (92 %–100 %),
  • ISB mittel: 61 % (49 %–76 %)
  • ISB niedrig: 56 % (44 %–73 %) (HR [Niedrig vs. Hoch] = 14,3, 95 % KI 1,8-100).

 

  • Bei Patienten mit cCR nach nT (n = 209) zeigte High-ISB eine signifikante Assoziation mit verlängerter TTR und DFS (Logrank P = 0,005 bzw. P = 0,006).
  • Wenn ISB als kontinuierliche Variable bewertet wurde, stieg das Rezidivrisiko zusammen mit abnehmendem ISB (Wald-Tests, alle P < 0,005).
  • multivariaten Analysen: ISB unabhängig von Alter, Geschlecht, Ort und cTNM-Stadium.
  • Es war der einzige Parameter, der mit TTR korrelierte (HR [ISB High-vs-Low] = 0,08, 95 % CI 0,01-0,6; P = 0,015) und DFS (p = 0,013).
  • Im Gegensatz zum cCR: kein Unterschied laut ISB bei unvollständigem Ansprechen (n = 41) oder bei Brachytherapie (n = 34).
  • intranodale Anzeichen einer T-Zell- und B-Zell-Aktivierung nur bei pCR.

ISB bietet laut den Studienautoren einen zuverlässigen Biomarker für die Vorhersage von klinischen Ergebnissen, die Eignung zu verbessern und die Nachsorge der Patienten zu optimieren. Schliesslich unterstützt die intranodale T-Zell- und B-Zell-Aktivierung den Immunvorteil der Organ- und Lymphknotenerhaltung.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3517

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Patienten mit pRAS wt bei Progression unter vorherigem EGFR-mAb können von einer erneuten Challenge profitieren

 

Abstract 3518:

Plasma RAS dynamics and anti-EGFR rechallenge efficacy in patients with RAS/BRAF wild-type metastatic colorectal cancer: REMARRY and PURSUIT trials.

Presenter: Yoshinori Kagawa | Poster: 312

 

Die Studienautoren präsentieren REMARRY, eine prospektive Längsschnittstudie zur Untersuchung der pRAS-Dynamik, und PURSUIT, eine Phase-II-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit einer erneuten Provokation mit EGFR-mAb bei Patienten mit pRAS wt kurz vor der Reexpositionstherapie.

REMARRY umfassten RAS/BRAF V600E wt mCRC;

  • ECOG-PS 0-1;
  • CR oder PR während EGFR-mAb;
  • und a refraktär ≤ 2 Monate nach der letzten Verabreichung von EGFR mAb.
  • Der pRAS-Status durch die BEAMing-Methode wurde prospektiv zu Zeitpunkten der Progression unter EGFR-mAb und jeder nachfolgenden Therapie überwacht.

PURSUIT umfassten die Aufnahme in die REMARRY-Studie mit bestätigtem pRAS wt vor der Aufnahme in die PURSUIT-Studie;

  • refraktär oder intolerant gegenüber Fluorpyrimidin, Oxaliplatin und Irinotecan;
  • und ≥ 4 Monate EGFR-mAb-freies Intervall.
  • Die Studienbehandlung bestand aus einer erneuten Challenge mit Panitumumab + Irinotecan (6 mg/kg + 150 mg/m2 alle 2 Wochen).

Es wurden aufgenommen:

  • REMARRY: 183 Patienten mit 343 Zeitpunkten (Median, 2) aus 27 Institutionen,
  • PURSUIT: 50 Patienten

Der primäre Endpunkt der bestätigten ORR wurde laut den Studienautoren nicht erreicht;

Patienten mit pRAS wt bei Progression unter vorherigem EGFR-mAb können jedoch von einer erneuten Challenge profitieren. Dies weist auf ein Ausbleiben oder ein schlechteres Ansprechen hin, wenn pRAS auch nur einmal während oder nach EGFR-mAb positiv wird.

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3518

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Frühzeitige Umstellung von Cetuximab auf Bevacizumab nicht wirksam, um das Fortschreiten der Krankheit während einer zielgerichteten Therapie hinauszuzögern

 

Abstract 3519:

Randomized study to investigate a switch maintenance concept with 5-FU plus bevacizumab after FOLFIRI plus cetuximab induction treatment versus continued treatment with FOLFIRI plus cetuximab: Report of a secondary endpoint of the phase-III FIRE-4 study (AIO KRK-0114).

 

Presenter: Sebastian Stintzing | Poster: 313

 

FIRE-4 (AIO KRK-0114) wird bei mCRC-Patienten mit RAS-Wildtyp (wt) durchgeführt und prüft die Wirksamkeit einer frühzeitigen Switch-Erhaltung während der Erstlinientherapie (Teil 1) und einer erneuten Challenge mit Cetuximab (Teil 2) in einer späteren Behandlungslinie.

Teil 1: Alle Patienten erhielten eine Erstlinien-Induktionsbehandlung mit FOLFIRI plus Cetuximab (FOLFIRI/Cet) im Rahmen der randomisierten, kontrollierten, unverblindeten Phase-III-Studie:

  • Arm A: randomisierte Fortsetzung mit FOLFIRI/Cet bis zur Progression oder nicht tolerierbaren Toxizität - De- und Reeskalation war zulässig,
  • Arm B: FOLFIRI/Cet für 8-12 Zyklen, danach Erhaltungstherapie mit Fluoropyrimidin plus Bevacizumab

Die erste Randomisierung evaluiert, ob ein frühzeitiger Wechsel von Cetuximab zu Bevacizumab während der Erhaltungstherapie das PFS verlängern kann.

Als primärer Endpunkt wird das Gesamtüberleben nach zweiter Randomisierung (Teil 2) bewertet.

Hier berichten die Autoren das PFS in der Erstlinientherapie (Teil 1) als sekundären Studienendpunkt der Studie. Weitere sekundäre Endpunkte waren ORR, OS, Sicherheit und Verträglichkeit.

Es wurden 672 Patienten randomisiert und 656 Patienten einer Behandlung in 120 deutschen und 10 österreichischen Zentren (327 Arm A und 329 in Arm B) zugeteilt.

  • Das PFS war zwischen beiden Behandlungsarmen vergleichbar (10,7 vs. 11,3 Monate, HR 0,92 (95 % KI: 0,76–1,10), p = 0,36).
  • Die ORR bei auswertbaren Patienten war nicht anders und erreichte 75,7 % und 72,3 % mit einer DCR von 94,6 % vs. 92,5 % in den jeweiligen Armen.
  • Das vorläufige OS (≤40 % der erfassten OS-Ereignisse) war in beiden Armen ebenfalls ähnlich (HR 1,030; p = 0,81).

Aktualisierte Ergebnisse werden in der Session vorgestellt. Es wurden keine neuen oder unerwarteten Toxizitäten beobachtet.

Die Umstellung von FOLFIRI Cetuximab auf die Erhaltungstherapie mit 5-FU plus Bevacizumab führte nicht zu einer überlegenen Wirksamkeit (PFS, ORR, OS) im Vergleich zur fortgesetzten Anwendung von Cetuximab. Die Ergebnisse deuten gemäss den Studienautoren darauf hin, dass eine frühzeitige Umstellung von Cetuximab auf Bevacizumab nicht wirksam ist, um das Fortschreiten der Krankheit während einer zielgerichteten Therapie hinauszuzögern. FIRE-4 bestätigt die Wirksamkeit von FOLFIRI plus Cetuximab als Erstlinienbehandlung beim mCRC vom RAS-Wildtyp (NCT02934529).

10.1200/JCO.2022.40.16_suppl.3519

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

CtDNA-geführte Reexposition: Reaktionen bei 20 % der Patienten ohne erworbene Resistenz-MTs, mit einer DCR von 67 %

 

Abstract 3520:

Phase 2 study of anti-EGFR rechallenge therapy with panitumumab with or without trametinib in advanced colorectal cancer.

 

Presenter: Christine Megerdichian Parseghian | Poster: 314

 

Die Studienautoren haben eine Phase-2-Studie entworfen, um die Wirksamkeit von EGFRi Rechallenge +/- einem MEK-Inhibitor (Trametinib) basierend auf ctDNA-MTs vor der Behandlung zu bewerten, diese bei Patienten mit RAS/BRAF WT, MSS, behandlungsrefraktärem mCRC, die mit einer vorherigen EGFRi-basierten Therapie über ≥ 16 Wochen mit anschließender Progression einen klinischen Nutzen erzielten.

Die ctDNA aus der Vorstudie wurde verwendet, um in einen von 3 Armen aufgenommen zu werden:

  • Arm A: Patienten mit einem erworbenen EGFR-ECD-MT, aber ohne RAS/BRAF/MAP2K1 n=3
  • oder ohne jeglichen erworbenen Resistenz-MT (Arm C) n=31
  • zum Zeitpunkt des Studienbeginns erhielten beide Arme Panitumumab 6 mg/kg IV Q2 Wo.
  • Arm B: Patienten mit erworbenem RAS/BRAF/MAP2K1 MT erhielten täglich 4,8 mg/kg Panitumumab plus Trametinib 1,5 mg p.o. n=20
  • Ein cross-over für Teilnehmer in den Armen A und C war erlaubt.

54 Patienten aufgenommen, 52 auf Wirksamkeit auswertbar:

  • Durchschnittsalter 59 Jahre (Bereich 37–78); 23 (46 %) weiblich.
  • mittlere Anzahl der vorherigen Therapien: 3.

TREAs:

  • Grad 3: 29 Patienten (54 %) (alle mit Doublet-Regime) und umfassten akneähnlichen Ausschlag bei 17 Patienten (31 %) und andere, die bei < 5 % der Patienten auftraten.
  • Es gab keine Grad-4-TRAEs.

Arm C, Patienten ohne erworbene MTs:

  • ORR 20 % (6/30) (95 % KI, 0,07–0,37),
  • DCR 67 % (20/30) (95 % KI, 0,45–0,81)
  • medianes PFS 4.1 Monate
  • medianes OS: 11.2 Monate.
  • medianes DOR: 5,5 Monate.
  • 22 Patienten wechselten zum Zeitpunkt der Progression zu Trametinib, ohne dass es zu einem Ansprechen kam.

Arm B, Patienten mit erworbenen RAS/RAF/MAP2K1-MTs:

  • kein Ansprechen mit einer DCR von 63 % (12/19) (95 % KI, 0,36–0,81)
  • medianes PFS: 2,1 Monate,
  • medianes OS: 5,9 Monate.

Arm A, mit nur 3 Patienten mit EGFR-ECD-MTs:

  • ORR: 0 % (0/3), mit DCR 67 % (2/3) (95 % KI, 0,09–0,99).
  • Patienten mit PR hatten ein längeres mittleres Intervall von vorherigem EGFRi und eine längere Zeit auf vorherigem EGFRi als Patienten mit SD+PD (5,5 vs. 3,6 Monate; p = 0,03 bzw. 9,5 vs. 8,8 Monate; p = 0,03).

Die CtDNA-geführte Reexposition führt zu Reaktionen bei 20 % der Patienten ohne erworbene Resistenz-MTs, mit einer DCR von 67 %. Dies übertrifft laut den Studienautoren die derzeitigen Standardoptionen der dritten Linie. Während Panitumumab das Potenzial hat, EGFR-ECD-Mutationen zu blockieren, die von Cetuximab stammen, traten diese Mutationen isoliert auf und es gab für die Studienautoren keine Anzeichen für eine Wirksamkeit. Die Kombination konnte die Ergebnisse bei Patienten mit erworbener Resistenz nicht verbessern. (NCT03087071).

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

To watch the Presentation and Discussion of this Poster Discussion Session you need an ASCO Annual Meeting registration

Statement zu den ASCO Highlights der Kolorektalkarzinom mit Prof. Dr. Gerald Prager

Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gerald Prager

Statement aufgenommen von Oncoletter im Auftrag von

MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH - Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien

 

Dienstleistungen

  • Livecasts
  • Kongress-Berichte
  • Journal-Review
  • Interviews
  • Videos

Impressum

Oncoletter wird über nicht öffentlich zugängliche Werbung für Medizinalpersonen finanziert. Oncoletter finanziert sich zudem mit von Gesundheitsorganisationen (z.B. Universitätsspital, Swiss Academy of Multidisciplinary Oncology SAMO), Stiftungen (z.B. SONK St.Gallen Oncology Conferences) beauftragten Aufnahmen ganzer Kongresse oder Symposien. Weiter erhält Oncoletter nicht an inhaltliche Bedingungen geknüpfte Unterstützung von Firmen zur Berichterstattung. Seit der Inbetriebnahme von Oncoletter haben folgende Firmen die Webseite vorübergehend/permanent und in wechselnden Zusammensetzungen (jährlich 4-6) unterstützt: Amgen, BMS, Celgene, GSK, Janssen-Cilag, Lilly, Merck, Mundipharma, Novartis, Pfizer, Roche, Servier.
Die Inhalte der Website von Oncoletter sind strikt redaktionell und widerspiegeln die Meinungen und Ansichten der Autoren. Bei ausnahmsweise bezahlten Beiträgen oder Interviews (ausschliesslich on-label) wird der Sponsor im Text oder Abspann aufgeführt.

Kontakt

Oncoletter
DR. MED. THOMAS FERBER
CH-8200 SCHAFFHAUSEN

info[@]oncoletter.ch

Copyright 2024. All Rights Reserved.
You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly. Close